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OUTDOORPARADIES

SCHWEDEN!

Globetrotter OTT

Eine Anreise mit Grenzübertritten
Es ist Donnerstag, der 27. August. Ich stehe in meinem Badezimmer in Rovaniemi/Finnland und föhne meine Wanderstiefel, die tropfnass und dreckig von der Geländearbeit vor mir im Waschbecken stehen. Die ganze Bude stinkt bereits penetrant nach nassem Hund und wird meine neue Mitbewohnerin bestimmt zum Bleiben animieren. Doch es hilft alles nichts, die Dinger müssen trocken werden, denn nach nur einem halben Tag Verschnaufpause gehen mein roter Osprey und ich wieder auf Reisen. Nach Schweden dieses Mal, auf zur Globetrotter Outdoor-Test-Tour, einer 8-tägigen Kanureise über die schwedische Seenplatte Dalsland im Südwesten des Landes. Resigniert ziehe ich den Stecker meines tapferen Reiseföns, schlüpfe in die immer noch feuchten Wanderschuhe und schultere mein etwas optimistisch gepacktes Handgepäck. Mein Etappenplan: Mit dem Lieblingsnachtzug im russischen Ambiente von Rovaniemi nach Helsinki, von dort mit dem Flieger nach Oslo und dann mit dem Auto nach Töcksfors, eine halbe Weltreise vom Polarkreis zum Reisegewinn.

Samstag: Das Abenteuer beginnt
Am Samstagmorgen ertönt zu christlicher Stunde um 8:00 der liebliche Laut meines Handyweckers und scheucht mich aufgeregt und vorfreudig unter die kalte Dusche. Ich habe bei Couchsurfern in Töcksfors genächtigt und bin nun bereit aufzubrechen. Gesäubert und sortiert sitze ich zur verabredeten Frühstückszeit auf meinem komprimierten Reisegepäck und wundere mich über die gelassene Stille im Haus. Haben denn alle verschlafen? Und während ich den samtweichen Pfoten der Haustiger auf der Flurtreppe lausche, dämmert es mir plötzlich: Mein Wecker läuft nach finnischer Zeit, ich bin eine Stunde zu früh aufgestanden. Verschämt rolle ich mich noch einmal in der Morgensonne auf der Tagesdecke ein und hole mir die gestohlene Stunde Schlaf zurück. Nach dem Frühstück brechen wir auf, zockeln gemächlich dem entfernten kleinen Nest Lennartsfors entgegen und erreichen pünktlich um 11:00 das Scandtrack-Basiscamp und den Zeitpunkt des Abschieds. Ich hole mein Gepäck aus dem Kofferraum, nehme meine Gastgeber noch einmal in den Arm und drehe mich um, marschiere zwischen den erstaunlich zahlreichen Mitpaddlern über die Wiese in Richtung eines großen roten Scandtrack-Zeltes. Guide Falk, den ich peinlicherweise ausversehen erst einmal auf Englisch anspreche, klärt mich auf: Hier trifft sich heute nicht nur die OTT, sondern noch weitere bis zu 200 Menschen, die sich in kleinen Grüppchen mit uns eine Woche lang über die Seenplatte verteilen sollten. Schnell wird mir klar: Wir befinden uns hier praktisch auf deutschem Boden, in einer deutschen Blase im schwedischen Land. Deutsches Essen, deutsche Guides, deutsches Equipment. Aber egal, in Anbetracht der vielen jungen hochmotivierten Menschen um mich herum habe ich auf einmal richtig Bock auf diese Geschichte und tingele mit meinem Osprey zu einer sonnigen Bierzeltgarnitur hinüber. Melik, ein weiterer OTT-Teilnehmer aus Berlin sitzt bereits mit Sonnenbrille und Unterhemd entspannt in der Mittagshitze und unterhält sich mit David, unserem Guide für die Woche, über unser Vorhaben. Mit zwei Stunden Verspätung entlädt der ankommende Bus aus Hamburg auch den Rest unserer bunt gemischten Gruppe auf den grünen Rasen und bei Hotdog und Kaffee darf sich das erste Mal über das Wurstbrötchen hinweg beäugt werden. Schnell wird klar: Hier sind Profis am Werk. Die Kamera-Ausstattung ist wahrscheinlich besser als bei jeder Gala-Veranstaltung und Outdoor-Erfahrung bringen hier sowieso fast Alle zur Genüge mit. Neun Glückspilze in vorfreudiger Stimmung, Studenten in der Überzahl und zwei gesellschaftlich und ökonomisch bereits sozialisierte Alttiere. Binnen kürzester Zeit beginnt ein gruppendynamisches verbales Wettrüsten, in dem ein jeder einmal seine Outdoor-Eignung in jedem zweiten oder ersten Nebensatz fallen lässt. Ich bin zunächst einmal irritiert und übe mich in finnischem Schweigen. Hierarchisch ist das natürlich ein wenig kluger Schachzug, da sich die gruppeninterne Position damit recht schnell ans untere Ende verlagert.

Doch nach der kleinen Stärkung zockeln wir nun erst einmal gemütlich mit unserem Gepäck zu unserem ersten Campingplatz, einem Gewässernahen Stück Wiese mit Anbindung zu Spültoilette und kalter Dusche. Es folgt die obligatorische Vorstellungsrunde und dann endlich: Bescherung!! Große rote, wasserdichte Geschenketütchen von Globetrotter werden uns von David ausgehändigt und wir lassen uns an Ort und Stelle ins sonnige Gras fallen, öffnen die Ortlieb-Packsäcke und entleeren deren bunten Inhalt in unseren Schoß. Kinder unterm Weihnachtsbaum, das finanziell schwer mitgenommene Studentenherz schlägt schneller. Jeder für sich ziehen wir munter durcheinander plappernd und lachend das geschenkte Utensil aus dem Equipment-Haufen: Essgeschirr, Schlafsack, Schnitzmesser, winddichte Jacke, Outdoor-Handtuch, Sitzkissen, Halstuch und ein OTT 2015-TShirt. Astrein! Nun darf der eigene Rucksackinhalt inventarisiert und das mitgebrachte Gepäck mit den Geschenken aufgestockt werden. Was doppelt ist, darf zu Hause bleiben und wandert in den Planwagen, was fehlt, das fehlt eben. So geht auch meine Spekulation auf ein paar Outdoor-Trittchen leider nicht auf und ich muss mich die Woche mit meinen stinkenden Iltislatschen und der Barfüßigkeit begnügen. Danach werden wir unseren acht großen blauen Futtertonnen vorgestellt, die uns die nächste Woche geduldig ernähren werden. Wir verteilen Dosenfutter, Backzutaten und Brotzeiten auf einer Plane und sortieren in einem bisher noch schlüssigen System Zutaten und Tonnen nach Inhalt. Die störende Suche nach dem Nutella-Glas am Morgen soll damit unterbunden werden. So zumindest der Plan. Brot und Aufstrich werden direkt einer Qualitätskontrolle unterzogen und die erste Packung Kekse geöffnet. Ein fataler Fehler, wie sich später herausstellen sollte.

