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OUTDOORPARADIES

SCHWEDEN!

Ein zweites Mal mit Scandtrack in den Glaskogen

Vorbemerkung:
Eine Wiederholungstat. Bereits 2013 ging es mit Scandtrack in den Glaskogen. Und nun, nachdem ich zur Finanzierung dieser zweiten Reise 2 Jahre lang nebenher unsere gebrauchten Klamotten, Haushaltgeräte und Bücher im Internet verkauft hatte, buchten wir wieder das gleiche Paket. Wir glaubten, dass wenn wir weniger Unbekanntem und mehr Bekanntem begegneten, wir mehr Zeit für Entspannung und Erholung fänden. Ich hatte den einfachen Traum, am hellen Nachmittag auf einer Insel zu schlafen und danach wohlausgeruht ein erfrischendes Bad zu nehmen. Außerdem erwarteten wir reichlich Fisch, daher brachten wir dieses Mal einen kleinen Räucherofen mit nach Schweden.

1. Tag – Anreise (31.07.2015):
Freitag Abend stiegen wir am ZOB Hamburg zu. So ersparten wir uns die 500 Buskilometer ab Frankfurt am Main. Mit uns verschwanden etliche weitere Gestalten im Bus, meist in outdoorfarbene Braun-und Grüntöne gekleidet, einige auch in nekrophilem Schwarz.
Eine Vorfreude-Stimmung wollte im Bus nicht durchbrechen. Das lag an der Müdigkeit der späten Stunde oder an den biographischen Vorgeschichten eines Teils der Mitreisenden. Aus Gesprächen vor zwei Jahren wusste ich, dass bei nicht Wenigen die Kanureise auch dazu diente, die Tragik eine Beziehungsbruches abzumildern oder andere traumatische Erlebnisse zu verarbeiten. Viele Teilnehmer kamen aus fordernden Berufssituationen oder aber direkt aus dem Prüfungsstress. Im allgemeinen wollte man möglichst schnell aufs Boot und eine Woche lang alles Schwere am diesseitigen Ufer zurücklassen. Die Anreise im Bus wurde daher eher als letzte zu bewältigende Hürde anstelle eines fröhlichen Teil des Urlaubs wahrgenommen.
Die beiden Fährfahrten über Dänemark nach Schweden konnte ich als unliebsame Schlafunterbrechungen oder aber als Gelegenheit ansehen, mir die Sitz-und Gehmuskeln zu erquicken. Aber halt, war ich so satt? Es war doch immer noch etwas Besonderes, das sichere Festland, in diesem Fall auch Heimatboden, zu verlassen, auf offenem Meer reichlich Stahl, Motoren und einer unbekannten Schiffscrew zu vertrauen.

2. Tag - Camp Höglund und wieder eine Insel:
Am späten Samstagvormittag trafen wir am Camp Höglund ein. Unter blauem Himmel die grüne Wiese vor dunkelgrünem Waldrand, braunrot gestrichene Holzbauten. Hier gab es vor zwei Jahren gutes Chappie für die Heimkehrer – für jeden zwei Portionen Köttbullar mit Kartoffeln und Preiselbeeren – solche Generösität vergisst man nicht! Dahinter die berühmten Plumpsklos und Duschen für die Zivilisationshungrigen.
Der Leiter des Camps, der lange sehnige und in dieser Jahreszeit halbwegs braungebrannte Höglund-Falk, hieß uns wieder mit seinem Info-Flyer willkommen. Wann immer ich ihn auf dem Gelände sah, trug er das rote Scandtrack-Shirt über einer knapp über die Knie reichenden leichten Baumwollhose. Und ich fragte mich, ob der hier jemals andere Klamotten anhatte.
Nach einer längeren Pause – der Willkommenshappen fiel dieses Mal leider küchentechnisch bedingt aus - kam für unsere Glaskogen-Gruppe der Transfer in einem Kleinbus mit Gepäck-Anhänger.
In den 50 Minuten zum Glaskogen lernte ich wieder schwedisch. Das ist für Deutsche nicht schwer. Die Bedeutung vieler Worte kann man wegen des gleichen germanischen Ursprungs ohne Vorwissen erahnen. Die „upsprickande Molntäcke“ sollte man beispielsweise nicht mit „aufgelockerter“ (keine Ähnlichkeit), sondern mit „aufspringender“ Wolkendecke übersetzen, so bleibt man nah dran, versteht leichter.
Das Scandtrack-Outdoor Handbuch bietet dafür einen Abschnitt „Kleines Wörterbuch“ an. Das reicht völlig aus.
Ich fragte die einheimische Fahrerin also „Vad heter du“? und bekam zur Antwort „Christina“. „Jag heter Marc“ sage ich und ergänzte: „Jag kommer fran Tyskland“ (inhaltlich überflüssig, schließlich kamen alle hier „fran Tyskland“.) Zum Abschied: „Det var trevligt att träfas“. Die nahe unorthodoxe Übersetzung, die in keinem Wörterbuch steht, wäre dann: „Das war trefflich Dich zu treffen“.
Der Mitarbeiter vor Ort war sanftmütig. Er liebte das Wasser, den Wind, die Natur. Das fanden wir gut. Von ihm nahmen wir gerne Ausrüstung und Proviant entgegen, schleppten alles runter zum Ponton. Kanu beladen, ahoi, dann vor uns, hinter uns, rechts und links nur noch der Övre Gla.
Der ehrgeizige Plan war, diesen See bereits am ersten Tag komplett zu durchqueren und möglichst die Umtrage in den Stora Gla zu schaffen. Kräftemäßig war das möglich, hatte ich doch in diesem Jahr nicht einen gageligen 11jährigen, sondern einen trainierten 13jährigen mit im Boot. Er selbst hatte das Kinderpaddel gegen einen Erwachsenenpaddel ausgetauscht.
Wir passierten unseren ersten Übernachtungsplatz von 2013, schoben uns weiter Richtung Süden. Da sahen wir eine schöne kleine Insel, die konnten wir nicht liegenlassen. Als wir einmütig äußerten „Lass uns hier Pause machen!“, ahnte ich beim ersten Betreten schon, dass wir von hier heute nicht mehr loskämen. So war es dann auch.
Wir warfen vom felsigen Ufer erfolglos glitzernde Spinnköder und labberige Gummifische aus, richteten das Nachlager und erkundeten die Insel. Ihre Südseite war von herber Schönheit. Violette Blütenpracht in starkem Kontrast vor grauem, grünen, blauem Hintergrund. Mir war schon lange klar, dass das alles kein Zufall war, sondern es sich einer bis ins kleinste Detail ausgedacht hatte.
Wir pflückten Blaubeeren, von denen es in diesem Jahr reichlich gab. Dann kochte der Sohn verquollenene Nudeln mit Tomatensoße, die aßen wir. Derart gestärkt gingen wir in der Dämmerung noch einmal fischen. Der Wind trieb das unbeladene Kanu parallel zum Ufer. Das war uns recht, konnten wir auf diese Weise doch eine größere Strecke beangeln. Etwa 50 cm über einem 25 Gramm schweren Birnenblei hatte ich einen kleineren Gummifisch geknüpft. Der sprang nun munter über den Gewässergrund. In ca. 5 Meter Wassertiefe gab es dann endlich den ersehnten Ruck, und wenig später zappelte ein 25 cm langer Barsch über die Bordwand. Nach einiger Zeit ein zweiter an der gleichen Stelle. Dann kehrten wir zurück. „Das fängt ja nicht schlecht an“, meinten wir, kuschelten uns in die Schlafsäcke und glitten hinab ins Land der Träume.

