Die neun Gefährten

Ein Jahr im Voraus entstand bereits die Idee, sich gemeinsam in ein Abenteuer zu stürzen. Schnell war eine Gruppe von neun Gefährten gefunden, die zusammen die wilde Reise antreten wollten. Drei mutige Frauen in Begleitung von sechs tapferen Männern stellten sich dem Abenteuer.
Nach einer kurzweiligen Vorbereitungszeit ging es am 02.08.2019 in Dortmund in den Reisebus. Die 18-stündige Busfahrt, entwickelte sich zu einer ersten Herausforderung, führten aber auch zwangsläufig dazu, dass die Vorfreude weiter stieg.
Schon das erste Mal ins Kanu zu steigen, das Paddel ins Wasser zu stechen und den ersten Blick in die Natur zu werfen, versprach, dass es eine wundervolle Woche wird.
Die neun Gefährten begaben sich auf ihren Weg, bepackt mit viel Ausrüstung und Essen. Nachdem im ersten DANO das Essen begutachtet wurde und hier zunächst noch über 50 Zwiebeln geschmunzelt wurden, hat es am Ende der Reise nicht eine Zwiebel zurück zum Camp geschafft.
Schweden hatte die Gruppe vom ersten Moment an verzaubert. Die weitreichende Natur und Stille hat einen, von dem ersten Moment an, entschleunigt. Daher auch hier nochmal der Tipp Uhren und unnötige Handys einfach Zuhause oder in der Tasche zu lassen.
Nun nehme ich euch mit in einen klassischen Tagesablauf, welchen wir in Schweden hatten:
Noch nie ist man so entspannt aufgewacht, wie mit dem Blick aus dem Zelt aufs weite Wasser. Die Sonne, die sich im Wasser spiegelt und das Zwitschern der Vögel, machten den Anblick perfekt.
Aus dem Zelt herausgekrochen, begab man sich meist zuerst an die gemeinsame Feuerstelle. Der Erste war zuständig das Feuer zu entzünden und einen großen Topf Wasser zu kochen. Ein guter Start in den Tag kann ja schließlich nur mit warmem Tee, Kaffee oder Kakao funktionieren.
Nach und nach schlüpften immer mehr wach gewordene Gefährten aus ihren Zelten und begaben sich zum Feuer. Zum Frühstück gab es ein kräftegebendes Mahl aus Salami, Zwiebeln, Käse und Tomate - alles in der Pfanne auf dem offenen Feuer gebrutzelt. Für den ein oder anderen von uns eher gewöhnungsbedürftig, aber schnell war klar, dies wird unser neues Kultessen namens „heißer Schwede“.
Nachdem alle gestärkt waren, begann der Abbau der Zelte und unseres Lagers. Alles wurde in den Kanus verstaut und schon ging es ab aufs Wasser. Wie jeden Tag das Highlight unserer Reise.
Auch wenn uns das Wetter durchaus auch mal mit Regen überrascht hat, hat jede einzelne Kanufahrt unglaublich viel Spaß gemacht und uns immer wieder mit Schwedens Schönheit überrascht.
Nach einer Weile begann die Suche nach einem neuen DANO, in welchem für uns neun Gefährten auch wirklich genug Platz war. Dies war hin und wieder eine echte Herausforderung, aber wir konnten immer wieder traumhafte Orte entdecken und die Unseren nennen.
Also raus aus den Kanus. Spätestens nach dem zweiten Tag waren die Aufgaben geklärt. Einer macht sofort Feuer, andere suchen Holz und verarbeiten es und der Rest baut Zelte auf. Schweden ist ein absolutes Gemeinschaftsprojekt, in welchem sich jeder perfekt einbringen kann. Wenn das Feuer brennt und alles steht, heißt es Entspannung. Ob in der Hängematte liegen, lesen, angeln, schnitzen, Pilze sammeln, Doppelkopf spielen oder die Natur erkunden, für jeden war immer etwas dabei.
Kochen auf offenem Feuer gehörte zu unseren täglichen Abendritualen, weswegen wir besonders stolz darauf sind die Gaskocher nie ausgepackt und gebraucht zu haben.
Wenn die Sonne immer tiefer sank und uns mit traumhaften Sonnenuntergängen verwöhnte, traf man sich am Feuer, um den Abend ausklingen zu lassen. Hierbei entstand auch die verrückte Idee jeden Abend Speck stundenlang indirekt zu grillen, um ihm möglichst viele Raucharomen zu verpassen. Dieser wurde dann kurz vor dem Schlafengehen in der gesamten Runde verköstigt und analysiert, um ihn am nächsten Tag noch besser werden zu lassen. Dies war besonders für die Männer in der Gruppe ein tägliches Highlight.
Dann hieß es meist, ab ins Zelt, in den kuscheligen Schlafsack und schon vom nächsten Tag träumen.
Eine Woche Schweden hat jeden von uns begeistert und fasziniert. Jeder der diese Reise angetreten ist, hat sich verschiedenen Herausforderungen gestellt und neue Dinge gelernt. Für mich war es das Ausbrechen aus dem Alltag, das Besinnen auf die Dinge die wichtig sind und die Erkenntnis das man durchaus eine Woche auf eine richtige Toilette, eine warme Dusche und das Handy verzichten kann und so viele glückliche Momente erlebt. Unberührte Natur erleben, nette Schweden treffen und als Gruppe eine tolle Gemeinschaft haben, hat der Woche den perfekten Schliff gegeben.
Kurz und knapp - Schweden lohnt sich!!!

Geschrieben im Oktober 2019, Johanna K.

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