Ja und dann folgt die erste Bewährungsprobe: Sechs von Globetrotter und Scandtrack gestellte Zelte müssen verteilt und auf unserem grünen Fleckchen Erde aufgebaut werden. Alle Zelte unterscheiden sich in Größe, Funktionalität und Schwierigkeitsgrad und müssen in der kommenden Woche von allen Teilnehmern jeweils einmal aufgebaut und genutzt werden. Und was ich befürchtet hatte, tritt nun tatsächlich ein. Der simple Zeltaufbau mutiert zu einem unausgesprochenen, aber verbissenen Wettkampf um die effizienteste und vor allem schnellste Bauweise, der jedem Teilnehmer sofort den Outdoor-Kompetenz-Stempel auf die Stirn drücken würde. Zweifelnd halte ich das riesige 4-Personen-Marmot-Zelt in die Höhe, das Gabi für uns vom Hänger geholt hat. Ihr geht es um Komfort, ich hätte lieber mein Gesicht bewahrt und ein einfaches, schnelles Zelt gewählt. Aber so schwer kann das ja nicht sein, ist ja nicht mein erstes Zelt…denke ich, bis ich ratlos vor dem Endgegner niedersinke. Wohin bloß mit den ganzen Schnüren und wo ist die IKEA-Bauanleitung? Ich kapituliere und informiere David darüber, dass entweder zwei Heringe fehlen oder ich schon beim ersten Zelt meine Unfähigkeit bewiesen habe. Letztendlich fehlten zwei Heringe, doch natürlich war offensichtlich wie lange Gabi und ich an einem simplen Zelt herum gepuzzelt hatten während die Anderen schon auf der Slackline turnten oder das Gruppen-Equipment für die Gruppe von Globetrotter unter die Lupe nahmen. Wir waren jetzt die zwei Blondchen vom Dienst und dieser Eindruck musste erst einmal wieder abgelegt werden, sagte mir meine Erfahrung aus zahlreichen Uni-Exkursionen.
Während der Vollmond rot und groß über dem Wasser schwebt und unsere Zelte in ein schummriges Licht taucht, widmen wir uns unserer ersten warmen Mahlzeit über dem Lagerfeuer. In einer schweren gusseisernen Familienpfanne zaubern wir aus Kartoffeln, Bohnen, Zwiebeln und Speck einen hervorragenden würzigen Pamp, der laut Outdoor-Kochbuch mit Terence-Hill-Pfanne zu betiteln ist und den wir genussvoll aus unseren neuen orangen Futternäpfen löffeln. Lecker! Das prasselnde Feuer ermuntert zu Lagerfeuergesprächen, die allerdings noch etwas sehr höflich und zurückhaltend in Gang kommen. Noch benimmt man sich, versucht die Mitreisenden einzuschätzen, Freund von Feind zu unterscheiden. Es folgt ein Eimer-Abwasch und ein Schlückchen Bison-Wodka, dann kriechen wir in unsere Zelte und in unsere neuen Schlafsäcke und schlummern uns in einer milden Nacht dem ersten Kanutag entgegen.


Sonntag: Wir stechen in See
Am Sonntagmorgen erwache ich wohlig gewärmt in meinem neuen Schlafsack und finde das Teil schon jetzt hervorragend! Endlich keine frostig verkrampften Nächte mehr, in denen selbst die ballartig zusammengekauerte Körperhaltung nichts mehr bringt. Manfred steht bereits mit einer dampfenden Tasse Kaffee in Fleecejacke am Lagerfeuer und begrüßt die Morgenmuffel unter uns. Er war im kühlen Morgennebel bereits schwimmen im kühlen Wasser des Foxen und hatte sich dann fürsorglich des Lagerfeuers angenommen. Diese 6:00-Routine würde er bis zum Ende unserer Reise fortsetzen und sich nicht nur damit zu einem wertvollen Gruppenmitglied entpuppen. Irgendwann äugt auch David aus seinem Gepäckhänger hervor und dann gibt es Frühstück. Er mischt aus Milchpulver und heißem Wasser eine große Flasche Müslimilch zusammen und ich merke, wie wenig ich eigentlich von Outdoor-Nahrung weiß. Reis mit Scheiß war bisher das Mittel zum Zweck. Dann folgt das altbekannte Procedere eines solchen angeleiteten Camping-Ausflugs: Ein jeder versucht hochkonzentriert und möglichst schnell das ideale Packsystem auszutüfteln und den ganzen Kram im schmal geschnittenen Packsack wasserdicht zu verstauen. Die allgemeine Geschäftigkeit nutzend verschwinden immer wieder Herdentiere von der Bildfläche, um noch schnell einem eigenen ebenso wichtigen Geschäft nachzugehen oder sich noch eben den Reisestaub vom Leib zu waschen bevor es in den zivilisatorisch wenig ausgestatteten Busch geht.

Gegen Mittag knattert Guide Christian ins Camp, drei rot-orange Kajaks auf dem Hänger, die bei den Einen Verzückung, bei den Anderen Entsetzen hervorrufen. Ich kann doch keine Eskimorolle und fühle mich unter Wasser gänzlich unwohl?! Doch kein Grund zur Sorge, die silbernen windschnittigen Kanadier sind auch mit von der Partie und bieten genug Stauraum für Gepäck und Hosenschisser. Barfuß und hemdsärmelig turnen wir über glatte graue Uferfelsen, laden Tonnen, Packsäcke und Kleinkram in die Boote und halten immer mal wieder einen Fuß ins Wasser und das Gesicht in die Sonne. Und nach einer kurzen Einweisung von David geht es dann los, ich hinten im Boot als Steuermann, Gabi vorn als Motor unseres Kahns. Der Rest der Gruppe flitzt schon über das Wasser dahin, während ich mir noch beim J- und C-Schlag die Arme verheddere. Doch dann machen wir es gut und immer besser und sind nicht die Einzigen, die hin und wieder auf merkwürdigen Routen abdriften. Markus würde ohnehin die ganze Reise in sicherer Entfernung irgendwo auf dem Binnengewässer dahin trudeln und glücklich seine Angelschnur hinter sich herziehen. Die Sonne spiegelt sich im bleigrauen Wasser und die Wolken fegen von einem frischen Wind getrieben über den blauen Himmel dahin. Die frische Luft tut gut und es macht Spaß draußen zu sein. Grau-grüne, durch felsige Ufernasen eingerahmte Nadelwälder ziehen an uns vorbei, hin und wieder blitzt das rote Tuch eines Scandtrack-Zeltes daraus hervor. Etwas über eine Stunde folgen wir den Wellen des Foxen nach Norden, genießen den Blick und das Gefühl der Freiheit und gehen in einer kleinen Bucht am Beginn des Stora Le an Land. Entgegen meiner Befürchtungen hier einer massentouristischen Veranstaltung aufgelaufen zu sein, begegnen wir in der kommenden Woche nur hin und wieder einem Kanadier und haben die weite Seenplatte überwiegend für uns. Wir beginnen mit dem Ausladen, bugsieren das Gepäck an Land und ziehen die Boote ins Trockene. Dann werden die Zelte aufgebaut, das Tarp als Regenschutz und Himmelbett für David gespannt und Feuerholz für die gewünschte Kaminwärme gesammelt. Gabi und mich hat es dieses Mal in ein recht simples 2-Personen-Tunnelzelt verschlagen, in dem wir uns aus Platzgründen heute Nacht zusammenkuscheln können. Unsere Isomatten überlappen sich am Fußende bereits innig und beschleunigen den Prozess des Kennenlernens erheblich. Und so entwickelt sich in kürzester Zeit ein buntes Zeltlager, rote Packsäcke lehnen am Kiefernstamm, das Feuer prasselt und die Trockentoilette duftet in sicherer Entfernung würzig vor sich hin. Lieber wäre mir ja der Spatengang hinter den nächsten Baum, aber wenn das nun Jeder machen würde…

