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OUTDOORPARADIES

SCHWEDEN!

Es wird gut werden

Es wird gut werden

Vorab: Es ist das 4. Mal, dass mein Sohn Ben und ich, Marc-Peter, eine Kanutour mit Scandtrack gebucht haben: 2013 und 2015 sind wir mit dem Scandtrack Express ab Frankfurt am Main zum Glaskogen gefahren, 2018 per Eigenanreise via Flixbus und schwedischer Bahn zum Fluss Tidan. Nun wollen wir auch den „Klassiker Nordmarken“ ausprobieren.

Tag 1: Anreise
Dieses Mal ist der Bus von Frankfurt bis Puttgarden nur halb voll. Und die Zeiten ändern sich. Der Kleidungsstil in Oliv, Braun und Schwarz erscheint mir noch einheitlicher als früher. Und gefühlt gibt es noch mehr Bärte und durchtrainierte Oberarme als 2018.

Die Generationskluft hat sich verbreitert, die Verständigung wird schwieriger. Als Ü50er halte ich mich an Julian und Viktor, die beiden Busfahrer. Da geht noch was.
4 junge Männer in den beiden Sitzreihen hinter uns spielen leidenschaftlich Karten. Ein Trumpf jagt den anderen. Die Freunde sind beim Spielen ausdauernd und bringen Leben in den müden Bus.

Tag 2: Los geht’s
Schlafen – Fähre – schlafen – Fähre – schlafen – Sonnenaufgang in Schweden, Wälder, Wasser, die rostroten Holzhäuser, nach nur 19 Stunden kommen wir an.
Die Frau vom Scandtrack Chef – Sandra – besteigt den Bus durch die vordere Tür. Wir erhalten Informationen schriftlich und mündlich– sehr zügig und kein Wort zuviel. Optimierte, effektive, zielführende Kommunikation, der ich zu fliehen suche, verfolgt mich doch bis ins Värmland hinein.
Die Ausrüstung entgegengenommen, geprüft und sortiert; alle Sachen im allgemeinem Outdoor-Trubel runter zum Steg geschleppt. Ins Boot damit und Leinen los.
Drei Jahre lang haben Ben und ich uns auf diesen Moment gefreut. Ah, Hände, Arme, Schultern spüren den Widerstand des Wassers gegen die roten Kunststoffpaddel. So muss es sein.

„It’s not too late
but for saving your lifetime.
It’s not too late
but for breaking these chains
I know it isn’t easy
just trying to keep your faith
There’s a place across the river
that you find some day.

One hundred thousands butterflies….”

Die tief eingeschnittene Bucht bei Lennartsfors öffnet sich bei Trane trichterförmig zum offenen See. Die beladenen Silberlinge und ihre Mannschaften verstreuen sich in die Weiten des Foxen. Hier und da noch ein Gruß zur Seite. Von vorne kommen uns braungebrannte Rückkehrer entgegen und wünschen uns eine gute Woche.

Blauer Himmel, wenig Wind, die dunkelgrüne Rahmung der Ufer. Wir halten uns links, um über das 5 Kilometer lange Verbindungsstück in den Stora Le zu gelangen. Weit wollen wir am ersten Tag nicht paddeln, lieber Kraft schöpfen und die Natur genießen.
Früh mustern wir daher die Umgebung nach geeignete Übernachtungsplätzen.

Einfach ist es nicht. Wer trödelt, geht beim Dano leer aus. Nicht schlimm, zeigt der Himmel doch keine Anzeichen eines Wetterumschwungs. Aber viele Uferbereiche sind steil und unzugänglich. Dazu ist auf vielen Inseln „Camping förbjuden“.