3. Tag – Eine Bewährungsprobe:
Gegen vier Uhr morgens weckten mich Regentropfen. Das karge Licht reichte aus für eine erste Orientierung: „Da schläft der Sohn, dies hier ist die Ausrüstungskiste, das hier der Kocher, dort der Kanister. Aber wo ist die Plane?“
Ein Blick in den Himmel zeigte, dass es besser war zusammenzupacken. Dicke graue Wolken krochen über den Horizont, ein stetiger Wind blies aus Südwest. Ich deckte das Tarp über Jungen und Ausrüstung und fing an, unseren Krempel einzupacken. Um halb sechs weckte ich den Sohn, der sich zunächst sträubte, dann aber einsah, dass wir hier nicht bleiben konnten.
Um 06:00 Uhr waren wir auf dem Wasser, hielten Kurs auf die große Insel Lövön. In ihrem Windschatten fischten wir wieder und wieder Tiefen und Untiefen ab – vergeblich. Dann ging es weiter über den Övre Gla in Richtung Süden. Nun hatten wir Gegenwind und Wellen, die sich jedoch nicht brachen. Dann kam der Regen. Er fegte über das Wasser in stärkeren und schwächeren Schauern – ohne Unterlass. Er kroch durch alle Kleidungsschichten und Nähte. Als dann auch die Unterwäsche nass wurde, stellte sich das Gefühl der Machtlosigkeit ein. Ab jetzt ging es nur noch darum, irgendwie vorwärtszukommen, den Einlass in den Buvattnet zu finden.
Hinter grauen Regenschleiern fanden wir ihn. Wir waren ziemlich fertig. Da war die braunrote Hütte von Standort 26. Dort sollte es richtige Betten geben. Wir wagten kaum zu hoffen, dass die Hütte leer stand. Aber kein silbrig glänzendes Kanu lag am Ufer, kein Rauch kräuselte sich aus dem Schornstein. Niemand war zu hören oder zu sehen. Ich stieg an Land und lugte durch das Fenster. Keiner da. Nur 2 Doppelstockbetten, ein Tisch, vier Stühle und ein antiquarischer Eisenofen stellten das reglose Mobiliar dar.
So bezogen wir am frühen Vormittag die Hütte. Der Sohn fiel in einen Tiefschlaf, ich hängte unsere nasse Ausrüstung an Haken an Decke und Wänden, feuerte den Ofen an. Handlich gespaltenes Birkenholz gab es reichlich, das war noch besser portioniert als 2013.
Der Ofen war ein Fall für sich. Je mehr ich ihn anfeuerte, umso schwerer war es, darauf die Blaubeeren zu Sirup zu kochen, umso länger dauerte ein Pfannkuchen. Dann verstand ich: Der Ofen wärmte nicht mit Flammen – die zogen mit der Wärme direkt aus dem Rohr hinauf in den Schornstein. Sondern er heizte sich auf mit flammenloser Glut. Nur so konnte die Hitze auf das Metall übergehen.
Gegen 14:00 Uhr verließen wir den freundlichen Ort. Das Wetter hatte sich wieder geändert. Blauer Himmel mit Schönwetterwolken. Und ein heftiger Wind ließ sogar auf der kleinen Wasserfläche des Buvattnet die Wellen tanzen. Wie schon zwei Jahre zuvor verfehlten wir den Eingang in den schlauchförmigen Abschnitt zur Umtrage bei Lenungshammar. Wir entdeckten aber einen anderen unscheinbaren Durchlass, der von Kajakfahrern genutzt wurde. Dort stiegen wir aus und schoben watend das geleichterte Boot durch das flache klare Wasser.
Der Campingplatz bei Lenungshammar war insofern denkwürdig, als dass ich das Salz für die Räucherfische bei einem Mann bezahlte, der staatenlos in einem Flugzeug geboren worden war. So jemanden traf man nicht alle Tage.
Als wir das Boot in den Stora Gla umsetzten, begegneten wir am Strand drei wikingerhaften jungen Schweden, die von einem Angeltrip mit dem Kanu zurückkehrten. Froh berichteten sie, dass sie gestern Abend einen Hecht gefangen und diesen dann auch gemeinsam verspeist hätten. Ich beglückwünschte sie und blickte sehnsuchtsvoll in Richtung Räucherofen. So einen wollten wir auch!
Dann machten wir Strecke, wurden jedoch bei Standort Nr. 7 nochmals von einem heftigen Regenschauer erwischt. Wieder wurden wir nass, das ging an die Psyche. Aber wie ein großer Trost spann sich ein monströser doppelter Regenbogen über den Stora Gla, in einer Farbintensität und Schärfe, wie wir sie im Leben noch nie gesehen hatten.
Sogleich bereute ich meine klagende Haltung und dankte für das Zeichen. Dann ging es frohen Mutes weiter bis zu Standort Nr. 8.
Beide Schutzhütten waren belegt, daher bauten wir den Veteranen von einem roten Scandtrack-Zelt hier das erste Mal auf. Der Sohn bereitete auf dem Spirituskocher den berühmten Jägerbraten mit Bohnen und Champignons. Dieser war, wie auch zwei Jahre zuvor, köstlich. Dann räumte ich mit letzter Kraft auf, während der Sohn angeln ging. Ein Schwächeanfall mit Kopfschmerzen ließ mich auf allen Vieren über den humosen Boden kriechen. Ich hörte einen freudvollen Ruf: „Ich habe einen!“ Kraftlos sah ich auf und nahm die sich bewegende Siluette des Jungen wahr. Er trug den Kescher, darin zappelte etwas. „Sehr schön!“ erwiderte ich, „Versuche es noch einmal.“ Kurze Zeit später tönte es: „Ich hab‘ noch einen!“ „Klasse!“ bemerkte ich dazu und versuchte, mir meinen desolaten Zustand nicht anmerken zu lassen. Irgendwie schaffte ich mich ins Zelt und in den Schlafsack, dann wurde es dunkel, ich tauchte ein in pechschwarze Finsternis.

