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Abenteuerurlaub 2019 – Kanutour auf eigene Faust

Zeitraum: 23.08.2019 – 01.09.2019
Ort: Lennartsfors
Unternehmen: Scandtrack
Ein spontaner Einfall wurde zu einem unbeschreiblich schönen und abenteuerreichen Urlaub. Wir waren fest entschlossen, dass wir diese Tour starten wollen. Jedoch war es mit fünf Leuten nicht so einfach einen festen Urlaub abzustimmen, aber letztendlich erfolgreich. Die Zeit von der Buchung im Januar bis zum Reiseantritt Ende August war einfach so lange. Jedes Wochenende haben wir drüber erzählt und die Vorfreude stieg immer weiter.
In der Sonne liegen kann ja jeder … aber in der Sonne in Schweden liegen, nach ein paar Kilometern mit dem Kanu, ist einfach ganz anders, wie ich finde.
Doch nun zu unserer Reise..

Tag 1 und 2 – die Anreise von Frankfurt und Ankunft in Lennartsfors:
Nach Abholung vom Busunternehmen in Frankfurt ging die Reise los. Die Busfahrt war angenehm, jedoch sehr lang. Auf der Fähre konnte man den Sonnenaufgang beobachten, das war schon echt klasse.
Als wir am Samstag, den 24.08.2019 in Lennartsfors ankamen, wurden wir mit einem leckeren Mittag begrüßt. Nach einer kurzen Pause zum Verschnaufen meldeten wir uns an, um unser Gepäck abzuholen. Wir haben alles gut verstaut und sind direkt ins Kanu – nun konnte die Reise beginnen.

Start: Lennartsfors
Ziel: Skörnsnäs

Doch was passierte mir natürlich schon in den ersten paar Metern? Mein Handy landete im Wasser, zum Glück mit einer Wasserschutzhülle „puh, Glück gehabt“, dachte ich mir nur. Weiter ging die Reise.. Nach zwei Stunden Fahrt suchten wir uns so langsam ein Ziel. Wir schauten auf die Karte und stellten fest, dass die Danos schon belegt waren und wir wollten am ersten Tag erst mal unsere Ruhe haben. Also war der Plan „Wildcamping“ und das war die richtige Entscheidung. Die Insel die wir uns ausgesucht haben war traumhaft schön und unsere Hängematten konnten wir auf einem Felssprung zwischen den Bäumen aufhängen, sodass wir am nächsten Morgen einen wunderschönen Ausblick hatten. Nachdem wir unser Lager aufgehabt haben und wir alle ziemlich großen Hunger hatten, entschieden wir uns für ein schnelles Essen „Nudeln und Tomatensoße“ und es war sehr lecker. Anschließend ging es an den Abwasch und danach sprangen wir selbst in den Foxen See – es war herrlich. Das Wasser ist so klar und es war sehr erfrischend. Man konnte das Wasseraus dem Foxen See sogar trinken und es hat wirklich gut geschmeckt. Wahrscheinlich denken viele immer „es ist doch nur Wasser“, doch ich trinke viel Wasser und man schmeckt wirklich einen Unterschied. Wie auch immer. Nachdem wir uns alle frisch gemacht haben, setzten wir uns nochmal alle zusammen und lauschten der Natur. Ich war begeistert. Ich bin persönlich sehr viel in der Natur, aber dieses Erlebnis war nochmal etwas ganz anderes. Später legten wir uns dann zum Schlafen in die Hängematten und es war eine sehr angenehme Nacht im Freien.