Da finden wir einen schönen Platz mit eingemauerter LKW-Felge als Feuerstelle.
Am Schild „This is no Dano Place“ stören wir uns nicht. Ich lege mich ins kühlende Wasser, Ben jagt vom Boot aus Barsche mit der Spinnrute. Und hey - wer hätte gedacht, dass es dieses Mal so einfach ist?
Aber, uups – da biegt eine Armada Silberlinge um die Ecke und hält stracks auf „unsere“ Bucht“ zu. Eine Invasion, die sich als geführte Scandtrack-Gruppenreise entpuppt. Und die hat das Vorrecht auf „This is no Dano Place“. Wir ziehen weiter.

Zum Trost schenkt uns der See bald drei schöne Barsche zwischen 25 und 30 cm Länge.

Wir unterqueren die länderübergreifende Hochspannungsleitung, die sich bis nach Norwegen über den „Kanal“ zwischen Foxen und Stora Le erstreckt. Nicht weit dahinter, gegenüber der langgestreckten Insel Brytorpsön, wählen wir im Glanz goldener Nachmittagssonne unseren ersten Übernachtungsplatz. Er ist etwa 15 Meter oberhalb des Seespiegels gelegen. Kanu entladen, Zeug hochschleppen, Ordnung schaffen, das wird nun wieder Teil der täglichen Routine.

Ben kocht Linsensuppe, ich kühle mich im Wasser ab. Leider haben wir unsere Isomatten im Gepäckraum des Scandtrack-Busses vergessen. Deshalb liegen die Schlafsäcke direkt auf dem Tarp, unter dem sich aber eine weiche trockene Schicht Humus befindet. Außerdem hat der riesige Felsklotz, auf dem wir schlafen, die Sonnenwärme des Tages gespeichert.
Die Moskito-Attacken beschränken sich auf eine halbe Stunde beim Dunkelwerden, es sind auch nicht viele. So ist die erste Übernachtung am Stora Le kein großes Drama.


Tag 3: Glück gehabt
Während Ben schläft, fange ich vom Ufer aus noch 2 kleine Inselbarsche. Es sind damit 5 Wasserwölfe, die ich an diesem Morgen filetiere und enthäute. Kopf, Flossen, Gräten wandern in den Suppentopf. Möglichst alles wird verwendet. So machen wir das immer.
Die in Olivenöl gebratenen gesalzenen und mit Zitronensaft beträufelten Filets legen wir aufs Brot, die Fischsuppe trinken wir aus dem Becher oder direkt aus dem Topf.

Meist sind wir zu müde, tagsüber gefangene Barsche abends bei wenig Licht zuzubereiten. Wenn wir sie unterwegs fangen, legen wir die Fische auf einen schattigen Platz am Kanuboden. Dort bleiben sie kühl. Am Abend nehmen wir sie aus und hängen sie in einem Baumwoll- Einkaufsbeutel an einen Wind-exponierten Ast auf. Dieser Ast soll sich nach Sonnenaufgang im Schatten befinden. So bleiben die Fische trocken, kühl und vor Fliegen geschützt. Die Zubereitung erfolgt dann morgens vor der Abfahrt. Gebratene Filetstücke kann man sich auch unterwegs aufs Brot legen oder sie abends bei der Essenszubereitung verwenden.
Fischsuppe kann man in eine Flasche füllen und bei Bedarf unterwegs portionsgerecht im Topf über dem Brenner aufwärmen.

Wir müssen das Mattenproblem lösen und rufen im Höglund-Lager an. Arne will das checken. ½ Stunde später Rückruf: Die Matten sind da! Unsere Freude ist groß.
Also zurückpaddeln bis zum Scandtrack-Steg. Dann wieder Retoure. Als wir unter der Stromleitung durch sind, eröffnen sich uns neue Wasser. Aber wir kommen nicht weit, schaffen es nicht einmal richtig in den Stora Le hinein. Da zappelt wieder ein schöner 28er Barsch im Netz, ein kleinerer folgt.