4. Tag - ein schmerzlicher Verlust
Als ich die Augen öffnete, war das Innenzelt in orangefarbenes Licht geflutet. Es war spät, die Sonne stand hoch, wir hatten lange geschlafen. Ich war noch schwach, aber es ging deutlich besser. Vor allem aber waren die Kopfschmerzen weg.
Ich bereitete die vier Barsche zu. Auch wenn man Barsche sorgfältig filetiert, so macht das reine Filet nur 40 %, höchstens 50 % der Gesamtmasse aus, während im großen Kopf, am Stiernacken und an Gräten und Flossen noch reichlich gute Nährstoffe enthalten sind. Um diese nicht zu verschwenden, köchelte ich sie mindestens eine halbe Stunde lang in wenig Wasser, Salz, Olivenöl und Tomaten und trennte danach die Gräten vom Sud.
Zumindest dachte ich, es wäre Salz, stand doch auf der Dose deutlich „Sandzucker“. Salz und Sand, das passt ja gut zusammen, und so gab ich von diesem „Salz“ mehrfach in den Sud.
Nachdem ich meinen Irrtum bemerkt hatte, gab ich echtes Salz dazu und köchelte die zarten Filets im nunmehr salzig-süßlichen Fond. Das Ergebnis war trotzdem gut, es schmeckte.
Erst am Nachmittag starteten wir in Richtung Dammarna. Die große südliche Bucht des Stora Gla fuhren wir dieses Mal nicht aus, sondern hielten über den See auf Algön zu, umschifften es südlich und hatten dann Bjurön vor Augen.
Diese größte ca. einen Kilometer lange Insel sah alles andere als einladend aus. Ihre dunkle Mauer aus dicht geschlossenem Wald wirkte abweisend, geradezu bedrohlich. Wer würde hier sein Zelt aufschlagen, es wagen, Bjuröns Geheimnis zu lüften?
Nein, heute fühlten wir uns schutzbedürftig – also zogen wir bei Standort 10 in eine der beiden benachbarten Schutzhütten. Der Sohn kochte dort über der Feuerstelle die legendäre Terence Hill Pfanne, dann machten wir uns, wie jeden Abend, ans Fischen.
Wir fanden, dass die Zeit zwischen 20:00 – 22:00 Uhr am erfolgversprechendsten war.
Gegen 21:00 kurbelte ich einen dunkelgefärbten Barsch aus ca. 15 Metern Wassertiefe empor. Er hatte sich auf einen Gummifisch am 16 Gramm Bleikopf gestürzt.
Etwa um 21:30 bekam ich dann in 20-25 Metern Wassertiefe einen heftigen Biss. Meine mittelschwere Spinnrute bog sich durch. Der Fisch liess sich nicht ohne Weiteres an die Oberfläche holen, unternahm mehrfach heftige kurze Fluchten. Ich vermutete einen großen oder sehr großen Barsch. Hier und jetzt war die Chance da, der ersehnte Fisch hing endlich an der Angel und mein Herz klopfte. Meter um Meter holte ich ihn aus der Tiefe. Gleich müssten wir ihn sehen. Ich konnte es kaum erwarten. Plötzlich schoss er unter das Kanu, ich folgte nicht mit der Rutenspitze nach. Dann war die Schnur schlaff und ich konnte es nicht fassen. Er war entkommen. Mein Schmerz war groß. Vor zwei Jahren verlor der Sohn die einzigen beiden großen Fische, und dieses Mal war ich es! Nun tadelte der 13jährige den 49jähren. Er hatte recht. Es war mein Fehler. Ich hätte die Rutenspitze ins Wasser tauchen müssen. In diesem spitzen Winkel, in dem ich aber die Rute hielt, gab es praktisch keine Federung, und daher konnte der Fisch den Haken abschütteln. Mea culpa, mea culpa!
Erfolglos machten wir noch einige Würfe und wenig später kehrten wir traurig zurück. Wir saßen noch eine Weile am Feuer und verarbeiteten das Erlebte. Der Sohn schlürfte den dritten Becher seines beliebten Waldfruchttees, während ich die aus Deutschland mitgebrachten Lindenblüten mehrfach aufbrühte. Schließlich löschten wir die Glut mit Wasser, so dass es im Dunkeln nur so zischte, sagten uns Gute Nacht und schliefen bald ein.

5. Tag – The Big Five of Sweden + Endstation Trauminsel
Während der Sohn morgens in der schattigen Schutzhütte weiterschlief, fand ich in der Umgebung 2 Röhrenpilze, Blaubeeren und Preiselbeeren. Mit Preiselbeeren hatte ich noch keine Erfahrung. Sie waren viel seltener, kleiner, und es war mühsam sie zu pflücken. Auf einem sonnigen Felsrücken fand ich hier das erst Mal eine nennenswerte Menge. Mir schien es, dass Preiselbeersträucher in Standortkonkurrenz mit ihren blauen Brüdern mit weniger Bodenkrume und Bodenfeuchte auskommen, und auch die pralle Sonne aushalten. Ich wunderte mich über diese leichten roten Perlen, deren zähes Inneres an geschäumtes Polystyrol erinnerte. Wie sollte man daraus klaren Preiselbeersirup herstellen? Es musste sich zweifelsohne um eine Art Wunder handeln.
An der Hütte machte ich vom gestrigen Barsch, den beiden Pilze, den Blaubeeren und den Preiselbeeren ein Gruppenfoto.