Bis zum Abendessen haben wir uns alle gleichmäßig über unser Hoheitsgebiet verteilt, um uns mehr oder weniger sinnvoll in die Camp-Gestaltung einzubringen, zu angeln, zu baden oder Beeren zu sammeln. Mit Lisa hänge ich schon eine gefühlte Ewigkeit in den Büschen, klaube mit purpurschwarzen Fingern die Blaubeeren vom Geäst und fülle Tassen und Teller für die kulinarische Weiterverarbeitung. Zusammen mit Jana und Manfred haben wir bis zum Abend nicht nur blaue Finger und Lippen, sondern eine riesige Portion Beeren vorzuweisen, aus der wir optimistisch einen Blaubeerkuchen backen wollen. Während ich Fichtennadeln und Blätter aus dem gewaschenen Sammelgut und zerdrückte Blaubeeren aus meinem Schuh angele, bereitet David einen multifunktionalen Stockbrotteig zu, der heute als Tortenboden fungieren soll. Aus dem Tortenboden werden schließlich doch Calzone-Taschen, die wir erst mit Beeren befüllen und dann zu kunstvoll unförmig-bauchigen Gebilden formen. Die ganze Aktion dauert so dermaßen lange, dass wir inzwischen unter einem gewissen Erfolgsdruck stehen. Sollten die Dinger scheiße schmecken, wäre das in Anbetracht des Arbeitsaufwandes einfach nur ziemlich peinlich. Doch nachdem wir nach Bratkartoffeln mit Speck immer noch hungrig aus der Wäsche gucken, gibt es kein Zurück mehr und Lisa stürzt sich mit hölzernen Pfannenwendern bewaffnet ins Gefecht. Langsam bräunen die Calzone-Taschen vor sich hin und suppen blau-schwarz in die gusseiserne Pfanne. Christian erbarmt sich als Erster und probiert. Bang beobachten wir ihn aus den Augenwinkeln und dann….schmeckt es ihm! Unsere Blaubeerküchlein werden an Mann und Frau gebracht, mit Zucker und Nutella bestreut und schmecken tatsächlich überraschend hervorragend. Nach der ersten Tasche mit Nutella sehen wir alle aus als hätten wir unsere Beißwerkzeuge nicht mehr unter Kontrolle und Lisa grinst mich mit blau-schwarzen Zähnen über das Lagerfeuer hinweg an. Ich sehe sie heute Nacht schon mit schwarzen Haaren und einem langen weißen Nachthemd verrenkter Gliedmaßen durch das Zeltlager kriechen. Ja und dann zieht Christian die Spirituosen hervor, kredenzt Bier und Met und Wein und sorgt für gänzlich ausgelassene Stimmung. Von Zurückhaltung längst keine Spur mehr. Lisa sächselt mit schwarzem Regenhut unverkennbar gackernd vor sich hin während Jana mit drei Fleece-Jacken und Teddyohren-Mütze bekleidet lächelnd ins Feuer stiert und den Männern bei der passgenauen Reproduktion der Werner-Filme zuhört. Nils und Melik entwickeln sich langsam aber sicher zum humoristischen Dreamteam und zitieren ein Filmchen nach dem Anderen, was ansatzweise Aufschluss über ihre zivilisatorische Freizeitgestaltung gibt. Ein Abend wie er im Buche steht. Wir aalen uns in Gemütlichkeit, wir sind angekommen.


Montag: Vom Sinnlosen im Sonnenschein
„Oh Gott, mir ist so schlecht“, werde ich von rechts aus den Untiefen von Gabis Schlafsack geweckt, die kurz darauf unsicheren Schrittes Richtung Freiluft strauchelt. Der Spirituosen-Mix lässt grüßen und ich bin froh, mich mit einem Gläschen Met und Wein begnügt zu haben. Wach bin ich jetzt trotzdem und von draußen strömt frische, kühle Luft hinein, die mich aus dem warmen Schlafsack lockt. Ich krieche aus unserem bescheidenen Bau und begutachte die morgendliche Szenerie. Ein Nebelschleier hängt noch über dem Camp, umwabert Baum und Strauch und Manfred, der emsig und lautlos am Lagerfeuer herum werkelt. Sonst ist niemand wach. Lisa pendelt in ihrer grünen Hängematte mit Seeblick schlafend hin und her. Eine ausgedehnte Morgentoilette muss her. Ich angele mir meinen Waschbeutel und ein Handtuch aus dem Packsack vor unserem Zelt und stiefele barfuß über die feuchte Erde aus dem Camp hinaus. Hinter dem Trockenklo führt ein kleiner Pfad am Ufer entlang und mich bald zu einer abseits und sichtgeschützt gelegenen Uferbank mit flach ins Wasser abfallenden Felsen. Das Wasser ist kalt und Nebel hängt noch über der Oberfläche. Es ist ganz still und andächtig lausche ich dem Rauschen des Windes in den Bäumen und dem hellen Gurgeln des Wassers an meinen Füßen. Ich nehme ein ausgedehntes Bad mit Panoramablick in meiner felsigen Badewanne und werde langsam wach. Als ich zurückkomme, haben sich bereits ein paar weitere Frühaufsteher zum Feuer gesellt und wir schlürfen Kaffee und Tee aus unseren Alubechern. Zuckerei! Nach dem Frühstück verteilen wir uns im Camp, hängen alleine auf den Felsen in der Sonne unseren Gedanken nach oder nehmen die ersten Bewertungsbögen für das gestellte Equipment ins Visier. Ein notwendiges Übel für unsere derzeitige Daseinsberechtigung . Pro Tool muss von jedem Teilnehmer ein Bogen ausgefüllt und Angaben zum ersten Eindruck, zu Verarbeitung und Anwendung und schließlich eventuelle Verbesserungsvorschläge gemacht werden. Abschreiben ist nicht und trotzdem wird fleißig Meinungsforschung beim Nebenmann betrieben. Was zum Teufel soll man beim Punkt Verarbeitung auch auf fünf Zeilen bringen? Ich setze mich mit meinen Bögen auf einen Felsen abseits der Gruppe in die Sonne und wasche erst einmal meine Dreckwäsche im wehrlosen Wasser des Foxen. Unterwäsche und Socken liegen blütenrein neben mir auf dem rauen Felsen in der Sonne… und sollten bis zum Ende der Tour nicht mehr trocken werden. Eine Libelle schwirrt vorbei und ich finde das Leben plötzlich ganz einfach.

