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Ein langgehegter Traum wurde wahr....

Schon lange hatte ich den Wunsch, neun Tage auf der eigenen Insel zu verbringen. Allerdings scheiterte es immer an der vorgeschriebenen zweiten Person, die für die Buchung der Reise obligatorisch ist. Jedoch konnte auch diese Hürde irgendwann gelöst werden, sodass wir diese Reise ENDLICH antreten konnten.
Wenn man so lange auf etwas wartet, sind die Erwartungen entsprechend hoch. Aber der Reihe nach.

VOR DER REISE
Vor der Reise machten wir uns viele Gedanken und die verschiedensten Dinge. Am schwersten lag uns die lange Autofahrt nach Schweden im Magen. Verschiedene Erfahrungsberichte darüber, wie schlimm, lang(weilig) die Busfahrt ist, schmälerten unsere Befürchtungen nicht.

ABER: Die Busfahrt war absolut kurzweilig. Wir stiegen in Frankfurt um 15 Uhr ein. Kurz darauf stellten sich die Busfahrer vor und informierten uns über wichtige Dinge zur Reise. Der gesamte Weg mit Stopps, Fährfahrten etc und auch die ungefähre Ankunftszeit waren von Anfang an sehr transparent dargestellt, was uns einigermaßen beruhigt. So hangelten wir uns gedanklich von einer Pause zur nächsten und ehe wir uns versahen, waren wir auch schon angekommen. Die Busfahrer waren beide sehr nett und auch darum bemüht, alle Fahrgäste zufrieden zu stellen. Besser hätten wir es gar nicht haben können.

IM CAMP ANGEKOMMEN
Im Camp angekommen, luden wir unser Gepäck aus. Auch im Camp verlief alles sehr geordnet ab. Genaueste Instruktionen, wer sein Gepäck wo abladen soll, brachte eine gewisse Ordnung rein.
Nach einer ersten Stärkung im Camp bei Hotdogs, Kaffee, Tee und Kaltgetränken, wurde all diejenigen, die zu den Inseln auf Stora Bör wollten, mit einem Großraumtaxi zum dortigen Camp gefahren. Vor Ort bekamen wir alles: die Essenstonne, das Zelt, diverses Equipment und unser Kanu. Von da an begann dann das Abenteuer.
Einziger Minuspunkt bisher: Der Mitarbeiter, der uns am See das Equipment gab und uns die Inseln zugewiesen hat, hatte leider keine Ahnung, wo auf der Karte sich das Camp befindet (obwohl es eingezeichnet war, behauptete er, dass der Standort des Camps woanders sei), was zu Verwirrung bei den Gruppen führte, wo denn nun die anzustrebende Insel ist. Aber auch das ist verzeihlich - vielleicht ist es das erste Mal gewesen, dass er das Material ausgeteilt hat. Vielleicht gehörte es auch zum besonderen Abenteuerfeeling, alles auf eigene Faust herauszufinden.

AUF DER INSEL ANGEKOMMEN
Nach einer sehr kurzen Tour mit dem Kanu hatten wir unsere Insel erreicht. Insel drei ist die zum Camp nächstgelegene Insel und wenn man will, hat man einen ständigen Blick auf das Camp. Unweit der Insel befindet sich ein Campingplatz, auf dem sich den gesamten Tag Menschen tümmeln. Zunächst fanden wir das nicht besonders prickelnd, dachten uns aber "irgendwas ist doch immer". Also versuchten wir, uns nicht weiter dran zu stören, was auch gelingt, wenn man möchte. So kam es, dass der Campingplatz schon am ersten Abend das natürlichste der Welt war und er uns ebenso egal war wie die Autobahn, die sich in unmittelbarer Nähe zu unserer Insel befand. Wobei man sagen muss, dass man die Autobahn nur bei absoluter Windstille hören kann. Nun hatten wir von 7 Tagen auf der Insel 5 Tage mit fast durchgängiger Windstille bei gefühlt unendlichen Sonnenstunden - dennoch nehme ich den (durchaus hinnehmbaren) Lärm der Autobahn in Kauf, statt unentwegt im Regen zu sitzen.

Die Begehung dieser durchaus als winzig zu bezeichnenden Insel erfolgte in drei Minuten. Als erfahrene Hiker ist man im ersten Moment enttäuscht ob der Größe der Insel, aber auch dieses zunächst negative Gefühl ließ super schnell nach. Warum? Dazu später mehr.
Bei der Wahl des Zeltplatzes waren wir auf ein einzigen Fleck beschränkt, weswegen wir das zweite Zelt, das wir als Materiallager mitgebracht hatten, nicht mehr aufbauen konnten. Aber da wir echt super tolles Wetter hatten, brauchten wir es eh nicht.

DIE ZEIT AUF DER INSEL
Das Vorhaben, unsere Insel sukzessive Tag für Tag zu erkunden hatte sich ziemlich schnell erledigt, da sie - wie bereits erwähnt - sehr klein ist. Gedanklich hatten wir sie in vier Quadranten unterteilt und jeden Abend eine genauere Erkundung der vier Inselteile unternommen. Auch wenn das nie besonders lange dauerte, war es sehr schön, denn für den Zeitraum von sieben Tagen war es UNSERE Insel und wir wollten jeden Quadratmeter erkundet haben, bevor wir wieder heim mussten.

