Reisebericht

Samstag
Nach einer Nacht im Bus, inklusive zwei Fährüberfahrten, kamen wir im Camp Höglund an. Dort gab es eine kleine Stärkung in Form von Hotdogs und warmen Getränken. Wir begaben uns anschließend auf den Weg zur Ausrüstungsausgabe. Alles war super organisiert und so beluden wir bald darauf unser Kanu. Von ein paar Rückkehrenden bekamen wir das übrige Feuerholz und schon paddelten wir los. Leider spielte das Wetter noch nicht so richtig mit und deshalb entschieden wir uns die erste Nacht in einem DANO zu verbringen. Nach kurzem suchen auf der Landkarte fanden wir einen passenden Lagerplatz auf einer kleinen Insel. Dort angekommen begutachteten wir erstmal unsere Essenstonne sowie die Ausrüstung. Noch müde von der langen Busfahrt schliefen wir nach einem deftigen Abendessen ein.

Sonntag
Der Morgen weckte uns mit Sonnenstrahlen und nach dem Frühstück paddelten wir in Richtung Norwegen. An einer Insel, auf welcher ein riesiger Grenzstein stand, machten wir Halt und genossen in Norwegen unser vorbereitetes Lunchpaket ;-) Unser Lager errichteten wir weiter südlich und nach einem Bad im erfrischenden Wasser ließen wir den Tag in der Hängematte ausklingen.

Montag
Am folgenden Tag ging es wieder Richtung Norden, schließlich wollten wir unbedingt noch den Autofriedhof anschauen, da von diesem bereits in zahlreichen Reiseberichten geschwärmt wurde. Auf dem Weg dorthin sind uns einige Scandtracker begegnet und wir tauschten weitere Tipps aus. Die Nacht verbrachten wir wieder auf einer kleinen Insel, dieses Mal aber im Zelt :-)

Dienstag
Heute stand der Autofriedhof auf dem Programm. Kleiner Tipp, es empfiehlt sich, sich im Vorhinein zu informieren wo er genau ist, da man ihn vom Wasser aus nicht sehen kann. Es befindet sich jedoch ein Steg am Weganfang. Und Ja unsere Erwartungen wurden voll und ganz erfüllt. Viele „Klassiker“, wie beispielweise ein alter VW Bus oder ein Käfer, liegen dort verteilt zwischen umgefallenen Bäumen und verwilderter Natur. Die gesammelten Eindrücke verarbeiteten wir bei einer Mittagspause, bevor uns unser Weg quer über den Foxen führte. Da das Wetter eher nach Regen aussah, waren wir auf der Suche nach einem geschützten Lager für die Nacht. Jedoch waren einige schöne Plätze und DANOs schon besetzt, so dass wir noch ein Stückchen weiterpaddelten. Schließlich fanden wir einen passenden Platz und konnten noch rechtzeitig unser Lager aufbauen. Nach dem Abendessen fielen wir müde in unsere Schlafsäcke und schliefen mit dem beruhigenden Geräusch des Regens auf dem Zelt ein.

Mittwoch
Am nächsten Morgen wurden wir abermals von der Sonne geweckt. Da uns unsere Arme die anstrengende Foxen-Überquerung mit einem Muskelkater dankten, gingen wir den Tag gemütlich an und ließen das Zelt erst einmal in der Sonne trocknen. Das Wetter lud dazu ein, einen Entspannungstag einzulegen, deshalb suchten wir uns ein schönes Plätzchen und relaxten mit einem guten Buch, frischem Kaffee und Snacks in der Sonne. Natürlich durfte auch der ein oder andere Sprung in den kühlen Foxen nicht fehlen. Den Tag ließen wir bei Stockbrot, Lagerfeuer, Wein und einem wunderschönen Sonnenuntergang ausklingen. Begleitet wurde der Abend, von den musikalischen Künsten, die von einem nahegelegenen DANO zu hören waren :-)
Donnerstag
Nach einem leckeren und ausgiebigen Frühstück in der Sonne, beluden wir das Kanu und machten uns auf den Weg zu DANO 37. Dort angekommen bauten wir wieder einmal unsere altbewährte Hängematte auf (By the way, investiert ruhig den ein oder anderen Euro in die Anschaffung einer Hängematte, denn es lohnt sich wirklich!!!) und verbrachten den restlichen Nachmittag mit lesen und faulenzen. Abends gab es wieder Stockbrot und die „Terence Hill“-Pfanne aus dem Outdoorkochbuch.

Freitag
Das letzte Nachtlager wollten wir in der Nähe des Camps aufschlagen, um am nächsten Tag keinen Stress zu haben, denn je nach Wetter kam man mal besser mal schlechter voran. Deshalb paddelten wir in Richtung Camp und fanden eine Insel welche schon von einigen Scandtrackern besucht war – scheinbar waren wir nicht die einzigen, die am Abreisetag lieber ein gemütliches Restprogramm haben wollten. Nach einem leckeren Abendessen mit Sonnenuntergang begann es zu regnen. So verbrachten wir den letzten Abend in unserem Zelt.

Samstag
Nach dem Frühstück begannen wir unsere Ausrüstung zu reinigen und zusammen zu packen. Dann ging es zurück zum Camp. Da es fast den kompletten Morgen durchregnete, kamen wir dort durchnässt an. Gegen Mittag verzogen sich jedoch die Wolken und wir konnten alles nochmal zum Trocknen aufhängen. Das absolute Highlight an diesem Tag war jedoch die Möglichkeit eine heiße Dusche zu nehmen, was wir dann natürlich nach der Zelt- und Ausrüstungskontrolle sofort taten. Frisch geduscht und mit komplettem Gepäck ging es anschließend zurück zum Basiscamp und nach einer leckeren abschließenden Mahlzeit (Köttbullar mit Kartoffeln und heißem Tee) auch schon wieder in den Bus Richtung Heimat. (die Busfahrer sind übrigens sehr unterhaltsam :-))

Fazit
Wir hatten einen wunderschönen Urlaub, der nicht vergleichbar ist mit allen Reisen die wir zuvor gemacht haben. Ab der Ankunft in Schweden schaltet man sofort ab und lässt den normalen Alltag hinter sich. Die Gedanken kreisen um grundsätzliche Dinge wie wo schlafe ich heute, was mache ich mir zum Essen, steht das Zelt dort windgeschützt oder wo bekommen wir unser Feuerholz her. Hinzu kommt die wunderschöne Natur Schwedens und die Einsamkeit. Eine Woche ohne sich groß mit anderen Menschen auszutauschen nur zu zweit unterwegs zu sein, ist auch eine besondere Art der Erholung. Wir können diesen Urlaub nur empfehlen, alles war bestens organisiert und die Ausrüstung ist top. Einzig eine gusseiserne Pfanne würden wir das nächste Mal noch mitnehmen :).

Geschrieben im Oktober 2017, Laura O.

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