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Trekkingtour durch Glaskogen

Wir haben vom 25.08 - 03.09.2023 die Trekkingtour auf eigene Faust durch das Naturreservat Glaskogen mitgemacht. Das alles haben wir auch auf unserem Insta Account anja_wandert dokumentiert.

Wir fuhren mit Bus an - Jana von Frankfurt und ich bin in Lübeck zugestiegen. Es hatte sogar geklappt - dass wir nebeneinandersitzen konnten.

Die Überfahrt nach Dänemark und Schweden erfolgte via Fähre und bei Nacht. So richtig viel mit schlafen - war es durch die Unterbrechungen der Überfahrten und Grenzübergänge nicht. Aber sowas macht man ja auch nicht um auszuschlafen :-D.

Im Zwischencamp Nordmarken konnten wir uns am Keks/Kaffee/Tee Buffett bedienen und nach kurzer Wartezeit wurden wir in das Naturreservat Glaskogen weitertransportiert.

In Glaskogen bekamen wir dann schnell und strukturiert unsere Ausrüstung. Wir merkten jedoch bald, dass wir gar nicht alles mitnehmen konnten. Als jeder 35 kg auf dem Rücken hatte - verzichteten wir letztlich sogar auf das Zelt, um nicht noch mehr transportieren zu müssen.

Da es schon 3 Uhr war - machten wir uns schnell auf zur Hütte 34. Diese lag nur 4km Fußmarsch entfernt. Gegen 4 begann es in Strömen zu Regen. So schlimm, dass es vielerorts ganze Straßenabschnitte weggespült hatte.

Dort angekommen richteten wir uns im Holzverschlag ein und machten Feuer.
An dieser Hütte war eigentlich alles perfekt. Wasser zum Abkochen direkt vor der Hütte, Ausreichend trockenes Feuerholz und ein sehr sauberes trocken WC.


Wir aßen noch etwas und verbrachten da unsere erste Nacht dort. Im Regen - aber trocken.

Da wir in einem Moment geistiger Umnachtung offenbar nur den Sommerschlafsack eingepackt hatten - waren die Nächte seeeehhhhrrr kalt.

Am nächsten Morgen war die oberste Priorität - Feuer machen!!! Der Regen hatte glücklicherweise aufgehört.

Dann Kaffee - etwas essen - zusammenräumen und weiter ging es.

Nachdem wir uns 2-mal verlaufen hatten und unseren Abzweig nicht fanden, hatten wir irgendwann auch das geschafft. Wir gingen über Trampelpfade durch die schönsten und saftigsten schwedischen Wälder. Da wir allerdings am Tag zuvor die schlimmsten Regenfälle der letzten Jahre erlebt hatten kamen wir gleich an ein schier unüberwindbares Wasserhindernis. Leider gab es auch keine Möglichkeit dies zu umgehen. Daher sammelten wir umherliegende Stämme und nahmen diese als Überbrückung. Dies konnten wir aber nur fertigstellen - da ich irgendwann nasse Füße hatte und somit einfach durchging und die "Brücke" von der anderen Seite fertigstellte. Das hat uns 2,5 h gekostet. Hätten wir gewusst, dass dies nicht das einzige Wasserhindernis war und wir am Ende vom Tage irgendwann eh alle bis zur Hüfte Nass waren - hätten wir sicher gleich den einfacheren Weg gewählt und wären einfach durchgegangen.

Ergo schafften wir an diesem Tag den Weg zur nächsten Hütte auch nur mit ach und krach kurz vor der Dämmerung.

Diese lag recht weit oben. Dort oben angekommen stellten wir leider fest, dass kein Holz da war. Auch Trinkwasser war nicht gleich greifbar. Leider verbrachten wir diese Nacht dann Nass und ohne Feuer. Mit dem Kocher konnten wir uns aber zumindest etwas kochen und am nächsten Tag Kaffee machen.