Am Nachmittag hat der Großteil von uns genug vom Sinnlosen im Sonnenschein und wir setzen die Segel, folgen Nils und Markus zum Fischen auf das offene Wasser. Gabi, Christian und David bleiben im Camp, Manfred zieht im hölzernen Kanadier allein seine Runden. Die unbepackten Boote sind leicht, die Stimmung auch und wir gleiten unbeschwert dahin in der Sonne, die Festivalsonnenbrille auf der Nase, Füße baumeln über der Boardwand im Wasser. Ab und zu kollidiert ein Boot mit der erwartungsvoll ausgeworfenen Angelschnur, doch so richtig achten wir eigentlich nicht auf sie, quaken vor uns hin und ziehen unsere Bahnen den Stora Le hinauf. Und dann verheddert sich ein Barsch in Markus Fängen, der im silbernen Kanadier bald sein schillerndes Leben aushaucht. Aufgeregt umkreisen die Schaulustigen die Richtstätte und verstauen den erlegten Fang wie eine Galionsfigur auf der Kajaknase. Abendessen…für eine Person. Nach kurzer räumlicher Orientierungslosigkeit landen wir zur verabredeten Zeit um 15:30 wieder im Camp an. Pünktlich wie die Maurer, wir können eben auch nicht aus unserer deutschen Haut. Am Ufer ein winkendes Empfangskomitee aus den zwei Neuzugängen Mirko und Mike und einem 1,07m-Hecht, den David der Gefriertruhe entrissen und uns damit vor dem drohenden abendlichen Hungerast bewahrt hat. Mike würde morgen wieder abreisen, Mirko als Fotograf bis zum Ende der Tour mit von der Partie sein. Nils Augenbrauen erwandern sich skeptisch ihren Weg nach oben und er kickt resigniert ein paar Steinchen ins Wasser. Vollzeitdokumentation am lebenden Objekt, Zootiere im Freigehege. Doch erst einmal heißt es Feuerholz sammeln und nebenbei heimlich eine Packung Doppelkekse niedermachen. Ich greife mir mit Lisa eine Axt und versuche bei der dilettantischen Pulverisierung des sperrigen Geästs Haltung zu bewahren. Meine mal vorhandenen Boulderarme schwächeln schon nach zehn Minuten vor sich hin, die Axt malt breitgefächerte Muster auf den Stamm. Zielen war ja noch nie meine Stärke. Glücklicherweise stellen sich die Anderen bei der Errichtung eines Regenschutzes für die kommenden Tage besser an und bald sitzen wir gemütlich unterm Plastikdach, beobachten David beim Zerkleinern des schuppigen Ungetüms mit Axt und Messer. Jana kocht Gemüsereis zum brutzelnden Hecht in der Pfanne und auch Gabi ist inzwischen wieder in der Lage feste Nahrung zu sich zu nehmen. Vor einem sagenhaften blutroten Sonnenuntergang vertilgen wir genüsslich ein maritimes Mahl, fachsimpeln über Langzeitbelichtungen und eröffnen dann das fotografische Bombardement auf die unanständig kitschige Landschaftsszenerie. Am Feuer führend Werner und Röhrich ein gackerndes Zwiegespräch:“ Ich zähl bis eins, dann is hier Achterbahn!“.



Dienstag: Hechtsuppe
Am Morgen ist es vorbei mit eitel Sonnenschein und die schwedische Natur zeigt uns ihr raues, herbstliches Gesicht. Ein kühler Wind fegt über das Wasser, bleigraue Wolken ziehen über den tristen Morgenhimmel dahin. Eigentlich wollten wir heute weiterziehen, entscheiden uns dann aber doch mit Blick auf den nicht unerheblichen Wellengang dagegen. Keiner hat Lust unfreiwillig baden zu gehen oder bei Wind und Wetter das Camp umzusatteln. Also richten wir uns unter der Plastikplane häuslich ein und zockeln in Zweiergruppen in den Wald, die Pilzeimerchen baumelnd am Handgelenk. Erwartungsfroh strauchele ich mit Lisa durch die Heidelbeersträucher und scanne skeptisch den Untergrund. Sollten sich die zahllosen von David versprochenen Pfifferlinge und Birkenpilze tatsächlich dem dunstigen Sonnenlicht entgegenarbeiten, würden wir sie unter der üppigen Krautschicht maximal ungesehen zertrampeln. Doch Lisa tänzelt mit grüner Regenjacke und Regenhut optimistisch voraus und entdeckt tatsächlich unter einer schattigen Fichtenkrone ein Nest orange leuchtender Pfifferlinge. Mit unserem neuen Schnitzmesser übersiedeln wir die wehrlose Pilzfamilie in den Plastikeimer, froh später überhaupt irgendeinen Fund vorweisen zu können. Etwa zwei Stunden streifen wir durch den ungewöhnlich dichten Nadelwald dahin, finden mystisch schöne, von weichen Moosteppichen überwachsene Sumpfgebiete und den einen oder anderen Gutpilz, den wir zurück zur Herde bringen. Unzählige Lamellenpilze strecken uns feixend ihre tückisch einladend braunen Kappen entgegen und verhöhnen unsere botanisch vollkommene Unkenntnis. Wir müssen abwägen: Das ungute Gefühl einer erfolglosen Jagd gegen den qualvollen Vergiftungstod. Unsere Stiefel haben inzwischen begonnen eine schmatzende Symbiose mit dem durchweichten Untergrund einzugehen und zwingen uns zur Rückkehr. Wir schlagen uns optisch reichlich mitgenommen durch einen staubtrockenen verholzten Hexenwald zurück zum Camp, rote juckende Wunschpunkte im Gesicht, kleine Zweige ragen aus unserem Haar.