Auf einer Halbinsel schlagen wir das Nachtlager auf. Nachtlager heißt auch hier: Bei wolkenlosem Himmel lassen wir das Zelt im Beutel.
Ben kocht unser erstes „richtiges“ Essen: Nudeln, Zwiebeln, Speck, Pilze.
Ich kann weiterhin nur behindert baden, Schwimmen ist noch nicht drin. Und so kam es: Genau eine Woche vor Abreise will ich der Nachbarin helfen, über ihr Fenster in ihre Wohnung einzusteigen (Schlüssel vergessen). Hoch aufs abgeschrägte Fensterbrett ist einfach, aber wieder runter? Ich rutsche ab, stürze mit der Leiter auf den Bürgersteig. Am Schienbein eine 5 cm lange und bis auf den Knochen reichende Platzwunde. Notaufnahme, 3 Nähte.

„Lassen Sie sich die Fäden in 10 Tagen ziehen“.
„Das geht nicht, da bin ich mitten auf einem schwedischen See.“
„Schwimmen Sie nicht, damit sich die Wunde nicht infiziert.“
„Ich hab‘ mich 3 Jahre darauf gefreut! Ich muss das tun!“
„Ihr Risiko“.

In der Dämmerung machen wir noch einen kurzen Fischzug in die flache Kraut- und Schilfbewachsene Nachbarbucht. Es ist windstill, das Wasser glatt. Wir vermeiden jegliche Geräusche. Drei Barsche und ein kleiner Nachthecht, der wieder schwimmen darf, sind das Ergebnis.

Tag 4: Welch ein Tag!
Heute Morgen sind wir träge. Nach der Barschsuppe beladen wir das Boot und paddeln entlang des Ostufers in den Stora Le hinein. Jetzt erst werden wir uns der mächtigen Ausdehnung dieses sich 50 Kilometer nach Süden erstreckenden Sees bewusst.
Zwar sehen wir unterwegs weiterhin Zelte auf den Inseln, aber nach Süden hin verlieren wir Sandies und andere Kanutouristen uns in der Weite dieser großen Wasserfläche.

Herbe Schönheit! Steile Felsen von anderen Planeten, auf denen Kiefern um ihr Überleben kämpfen. Dort gelbe und violette Farbflecken wilder Blumen. Vögel fliegen, schwimmen, tauchen. Fast alle Ufer unzugänglich: Steil, dunkel, dicht bewachsen.
Wir sehen auch wenige Sandstrände, vor denen Motorboote ankern. Aus der Ferne erkennen wir schwedische Paare, Familien, Jugendliche. Hätten wir einen solchen Strand für uns alleine, wir würden anlanden. Aber so sind sie uns zu zivilisationsschwanger.

Weiter Richtung Süden steuern wir mitten auf dem See die größere Insel Guppiksön an. Es ziehen von Osten her dunkle Wolken auf. Ein Gewitter droht. Wir legen einen Zahn zu. Da ruft der Sohn vom Heck her „Biss“ und sieht 30 Meter hinter dem Boot einen großen Fisch durch die Luft springen. Ausgerechnet jetzt. Der Fisch zieht Schnur von der Rolle, kann aber von Ben an der schweren Hechtrute Stück für Stück herangekurbelt werden. Ich halte den Kescher, der mir plötzlich erbärmlich klein vorkommt. Da taucht er auf. Mindestens 80 cm lang und fett dieser grün-gelbe Schilftiger. Ben führt ihn über den Kescher. Ich bin ungeschickt, es verhakt sich ein Drilling des großen Wobblers vorne am Netz. Der schöne Hecht liegt nun flach wie auf einem Tablett auf dem Rahmen des Kescher, aber nicht im Netz. Oh nein! Schon bäumt er sich auf mit kräftigem Schwanzschlag, schüttelt den Wobbler ab. Grinst er mich an mit seinem breiten Maul? Hilflos stochere ich ihm mit dem Kescher hinterher, als seine dunkle Silhouette langsam im Wasser verschwindet.