Mir wurde klar, das wir immerhin Viere der „Big Five of Sweden“ an ein und demselben Standort erworben hatten:
1. Pilze
2. Fische
3. Blaubeeren
4. Preiselbeeren
Das Fünfte der „Big Five“, also ein Stück Wild, beispielsweise ein Stockentenbraten, eine Wildgansbrust, eine Elchkeule oder einfach ein zartes Kaninchen, blieb uns aus verständlichen Gründen verwehrt, wollten wir nicht schwedische Gardinen von innen sehen.
Nachdem der Sohn aufgewacht war, kochte ich das auf dieser Reise beste Essen, es war sicherlich fünf Sterne wert: „zarte Barschfilets im eigenen Fond mit Kartoffeln, Pilzen und Preiselbeeren.“
Dann nahmen wir Abschied von diesem kleinen Paradies und brachen auf zur Endstation – einer kleinen Insel vor der Bucht von Dammarna. Von ihr hatten wir zuhause geträumt.
Die Insel ließ sich schnell finden, natürlich hatte sie die ganze Zeit auf uns gewartet. Hier gab es alles, was wir brauchten:
- einen freundlichen Strand zum Anlanden des Bootes
- einen einzigen halbwegs ebenen Platz auf dem Inselrücken, umgeben von einigen Kiefern.
- ein Felssims, auf dem man bequem das Geschirr säubern konnte
- steil abfallende Uferstrecken zum Angeln und Schwimmen
Und dann gab es auf unserer Insel noch eine botanische Besonderheit, die wir anfangs fast übersehen hätten: Ein etwa 100 Quadratmeter (10x10 Meter) großes Habitat von „Drosera Intermedia“. Diese Pflanze frisst Fleisch, - zwar keine Menschen und Säuger, aber immerhin Insekten. Die Exemplare, mit der wir die Insel teilten, waren fettgefressen. Das lag am idealen Standort. Hier gab es nicht nur staunassen Boden in praller Sonne, sondern es wurde das nach Süden hin ausgerichtete Revier links und rechts von Felsen begrenzt. Niedrig fliegende Insekten wurden durch diese Anflugschneise direkt auf das mit weißen Blüten lockende Feld hineingelotst. Es war gruselig: Überall klebten die Opfer in diversen Zersetzungszuständen an den Drüsenhaaren der Pflanzen. Und hätte der Wind auch nur für eine Minute sein Säuseln eingestellt, dann wäre die Luft vom Schmatzen der Pflanzen erfüllt gewesen.
Aber der Wind blies zunehmend weiter aus östlicher Richtung und ich beeilte mich das Zelt aufzubauen. Den 17 dünnen Scandtrack Heringen allein konnten wir an diesem windexponierten Ort nicht vertrauen. Und so schnitzte ich aus umherliegenden Kiefern- und Birkenästen ein- bis zwei Zentimeter dicke Holzpflöcke, die ich mit einem Stein in den Boden rammte. Die würden das Zelt auch noch bei einem Sturm festhalten…


Viel passierte an diesem Tag nicht mehr. Wir fuhren einmal rüber nach Dammarna und holten Trinkwasser aus der Schwengelpumpe. Der Sohn verklemmte nach der Rückkehr einen Gummifisch in der felsigen Tiefe. Ich fing einen kleinen Barsch, unseren sechsten, mit einem Blinker.
Nach Sonnenuntergang legte der Sohn sich schlafen, während ich noch auf der Insel herumwanderte, um einen weiteren Fisch zu fangen. Es war mittlerweile dunkel, die Wellen klatschten laut an die felsigen Ufer. Wolkenfetzen trieben über den Himmel. Wieder und wieder warf ich das hakenbewehrte Blech in den Wind hinein. Da hörte ich in mir die Stimme: „Ihr reist zusammen über tausend Kilometer nach Norden, nur damit du deinen Sohn alleine bei diesem Unwetter im Zelt schlafen lässt?“
Es stimmte. Ich war doch bekloppt! Schnell eilte ich hoch zum Zelt, legte die Angel beiseite und öffnete den Reissverschluss des Eingangs mit einem sirrenden Zirpen. Dann legte ich mich neben den Jungen und schlief schnell ein.

6. Tag – Gescheiterte Expedition
Ich wachte zeitig auf, schnappte mir erneut Angel und Blinker und versuche es auf der Westseite. Hier ging das felsige Ufer einige Meter flach in den See über, um dann an einer Unterwasserkante steil abzutauchen. In einem weiten Bogen flog das Blech hinaus auf glattes Wasser. Ich ließ es einige Meter bis auf den Grund absinken und kurbelte unregelmäßig ein. Es war fast windstill. Die Sonne stand morgens noch tief und alles war ruhig und mit einem goldenen Glanz überzogen.
Eben musste der Blinker über die Kante klettern. Ich dachte gar nicht mehr an einen Fisch.
Plötzlich ein Ruck in der Rutenspitze, und dann sah ich einen ca. 200 Gramm schweren schön gezeichneten Barsch im klaren flachen Wasser. Und er sah mich auch. Aug‘ in Aug‘ kämpften wir. Heftig schüttelte er seinen Kopf, um das lästige Metall loszuwerden. Da lag er auch schon im Kescher. Der Treue. Ich dankte ihm und zog mit der Beute hoch auf den Felsen.
Wir hatten heute etwas vor. Dafür mussten Helden geboren werden: Von Dammarna aus wollten wir zu Fuß zum etwa 3 Kilometer entfernten und 70 Meter höher gelegenen See „Rödvattnet“ wandern. Dort galt es, unbekannte wohlschmeckende Fische zu fangen und abends zur Insel zurückzukehren.
Ich weiß nicht, was wir vorher noch alles gemacht hatten, Wildnisdusche, Kochen usw., aber wir legten erst gegen 15:00 Uhr in Dammarna an und liefen dort die Schotterpiste einen Kilometer Richtung Südost, um dann auf eine kleinere einmündende Straße nach Süden abzubiegen. Karte und Umgebung stimmten hier noch überein. Wir identifizierten linksseitig den schlecht zugänglichen Krokabboresjö und liefen die Piste bis zu ihrem Ende, einer Wendeschleife. Laut Karte sollte uns ab hier ein Pfad den letzten Kilometer zum See bringen. Jedoch war von einem Pfad nichts zu sehen. Stattdessen gab es zwei breite unregelmäßige Wege, die sich über Stock und Stein in den Wald fraßen. Harvester waren hier am Werk gewesen. Die in den feuchten weichen Boden eingepressten doppelten Kettenspuren hatten sich streckenweise mit Wasser gefüllt und erschwerten ein Fortkommen zu Fuß. Wir wählten die rechte Schneise und hatten nach einigen hundert Metern ein beklemmendes Gefühl. Die Kronenschicht ließ nur einen Teil des Lichtes hindurch. Es war sehr still. Plötzlich schrie eine Wildgans durch die Einsamkeit. Dann war wieder Ruhe. Moskitos, doppelt so groß und agressiv wie die vom See, attackierten unsere Knöchel, Schenkel und Gesichter.
Mit jedem Meter, den wir uns von der Wendeschleife entfernten, fühlten wir uns unwohler. Dies war kein Wanderweg, eigentlich überhaupt kein Weg. Er könnte uns sonstwohin führen. Vom Ziel waren wir nur etwa einen halben Kilometer Luftlinie entfernt, aber das unwegsame Gelände multiplizierte die Wegstrecke. Ich ließ den Jungen zurück und stieg auf einen bemoosten rutschigen Felsen, in der Hoffnung, dort einen Ausblick zu erlangen. Oben angekommen war die Sicht bereits nach 20 Metern durch weitere baumbestandene Felsen versperrt. Ich kletterte herunter und rief den Jungen. Einmütig gaben wir unser Vorhaben auf, gingen den Weg schweigend zurück. Da schimmerte links durch einen Birkenhain eine schwarze glatte Teichfläche. Dorthin schlugen wir uns durch. Eine zarte einsame Seerose entfaltete im flachen Wasser ihre Schönheit. Für wen, wenn nicht für uns? Der Sohn machte ein Foto und bezahlte mit weiteren dicken Quaddeln an den Knöcheln.
Auf dem Rückweg nach Dammarna wärmte uns die Nachmittagssonne. Um nicht ganz ohne Belohnung für die Mühen heimzukommen, sammelten wir am Wegrand Blaubeeren, Preiselbeeren für die Frau und die Schwester zuhause, dazu einige Walderdbeeren und Pilze. Die Pilze waren um so schöner, je näher wir der Zivilisation kamen. Die prächtigsten Rotkappen fanden wir direkt am Parkplatz von Dammarna.
Nach diesem Abenteuer kehrten wir zur Insel zurück. Das Boot war uns mittlerweile ein Freund geworden, ein Kamerad aus Aluminium, ein Gefährte, der treu auf uns wartete. Keineswegs wollten wir die Freiheit auf dem Wasser nochmals gegen ein Landrattendasein eintauschen. Dann lagen wir in unseren Schlafsäcken. Beim Einschlafen klopfte leichter Regen gegen das Außenzelt.


