aktuelle Reiseberichte

Bauen und staunen!

Das Abenteur hat schon begonnen, als wir in Köln am ZOB ankamen und die ersten Menschen voll bepackt getroffen haben. Man lernte sich kennen und hat schnell Gemeinsamkeiten herausgefunden. Als der ganz neue Bus sich dann an der Haltestelle stationiert hat, konnten wir uns unseren Platz frei aussuchen. Es hat also doch einen Vorteil die erste Station auf der Route zu sein. Mit jeder weiteren Stadt die wir anfuhren füllte sich der Bus, bis er schließlich in Putgarden die letzen Passagiere an Board nahm und wir die Erste von zwei Fähren überquertrten. Im Bus unterhielt man sich über survival Techniken und diverse Routen die man fahren kann, wir allerdings die Morning light Kanutour gebucht haben und somit sowieso mit einem Guide unterwegs waren. Die Busfahrt führt in den letzten zwei Stunden über Landstraßen, die durch Wälder und an Seen vorbei führt. Das ist aber nur ein kleiner Vorgeschmack auf das was noch kommen wird...

1. Tag
Im Basecamp wird man freu ndlich empfangen und es gibt eine Kleinigkeit zu Essen und zu Trinken. Wir konnten nicht direkt losziehen, weil ein Bus ein wenig Verspätung hatte und unsere Gruppe somit noch nicht vollständig war. Wir haben es uns aber in der Zeit auf der Wiese gemütlich gemacht und die wunderbare Natur genossen. Das tolle Wetter spielte uns in die Karten, denn wir konnten zügig unsere Sachen in Packsäcke packen und die Kanus mit dem Proviant beladen. Unser Guide Thorsten half uns sehr dabei und gab uns schon an Land viele nützliche Ratschläge was das Outdoorleben und das Kanufahren betrifft. Nach einer kurzen fahrt über den See (ca. 1h) zogen wir die Kanadier aus dem Wasser und bauten uns ein Lager. Auch hier konnte unser erfahrene Guide durch viele Tipps und Tricks zeigen, was ein gutes Lager ausmacht. Nach dem hervorragendem Abendessen haben wir uns alle etwas näher kennengelernt und auch hier hat man Gemeinsamkeiten feststellen können.

2. Tag
Schon am Vortag hat uns T horsten erklärt, was alles zu tun ist, wenn man ein Lager auf- und abbaut, doch heute wollten wir zuerst einmal einen überblick über unser Proviant bekommen...eine Menge Essen! Auch diesmal konnten wir von unserem Guide provitieren und haben alles Sinnvoll auf die Kisten aufgeteilt. Dann ging´s wieder ab ins Wasser. Die Natur ist wunderschön und mindert auch die Muskelschmerzen. Unser vorrangiges Ziel war eine Grenzinsel von Schweden und Norwegen. Dort haben wir rast gemacht. Dieser Tag war etwas stürmischer und regnerischer. Das war gut, denn so wurde unsere fahrt zu einem Abenteuer und nicht zu einer Spazierfahrt! Am späten Nachmittag haben wir unseren Schlafplatz erreicht. Tarps spannen, sägen, spalten, kochen, Zelte aufbauen ... Aufgaben gab es genug. Nachdem alles erledigt war konnten wir uns im See erfrischen. Herrlich! Das Wasser ist kalt und belebend. Am Abend tauschte man sich gemeinsam am Feuer aus, schnitzte, las etwas oder setzte sich einfach ans Ufer und genoss d en wunderbaren Ausblick.