Keine Zeit uns zu ärgern und zu trauern. Wir müssen schleunigst an Land, bevor das Unwetter losgeht!
Und wir entkommen dem Gewitter, laufen auf einer kleinen landnahen Insel ca. 1 km südlich Guppiksön an. Die ist gut: Nicht zu dicht bewachsen, ebene Fläche vorhanden, geeignet zum Ent- und Beladen des Bootes. Leider gibt es keine offizielle Feuerstelle.
Rote Ameisen krabbeln durch die Löcher unserer Kunststoff-Latschen, beißen sich an Knöcheln oder zwischen den Zehen fest. Auh! Hier sollten wir besser die Hosen in die Strümpfe stecken.

Ab dieser dritten Nacht auf dem See werden wir von nun an immer das Scandtrack-Zelt aufbauen. Denn -wie vorhergesagt- wird es täglich und nächtlich bis zum Ende der Tour mit kurzen oder längeren Unterbrechungen regnen.
Der Sohn fängt vom Kanu aus noch einen kleinen Barsch, und ich probiere es vom felsigen Ufer mit Mehlteig. Noch klingen Höglund-Arnes Worte in meinen Ohren: „Mach‘ etwas Teig an einen Haken, und ich garantiere, dass du spätestens nach einer Viertelstunde dein erstes Rotauge gefangen hast.“

Ich montiere einen dünndrähtigen 6er Haken am 20er Vorfach an einer 5 Gramm-Pose. Gut austariert zeigt sie mir jeden kleinsten Zupfer. Bis zum Grund sind es etwa 3 Meter, und ich platziere den Köder knapp darüber.
Hey, und Anfutter aus Deutschland habe ich ja auch mitgebracht. Das duftet….
Kaum werfe ich einige kleine Brocken davon ein, tauchen aus dem Nichts zwei fast schwarze Enten auf. Sie sind kleiner als unsere Stockenten und haben am Kopf einen kecken Bürstenschnitt, nicht ganz „auf null geschnitten“. Ich fauche und schreie, - ohne Erfolg. Sie umschwimmen meine Pose und tauchen dann gleichzeitig ab.
Die Pose zupft, dann nochmal, zieht dann kräftig nach schräg unten ab. Anhieb, Widerstand. Fühlt sich an wie ein ordentlicher Fisch, aber ich ahne Übles.
Was dann da die Wasseroberfläche durchbricht, zetert, meckert, flappt mit den Flügeln. Ich denke nur: „Hoffentlich hat die nicht geschluckt“. Ich schimpfe mit ihr sie soll still sein. Noch ein Meter bis zum Ufer, dann ergibt sie sich. Wir sind beide aufgeregt, aber jetzt kommt Ruhe rein. Der Haken hängt außen im Schnabelwinkel. Ich rede ihr gut zu. Sie vertraut. Mit spitzen Fingern greife ich den feinen Haken, bewege ihn hin und her – und da fällt die Ente vom Haken ab ins Wasser.
Zeternd, gackernd und mit ihren Flügeln schlagend läuft sie stracks auf dem Wasser hin zur Partnerente, die alles aus sicherer Entfernung beobachtet. Auch eine Art Traumabewältigung.

Abends zieht es uns noch einmal auf den See. Ich angele in 20 Meter Tiefe mit einem fetten Wobbler über dem Grundblei. Ben versucht es mit Gummifisch. Ohne Erfolg. Damit wir nicht ganz leer ausgehen, schleppen wir noch einen kleinen Barschwobbler durch die seichteren Gebiete der Inselwelt. Die Schnurbremse kreischt auf.
„Ist nur ein Hänger, Papa“.
Ja, der Kunstköder hat sich in ca. 1,2 m Wassertiefe an einem Felsbrocken festgehakt. Nach dem Lösen geht es weiter.
3 Minuten später kreischt die Bremse erneut.
„Hängt wieder“
„Ok, ich paddel zurück.“
„Papa, das ist kein Hänger, sondern ein Fisch.“
Keine Hektik. Gott hat uns eine zweite Chance gegeben. Kein kleiner Fisch. Adrenalin schießt mir ins Blut, aber ich möchte keinen weiteren Fehler machen. Ruhig bleiben.
Die Spinnrute von Ben biegt sich im Halbkreis.
Mehrfach zieht der Fisch 10, 20 Meter Schnur von der Rolle.
Am Boot weitere Fluchten.
Da kommt er hoch. Ja wieder ein Hecht. Und wieder ist der Kescher ist zu klein.
Aber irgendwie schaffe ich es doch ihn hinein zu bugsieren.
Nun rein ist Boot.
Da ist er! Wir freuen uns mächtig. 73 cm lang, fett und ca. 3 Kilo schwer.
Schnell der Fototermin. Erst mit mir, weil ich ihn vorne im Boot habe.