7. Tag – Es ging zurück
Ich wachte früh auf und setzte mich auf einen Felsen auf der Ostseite. Es war schön hier. Ich war etwas traurig, da wir heute den Rückweg antreten würden. Einige Wünsche hatten sich erfüllt, andere nicht: Den Räucherofen hatten wir umsonst mitgebracht. Zeit für einen Nachmittagsschlaf mit anschließendem Bad hatte ich mir nicht genommen.
Unsere Expedition war auch schiefgelaufen. Die Insel der Tränen hatte ich nicht gefunden. Das war ein Ort, von dem ich hoffte, mir dort die ungefilterten Bilder, die unzensierten Aufnahmen aus Nahost abstreifen zu können, so wie man eine Staubkruste mit Wasser entfernt. Aber diese Bilder hafteten fest wie Tätowierungen.
Eric, Mehmed, Dennis
von euren Vätern verlassenen Söhne
Bleibt hier, kommt zurück.
Schaut!
Ein Paddel in der Faust
Den Blick nach vorne, zum Leben
ist besser als hundert Gewehre
Der Glaskogen war ein Trost. Die Enten würden auch morgen schreien, Kiefern und Birken würden still weiterwachsen. Wellen klatschen gegen felsige Ufer und Barsche jagen täglich ihre Beutefische.
Da hörte ich Jubelrufe. Der Sohn stieg hastig über die Felsen. In den Händen hielt er Angel und Kescher, worin ein ordentlicher Barsch zappelte, der achte und letzte dieser Reise.
Zum Frühstück gab es noch einmal Frischfisch, noch einmal Pilze. Dann bauten wir ab, pressten die Klamotten in die Packsäcke. Gepäckstücke auf Kopf und Schulter, gegen die Brust gepresst, pendelten zwei Träger im Sonnenschein zwischen Rastplatz und Kanu. Ein letzter Blick auf unsere gefräßigen Nachbarn, - der Sohn machte noch eine Nahaufnahme von klebriger Drosera -, dann legten wir ab.
Wir hielten Kurs West-Nordwest. Weil das Wetter gut, vor allem der Wind nicht stark war, glitten wir in einer Entfernung von ein bis zwei Kilometern zum Ufer über den Nordteil des Stora Gla. Nach etwa neun Kilometern passierten wir den flachen Durchgang zwischen der großen Insel Halvarsnäsudden und dem Übergang in die große nördlichen Bucht des Sees. Gleich dahinter war eine flache nur mit hellgrünen Gräsern bewachsene kleine Insel, die ich „Irland“ taufte. Hier kam es zu Unruhen an Bord, die schließlich in offener Meuterei endeten.

Der Sohn wollte diese Nordbucht nicht mehr ausfahren, sondern von Halvarnäsudden direkt nach Lenungshammar rüber. Ich aber, der Kommandant, der Kapitän, der Vater, wollte Neuland entdecken, vielleicht an Rastplatz Nr. 18, wo auf der Karte ein Badestrand eingezeichnet war, das Zelt aufschlagen.
Auf dem Weg dorthin musste ich mir sämtliche Verfehlungen und Niederlagen der vergangenen Jahre anhören. Jede meiner Schwächen, jedes Fehlverhalten war in seinen Gehirnwindungen akribisch festgehalten – und das harte Endurteil über mich lautete: „Unfähig“.
Es heißt, wir sollen unsere Kinder lieben. Ich bin dafür. Aber manchmal ist es sehr schwer, scheinbar unmöglich.
Am Strand von Vedviken stieg ich aus und betrachtete die Umgebung. Ich schlug dem Sohn vor, das Zelt hier aufzubauen. Neben dem Badestrand gab es eine Feuerstelle, Sitzbänke mit Tisch, Toiletten, das war doch nicht schlecht! Der Sohn saß unbeweglich im vor sich hin dümpelnden Kanu. „Ich werde das Boot nicht verlassen“ lautete der knappe Kommentar.
Seine Stimme klang entschlossen – das war offene Meuterei. Ich überlegte. Laute Knalle vom nahe gelegenen Schießplatz hallten zu uns herüber. Offenbar übte man für die Elchsaison. Ich dachte, dass der Platz so toll nun auch wieder nicht wäre. Außerdem lief die Schotterstraße hier nahe am Ufer entlang.
Ich watete durch das knietiefe kalte Wasser. „Wir fahren weiter“ sagte ich. Seine Antwort: „Du fährst weiter. Ich werde nicht paddeln.“ Ich verstand - der Vater musste bestraft werden.
Still saß der Sohn im Bug. Abwechselnd links und rechts stach ich das Paddel im Heck ein. Wir sprachen nicht. Die Sonne stand mittlerweile tief und übergoß uns mit warmem Licht. Gegen Viertel nach sieben erreichten wir abends die mittelgroße Insel Kässelsudden, die dem Campingplatz Lenungshammar vorgelagert ist. Ich erkundete ihr Ostufer und bedeutete dem Sohn 5 Minuten später vom Ufer aus, dass wir hier übernachten könnten. Langsam näherte er sich mit dem beladenen Kanu. Das Wasser war spiegelglatt. Da traute ich meinen Augen nicht: Wenige Meter von mir entfernt, im Eingangsbereich zu einer kleinen Felsenbucht, streckte eine Schlange ihren kleinen Kopf etwa 5 cm aus dem Wasser. Ihr restlicher, etwa 80 cm langer, silbrig-weißer Körper befand sich knapp unter der Wasseroberfläche und war deutlich sichtbar. Im ersten Drittel schaute ein Bogensegment der Schlange halbkreisförmig aus dem Wasser – so wie bei Phantasiebildern von Seeschlangen. Die Schlange verharrte an exakt der gleichen Stelle und führte dabei leichte Pendelbewegungen aus. Es sah aus, als würde Seegras in der Strömung schwingen. Als das Kanu mit dem Sohn über die Stelle trieb und nur einen halben Meter von ihr entfernt war, ließ die Schlange sich langsam absinken, um dann auf der anderen Bootseite wiederaufzutauchen. Das Spiel, wenn es denn eins war, dauerte etwa 10 Minuten. Dann verschwand das Geschöpf. Ich nahm an, es war eine Ringelnatter. Ich nannte sie „Nessie“.
Wir entluden das Kanu, bauten das rote Zelt auf. Sogleich machten wir uns über die Scandtrack-Heringe in Tomatensoße her. Das war keine Schande. Wir hatten unser Bestes getan, um uns selbst mit Fisch zu versorgen, und es hatte eben nicht ausgereicht. Dass mein Sohn jetzt bereit war für ein einziges gemeinsames Foto mit Selbstauslöser, deutete ich als gutes Zeichen, offenbar grollte er mir nicht mehr.
Darüber hinaus hoffte ich auf eine Felsen-Abendgemeinschaft und entzündete eine der Globetrotter-Wachsfackeln. Aber bald informierte mich der Sohn, dass er schlafen wolle. Ich ließ die Fackel weitere 10 Minuten brennen und schob mir im Flammenschein ewiges Pumpernickelbrot zwischen die Backen. Zusammen mit den Schmierkäseecken glich ich mein Energie-Manko aus. Dann löschte ich die Fackel mit Wasser und ging ebenfalls schlafen.