Tag 3 – Skörnsäs nach Bäron

Start: Skörnsnäs
Ziel: Bäron

Am Morgen nach dem Aufstehen, genießten wir alle erst einmal den Moment in der Natur. Ich bin schon oft in der Natur aufgewacht, aber so einen tollen Ausblick hatte ich noch nie.
Dann bereiteten wir das Frühstück vor und machten einen Plan.. Tja, der Plan war, wir fahren erst mal los und schauen was sich so ergibt. So ein konkretes Ziel hatten wir also nicht vor Augen. Schließlich ist es ja auch Urlaub. Nach dem Frühstück bauten wir unser Lager ab und fuhren mit den Kanus los. Auf dem See machten wir viele kleine Pausen und entspannten einfach mal, es war wirklich schön und das Wetter war bombastisch. Nach ca. 2 Stunden Fahrt und gefühlten 3 Stunden Pause auf dem See, waren wir kurz vor der Insel Bäron. Auf dieser Insel war das Dano 19. Wir schauten uns den Platz an und entschieden uns schnell, dass wir dort bleiben wollten. Also hieß es wieder, Kanu ausräumen und Lager aufbauen. Da es jedoch gerade mal 15Uhr war, wollten wir noch nicht das Essen zubereiten, sondern die Insel ein wenig erkunden. Wir bereiteten nur kurz den Teig für unseren Stockbrot zu, schließlich muss der ja „gehen“. Zwei von uns setzten sich ins Kanu und versuchten einen Fisch zu angeln [ohne Erfolg]. Mein Freund ich wollten jedoch auch mal unsere Wanderschuhe nutzen und umrundeten die Insel zu Fuß. Wir dachten eigentlich, dass die recht klein ist (auf der Karte sah es jedenfalls so aus), aber es zeigte sich ganz anders. Wir liefen ca. 1,5 Stunden über Stock und Stein. Manchmal mussten wir in den Wald um weiter zu kommen und an manch anderen Stellen konnte man unten am Wasser lang laufen. Zum Glück haben wir die anderen mit dem Kanu getroffen, sie haben uns dann einen Schluck Wasser gebracht :D Es hat echt Spaß gemacht um die Insel zu wandern, am Ende hatte ich auch einen riesen Hunger.
Nachdem wir alle wieder am Lager angekommen sind haben wir dann unser Essen zubereitet, es gab eine richtig deftige Terence Hill Pfanne und ich machte zusätzlich noch aus dem Stockbrotteig eine leckere Pizza. Diese ist sogar richtig gut gewesen. Und als Nachttisch gab es den Rest Stockbrot mit Nutella.. mmh.. das war ein Festschmaus über dem Feuer.
Nach dem Essen haben wir uns dann noch gemeinsam mit den Leuten die wir am Dano 19 getroffen haben, zusammen ans Lagerfeuer gesetzt und den Abend ausklingen lassen.
Jedoch kam es irgendwann dazu, dass es in meinem Bauch anfing zu grummeln.. ich merkte schon, dass sich langsam das Bedürfnis von meinem Körper zu erkennen gab ein großes Geschäft zu erledigen. Ich weiß nicht, ob es euch hier interessiert, aber für mich war das vorerst ein sehr schwieriges Thema. Jedoch musste ich dadurch, also ging ich zu einer Biotoilette, welche bei den Danos zur Verfügung standen. Ich persönlich kann aber sagen, dass es mir leichter viel mit dem Klappspaten in den Wald zu ziehen, als auf so eine Biotoilette zu gehen. Von Tag zu Tag wurde dieses Thema auch nicht mehr so schlimm, sondern ich gewöhnte mich dran. Hättet ihr euch das vorher jemals vorstellen können? Also ich nicht.
So die Nacht brach an und wir legten uns in unsere Hängematten. Am nächsten Morgen ging es genauso wieder los.. wir schauten uns die tolle Aussicht an und dann gab es am Hang mit toller Aussicht Frühstück. Es war traumhaft schön und so entspannt.