Auf der Insel dann noch eins mit dem Sohn.
Fast dunkel, die regennassen Felsen glitschig.
Ben nimmt den Hecht. Er entgleitet ihm, greift nach. Dann passiert es, ich kriege es kaum mit.
Seine Stimme: „Jetzt haben wir ein Problem“.
Und das sieht so aus: Mit dem Gewicht von 3 Kilo auf eine winzig kleine Hakenspitze hat sich ein Drillingshaken tief in Bens Daumen gebohrt, direkt am Übergang zum mittleren Daumenglied. Dort werden auch die Sehnen liegen.
Vom Widerhaken ist nichts mehr zu sehen, tief im Daumen versenkt.
Dunkel. Es regnet. Was machen wir?
Mit der Zange den Drilling von Wobbler und Fisch lösen.
Das Boot sichern.
Rein ins Zelt. Wir haben keine Lampe, nur die beiden Handys.
„Papa, langsam merke ich den Schmerz. Das fängt an zu pochen.“
Es ist nicht lebensgefährlich, aber der Fortgang unserer Reise ist ungewiss.
Den Haken kriegen wir rückwärts nicht raus. Ihn mitsamt Widerhaken an anderer Stelle rauszudrücken, dazu fehlt uns der Mumm. So ein Frust! Musste uns das passieren? Offenbar ja. Und in mir eine Stimme: „Es wird gut werden.“

Scandtrack Reiseunterlagen rausholen. S. 30/31 Notrufnummern und Kranken- und Ärztehäuser.
Entweder keine Verbindung oder irgendwelche Ansagen auf schwedisch.
Bleibt noch die 112.
Eine freundliche Stimme. Sie spricht Englisch. Wir sind erleichtert.
Die norwegische Notrufannahme, denn die Staatsgrenze ist nur 2 Km entfernt. Der Mann verbindet uns zum schwedischen Kollegen.
Auch der sehr freundlich. Mit Mühe kann er unsere Position bestimmen, letztendlich wohl nur über Handy-Ortung. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass er unsere nächste Umgebung dermaßen gut beschreiben kann.
Sie schicken uns ein Taxi in den Wald auf dem Festland gegenüber. Um 24:00 Uhr soll es auf dem geschotterten Holzwirtschaftsweg eintreffen. Gut, so haben wir noch etwas Zeit.

Wir packen Kleidung, Wasser, Snacks und die Dokumente in zwei Taschen, steigen in den leeren Kanadier. Ich paddle. Der Regen hat aufgehört. Feuchte warme Luft, kein Wind regt sich. Sehr still. Wir sehen am Festland keinen Platz zum Anlanden. Doch, dort geht es, wo das andere Boot liegt. Ich ziehe das Kanu hoch, binde es an einem Strauch fest. Aber wo ist der kleine Pfad, der nach oben führt? Hier, sehr schmal, steil und steinig, kaum zu erkennen.