8. Tag – Rast auf Deleholmen und eine paradoxe Gemeinschaft
Es war Samstag. Gegen 15:00 Uhr wollten wir uns im Außencamp einfinden. Morgens sammelte ich noch weitere Preiselbeeren. Dann entglitt mir ein Topf voll mit heißem Wasser überbrühter Blaubeeren aus dem Alu-Griff des Kochersets. Alles umsonst gesammelt! Wir diskutierten das aus, da mir dieses Malheur bereits zum zweiten Mal passiert war und ich erneut Gefahr lief, mit dem Etikett „unfähig“ ausgezeichnet zu werden. Immerhin kam es zu einer technischen Lösung. Wir entdeckten, dass man den Zeigefinger immer gestreckt auf dem Griff halten sollte, denn bereits beim geringsten Spiel konnte ein gefüllter Topf leicht aus der Umklammerung herausrutschen.
Das Umtragen klappte gut. Ich kaufte am Campingplatz als Belohnung für uns zwei „Magnum White“ auf dem Campingplatz, aber die waren zwei Nummern zu süß. Meins und das halbe vom Sohn stopfte ich mir trotzdem rein, schließlich waren sie teuer bezahlt und galten auch als Industrieprodukte noch als Nährstoffe.
Schnell ging es durch den Buvattnet und dann entlang des Westufers des Övre Gla. Bei Rastplatz 24 wollten wir eine Pause einlegen, aber dort zeugten zahlreiche Kuppelzelte, Gitarrenspiel und fröhliche Rufe aus vielerlei Kehlen von hohem Bevölkerungsdruck. Wie man uns später bestätigte, hatte eine größere Gruppe junger Christen und Christinnen hier ihr Camp aufgeschlagen. Daher steuerten wir auf das gegenüberliegende Deleholmen zu. Bei bedeckt grauem Himmel und auffrischendem Wind nahm ich diese hohe waldbestandene Insel eher als abweisend wahr. Aber der Sohn wollte dort unbedingt pausieren und eine „Suppe kochen“. Also schipperten wir dorthin, schleppten die blaue Tonne und einige Utensilien hoch und machten Pause. Während der Sohn also die Suppe kochte, wurden von meinen Kauwerkzeugen die letzten Scheiben von immerhin 5 Packen Pumpernickelbrot zu feinem Brei zermahlen. Alles Körnerbrot gegessen! Das war eine Leistung, für die wir einen kleinen Orden verdient hätten.
Als unerwartet die Sonne durchbrach, erschien mir Deleholmen freundlicher. In dieser Erinnerung verließen wir es und erreichten am Nachmittag das Lager. Nachdem wir unseren aluglänzenden Freund innen gereinigt und ausgespült hatten, reihten wir ihn ein zu seinen Artgenossen. Als ich ihn so umgedreht liegen sah, wurde ich etwas traurig.
Aber es gab ja noch den Erfahrungsaustausch mit „den anderen“ am Lagerfeuer, darauf freute ich mich. Leider boykottierte der Sohn diesen rahmenden Event, er zog sich früh ins Zelt zurück.
Das Lagerfeuer brannte. Unser bärtiger sanftmütiger Betreuer war da, und der Großteil der Rückkehrer auch. Stockbrotteig wurde produziert, ich kochte Wasser für meinen Lindenblütentee. „Welch seltsame Runde!“ dachte ich. „Wir sind paradoxe Wesen“ Gleichzeitig fliehen wir einander und suchen wir uns. In der Tat gingen wir uns auf dem Wasser ja weitgehend aus dem Weg. Kein Wunder, schließlich liefen zuhause 80 Millionen von uns rum. Was uns hier einigte, war keine gelebte Gemeinschaft auf dem Wasser, sondern die Erfahrung gleichartiger Erlebniswelten. Alle sahen, wie groß Övre Gla und Stora Gla waren, fuhren im gleichen Kanadier, nächtigten in den gleichen Schutzhütten. Wir bauten die gleichen roten Zelte auf, schlugen die gleichen Heringe ein, öffneten die blauen Tonnen auf die gleiche Weise wie wir sie wieder verschlossen. Unsere Finger wußten, wie glatt sich das gewebeverstärkte PVC der wasserdichten Packsäcke anfühlte. Wir benutzten den gleichen Klappspaten und drangen damit in den gleichen Humus, durchtrennten mit dem gleichen Geräusch („rrröppp“) die gleichen feinen Wurzeln. Unsere Hände umfassten beim Paddeln den gleichen Kunststoffknauf und das gleiche Alurohr. Schlossen wir unsere Schwimmwesten, so machte es für alle auf die gleiche Weise „klick“. Ja, wir aßen sogar die gleichen Lebensmittel aus gleichen Verpackungen und erfuhren Leid und Freud gleicher Wetterlagen.
„Gemeinschaft“ wurde in diesem Sinne strukturell ähnlich hergestellt wie es auf Treffen von Kriegsveteranen, die sich persönlich nicht kennen, der Fall ist. Dabei war ihr Zustandekommen nicht garantiert, es kann eine Spannung aufkommen wie bei einem Drahtseilakt. Aus gutem Grund: Hing das Maß an Ehre, Anerkennung und Respekt zuhause weitgehend von bekannten Leistungsstandards ab – wie war es hier? Die meisten Fische gefangen? Den höchsten Wellen getrotzt? Einen Elch gesehen oder nicht? Oder sich einfach gut erholt und gut miteinander ausgekommen? Diese Unsicherheit in den eigenen Urteilen und in denen der Anderen sowie eine starken Pendelbewegung von notwendiger Distanz und notwendiger Nähe zwischen einander zunächst Fremden macht solcherart Abschlussrunde generell gleichzeitig schwierig wie verheißungsvoll.
Gegen zwei Uhr morgens waren wir nur noch zu dritt. Ein letzter Akt der Gemeinschaft: Wir teilten uns die einzige Taschenlampe für die notwendigen Schritte zum Plumpsklo. Dann war es wieder an der Zeit, getrennte Wege zu gehen.
9. Tag – „Mein lieber Schwede!“ und die unvermeidliche Abfahrt
Ich wachte halbwegs früh auf und reinigte die Ausrüstungsgegenstände. Zum Frühstück ein letztes Mal Cornflakes, Cashewnüsse und Rosinen mit Milchpulver und Wasser – das ging immer.
Alles konnte vollständig und unbeschädigt dem Mitarbeiter vor Ort übergeben werden. Gut, hinter diese Anstrengung konnte ich ein grünes Häkchen setzten.
Es war noch etwas Zeit bis zur Ankunft des Busses. So ging ich wenigens einmal am Ponton des Övre Gla schwimmen. Es war sonnig und warm, das kühlende Wasser herrlich. Als ich mich abtrocknete, kam der Sohn aufgeregt angelaufen. „Der Bus ist da. Alle warten auf Dich!“ Uuups, der war etwas früher da als angekündigt. Ich fühlte mich daher nur halbschuldig. Tatsächlich stand der Bus mit laufendem Motor abfahrtbereit. Als ich vorne einstieg, entschuldigte ich mich beim Fahrer und den anderen Teilnehmern. Das wurde angenommen. Dann ging es heraus aus dem Glaskogen.
Camp Höglund. Der nächste Event war am Spätnachmittag zu erwarten – das besagte Scandtrack-Abendessen für die Heimkehrer. Bis dahin waren noch einige Stunden Zeit. Ich wollte noch mal runter zur Schleuse und mir das Schleusenkontor – einen Laden ohne Personal, wo man auf Vertrauensbasis bezahlte – anschauen. Der Sohn wollte nicht mit, ich ging allein.
Wenn man schauenden Auges die asphaltierte Straße vom Camp bis nach Lennartsfors entlangläuft, bricht man unweigerlich in die Privatheit der ansässigen Schweden ein. Links und rechts gepflegte Häuser mit Gärten und meist mehreren Pkws davor. Offenbar haben die Schweden die Marotte, sich von ihren alten Autos nicht zu trennen. Sie lassen sie lieber im Garten verrosten, als sie einem Schrotthändler zu übereignen.
Ich dachte über das Verhältnis zwischen Schweden und Deutschen nach. Ich konnte nicht sagen, dass wir Freunde sind. Zwar verhielten die Schweden sich uns gegenüber freundlich (Wie schön war es, wenn uns Einheimische in Autos begegnen und man durch die getönte Scheibe sah, dass der betagte Fahrer grüßend die Hand hob – und zwar als Erster!) Auch ließen sie uns von Herzen gerne an ihrem Natursegen teilhaben. Und trotzdem war da diese seltsame diffuse Distanz. Dafür sollte es einen Grund, eine Wurzel geben. Ich fand eine. Sie reichte bis ins 9. Jahrhundert. Die Wikinger waren nicht nur Händler, sondern fielen vornehmlich raubend, brennend und mordend in deutsche Gebiete ein. Das war sehr lange her. Weniger lange her war der 30jährige Krieg. Es gab einen Historiker, der behauptete (Friedrich Oertel 1947), dass die psychischen Folgen dieses Krieges, in dem vor allem Deutschland verwüstet wurde, bis heute in einer defizitären Mentalität der Deutschen sichtbar würden: Einer „mangelnden liberalitas“, d.h. eines Mangels des von innen her souveränen Menschen, und einer „mangelnden dignitas“, d.h. eines mangelnden Bewusstseins von eigener Würde. Das könnte wahr sein. Nun konnte man nicht allein Gustav Adolf und seinen schwedischen Soldaten während ihrer 18 Jahre dauernden Verwüstungen deutscher Landen (1630-1648) den schwarzen Peter für das Alles zuschieben, aber unbeteiligt waren sie nicht.
Die größte Wirkung auf dieses seltsame Verhältnis zwischen Deutschen und Schweden ging aber von den Ereignissen zwischen 1940 (Der gewaltsamen Besetzung Dänemarks und Norwegens durch die Wehrmacht) und 1942/1943 (den Niederlagen der Wehrmacht in Nordafrika und Stalingrad), und dann auch bis Kriegsende aus. In dieser Zeit wurde Schweden von Deutschland gleichzeitig bedroht wie auch begünstigt. Bedroht, weil es sah, dass Deutschland es ernst meinte. Über 1.300 tapfere gefallene norwegische Soldaten standen nicht wieder auf. Andererseits begünstigt, weil Deutschland zum wichtigsten Handelspartner wurde: 90 % der lukrativen schwedischen Exporte gingen nach Deutschland, vor allem Eisenerz für die deutsche Kriegsindustrie boomte. „Neutralität“ bedeutete für Schweden auch konkret, den von totalitären Staaten angegriffenen Nachbarn zur linken (Norwegen) sowie den zur rechten (Finnland) nicht zu helfen.
Was Schweden und Deutsche betrifft: Weniger das historische Wissen, als vielmehr die diffusen Gefühle werden von einer Generation zur anderen weitervererbt. Und die Zeit allein heilt keineswegs alle Wunden. Ich habe noch einen Traum: Das Kanu an einem privaten Anleger festzumachen, die ausgestreckte Hand des schwedischen Eigentümers ergreifen. Wir würden dann in sein Haus gehen und Zeit verbringen, diese Sache zu bereden. Ich würde ihm sagen, dass es mir leid täte, dass wir sein Volk damals so unter Druck gesetzt und subtil bedroht hatten. Und dass ich nicht glaubte, dass die Gewinne des Erzhandels die Leiden seines Volkes in dunkler Zeit in irgend einer Weise aufwiegen konnten. Und dass ich hoffte, dass sich unsere Beziehung verbessern, vertiefen würde. Dann würde ich mir anhören, was er zu sagen hat. Danach würden wir in dicken Sesseln vor dem Kaminfeuer sitzen und nichts mehr sagen. Vielleicht würden dann von selbst die Tränen fließen und der ganze alte Eiter unter oberflächlich verheilten Wunden würde abfließen.