3. Tag
Die Nächte waren relativ kurz, da es sehr spät erst dunkel wird und schnell wieder hell. Die Abenteuerlust gab einem aber jeden Tag aufs neue die Energie loszuziehen! Heute schien der Sommer in Schweden angekommen zu sein. Wir planten mit unserem Guide eine Tour, die wir heute bewältigen wollen. Unsere Tagestouren liegen zwischen 12 und 20km. Auf dem Wasser hat man Sonnencreme und Kappe gebraucht, nicht zu vergleichen mit dem Wetter am Vortag. Es war auch kein Problem seinen Durst zu stillen, denn das Wasser in den Seen ist Trinkwasser. So hatten wir immer genug Flüssigkeit bei uns. Unser dritter Rastplatz war wieder wunderschön, bedingt auch wieder durch unseren Guide Thorsten, der natürlich die schönen Plätze kennt und die Plätze meidet, die mit Mücken verseucht sind. Bisher war es in jeder Hinsicht wunderbar ihn dabei zu haben. Er schickte uns Steine sammeln, damit wir uns einen Pizzaofen bauen können. Auch das hat ma n bisher nur in der Theorie gekannt, doch mit Thorstens Hilfe haben wir es in die Praxis umgesetzt und den Abend mit Pizza und Kuchen ausklingen lassen.

4. Tag
Der Auf- und Abbau vom Lager lief jetzt schon sehr viel reibungsloser als zu Beginn unserer Reise. Unser Tagesziel heute war noch unbekannt, wir wussten nur das unser Zwischenziel ein kleiner Hafen seien wird, von dem man bequem zu Fuß einen Supermarkt erreichen kann. Am Hafen angelegt hatten wir eine Stunde Zeit uns mit diversem Proviant im Supermarkt einzudecken, wobei wir hier fast nur an Mehl dachten, um noch mehr Stockbrot und Pancakes machen zu können! Wir ruderten fast nie in derselben Konstellation, somit haben wir Kontakt mit jedem aus der Gruppe bekommen und sich kennengelernt. Nun war das Ziel auch klar. Wir steuerten eine Landzunge an um dort den Restlichen Tag zu verbringen. Das ganze diente dazu, am Abend noch genug Kraft für eine Nachttour zu haben! In der Zwischenzeit haben wir als Grup pe noch ein Kentertraining von Thorsten bekommen, was unheimlich hilfreich und sehr lustig zu gleich war! Ca. eine Stunde vor Dämmerung machten wir uns aufs Wasser und bekamen ein wunderschönes Bild zu sehen! Die Nacht wunder erhellt durch den Mond und das Wasser war Spiegelglatt. So etwas hat man bisher nur in Büchern gesehen. Es gab ein paar Schwierigkeiten, weil viele Plätze die wir angesteuert haben schon belegt waren, doch letztlich haben wir einen sicheren Platz an Land bekommen. Diesmal kamen auch endlich unsere Stirnlampen zum Einsatz. Eine Nachtfahrt ist definitiv empfehlenswert!

5. Tag
Die meisten haben bis zum Mittag geschlafen, andere wurden von Mücken geplagt. Jedoch waren alle froh, diese Tour bei Nacht gemacht zu haben. Nach einem kurzen briefing beschlossen wir uns auf den Weg zu machen und den Tag auf dem Wasser zu verbringen. Dabei erwähnte Thorsten eine Klippe von 12m Höhe von der man in den See springen kann. Wir willigten ein und paddelten los. Leider war der Klippenplatz schon belegt und wir machten uns auf die Suche nach einem anderen Platz. In einem Seitenarm vom See, wo es eng und verwinkelt war, fanden wir schließlich einen. Er hatte zwar nicht die 12m Klippe, aber mit 2m waren wir an diesem Ort auch zufrieden. Am Abend hat uns unser Guide noch in die Welt des Feuermachens mitgenommen. Wir durften lernen, welches Feuer für welche Situation am Sinnvollsten ist und mit welchen Mitteln man ein Feuer zum entfachen bringt. Das ganze hat er mit einem Rätsel abgeschlossen und nachdem es jeder gelöst hat (der längste hat 3h gebraucht) haben wir uns in unsere roten Höhlen zum Schlafen gelegt.