Nun sind wir auf dem Schotterweg. Es ist 24:00 Uhr und keinTaxi zu sehen. Ob es den richtigen Weg genommen hat? Die Telefonverbindung ist schlecht. „Nur ein Balken auf dem Display, Papa.“ „Jetzt kein Balken“.
Wir laufen den Schotterweg links hoch. Dort wird die Verbindung besser. Wir sehen die Sterne. Aber was hilft das? Wir sind ja immer noch hier. Bens Daumen schmerzt.
Im Begriff umzukehren sehen wir durch die Bäume zwei Scheinwerfer rasant auf uns zukommen. Das muss es sein.
Knirschend auf dem Schotter hält das Taxi neben uns. Wir steigen ein – gerettet!
F., ein 27 jähriger Wikinger, der sich mit Kautabak und Energydrinks durch die Nachtschichten arbeitet, bringt uns nicht in das nur 30 Straßenkilometer entfernte Sjukhus (Krankenhaus) von Arjäng, sondern in das mit 14.000 Einwohnern 4-fach größere und 3-fach entferntere Arvika. Die Fahrt dorthin dauert 80 Minuten.
Unterwegs kommt uns weder ein anderes Auto entgegen, noch werden wir überholt. Nachts bleiben hier die Menschen in ihren Häusern.

Aber wenn Ihr in Schweden Tiere sehen wollt, vergesst die Kanutour! Fahrt nachts mit dem Taxi von Guppiksön nach Arvika und zurück: 4 Rehe, 4 Füchse/Marder, 2 Eulen und eine graue Elchkuh, die an einen überdimensionierten Esel erinnert.

Aus dem Lautsprecher kommt Ü-50 Musik. „Breakfast in America“ von „Supertramp“, dann ein Lied von „Aerosmith“, vom Luftschmied.
Aber nicht nur musikalisch ist F. retro. Aus Leidenschaft restauriert er in seiner Freizeit Oldtimer, große Amerikaner aus den 1970ern und 80ern. Seine aktuelle Verletzung am Zeigefinger stammt von der Bastelei am Ventilator unter der Kühlerhaube. Summa summarum sitzen also gerade drei Versehrte mit Stich-, Schnitt- und Platzwunden im Taxi.

Der flache Eingangsbereich des ziegelroten Krankenhauses von Arvika wird von hellen Scheinwerfern angestrahlt. Es weckt Vertrauen.
Eine zierliche blonde Schwedin in grünem Kittel, mit transparenter Kunststoffmaske gegen Corona, ähnlich wie Schweißer sie tragen, heißt uns willkommen.

Wir folgen ihr bis auf die Station. Sauber, ruhig, alles wohl geordnet. Es ist nicht viel los heute Nacht, und so werden wir gleich in das helle Behandlungszimmer gelotst, wo wir M. unsere Situation und den Vorfall beschreiben.

Auch ein Zivilisationsschock. Eben bestand unsere Umgebung noch aus Wasser, Wald und Felsen. Nun all das hier.

Ich wittere meine Chance: Die Platzwunde am Schienbein wurde vor genau 10 Tagen genäht. Demnach könnte ich heute meine Fäden ziehen lassen. Unbeschwertes Schwimmen im Stora Le oder Foxen wäre dann übermorgen möglich. Vorsichtig frage ich bei M. nach.
Ja, meine europäische Krankenversicherungskarte habe ich dabei, formal würde es gehen.
M. erwidert: „Please wait a moment, I have to ask for that”
Eine weitere blonde Schwedin kommt und bleibt im Türrahmen stehen. Ganz jung ist sie nicht mehr, das Haar schon leicht strähnig. Ihre Arme sind blau und grün tätowiert, ich bemerke einen bittereren Zug um ihre Lippen. Sie wirft auf uns einen schnellen Seitenblick, und nachdem M. ihr mein Anliegen auf Schwedisch erklärt hat, höre ich aus ihrer Antwort nur dieses eine Wort heraus: „Nej“.
Ich nehme es ohne Widerspruch hin. Mehr als fragen kann ich nicht.
Wir warten. Unterdessen bringt M. eine rote Plastikbox mit verschiedenen Zangen. Dann geht sie wieder. Ganz selten scheinen Angelhaken hier nicht rausoperiert zu werden.