Zusammen haben wir alle einen ganzen Haufen rot leuchtender Pfifferlinge und bläulich angegrauter Steinpilze erwirtschaftet, die nun für das Abendessen vom gröbsten Dreck befreit werden müssen. Caro, Gabi und ich schnipsen mit unseren Buschmessern die Kiefernnadeln vom Objekt während Jana in roter Badeshorts und Teddymütze Markus anvisiert, der als kleines Männchen am dunkel umwölkten Horizont dahintreibt. Auf dem unruhigen schwarzen Wasser paddelt er kräftig in der Ferne dahin, froh draußen zu sein und sich den frischen Wind der Freiheit um die Nase wehen zu lassen. Unsere Schuhe bilden einen tropfenden Halbkreis am Feuer, pusten ab und an kleine Rauchwölkchen in die knisternden Flammen. Inzwischen hat es zu regnen begonnen und Wasser rinnt von der Plastikplane in die darunter deponierten Blecheimer. Heute hat jedenfalls keiner Lust mit dem Kajak rauszufahren und im aufkommenden Sturm Frischwasser zu holen. Ein plötzlicher Windstoß zerrt an unserer Plane und zerbricht den Stützpfeiler, der auf unsere Köpfe segelnd in die Knie geht. Notdürftig reparieren wir die Konstruktion, doch als ich vom windgeschützten Trockenklo zurückkehre, wuselt der Rest bereits durch ein nasses Freilufttheater. Mein Vorschlag, das Happening zur Klo-nahen windgeschützteren Feuerstelle zu verlegen, wird kurzerhand in die Tat umgesetzt. Melik eiert mit einem Eimer voll Feuer und Glut an mir vorbei und selbst der bereits im Regenwasser schwimmende Gourmethecht von gestern findet seinen Platz im Alupott am Fuß einer Kiefer. Tut das Not, dass das hier so rumoxidiert? Das will doch eh keiner mehr essen. Doch wegwerfen offenbar auch nicht. Wir sammeln nasses Feuerholz für das Abendessen und ziehen lange moosig-glitschige Äste an die Brust gedrückt hinter uns her ins Camp. Bald gleichen wir optisch dem dreckigen humanen Inventar eines ins Wasser gefallenen Wacken-Festivals und schnipseln mit braunen, klammen Fingern Zwiebeln und Pfifferlinge in die gusseiserne Pfanne. Manfred geht in seiner neuen Rolle als Sternekoch völlig auf und zaubert aus Tomaten und Bohnen eine leckere Nudelpfanne. Trotz des schlechten Wetters mümmeln wir zufrieden warme Kohlenhydrate aus dem Futternapf und halten die Kapuzen tapfer in den böigen Wind. Lange sitzen wir an diesem Abend noch am Feuer während Markus eine einwandfreie Darbietung der Känguru-Chroniken zum Besten gibt. In der Nacht heult der Sturm um die Zelte, lässt die Planen geräuschvoll im Wind und die Nerven mancher Gruppenteilnehmer gehörig flattern. Faul gespannte Zeltschnüre quittieren ihren Dienst und dem Insassen die Arschkarte. Ich liege in meinem warmen Schlafsack und kann nicht anders, als die ganze Szenerie frecherweise urgemütlich zu finden. Sollte uns das Geäst auf das Haupt fallen, müsste ich mich nach der Reise wenigstens nicht mehr mit der Jobsuche herumärgern.



Mittwoch: Sieg auf ganzer Linie
Klamme Atemluft perlt von der Zeltdecke und meinem Schlafsack, die Haare stehen wie ein Besen zu Berge. Meine Klamotten liegen als großer, braun melierter nasser Berg auf meinem Packsack und warten erfreut darauf von mir angezogen und in meinem Dunstkreis getrocknet zu werden. Schön ist das nicht, denke ich mir, bevor ich kurzentschlossen in aller Herrgottsfrühe ein kühles Regenbad im See nehme. Oben nass, unten nass, alles nass. Wie die Sägeböcke stehen wir bald mit hochgezogenen Schultern am knisternden Lagerfeuer und lassen die Welt um uns herum teilnahmslos tropfen. Die Aussicht, das total verdreckte triefende Equipment gleich in Säcken, Tonnen und Booten verstauen zu müssen, regt nicht unbedingt zum ausgelassenen morgendlichen Smalltalk an. Manfred betastet bekümmert seine Schachtel mit Anzündern, die beim Anfachen des widerspenstigen nassen Holzes fast alle über die Wupper gegangen sind und Mirko umklammert unbehaglich seine dampfende Kaffeetasse. Mit roter vollgesogener Regenjacke steht er da, einen Berliner Spruch auf den Lippen und wahrscheinlich der Frage im Kopf, wo zum Teufel das Stadtkind in ihm hier nur hineingeraten war. Aber hilft ja alles nichts, wir wollen ja heute auch noch weiterziehen und so beginnt das Tetris-Spielchen: Die Innenzelte werden ausgehängt und mit möglichst wenig Außenkontakt in die Säcke gestopft, die Außenzelte zu pitschnassen unförmigen Bündeln geschnürt. Töpfe, Pfannen und Essgeschirr starren uns mit ihren Fettaugen vorwurfsvoll an und erinnern an den „vergessenen“ Abwasch von gestern Abend. Wie unschön, soviel Schmierkram jetzt in die von innen eigentlich noch ganz sauberen Kisten zu packen. Wir laufen bald alle säbelbeinig mit merkwürdig von uns gespreizten Armen herum, bemüht unsere Dreckhände außer Reichweite zu bringen und die schmatzenden kalten Stiefel an den Füßen zu ignorieren.

Doch bald sind wir barfuß und das Gepäck an Bord und dann ziehen wir los ins unseren Nussschalen einem besseren Wetter entgegen, das sich freundlich blinkend am Horizont ankündigt. Ein Regenbogen spannt sich vor uns auf, an dessen Ende ein Topf voll Gold, eine hübsche kleine Insel mit Schutzhütte im zaghaften Sonnenschein. Ein deutsches Pärchen wuselt mit Essbesteck auf der Landzunge herum und scheint unseren Plan eines überdachten Abendessens bereits im Ansatz zu vereiteln. Doch David, der Fuchs, ist im Bilde und stellt eine einfache, zielführende Frage: „Wie war eure Nacht hier?“ „Gut, das Zelt steht noch“, antwortet der ahnungslose männliche Part des Pärchens und schießt sich damit mindestens Schlafplatztechnisch ins Aus. Auf den Inseln ist pro Gruppe nur eine Übernachtung erlaubt und wir entern postwendend unser neues Revier. Gnadenlos werden rote Packsäcke und blaue Futtertonnen um die noch Frühstückenden gestapelt, deren müde Augen ungläubig über das plötzlich hereingebrochene Inferno wandern. Als auch noch unsere Kajakener um die Ecke biegen, die noch eben eine Isomatte aus dem Hauptcamp geholt hatten, ziehen sie schließlich leise von dannen. Der Nachmittag gehört der trocknenden Wäsche, den Schwimmhäuten der Badenden und einem ausgedehnten Sportprogramm, das Caro und Manfred vor einigen Tagen ins Leben gerufen haben. Schwitzend und schwer atmend üben sie sich im Krafttraining und hechten sich gegenseitig auf die Pelle rückend über den nun sonnigen Fels. Was nach einem Kampf um die letzte Doppelkeksrolle aussieht, ist in Wahrheit Manfreds Selbstverteidigungskurs zu dem sich Sportskanone Caro nicht zweimal hat bitten lassen. Die Sonne taucht die Insel in ein goldenes Licht und malt einen Regenbogen an den bleigrauen Himmel. Für Mirko gibt es jetzt kein Halten mehr und mit der Ausrüstung unter dem Arm und Fotobereiten an der Hand erklimmt er eifrig den auserkorenen Fotofelsen, um endlich das Equipmentshooting auf den Sensor zu brennen. "Hassu die Gasbuddel schon angeschlossen?" "Lass mi mo rann doa, dat gibt dat doch net!" Ich baue einen beachtlichen Haufen zerbrochener wasserfester Zündhölzer und mime mit Caro einen Outdoor-Kochabend für das Globetrotter-Magazin. Nach und nach wird das Equipment von den willigen Damen des Camps dekorativ in die Kamera gehalten während sich die Männer bereits um das Wesentliche kümmern. Klebriger Stockbrotteig pappt an Markus Händen und ein würziger Linseneintopf köchelt über dem knisternden Feuer vor sich hin. Melik und Nils machen sich verbal schonmal langsam warm und bald sitzen wir mit Nutella beschmiert und unseren knusprigen Stockbrotteig drehend gackernd am Lagerfeuer, lauschen dem anheimelnden Gesumm des Mückenviehs bis unsere Zelte im Schein der Stirnlampe wie bunte Lampignons im Wald aufleuchten. "Mein Ruhe will ich! Licht aus, oder ich beiß die Lampe ab hier."



