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Zwei auf wilder Fahrt

Nachdem Marvin und ich 2018 ein recht turbulentes Abenteuer auf den schwedischen Seen erleben durften, reifte schon während dieser Zeit der Wunsch, dies erneut erleben zu wollen.
Auf dem Nachhauseweg war die Sache abgemacht und eine grobe Vorplanung stand auch schon.

Nun haben wir 2019 und wiedermal beweist die moderne Arbeitswelt, dass nicht alles, was man zu zweit plant, auch durchgeführt werden kann.
Da weder Marvin noch mein Bruder beruflich abkömmlich waren, erklärte sich meine bessere Hälfte Natalie dazu bereit, sich auf das Abenteuer Kanutour einzulassen.

Meine Freude war groß und somit konnten die Vorbereitungen beginnen.
Also hieß es die Ausrüstung verdoppeln und gemäß den gesammelten Erfahrungen anzupassen.

Nach langem Warten, mehrfachem Probepacken der Rucksäcke und Planen der Rute für unsere Tour kam endlich der 5. Juli.

Tag1. Die Anreise:

Mit gepackten Rucksäcken auf dem Rücken und Vorfreude im Herzen ging es mit der Deutschen Bahn nach Frankfurt, wo wir nach kurzer Wartezeit auch schon vom Scandtrack Express eingesammelt wurden, um Richtung in Schweden zu starten.

Tag2.
Viele Stunden und 2 Fähren später kamen wir leicht gerädert im Camp Höglund an.
Nun hieß es Rucksack schnappen und ab zum Ausrüstungszelt.
Da wir noch weniger Ausrüstung als 2018 von den Scandis mitnahmen, waren wir schnell auf dem Wasser und konnten uns auf die erste Etappe wagen.
Nachdem wir unseren Rhythmus gefunden hatten, ging es auf dem Foxen Richtung Nordost, zügig die 18Km zum DANO 35.
Dort angekommen, freuten wir uns, dass unsere Mitreisenden es nicht bis dort hingeschafft hatten und bauten das erste Mal für dieses Jahr unser Lager auf.
Nach dem Abendessen ging es müde von der Anreise auch schon bald in unsere Hängematten.

Tag3. Erste Umtragung:

Nach einer sehr erholsamen Nacht frühstückten wir in Ruhe bevor wir unser Lager zusammenpackten und uns auf die ersten 2 Km für diesen Tag machten.
Kaum am anderen Ufer des Sees angekommen hieß, es wieder Kanu und Ausrüstung aus dem Wasser und alles auf den Kanuwagen verstauen.
Los ging es, 7Km über Land von Fölsbyn über einen doch recht hohen Hügel an malerischen Seen vorbei nach Högerud.
In Högerud angekommen ging es direkt auf dem Västra Silen weiter gen Süden zum DANO 81.

Am DANO 81 angekommen bauten wir wieder unser Lager auf und bekamen währenddessen Besuch von einem sehr freundlichen Kajakfahrer.
Nachdem Natalie uns etwas Gutes gekocht und wir drei uns einen Dosenkuchen geteilt hatten ging es ab unter die improvisierte Dusche.
Viele lustige Lagerfeuergespräche später hüpften wir in unsere bereits jetzt heiß geliebten Hängematten.

Tag4.
Nach dem Aufstehen beschlossen wir unseren Aufbruch wegen des doch recht starken Windes in die Mittagszeit zu verschieben.
So frühstückten wir gemütlich, bauten unser Lager ab und konnten auch noch in Ruhe zu Mittagessen, bevor wir es wagten, den Västra Silen zu befahren.
Der immer noch recht starke Wind, den wir glücklicherweise im Rücken hatten, brachte uns zügig zum DANO 73.
Dort angekommen, trübte sich unsere Laune leider etwas ein.
Der Rastplatz der für große Gruppen mit Zelten gut geeignet war, war leider für unser Hängemattensetup komplett ungeeignet. Also baute ich ein Bodensetup auf, und nach einem einfachen Abendessen gingen wir sehr früh ins Bett.

Tag5. Zweite Umtragung:

Nach einer schlechten Nacht auf einer platten Iso-Matte fuhren wir um 5 Uhr ohne Frühstück wieder weiter.
Der Västra Silen begrüßte uns zu dieser frühen Stunde spiegelglatt und windstill.
Innerhalb kürzester Zeit erreichten wir unseren Ausstiegspunkt bei Kråkenäs.
Hier frühstückten wir mit einer Schar Enten als Besucher bevor wir ca. 1,5Km über einen schönen See und dem Deutschen Eisenbahnsperrwerk aus dem zweiten Weltkrieg vorbei den Badestrand von Kråkviken erreichten. Im Gegensatz zu der stürmischen Begrüßung im letzten Jahr präsentierte sich der Lelång an diesem Tag von seiner besten Seite.
Nun ging es über den spiegelglatten See zum DANO 61, wo bereits eine sehr große Reisegruppe auf uns begrüßte, die schon mehrere Tage dort ihr Lager aufgeschlagen hatten.
Nach kurzer Suche fanden wir glücklicherweise auf der anderen Seite der Halbinsel eine kleine Bucht, die viel schöner war als der eigentliche Rastplatz und zum Glück auch ideale Bedingungen für unsere Hängematten bot.
Nach dem Lagerbau erkundeten wir auf der Suche nach zwei für Stockbrot geeigneten Stöckchen die Umgebung. Anschließend kümmerte Natalie sich wieder um unser Mittagessen und ich reparierte meine Iso-Matte:
Den Rest des Tages entspannten wir uns und zum Abendessen gab es dann leckeres Stockbrot mit Zimtzucker.