10 Minuten später kommt M. wieder, schaut mir durch ihre Kunststoffmaske in die Augen und sagt: „I am going to pull the strings. I will do this for you.“
Was kann ich sagen? So werden Männerherzen gewonnen.
Vielleicht gab es einen Schichtwechsel. Eine weitere blonde braungebrannte und körperlich top durchtrainierte Ärztin betritt den Raum. Offenbar haben sich alle blonden Schwedinnen, die sich tagsüber auf den vorbeifahrenden weißen Motorbooten sonnen, heute Nacht auf dieser Station versammelt.
Sie heißt K. und steht in der Hierarchie über M.. Aber gute kollegiale Zusammenarbeit, die beiden verstehen sich.
Erst bin ich an der Reihe.
M. macht sich an den Fäden zu schaffen. Nach einigen Anläufen bin ich die Fremdkörper los.
Nun kommt Ben dran, die Hauptperson.
Aus einer riesigen Spritze wird an mehreren Punkten am Daumen Betäubungsmittel eingespritzt.
Dann versucht K. mit der Zange in verschiedenen Richtungen den Haken rückwärts rauszuziehen. Vergeblich.
Nun heißt es Augen auf und durch. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Mit Anstrengung bohrt K. den Haken durch Fleisch und (wahrscheinlich) Sehnen im Halbkreis durch den Daumen bis Spitze und Widerhaken an anderer Stelle austreten.
Seitenschneider.
Klack. Eine Erlösung.
Nun lässt sich der Haken ohne Probleme rückwärts rausziehen.
Das wars.
Wir bekommen jeweils noch einen Wundverband, dann müssen wir raus.
M. steht in der Tür. Wir schauen uns an. Ich bin ihr ziemlich dankbar.
„Your name is M., is it right?
„Yes, that’s right.“
„M. and K. – God bless you.“
God bless you too.“

Die Glastür schließt sich. Die Vertreibung aus dem Paradies. Wir stehen im Scheinwerferlicht und warten aufs Taxi.
Ben sagt nichts, ist müde. Ich esse ein gebratenes Barschfilet mit zerkrümeltem Knäckebrot.
Da preschen zwei Scheinwerfer heran. Wie schön, - es ist F.. Wir begrüßen uns wie alte Freunde, die sich lange nicht gesehen haben.
Dann geht’s zurück.
Aber halt, Nicht so schnell. Unsere Route führt direkt an F’s Wohnung vorbei. „Would you like to see my car?“
Lassen wir uns nicht zweimal fragen.
Er ist unter einer riesigen Plane verborgen. Ein amerikanischer Schlitten aus den 1970ern. Weg mit der Plane.
Unter der Motorhaube haben alle Teile extrem viel Platz. Alles hängt da in weiten Abständen, viel Luft dazwischen. Die USA im Kleinen. Sieht äußerlich nicht so perfekt aus wie bei uns in Deutschland. Aber alles Original. Und er fährt. Leider nicht mit uns. Wir müssen weiter.

Auf 90 Kilometern Nachtfahrt kommt uns tatsächlich einmal ein Auto entgegen. Wir jubeln.

Schließlich ist unsere Fahrt zuende. Wir stehen wieder auf dem Schotterweg im Wald.
04:00 Uhr morgens und es dämmert. Da unten ist der See. Unsere Insel. Unser Kanu. Das Zelt. Die Schlafsäcke.

„Det var trevligt att träffa dig“. F. fährt langsam an. Kies knirscht unter den Reifen. Die roten Rücklichter werden schnell kleiner. Haben wir das alles geträumt?

Windstille. Die Luft ist feucht und frisch und würzig. Nebel über dem Wasser. Das Kanu gleitet auf die Insel zu. Ich ziehe es ein Stück ans Land. Surrend öffnet sich der Reißverschluss vom Moskitonetz. Wir schließen das Zelt, kriechen froh in die Schlafsäcke.
Vor nur wenigen Stunden überkam uns das Unglück. Inmitten der aufwallenden Verzweiflung hörte ich eine leise Stimme: „Es wird gut werden.“ Und genau so war es. Danke Jesus.