Am Badestrand von Lennartsfors angelten zwei blonde einheimische Jungen mit Würmern und Schwimmer. Sie waren um die 10 Jahre alt. Als ich mich näherte, um ihrer Kunst zuzuschauen, blicken sie kurz auf und widmeten sich sofort wieder ihrer Aktivität. Augenblicklich wurde ich als Tourist kategorisiert, von denen es hier viele gab. Die Touristen waren aus einer anderen Welt, und mit der hatte man nichts zu tun.
Ich lief weiter, suchte das Schleusenkontor und fand es nicht. Ziellos promenierte ich über den Bootsanleger oberhalb der Kanalbrücke. Am Ende eines abzweigenden Anlegestegs machte eine schwedische Familie ein Motorboot für einen Ausflug fertig. Das Ehepaar war etwa 40 Jahre alt, gutaussehend und mit einer glatten gesunden Haut gesegnet. Beide waren strohblond und braungebrannt. Die Frau stand auf den hölzernen Planken des Anlegers, trug ein weißes Shirt, weiße Shorts und reichte gerade einen Picknickkorb ins Boot hinunter. Der Mann hatte ebenfalls weiße Shorts an, sein braungebrannter Oberkörper war vollständig entblößt. Er kniete auf dem Bug und pfriemelte an Seilen herum. Das Boot sah schick und neu aus, ebenfalls in weißer Farbe, verchromte Bauteile glänzten im Sonnenlicht.
Jetzt oder nie dachte ich, und schob den Anflug von Neid beiseite. Ich bewegte mich leise bis zur rechten Ecke des Anlegers, kniete nieder. Der Mann bemerkte es nicht. Die höfliche schwedische Distanz zwischen seinem und meinem Kopf betrug etwa 60 cm. Ob das ausreichte, wusste ich nicht. Ich fasste Mut und sagte dann: „Ursäkta!“ Es sollte „Entschuldigen Sie“ bedeuten (Scandtrack Outdoor Handbuch S. 105). Der Mann schaute auf. Ich blickte frontal in ein gutgenährtes quadratisches und an den Ecken und Kanten abgerundetes Gesicht. Es hatte den Ausdruck vollständiger Verblüffung. Kein Ton kam über seine Lippen.
Ich sagte noch einmal: „Ursäkta!“ Nun verzog sich das Gesicht, die Stirn lag in Falten und ich interpretierte Ärger darin. Daher sprach ich weiter: „Talar tu engelska?“ („Sprichst Du englisch?“) Wiederum Schweigen. Ich wiederholte „Talar tu engelska?“ Jetzt kam seine erste Erwiderung in Form einer Frage: „Danish?“
Ich fragte mich nun selbst, ob hier nicht grundsätzlich etwas schief lief. Denn plötzlich lag eine große Spannung in der Luft.
Da kam die Frau zu Hilfe. Mit etwas hilflosem Gesichtsausdruck fragte sie „english?“ Und ich sagte: „Yes, english!“ „I am looking for the Kontor, the small shop.“
Nun fiel alle Spannung ab, auch der Mann erwiderte etwas. Sie deuteten beide in Richtung Brücke.
Ich verstand. Trotzdem war ich unglücklich.