Tag 4 – Bäron nach Hajomsärtern

Start: Bäron
Ziel: Hajomsärtern

Am vierten Tag planten wir dieses Mal wirklich eine Route mit festem Ziel. Wir wollten vom Dano 19 zum Dano 23. Und das haben wir geschafft. Die Tour war echt gut, da wir die ganze Fahrt über Rückenwind hatten. Wir haben sogar auf einer kleinen Insel eine schöne Mittagspause inklusive Baden eingelegt.
Als wir am Dano 23 ankamen, legten wir noch eine kleine Kaffeepause ein und machten uns dann an den Lageraufbau und ans Feuerholz suchen. Danach bastelten die Jungs noch ein Katamaran aus unseren Kanus. Ich war ja anfangs sehr skeptisch, ob dies auch funktioniert, jedoch umsonst. Das Katamaran war sehr gut und da die letzten drei Tage unserer Tour sehr stürmisch waren, war es auch von Vorteil, dass wir eins hatten.
Am Abend nach dem Essen – es gab übrigens für mich nochmal Pizza und für die Männer eine schöne deftige Pfanne Bratkartoffeln – setzten wir uns wieder gemütlich ans Lagerfeuer und schnitzten. Da wir heute das erste Mal Platz im Dano hatten, wollten wir gemeinsam drin schlafen und testen wie es so ist. Hätten wir es man nicht gemacht.. aber es lag nicht am Dano, sondern eher daran, dass einer von uns sehr laut geschnarcht hat und die anderen eine sehr schlechte Nacht hatten. Wenn wir so in den Hängematten verteilt lagen, hat man das nie richtig gehört. Aber von der Bequemlichkeit und der Atmosphäre im Dano kann ich sagen, dass ich zufrieden war.


Tag 5 – Hajomsärtern nach Bästnäs

Start: Hajomsärtern
Ziel: Bästnäs

Diese Route war für mich die beste Route des ganzen Urlaubs. Sie war zuerst ganz entspannt und gestaltete sich dann in eine abenteuerliche Fahrt.
Nachdem wir die schlechte Nacht mit einem guten Frühstück hinter uns ließen, ging die Reise weiter. Heute sollte es nach Bästnäs gehen, zum Dano 18.
Nach ca. einer Stunde Fahrt musste ich das erste Mal Pipi.. naja, das Mädchen in der Runde. Wer sonst sagten wieder alle? Aber wir hatten eine schöne Stelle ausgewählt, denn wir haben dort eine selbst gebaute Schaukel gefunden und hatten dort erst einmal unseren Spaß – jeder wollte mal eine Runde schaukeln. Nach weiteren Kilometern suchten wir uns für die Mittagspause eine schöne Insel. Die Sonne schien und es war einfach nur herrlich sich entspannt auf die Steine zu legen und die Ruhe zu genießen. Die Fahrt ging dann nach einer schönen langen Mittagspause entspannt weiter, jedoch hielt die entspannte Fahrt nicht lange an. Das Wetter schlug plötzlich um und wurde von Minute zu Minute windiger. Zum Glück war das Dano zu dem Zeitpunkt nicht mehr ganz so weit entfernt, aber wir hatten auch bei dem kurzen Stück mit den Wellen zu kämpfen. Als wir beim Dano ankamen mussten wir feststellen, dass es schon belegt war und wir uns für die Nacht einen Unterschlupf bauen mussten. Schließlich war für die Nacht Regen angesagt. Also machten wir uns an die Arbeit und suchten uns Bäume für die Planen und unsere Hängematten. Ganz so einfach war es allerdings nicht, drei Hängematten unter zwei Planen zu spannen, aber nach vielen rumbasteln hat es letztendlich funktioniert. Jedoch hatten wir auch die Option ins Dano zu den anderen zu kommen, falls unsere Konstruktion nicht halten sollte. Nach dem Aufbau war es wieder mal sehr spät und der Magen knurrte bei jedem. Also machte ich mich schon mal ans Essen währenddessen die Jungs noch das restliche für das Nachtlager zu Recht machten. Heute sollte es Reis mit Würstchen und Gemüse geben. Echt ärgerlich als uns ein Topf Reis zu Boden fiel, da die Halterung von dem Topf nicht ganz so passend war. Aber wir hatten zum Glück noch genug da, sodass wir am Ende alle satt waren. Nach dem Essen saßen wir noch mit den anderen Leuten vom Dano 18 am Feuer bevor wir uns „Bett“ gingen.
Mitten in der Nacht fing es dann an zu regnen und sogar zu gewittern. Gewitter ist ja so gar nicht meins, aber auch da habe ich wieder mal eine Grenze überschritten und es trotz des Gewitters geschafft die Nacht zu überstehen – letztendlich hatte es ca. 20min gewittert, aber für mich hat es sich ewig angefühlt.
Am Abend am Feuer haben wir noch mit den anderen besprochen, dass es am nächsten Tag den ganzen Tag regnen soll. Nur von früh 8 bis 9 Uhr soll es wohl ruhig sein. Also war unser Plan, dass wir direkt 8 Uhr starten und zum Dano 17 fahren.