6. Tag
Jetzt merkte man kaum noch etwas von dem Muskelkater, der einen die Tage davor zu schaffen machte. Nicht nur das Rudern forderte die Armmuskulatur, sondern auch das tägliche sägen und hacken, was wir auch auf unserer nächsten Insel zu spüren bekamen. Sonnenschein und ein leichter Wind begleiteten un s auch diesen Tag, aber eine Sache wollten wir auf jeden Fall noch bauen. Thorsten schickte uns los, faustgroße Steine zu sammeln, welche er später brauchen würde um unsere Schwitzhütte zu beheizen. Neben relaxen konnten wir beim Steine sammeln sehr gut die Insel erkunden, bis am Ende genug Steine vorhanden waren und wir schon früh damit anfingen ein riesen Feuer zu züchten. Durch reichliche Überlegung haben wir unsere Schwitzhütte aus einer Plane konstruiert. Ich hätte nicht geglaubt, dass es so heiß darin werden kann, wenn ich nicht auf diese rot glühenden Steine geschaut hätte. Die davor gesammelten Birkenzweige halfen dabei, den von Thorsten zusammengestellten Aufguss auf die Steine und auf den Rücken aufzubringen. Das anschließende Bad bei Mondschein im See war atemberaubend. Ich glaube in dieser Nacht konnten wir alle sehr gut schlafen.

7. Tag
Heute war unser letzter voller Tag und wir beschlossen erst zum Abendessen auf unsere letzte Insel zu f ahren. Diese lag nur wenige Seemeilen weg. Durch das hervorragende Wetter konnten wir den Tag mit schwimmen gehen und sonnen genießen. Außerdem starteten wir unser letztes Bauprojekt: Ein Katamaran. Zwei Kanus wurden schnell mit Hilfe von dünnen Holzstämmen verbunden. Eine Spezial-Konstruktion für das Segel hatte Thorsten natürlich parat und schon bereiteten wir uns nach einer kurzen Einführung darauf vor, unser Kunstwerk ins Wasser zu lassen. Wir mussten jedoch feststellen, dass das Segel zu klein ist und nicht genug Wind einfängt, um uns nach vorne zu treiben. Wir machten kehrt und fuhren an Land, damit wir uns ein noch größeres Segel bauen konnten, womit es letztendlich auch funktioniert hat (wenn auch nur in eine Richtung). Der Abend rückte näher und wir beschlossen noch vor dem Essen auf die nächste Insel zu fahren. Dort angekommen bauten wir zum letzten mal für dieses Jahr unsere Zelte auf und bereiteten unser Abendessen vor. Außerdem sortierten wir auf Empfehlu ng von Thorsten unser Proviant und das Equipment, damit es morgen zügig voran gehen kann. Einige gingen wieder schwimmen, andere schnitzen an ihrer Holzskulptur und wieder andere genossen den Sonnenuntergang. Auch dieser Tag neigte sich dem Ende zu.

8. Tag
Wir starteten den Tag erstmal mit einem gemütlichen Frühstück. Soviel Nutella wie wir noch übrig hatten war sehr untypisch für eine Woche in der Wildnis. Trotzdem haben wir es uns sehr gut gehen lassen in dieser Zeit, es war von „Spontandiabetis“ die Rede. Wir haben uns Zeit gelassen und bauten in Ruhe unser Lager ab, räumten den Platz auf und ruderten los zum Basiscamp von Scandtrack. Auf dieser letzten Tour wurde einem nochmal bewusst, wie wunderschön die Seen und Wälder in dieser Region sind. Im Basiscamp nahm alles seinen routinierten Ablauf an. Nach der Dusche unter fließendem Wasser fühlte man sich wie neu geboren und konnte auf der großen Wiese am Camp gut entspannen. Wir entschlossen gemeins am in ein nahgelegenes Restaurant zu gehen, um dort vor der langen Heimreise nochmal die Reserven zu füllen.

Die Busfahrt verlief schneller als geplant und wir sind sehr Zeitlich in den jeweiligen Städten angekommen.
Ich kann nur schwärmen von dieser Tour. Den Outdoor-begeisterten kann ich nur empfehlen, solch einen Trip zu machen. Vergisst auch auf keinen Fall bei der Buchung nach Thorsten zu fragen, dieser Guid ist einfach der Hammer!
In diesem Sinne, schönen Gruß an alle die dabei waren.
Jakob
geschrieben von Jakob M. am 14.10.2015
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