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Scantracktour - Schweden 2013

Alles fing damit an, dass mein Sohn Daniel (25 J.) und ich (52 J.) eine gemeinsame Reise planten.
Zu Fuß oder mit dem Moped oder schwarz mit der Bahn…... Die Entscheidung war schnell gefallen, als wir die Internetseite von scantrack durchforscht hatten. 9 Tage auf eigene Faust mit dem Kanadier.
Doch ich, als erfahrener Wasserwanderer ohne mein Boot und ohne meine Ausrüstung ?!! Die Skepsis war nach der Ankunft in Schweden verflogen.

Unser Zustieg in den Bus nach Schweden, erfolgte in Puttgarden am Samstagmorgen 00:30 h. Ein Bus voller entschlossener Abendteurer, die schon zum Teil 10 Stunden unterwegs waren. Gemeinsam ritten wir den Rest der Reise in unserer Großraumkutsche mit der Überzeugung „der Kutscher kennt den Weg“ - und so war es auch. Im Camp oberhalb von Lennartsfors wurden wir freundlich empfangen und die Anspannung der Fahrt, war nach einem Snack und einem Heißgetränk verflogen. Die Mitarbeiter im Camp wussten genau wie sie mit klaren Informationen und fröhlichen Anekdoten die Mannschaft aus dem Alltagsstress holen und auf die Tour der nächsten Tage vorbereiten mussten. Und so übernahmen wir Proviant und Ausrüstung, packten unser Boot und die Reise begann mit kräftigen Paddelschlägen, ein Gefühl von Freiraum und Ruhe denn wir tauchten in eine traumhaft schöne Landschaft ein.

In unserem erstes Lager auf der Insel Hästön, fanden wir einen offenen Unterstand vor und dort beschlossen wir in den kommenden Tagen, unser Zelt nicht aufzubauen und weiterhin nach diesen kleinen gemütlichen aber offenen kleinen Hütten zu suchen, um die Nächte mit Blick auf die Sterne aus dem Schlafsack zu genießen. Am 2. Tag, hatten wir etwas Nieselregen was uns aber dank wetterfester Klamotten nicht störte. Ganz im Gegenteil – waren wir doch schon kurz nach dem Ablegen auf Fischjagt. Eine idyllische kleine Bucht lud uns zum Angeln ein und die Fische gaben ihr bestes, sich nicht in den Tiefen des Foxensees zu verstecken. Daniel war schnell erfolgreich mit dem Wobbler und holte die erste Lachsforelle an Bord.

In den nächsten Tagen zog es uns nach Süden Richtung Nössemark und jeder Rastplatz war schöner als der letzte. Mal fanden wir unsere hölzerne Unterkunft auf einer Anhöhe, mal dicht an der Wasserkante. Unser Erfolg beim Angeln riss nicht ab, so gab es fast jeden abend Fisch und dank des vegetarischen Verpflegungspakets in leckeren Variationen – gegrillt, als Fischfrikadelle oder als Fischsuppe. Hier sei noch erwähnt, dass man auf einer flachen Schiefersteinplatte über dem Lagerfeuer, prima backen kann z.B. Pizza Calzone oder Brötchen. Das Wetter war auf unserer Seite und so entspannten wir von Tag zu Tag mal auf der Tour im Boot mit einem Buch, mal an Land in der Hängematte oder auf einem der zahlreichen, von der Sonne aufgewärmten Felsen.

An unserem 7. Tag war unser Ziel der Autofriedhof in der Nähe von Bastnäs. Ein Ausflug den man nicht so schnell vergisst. Ein Meer von alten Fahrzeugen, ineinander verkeilt, aufeinander getürmt oder in einer Reihe am Waldweg abgestellt. Die Natur zaubert skurrile Bilder in Form von Moos, Farn und Bäumen die sich ihren Standort zurückerobern. Sonne und Schatten schaffen dazu ein Gesamtbild das uns zum Nachdenken über Umwelt und Nachhaltigkeit anregt aber auch Gänsehaut auf den Arm zaubert. 180 Bilder sind auf dem Areal entstanden.

Am letzten Abend, nachdem wir Holz gehackt, gegessen und den Schlafplatz in unserem Unterstand hergerichtet hatten (wir haben es geschafft, nicht einmal das Zelt aufbauen zu müssen!!) zog ein Gewitter auf. Die Glut war abgedeckt, es war warm, wir saßen im trocknen und ließen die Tage noch einmal Revue passieren - dann surrte ein letztes mal der Reißverschluss der Schlafsäcke und wir schlummerten zufrieden durch die Mittsommernacht der Rückreise entgegen.
Zuletzt soll ein Lob an das Unternehmen Scantrack nicht fehlen.
Die Reiseunterlagen sind compakt, übersichtlich in einem Heft und an jeder Station, ob Bus oder Gepäck und Proviantausgabe, trennt man nur die entsprechende Seite heraus und alles geht seinen Gang. Reiserücktrittversicherung, Fischereikarte, Wasserwanderkarte, ein Outdoor-Handbuch und Kochbuch, Infoblätter für An-und Abreisetag werden zugeschickt. Die Ausrüstung Zelt, Tarp, Kochgeschirr, Säge, Axt etc., werden sauber und auf Schäden kontrolliert ausgegeben. Das Proviantpaket, was wahlweise auch vegetarisch bestellt werden kann, ist reichhaltig, ausreichend und mit dem Kochbuch gut zu verarbeiten. Bei Rückfragen zur Buchung erreicht man sofort nette, kompetente Menschen am Telefon. Die Mitarbeiter vor Ort sind Profis und schaffen eine Vertrauensbasis, die für den un/erfahrenen Wasserwanderer wichtig ist. Während der Tour hat man bei Fragen, immer die Möglichkeit telefonisch mit der Basis Kontakt aufzunehmen.

Die Rastplätze werden von den Ranchern kontrolliert, gepflegt und mit ausreichend Brennholz versorgt. Alles im allem eine bemerkenswerte Logistik die das Resultat hat, das wir entspannt, erholt und mit vielen, schönen Bilder im Kopf und im Gepäck wieder zu Hause eintrafen.
geschrieben von Heiko R. am 15.10.2013
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Viel Spaß!

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