Tag 6 – Bästnäs nach Fägelskyddsomrädem

Start: Bästnäs
Ziel: Fägelskyddsomrädem

Als wir früh Morgens dann wie geplant die Tour 8 Uhr starten wollten, fing es gerade an zu regnen.. „Das kann dich nicht wahr sein, dachte ich mir.“. Die Wetter-App zeigte auch für den ganzen Tag Regen. Wir wollten aber unbedingt den Platz wechseln, also packten wir schnell weiter und los ging es.. und siehe da.. bis zum Dano 17 wurden wir nicht nass. Man sollte sich eben nicht immer auf die Wetter-App verlassen. Nach Ankunft haben wir dann erst einmal unser Lager aufgebaut und das Mittag vorbreitet – es gab Eierkuchen. Die Leute die wir dort kennen gelernt haben waren wieder sehr nett und wir saßen den restlichen Tag und Abend mit denen zusammen, unterhielten uns und schnitzten zusammen.


Tag 7 – Fägelskyddsomrädem mit kurzem Ausflug nach Bästnäs nach Bryntorpsön

Start: Fägelskyddsomrädem
Ziel: Bryntorpsön

Heute wollten wir bevor wir zum nächsten Dano fuhren, noch einen kurzen Abstecher auf dem Autofriedhof in Bästnäs machen. Und dieser Ausflug hat sich gelohnt. So etwas habe ich noch nie gesehen –einfach alte Autos mitten im „Wald“. Also wenn ihr eine Kanutour durch Schweden plant, schaut euch dies an.
Nach dem kurzen Ausflug packten wir unsere Sachen und fuhren weiter. Ziel war eigentlich das Dano 8, aber das Wetter schlug um, sodass wir ans Land mussten. Ansonsten wäre unser Kanu noch voller Wasser gelaufen, da die Wellen so hoch waren. Da kein Dano in der Nähe war (wir waren ca. 2,5 km vorm Dano 8), mussten wir Wildcampen. Aber auch das war kein Problem für uns. Wir bauten wieder uns Lager auf und ließen den Abend entspannt ausklingen.

Tag 8 – Bryntorpsön nach Skornsnäs
Start: Bryntorpsön
Ziel: Skornsnäs
Und wieder mal ging er eigentliche Plan nicht auf.. Wir wollten noch einmal den Versuch starten und zum Dano 8 zu fahren, sodass wir nach Norwegen rüber schwimmen können. Aber die Wellen waren immer noch so stark, dass wir die Fahrt gegen die Wellen nicht wagen wollten. Also beschlossen wir frei nach dem Motto „So müssen wir wenigstens nicht erzählen, dass wir in Schweden und Norwegen waren, sondern nur, dass wir in Schweden waren“. Irgendetwas Positives muss man immer herauszaubern.


Tag 9 – Skornsnäs

Start: Skornsnäs
Ziel: Camp Scandtrack Lennartsfors

Der letzte Tag brach an – warum nur? Ich möchte hier bleiben und nicht wieder in den Alltag hinabtauchen. Aber es führte kein Weg drum herum, so machten wir uns die letzte Tour noch einmal richtig schön. Die Fahrt war gemütlich und die Natur genoss ich das letzte Mal in vollen Zügen.
FAZIT:
EINEN SCHÖNEREN SOMMERURLAUB HÄTTE ICH MIR NICHT VORSTELLEN KÖNNEN.
Ich liebe die Natur.
In der Natur fällt es mir leicht einfach mal den Alltag hinter sich zu lassen und abschalten zu können. Es ist nur zu empfehlen.

Geschrieben im Oktober 2019, Vanessa S.

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