Donnerstag: Hoch hinaus
„Denk immer daran, mim Öl nicht sparsam sein!“ David ist am Morgen immer noch in der Wernerischen Bestform und beugt sich über die schwarze Familienpfanne. Goldbraune Pfannkuchen verbreiten darin einen köstlichen Duft und gesellen sich zu ihren bereits auf einem Teller getürmten Artgenossen. Wenn es doch bald soweit wäre! Geduldig hocken wir wie die Hühner auf der Stange, wie die Vorschulkinder auf Klassenfahrt und warten auf die Eröffnung des Freiluft-Buffets. Und dann dürfen wir und belegen die Pfannkuchen mit allem, was unserer Fresslust in den letzten Tagen entgangen ist und kauen David einen vor, der etwas ungehalten mit den Pfannenwendern hantiert. Wir sind mit unserer einseitigen Ernährung zu weit gegangen, haben Käse, Aufstriche und Kekse längst vertilgt. Für Vegetarierin Caro und für den Snack zwischendurch sind schlechte Zeiten angebrochen. David hält uns ein angebrachtes Ständchen über Camp-Ordnung und die Notwendigkeit der Doppelkeksrolle für Notfälle und ich löse ihn beim Pfannenkuchenbraten ab. Sein ins Gesicht geschriebener morgendlicher Unterzucker ist bei der Besänftigung nur allzu hinderlich. Tatsächlich hängen die Essensreste von vorgestern noch am Geschirr, hier und da Unterwäsche in den wehrlosen Zweigen.

Nach dem Frühstück beginnt die altbekannte Routine: Die Zelte werden abgebaut, Packsäcke und Tonnen bestückt und in den Booten verstaut. Wir sind inzwischen ein eingespieltes Team und haben das Camp wie die Nomaden in Windeseile wieder in ein mobiles Heim verwandelt. Leicht und zufrieden gleiten wir heute Morgen in der Sonne dahin, jagen uns wie die Otter über das glitzernde Wasser unter einem von weißen Wattewolken dekorierten Himmel dahin. Mirko eröffnet das fotografische Dauerfeuer und wirft Manöverkommandos über die Schulter zum armen Nils, der das widerspenstige Kanu allein zu Mirkos beweglichen Fotomotiven lenken darf. Gelangweilt stützt er das Kinn auf seine rechte Hand und ersinnt vermutlich von Rachegelüsten getriebene Entsorgungsmöglichkeiten des schweineteuren Equipments zu seinen Füßen. So ein Boot ist ja auch nicht zwangsläufig ewig in der Waagerechten…Nach zwei Stunden erreichen wir die Insel Barön, die von zwei Sandstränden umrahmt gleich zwei Zeltlager auf ihren felsigen Klippen beherbergt. Wir entscheiden uns für das Camp mit Ausblick auf der rechten Klippe, das zwar etwas muffig im feuchten Wald gelegen, jedoch auch mit einer astreinen Aussichtsplattform über der Schwedischen Seenplatte ausgestattet ist. Geduldig schleppen wir unsere Päckchen erneut den Hang hinauf und eröffnen das Wettrennen auf die besten Zeltplätze. Ohne Wurzeln und Steine bitte schön, windgeschützt und mit Aussicht ist generell auch nie verkehrt. Ob ein beginnender Lagerkoller oder das unwegsame Gelände verantwortlich sind, ist unklar, doch am Ende der Prozedur schlafen wir alle soweit auseinander wie nie zuvor. Melik kniet mit seinem Palituch um den Hals und einer wedelnden Hand vor dem Gesicht in Klonähe auf dem Boden und versucht von Urinduft und Stechgetier unbehelligt sein Lager aufzubauen. Unsere drei Buschmänner sind im Gesträuch längst nicht mehr gesehen und Jana und Markus wollen heute Nacht ohnehin im Tausend-Sterne-Hotel am Klippenrand übernachten. Während Markus und Nils die Konsumsucht übermannt und sie sich bereits einer 25km-Strecke nach Töcksfors Burger King und Supermarkt entgegenarbeiten, sitze ich auf den Klippen und starre gedankenverloren auf das Wasser. Klar und blau glitzert es tief unten am Fuß des grauen Steins und bildet einen herrlichen Kontrast zum sattdunklen Grün der bewaldeten Inselketten am Horizont. Vor uns nichts als Weite und Endlosigkeit, der böige Wind streicht tanzende Haarsträhnen aus meinem Gesicht. Rauer Fels unter meinen nackten dreckigen Füßen, Gedanken über das Leben im Kopf. Wir haben keine zivilisatorischen Annehmlichkeiten, keinen Kontakt zur Außenwelt. Alles reduziert sich auf das Essentielle, auf die Grundbedürfnisse des gemeinen Individuums. Lachhaft und absurd unser stetiges Streben nach elektronischer Perfektion. Glücklich blicke ich in die Ferne und beglückwünsche mich zu meiner Entscheidung Smartphone & Co den Rücken zu kehren.

