Das erste Mal - aber nicht das Letzte!

Bei uns ging es am 24.05.2019 los in Richtung Schweden - zunächst mit eigener Anreise nach Hamburg, da der Bus ab Frankfurt mangels Mitfahrer leider ausfallen musste. So durften wir uns dort in den Bus aus Dresden gesellen und gleich mal alle negativen Erfahrungen unserer ganzen Reise zuerst: Ja die Hinfahrt im Bus war nicht unbedingt geprägt von viel Platz, guter Luft und Luxus. Aber hat man das eigentlich erwartet? Vermutlich nicht... Und nach so viel Nähe zu anderen Menschen ist es gleich doppelt so schön, wenn man endlich im Camp ankommt, seine Ausrüstung in Empfang nimmt und sich plötzlich allein in einer wundervollen Landschaft wiederfindet.
In den folgenden Tagen hatten wir sowohl Regen als auch Sonnenschein und ich kann jedem nur den Tipp geben: Achtet ein bisschen auf Wettervorhersagen und packt euer Kanu nicht wenn viel Wind angekündigt ist. Wir haben das am Anfang vernachlässigt und konnten unser Kanu nur mit Mühe vor dem Kentern retten. Aber versteht mich nicht falsch - nach jedem schlechten Wetter kommt auch in Schweden wieder hinter den Wolken die Sonne hervor. Und so hatten wir auch wunderschöne Momente bei bestem Wetter.

Für alle Outdoorfans oder die die einfach mal ausprobieren möchten wie Sie in der "WIldnis" klarkommen können ist diese Reise ideal. Man ist sehr schnell weg von anderen Urlaubern und trifft nur selten andere, wenn man ein wenig weiter vom Basiscamp wegfährt.
Ob im Dano oder beim WIldcampen im Zelt - man hört keine menschengemachten Geräusche sondern hat Natur pur um sich herum. Und beim Aufwachen einen Blück über den See zu haben ist vermutlich die schönste Art aufzuwachen.

Zum Thema Kulinarik lässt sich folgendes sagen: Das von Scandtrack bereitgestellte Nahrungsmittelpaket reicht locker für die komplette Reisezeit und man kann ohne Probleme abwechslungsreich kochen. Der Vorteil daran ist, dass meiner Meinung nach alles was draußen und über Feuer gekocht wurde einfach besser schmeckt. WIr hatten zusätzlich noch ein wenig Volleipulver dabei, weil ich einfach nicht auf mein Rührei verzichten wollte - gebraucht hätte ich das aber eigentlich nicht. Wenn man bestimmte Wünsche hat die nicht in der Tonne zu finden sind kann man es sich aber selbst mitbringen oder man fährt zum Beispiel nach Töcksfors zum Einkaufen.

Sicherlich kann man noch viele viele Zeilen darüber schreiben was man alles gemacht hat, wie man seine Rastplätze aufgebaut hat, wie man Planen gespannt hat um den Wind abzuhalten oder wie man versucht hat mit leicht nassem Feuerholz aus der letzten Saison Feuer zu machen.

EIn Highlight noch zum Schluss: Kurz vor Ende unserer Reise hatten wir schon viel dazu gelernt und immer auf den Wetterbericht geachtet. Der sagte für den nächsten Tag schlechtes Wetter voraus, wir mussten allerdings Kilometer gut machen um unseren Plan einhalten zu können. Also packten wir morgens schnell unsere Sachen um möglichst viel Strecke zu machen bevor der WInd und die Wellen stärker werden würden.

Wir hatten auch schon ein Stück geschafft, dennoch kam das schlechte Wetter früher als geplant. Um nicht zu kentern steuerten wir das Ufer an und fanden nur eine schmale kleine Stelle. Dort luden wir das Kanu aus und brachten alles unter Planen in Sicherheit. Was wir zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnten: Wir würden 6 Stunden dort festsitzen. In der Zeit wurde uns kalt und nur dank Suppe und zur Wärmflasche umfunktionierten Flasche konnten wir dem Kältetod entkommen. Als das Wetter halbwegs besser wurden packten wir wieder schnell alles zusammen und suchten schnell nach einem besseren Lagerplatz um unser Lager für die Nacht aufzuschlagen. An diesem Tag gingen wir nach den Anstrengungen schon um 17 Uhr in unsere Schlafsäcke und ließen das Abendessen ausfallen. Es war mit Sicherheit nicht die schönste Erinnerung an unsere Reise, aber dennoch eine die ich nicht missen möchte. Man merkt einfach mal wie sehr man der Natur ausgeliefert ist und was man in der heutigen modernen Zeit sonst nie erfährt. Diese und auch andere Erfahrungen macht man nicht in der Südsee in einer All-Inclusive Anlage oder auf einer Kreuzfahrt.

Für jeden der solche Erfahrungen machen möchte ist Schweden mit Scandtrack genau die richtige Reise.

Unterm Strich kann ich nur wiederholen was ich schon in der Überschrift geschrieben habe: Es war meine erste Reise dieser Art und es wird nicht die letzte bleiben - hoffentlich ist es schon nächstes Jahr wieder soweit.

Geschrieben im September 2019, Philipp S.

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