Der geringen Größe der Insel haben wir es zu verdanken, dass wir viele Kanutouren auf dem See unternommen haben. Wir haben die Insel zum Angeln verlassen und sind zu irgendwelchen abgeschiedenen Buchten aufgebrochen, die uns als zum Angeln besonders geeignet schienen. Des Weiteren haben wir Touren zu den anderen Inseln gemacht, die auf der Karte eingezeichnet waren, um zu "spionieren", wie die anderen Gruppen wohl leben.
Die schönste Tour brachte uns jedoch an das nördlichste Ende des Sees, an welchem wir einen etwa 30m langen Sandstrand fanden. Dort haben wir einen Großteils des Tages verbracht, geangelt, uns gesonnt, Mittag gegessen, Kaffee getrunken - einfach mal die fünf grade sein lassen und das Leben genießen.

Auch die Befürchtung meiner nimmersatten Begleitung Jasmin, sie würde auf der Insel Hunger leiden müssen, trat nicht ein. In der Verpflegungstonne war soviel Essen drin, dass wir keinen der von uns gefangenen Fische töteten, da wir es als recht sinnfrei erachteten, da wir Unmengen Essen hatten.
Zu Hause verbietet es einem der Alltagsstress häufig, drei gemeinsame Mahlzeiten einzunehmen. Ein weiterer schöner Aspekt dieser Reise: man hat viel Zeit für sich, man bereitet Essen gemeinsam zu, man räumt es gemeinsam weg und das drei Mal am Tag in einer besonderen Atmosphäre. Dies ist ein absoluter Mehrgewinn für die Reise, die uns persönlich sehr berührt hat. Kein all inclusive-Urlaub der Welt hätte uns diesen Mehrwert geben können!

WARUM WAR DIE INSEL KEINE ENTTÄUSCHUNG, OBWOHL SIE SEHR KLEIN WAR
Eben weil sie sehr klein war. Ich erwähne es nochmal kurz: Wir hatten die gesamte Woche bombiges Wetter. Kein einziger Regentropfen. Und egal zu welcher Tageszeit: wir hatten immer Sonne. Wir mussten mit der Sonne zwar mitwandern, aber wir konnten den ganzen Tag in der Sonne sitzen, was auf anderen Inseln so nicht leicht möglich war. Zum einen sind andere Inseln größer, sodass das Umwandern nicht so schnell geht wie auf Insel drei. Des Weiteren waren wir - egal wo wir waren - innerhalb von maximal zwei Minuten am Zelt und konnten schnell zurück wenn wir irgendwas vergessen hatten. Auf anderen, größeren Inseln hätte sich das als ein wenig schwieriger erwiesen. Insel 1 und 2 hängen als Doppelinsel zusammen, sodass an der Stelle, an der sich die Inseln treffen, keine Sonne hinkam. Und wenn Sonne hinkam, waren (nach Aussage des Pärchens das auf der Insel lebte) kaum gemütliche Sitzmöglichkeiten vorhanden. Da waren wir klar im Vorteil: Morgens frühstückten wir auf einem sehr flachen Fels auf der Ostseite der Insel. Mittags hatten wir Kaffee auf einem Felsen, der Sitzfläche und Rückenlehne hatte. Nachmittags und Abends hatten wir dann Kaffee und Abendbrot auf der Westseite der Insel. Außerdem hatten wir täglich warmes Wasser dank Solardusche und der vielen Sonnenstunden.

FAZIT
Der Urlaub war mit Abstand der beste Urlaub den wir je gemacht haben.
Natürlich könnten wir nörgeln, weil die Insel klein war, weil der Campingplatz in unmittelbarer Nähe war. Wenn wir uns bemühen, finden wir bestimmt noch was zum Nörgeln. Aber das wollen wir nicht.

ALLES WAR PERFEKT - und zwar genauso, wie es war. Unsere Erwartungen wurden mehr als Ãœbertroffen.
Auf der Insel und danach stellten wir uns die Frage, ob wir diesen Urlaub nochmal machen würden. Wir sind bisher noch zu keinem Ergebnis gekommen. Einerseits war der Urlaub so toll, dass wir direkt JA sagen müssten. Auf der anderen Seite hatten wir so wahnsinniges Glück mit dem Wetter, dass es einem Lottogewinn gleich käme, wenn wir bei einer erneuten Buchung ähnliche Wetterbedingungen vorfänden.

KÖNNEN WIR SCANDTRACK EMPFEHLEN?
Auf jeden Fall. Der Kontakt mit dem Veranstalter lief immer reibungslos ab, das Infomaterial war sehr ausführlich und die Organisation der gesamten Reise war strukturiert und verlief problemlos.
Wir selbst wollen auch wieder mit scandtrack reisen und als nächstes die Kanutour in Angriff nehmen.
geschrieben von Jasmin H. am 10.10.2015
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