Lisas unverkennbar lachendes Organ reißt mich aus meinen philosophischen Gedankengängen und ich schaue ihr dabei zu, wie sie mit Regenhut und Sommertop auf der Slackline turnt. Mirko drückt verzückt auf den Auslöser und alle gemeinsam gehen wir an den Strand, trocknen nach dem Bad in der Sonne und genießen die Live-Übertragung vom Selbstverteidigungskurs und Janas Eskimorolle. Vor dem Abendessen plaudert Mirko aus dem Nähkästchen der amüsanten fotografischen Existenz und betrachtet mit Lisa und mir die schwarze Gewitterwand, die sich langsam aber sicher auf uns zuarbeitet. Schön ist es hier und es fällt uns ehrlicherweise schwer, uns um die Jungs zu sorgen, die der Regenguss wahrscheinlich auf offener See voll erwischen würde. Die Quittung für Kekse, Bier und Burger King. Allerdings auch für ein nettes Sportprogramm, um das ich sie gerade etwas beneide. Nach dem versprochenen Platzregen, vor dem wir uns in die gemütliche Schutzhütte flüchten und emsig endlich mal den Bewertungsbögen auf den Pelz rücken, werden Pasta und Zwiebelsalat kredenzt, die uns vor Verzückung fast den malerischen Sonnenuntergang gekostet hätten. „Na, Herr Röhrich, noch ein Likörchen?" Nils und Markus sind erstaunlich trocken zurück, Spirituosen und Doppelkekse im Gepäck. Der Abend gehört dem Facebook-OTT-Liveticker, verbalem Bullshit und der Gemütlichkeit. Von mir aus könnte es noch ewig so weitergehen. Oder vielleicht mit einer Verbesserung, denke ich, bevor ich mir das Tuch vor die Nase halte und die hölzerne Klotür hinter mir zuziehe.



Freitag: Auf ins Gefecht
Mit einer nervtötend fröhlichen Melodie trillert mein Handywecker um 5:45 vor sich hin. Zerknautscht arbeite ich mich wie eine Raupe aus meinem Schlafsack und schiebe zwei Hände aus meinem Guckloch, um ihn zum Schweigen zu bringen. Ich könnte weiterschlafen, aber der Sonnenaufgang…Beim Thema Fotografie ist auf meinen inneren Schweinehund kein Verlass und so entledige ich mich brummend meiner Wurstpelle, deren Reißverschluss sich natürlich in völliger Unerreichbarkeit an meinem Rücken versteckt, und krieche in die klamme Morgenluft. Tatsächlich sehe ich erst einmal nichts, denn es ist furchtbar neblig. Egal, mein Magen knurrt ohnehin und mein morgendlicher Fleiß kann ruhig schon einmal mit einem Nutellabrot belohnt werden. In fusseliger Schlafleggings und knautschiger Primaloftjacke stehe ich bald verhüllt an der blauen Frühstückstonne und knabbere an meinem Schokobrot als würde ich etwas Verbotenes tun. Fünf Meter vor mir kriecht ein zweiter verschlafener Fotograf aus seinem Zelt und überführt mich leise kichernd meiner morgendlichen Futterlust. Wir sind beide vom Wetter noch nicht ganz angetan und beobachten erst einmal die schaukelnde Lisa in ihrer Hängematte, die sich ebenfalls mit noch halb geschlossenen Augen auf den verfrühten Arbeitseinsatz vorbereitet. Kopf aus dem Schlafsack, den Raupenleib über den Hängemattenrand gehievt, Pause. Sie blickt uns an: „Na, des is ja noch a bissl finster.“ Mirko und ich nicken und wir alle schauen noch ein wenig Markus und Jana am Klippenrand beim Schlafen zu. Nur ein paar Teddyohren lugen aus dem Raupennest. Langsam schiebt sich ein rot-goldener Ball über den Horizont, verhüllt und verwischt hinter dem Morgennebel. Wir hoffen auf Inversionswetterlage, auf ein uns zu Füßen liegendes Wolkental, die Sonne darüber in klarer Luft. Wir warten und ich wippe auf der Slackline sitzend vor mich hin. Es ist ganz still, der Nebel dämpft jedes Geräusch und ich bin froh, aufgestanden zu sein, denn es ist schön! Dann beginnt Lisa aus der Langeweile heraus auf der Slackline zu turnen und da haben wir es plötzlich, unser morgendliches Motiv, das Sahnehäubchen, für das wir aufgestanden waren. Der Sonnenaufgang selbst war ernüchternd, die Sonne schon zu hell, als sie schließlich vom Dunst freigegeben wurde, aber wir hatten ein paar nette Bilder im Kasten.

Auch im Raupennest regt sich nun etwas und wir schleichen hinüber zur Schutzhütte, vor der sich Manfred bereits unbemerkt des Feuers angenommen hat. Ach Manfred, wenn wir dich nicht hätten! Nach und nach erwacht das Camp und wir frühstücken heute ausgiebig und lange bevor wir mit dem Packen beginnen. Vor dem Beladen müssen die Kajakaner noch einmal ran und mit den Booten in Formation zur Fotolinse. Eine schöne Aufnahme nach der anderen wandert auf Mirkos Speicherkarte während Melik, David und ich in der Sonne über die wirtschaftliche Zukunft unserer heilen Welt diskutieren. Welch ernüchterndes Thema! Und dann flitzen wir alle wieder dahin über den heute aufgewühlten See. Freie Bahn mit Marzipan! Dunkle stürmische Wolken ziehen über den Himmel dahin, der Wellengang macht das Paddeln heute anstrengender. Doch hinter mir im Boot grinst mir Melik mit roter Festivalsonnenbrille und Palituch entspannt entgegen und wir genießen es wieder mit der Gruppe draußen zu sein. Unser Ziel ist eine kleine Insel auf der gegenüberliegenden Seite unseres einstigen Regen-Camps, die wir flächendeckend mit unserem Utensil einnehmen. Alphatier David trommelt uns um die Feuerstelle zusammen und mein schlechtes Gewissen starrt mich mit vorwurfsvollen Fettaugen an. Wir haben schon wieder nicht abgewaschen und der Streichkäse ist auch leer. Doch darum geht es dieses Mal nicht, denn David hat uns etwas anderes mitzuteilen: „Leute, heute herrscht erhöhte Alarmbereitschaft! Auf der Insel gegenüber trifft heute noch eine weitere Morning-Light-Tour ein mit deren Guide ich noch eine Rechnung offen habe.“ Ein einstiger übler Streich könnte des Nachts in einem Rachefeldzug gipfeln, in dessen Schusslinie wir uns befänden. Während vier von uns also einen Katamaran bauen und Feuerholz holen, bauen wir anderen die Zelte auf und räumen das erste Mal und endlich auf: Boote an Land, Paddel ins Zeltversteck, Kisten und Tonnen wohlsortiert in Reichweite. Es darf nichts rumliegen, was irgendwie zum Unfug anstiften könnte. Dann geht es erst einmal ans Feuerholz machen, denn vor der Dunkelheit ist ja ohnehin nichts zu befürchten. Jana und Caro mühen sich bereits mit der Säge ab während mich Melik in die Kunst des Holzspaltens einweist. Wieder verteile ich schöne Muster auf der Holzoberfläche und zerkleinere mühselig mit schwächlichen Armen die heran rollenden Stumpen. Nils steht neben mir und beguckt sich amüsiert meinen Kampf mit dem Cellulosebrocken. „So kannst du doch nicht tun. Komm, ick muck di dat!“ Er nimmt mir die zweite Axt aus der Hand und die Kraftarbeit ab und ich bin von nun an für’s Zielen und Festhalten zuständig. Der traut sich was, denken wir beide, als meine Axt die Mitte mal wieder um 5 cm verfehlt.