Tag 6.
Nach dem Frühstück waren wir wieder früh auf dem Wasser und erreichten auch schon bald Gustavsfors. In Gustavsfors erkundeten wir den kleinen Ort und kauften bei dieser Gelegenheit noch einiges ein. Zurück an unserem Kanu, wurden wir von einer Gruppe recht zutraulicher Enten überfallen.
Als die Enten uns endlich gehen ließen, waren wir nach wenigen Minuten am DANO 65 angekommen das wir für diesen Tag als alleinige Gäste nutzen konnten.
Nachdem wir das gute Wetter genutzt hatten, um Wäsche zu waschen und ich wieder eine improvisierte Dusche für uns gebastelt hatte, ließen wir den Tag beim Schwimmen und am Lagerfeuer ausklingen.

Tag7.
Die Nacht war wieder einmal sehr erholsam und nach einem guten Frühstück und dem täglichen Packen des Kanus mussten wir noch einige Zeit warten, bis unsere Wäsche getrocknet war.
Als wir auch diese einpacken konnten, freuten wir uns sehr auf die nicht besonders lange Etappe zu unserem vorletzten Lagerplatz, dem DANO 68.
Am DANO 68 angekommen war es nicht überraschend, dass eine größere Gruppe bereits dort lagerte.
Nachdem wir ein Plätzchen für unser Lager gefunden und etwas zu Mittag gegessen hatten, gingen wir ausgiebig Schwimmen, denn die Bucht vom DANO 68 lädt mit ihrem sandigen Untergrund einfach zum Schwimmen ein.
So ließen wir den Tag ausklingen.

Tag8.
Nach dem täglichen Ritual des Lagerabbaus ging es auch schon alsbald auf den Lelång.
Dieser war an unserem vorletzten Morgen wunderschön.
Keine Motorboote oder andere Kanuten störten die Ruhe, nur wir durchschnitten mit unserem Kanu die spiegelglatte Oberfläche des Sees.
Nach einigen Kilometern, die wir ohne Pausen mühelos hinter uns gebracht hatten, kamen wir am letzten Lagerplatz unserer Tour an.
Hier am DANO 71 waren bereits vier junge Scandtracker, die die Wetterschutzhütte nutzten, was uns natürlich nicht störte, da wir sowieso viel lieber unsere Hängematten in die Bäume hängen wollten.
Nach kurzer Zeit stand das Lager und wir gingen wieder etwas schwimmen.
Leider war der Untergrund recht schlammig, was uns veranlasste unseren Badeausflug abzukürzen.
Nach einem langen Tag schliefen wir mit Blick auf den Lelång ein.

Tag9. Die Abreise:

Auch am Letzten Tag waren wir früh auf.
Nach einem gemütlichen Frühstück packten wir zum letzten Mal unsere Ausrüstung ein.
Als alles fertig für die anstehende Busfahrt gepackt war, machten wir uns auf die letzten paar Km dieses Jahres.
Die Schleusenfahrt bei Lennartsfors war unser letztes Highlight, bevor wir im Scandtrack Camp in Höglund ankamen.
Dort hieß es Kanu und Ausrüstung reinigen.
Abgeben durften wir die Ausrüstung allerdings noch nicht, was uns aber nicht weiter störte, schließlich hatten wir noch den kompletten Tag Zeit.
Also schnappten wir unsere frischen Kleider, Handtücher, Duschgel und gingen zum benachbarten Campingplatz um ausgiebig warm zu duschen.
Anschließend trafen wir uns noch mit einer Bekannten und ihren zwei Begleitern zum Mittagessen in Lennartsfors.
Als wir wieder zurück im Camp waren, konnten wir unsere Sachen abgeben und warteten auf den Bus, der uns zurück nach Deutschland bringen sollte.
Gegen 21 Uhr ging es durch die Nacht zurück nach Frankfurt.



Schlusswort:

Jetzt sind wir schon seit einigen Wochen wieder Zuhause, aber denken ständig an die schöne, doch viel zu kurze Zeit in Schweden zurück. Wir hatten dieses Jahr solch ein Glück mit dem Wetter. Von Feuerverboten wurden wir glücklicherweise auch verschont, und es gibt keine bessere Schlafgelegenheit als eine Hängematte mit freiem Blick auf die Weite der schwedischen Seen.

Ein ganz großes Lob geht wieder einmal an das komplette Scandtrack Team, die sich so viel Mühe geben, jedem von uns eine schöne Zeit in Schweden zu bereiten.

Ebenso sollen auch die Männer und Frauen des DANO Teams nicht vergessen werden, die mit viel Engagement die Lagerplätze pflegen und sich für die Natur einsetzen.

2020 werden wir wieder in Schweden unterwegs sein, dieses Mal aber definitiv für 2 Wochen.

Natalie und Hans Juli 2019
geschrieben von Hans-Jürgen K. am 14.10.2019
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Viel Spaß!

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