Als ich „Tack, tack“ sagte, zeigte sich im Gesicht der Frau eine Veränderung. Sie begriff als erste, dass es mir nicht um die Information an sich, sondern um die Begegnung mit ihnen ging. Da schaute mich auch der Mann vom Boot aus wohlwollend an. Ich sah nun beide wechselsweise an. Die Mauer war gebrochen. Als ich zum Abschied „Hey do“ rief, erwiderten beide herzlich meinen Gruß. Braune Arme winkten mir zu, und das Letzte, an das ich mich erinnere, war ein Ausdruck verständiger Liebe in ihren Augen. Nun war ich verblüfft. Das war zuviel. Schnell floh ich zum Schleusenkontor.

Hier kaufte ich zwei Packen Orangenkonzentrat, das ich irrtümlich für Saft hielt, dazu eine Dose Coca Cola, um mir den Sohn angenehm zu stimmen.
Im dunklen tiefen Kanal stieg ein Fisch und hinterließ einen feinen Ring auf der Oberfläche.
Im Camp warteten geschätzte 200 Mägen auf das Abendessen. Die Schlange reichte bis weit auf die Wiese hinaus. Es gab dieses Mal für jeden nur eine Portion Köttbullar, die wurden aber extrem gerecht verteilt: Unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft und Gesinnung, - jeder bekam exakt 4 Kartoffeln. Die waren aber lecker, und wir Kunden sollten über die Menge nicht klagen. Ebenso wie die Lunchpakete sind es ja freiwillige Zusatzleistungen des Veranstalters, mit denen nicht geworben wird.
Mehrere Busse waren nun bereit zur Abfahrt. Höglund-Falk hielt Ansprachen vor den Menschentrauben. Dann verschwanden die Teilnehmer in den Einstiegsluken. Ich hatte noch etwas vergessen und musste mich, da mir der Weg versperrt war, eng entlang des angrenzenden Gebäudes hindurchquetschen. Da spürte ich einen jähen pochenden Schmerz am Schienbein. Eine hervortretende blutige lange blaugrüne Schramme lief über den Knochen. Ich forschte nach der Ursache. Nahebei ragte ein 50 cm hoher scharfkantiger Stahlträger aus dem Boden. An dem hatte ich mich verletzt (Falk, bitte unbedingt absägen oder mit Signalfarbe markieren…).
Dann war es soweit. Der Sohn und ich saßen schweigend nebeneinander. Ich glaube, wir beide waren ziemlich platt. Unsere Tour war doch anstrengend gewesen. Jeder verarbeitete das Erlebte auf seine Weise. Auf zuhause konnte ich mich noch nicht recht freuen. Die Eindrücke waren noch zu frisch. Ich dachte: „Das nächste Mal werde ich auf einer Insel ein Nachmittagsschlaf halten, und dann ein erfrischendes Bad im See nehmen…“

Geschrieben im September 2015, Marc-Peter S.

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