Nach getaner Arbeit ist mir nach einem Bad und heimlich will ich Richtung Badestelle wackeln als mir Mirko und Jana den Weg abschneiden. In ihrer Hand baumelt RESTUBE Classic, ein schwarzer Rettungsgurt, der bei Benutzung eine gelbe Schwimmwurst in die Freiheit entlässt. Mir schwant Böses. Es ist das letzte Utensil, das Mirko noch nicht vor die Linse bekommen hat und die letzte Gelegenheit dieses zu tun. Flehend schauen mich zwei hoffnungsvolle Fotografenaugen an und ich gebe klein bei. Es gibt wahrlich bessere Momente für ein Bikini-Shooting als mit blauen Flecken und Mückenstichen übersät dreckig in die Fluten zu steigen. Ich leuchte wie eine weiße Schwimmboje am Ufer vor mich hin und repräsentiere den unterkühlten finnischen Sommer, der hinter mir liegt. Das eigentlich heimliche Shooting hat natürlich den gemeinen Pöbel angelockt, der nun feixend auf dem trockenen Felsen sitzt. Verkrampft griene ich vor mich hin und befördere dann mit einem Ruck an der Schnur die gelbe Rettungswurst an die Wasseroberfläche. Lieber Gott, lass es Tarnkappen regnen.

Am Abend wollen wir alle kulinarischen Rekorde brechen und endlich den Jägerbraten aus seinem blechernen Gefängnis befreien. Mit Kartoffeln, Zwiebeln, Erbsen und Möhren mischen wir eine zementartige Masse, die vermutlich nicht nur der Sättigung sondern auch allerhand Baumaßnahmen dienlich wäre. Allgemeine Erheiterung an der Front. Und das haben wir uns eine Woche lang aufgespart! Aufgrund eines personellen Engpasses in einem anderen Camp muss David unser Trüppchen nun frühzeitig verlassen und wir bleiben in kribbelnder Vorfreude auf die zu schlagende Schlacht zurück. Unter einem sagenhaften Sternenhimmel bräunen wir Stockbrot mit Zucker über dem Feuer und entsinnen Pläne für die Nacht. Um Mitternacht verkrieche ich mich in mein Zelt, um noch ein wenig mehr Schlaf für meine anstrengende Rückreise nach Finnland zu bekommen und werde gegen drei Uhr von Markus wieder geweckt. Kajaks und Kanu stehen bereits in der Dunkelheit am Ufer bereit und entschwinden bald lautlos mit ihren Insassen in die Nacht. Wir sitzen auf den Felsen und warten. Eine Lampe flackert kurz am anderen Ufer auf, dann ist es wieder dunkel. Haben sie die Frühstückstonne wohl schon gefunden? Plötzlich schieben sich drei Schemen gespenstisch aus der Dunkelheit über das Wasser auf uns zu. Das ging ja schnell! Begierig nehmen wir unsere Piraten ins Visier. Doch irgendwas fehlt. Tatsächlich: Keine blaue Tonne, Daumen nach unten. Die Füchse hatten in der Dunkelheit auf uns gewartet, das Vorhaben war gescheitert. Das hat euch der Teufel gesagt! Enttäuscht ziehen wir uns in unsere Zelte zurück und lecken unsere Wunden. In der Nacht dringen flüsternde Stimmen und das schleifende Geräusch einer Futtertonne in mein benebeltes Hirn, doch ich drehe mich um und schlafe weiter.


Samstag: Von Abschieden und Heimreisen
Als ich am Morgen in einem rosigen Sonnenaufgang aus dem Zelt klettere, sind auch die Anderen bereits ungewöhnlich früh wach und zwei blaue Tonnen thronen dekorativ auf der Inselnase. Jana und Melik haben, dieses Mal erfolgreich, am Morgen zum zweiten Schlag ausgeholt und das friedliche, ahnungslose Völkchen ihrer Frühstückstonnen beraubt. Jana strahlt unter ihren Teddyohren über das ganze Gesicht vor sich hin und wir durchsuchen den Tonneninhalt nach brauchbaren Naturalien. Doppelkekse: Fehlanzeige. Dafür Streichkäse und zwei Tafeln Schokolade, die die Beraubten später verschämt als Auslöse zu uns herüberbringen würden. Wir sitzen zwischen Geschirrbergen und Lebensmitteln beim Frühstück und beobachten das Geschehen der Nachbarinsel, während die unheimlichen Rufe der Prachttaucher wie Ringgeister um unsere Insel wabern. Keiner will so wirklich zurück. Doch noch ein letztes Mal packen wir nun unser Equipment zusammen, besetzen die Boote und paddeln etwas betrübt dem Ende unserer Tour entgegen. Um 10:30 legen wir am Scandtrack-Sammelpunkt an und entladen in reger Geschäftigkeit die Boote, tragen das Equipment zum Ausgabezelt hinauf und sortieren unseren Kram. Um uns herum ein Haufen Angereister, die noch sauber bis unter die Haarspitzen ihre Ausrüstung entgegen nehmen und ich fühle mich irgendwie fehl am Platz. Wir richten uns an einer Bierzeltgarnitur häuslich ein und kauen wie ein Grüppchen dreckiger Gestrandeter Vollkornbrot mit Nutella. Stumm betrachten wir das Spektakel. Gesprächsfetzen angestrengten Kennenlernens wabern zu uns herüber und erinnern an unseren Start vom letzten Samstag. Verrückt, wie schnell man sich so gut kennen lernen kann, wie schnell man zu solch einer tollen Truppe zusammenwachsen kann. Mürrisch denke ich an meine bevorstehende Abreise und nutze mit Jana und Caro die letzte Stunde für eine kalte Dusche. Mein Zeug ist gepackt, die Nummern sind getauscht und ich muss gehen während die Anderen erst am Abend gemeinsam Richtung Hamburg starten werden. In 33,5 h würde ich mich mit Bussen und Zügen meiner zweiten Heimat in Finnland entgegen arbeiten und am Sonntagabend um 23:00 den Wohnungstürschlüssel im Schloss drehen. Ich würde meine Herde vermissen und wehmütig still an meiner rauchigen Jacke schnuppern, die mich an diese unfassbare Reise erinnern würde. Im Bus schreibe ich meine Erinnerungen in meinem knittrigen Reiseheftchen nieder und halte die Illusion der OTT bei krümeligem Vollkornbrot mit Scheibenkäse noch ein klein wenig aufrecht.

Geschrieben im September 2015, Anna Katharina F.

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Kanurastplatz am See Foxen

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Bushcraft und Outdoor U18

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Tidan - Haus am Fluss

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Kanutour auf eigene Faust

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