Leider regnete es auch in der Nacht wieder - da ich die Einzige war, die mehrmals nachts auf die Toilette musste - störte das aber offenbar nur mich :-D.

Aber da wir ja nicht aus Zucker sind - zogen wir uns am nächsten Morgen einfach die gute alte Mülltüte über die Füße und stapften mit nassen Sachen weiter - in der Hoffnung bei der nächsten Hütte trockenes Holz zu finden, um uns und unsere Klamotten zu trocknen.

Unterwegs genossen wir die schwedische Natur und nahmen so viel Trinkwasser mit wie möglich.

An der nächsten Hütte angekommen stellten wir fest - dass diese schon "bewohnt" war. 2 sehr nette Männer aus der Lüneburger Heide.

Da diese aber mit Auto da waren und Zelte dabeihatten, überließen Sie uns netterweise den Holzverschlag zum Schlafen. Wir richteten uns ein und genossen den Sonnenschein. Nachdem unsere Klamotten und vor allem Schuhe wieder trocken waren - angelten wir mit den 2en und gingen dann noch Pilze suchen. Am Abend haben wir dann alle zusammen gekocht und deren Biervorrat vom Aldi gemeinschaftlichen nieder gemacht :) wussten gar nicht, dass Aldi Bier so gut schmecken kann.

An dieser Hütte blieben wir 2 Nächte.

Darauffolgend gingen wir zur nächsten Hütte - auch dort fanden wir Feuerholz, Trinkwasser und unfassbar viele Pfifferlinge und Steinpilze. Ein wahrer Traum.

Da die 35 Kg Gepäck und die zurückgelegten Km bei Jana ihren Tribut zollten - hatten wir für die Folgenächte nicht unwahrscheinlich viele alternativen.

Deshalb entschlossen wir uns zu unserer geliebten Hütte 34 zurückzulaufen. Hier herrschten insgesamt die besten Bedingungen.

Hier verbrachten wir abermals 2 Nächte und richteten uns daher auch ein wenig wohnlicher ein. Wir ließen ein Tarp vor der Hütte runter und spannten ein weiteres als Windfang auf.

Hier genossen wir unsere letzten Tage in Schweden. Leider fingen wir bei unseren Angelversuchen nichts - was vielleicht auch an meiner Kinder Angel lag. Unvergessen bleibt auch das gemeinschaftliche Waschen im See. Verdammt war das kalt.

In der letzten Nacht liefen wir 4km zum kleinen Lebensmittelpoint, um uns 4 Dosen Leichtbier und eine Packung Würstchen zum Grillen zu kaufen. Zusammen mit den gefunden 2 kg Pfifferlingen und dem Tüten Kartoffelpüree ergab dies unser Deluxe Menü überhaupt. :-D

Und als ob das alles noch nicht wunderschön genug gewesen wäre - bekamen wir am letzten Abend tatsächlich noch ein Elchweibchen mit ihrem jungen zu sehen.

Wie sich am Abreisetag herausstellte - waren wir die einzigen die in den Genuss kamen.

Am letzten Morgen machten wir uns schon ziemlich früh auf den Weg, um unser Gepäck abzugeben. Nachdem dies erledigt war - hatten wir noch reichlich Zeit und sammelten Blaubeeren für meine Tochter und holten uns im Lebensmittelpoint noch einen Kaffee inkl. Eis.

Dann ging es nach Nordmarken zurück. Da wir auch hier Aufenthalt hatten, schauten wir uns das Camp auch noch genauer an. War auch wirklich cool organisiert.

Zu guter Letzt gingen wir in ein der 2 Lokale im Ort und aßen noch einen Elchburger. Der war großartig.

Dann erfolgte die Rückreise nach Deutschland - gefühlt mit noch weniger Schlaf als hinzu.

Alles in allem ein unvergesslicher Trip der einen erdet und einem die Prioritäten ganz klar zeigt. Feuer - trockenen Schlafplatz und Essen.
geschrieben von Antje B. am 15.10.2023
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