Tag 5: Regen, Regen
Heute regnet es. Wir schlafen lange.
In einer kurzen Regenpause schneide ich aus dem Hecht zwei dicke Filetstücke. Den Rest portioniere ich in Koteletts und Suppenteile.
Dann schlafe ich weiter. Es regnet in Strömen. An einen Ortswechsel ist nicht zu denken.
Nachmittags kocht Ben ein gutes Essen aus Bohnen und Speck.
Ich koche die Hechtsuppe. Im Regen.
Dann schreibe ich Tagebuch.
Nachts bellt in der Nähe ein verrückter Rehbock.
Es regnet weiter.


Tag 6: Knieschmerzen und Räucherhecht
Morgens lege ich die Hechtkoteletts 2 Stunden in eine gesättigte Salzlösung. Hierfür eignet sich der schwarze Scandtrack-Eimer. Danach räuchere ich die Stücke und fülle die Hechtsuppe in eine leere Volvic-Flasche. Ein selbstgebauter Trichter aus einer Frischhaltetüte und einem Stock hilft dabei.
Unsere Kleidersäcke lagen nachts nicht trocken im Vorzelt. Fast alle Wäsche ist feucht. Und auch das Außenzelt müssen wir heute feucht einpacken.

Vor dem Abbau brate ich noch die Hechtfilets. Die legen wir uns dann aufs Pumpernickel.

Hey – das ist ein Leben!

Im Kanu sind 100 Liter Wasser. Die müssen wir erst mit dem Eimer abschöpfen. Und vor der Abfahrt ein weiterer Unfall: Ein drei Meter langer und 3 Millimeter dicker rostiger Eisendraht liegt versteckt in der Böschung wie eine Fußangel. Darüber stolpere ich und knalle mit meinem rechten Knie auf einen Felsen (Schmerz 1). Beim Beladen des Kanus rutsche ich aus und stoße mit demselben Knie auf die Bootskante (Schmerz 2). Folglich werde ich die restliche Zeit der Tour herumhumpelt wie Käpt’n Ahab und Long John Silver.

Endlich verlassen wir unsere Insel und halten uns wieder nordwärts zum Foxen. Unterwegs auf dem Wasser treffen wir Scandies, die der Regen auf die Suche nach einem Dano umtreibt. Aber mit den Danos ist es wie bei der „Reise nach Jerusalem“. Es sind einfach zu wenig davon da. Irgendjemand geht immer leer aus und paddelt armselig auf dem See herum. Auch wir sind solche Looser, fühlen uns mit den anderen aber um so mehr verbunden.

Bei einem kurzen Landgang finde ich Preiselbeeren und einen Pilz. Die kommen alle mit.

Am Südende des Foxen landen wir schließlich auf einer 60 Meter langen „This is no Dano Place“ – Insel. Es gibt hier immerhin eine offizielle Feuerstelle und ein Plumpsklo. Oben, in windiger Höhe, bauen wir das Zelt auf, sichern es zusätzlich mit Steinen. Da huscht eine graue pelzige Inselmaus zwischen den Felsen hervor, springt flink über Stock und Stein bis meine Augen sie unten im Ufergeröll verlieren. Wir sind also nicht die einzigen warmblütigen Bewohner dieses Eilands.

Und: Endlich können wir den Sack Holz verfeuern! Den haben wir seit unserer Abfahrt vom Camp Höglund lediglich als Ballast herumgeschifft.

So sitzen wir heute Abend das erste Mal im Schein eines knisternden Lagerfeuers. Dort kocht Ben Abendessen, ich brate mir meinen Pilz. Bis Mitternacht trinken wir noch gemütlich Früchtetee und essen Schokolade aus der blauen Provianttonne. Denn je größer die Entbehrungen desto größer sind auch die Versuchungen.


Tag 7: Das Königsklo
Morgens um halb neun ist der Himmel grau und wolkenschwer. Es regnet mit kurzen Unterbrechungen. Der Tee vom vergangenen Abend treibt mich raus aufs Plumpsklo.
Das ist für den Inselkönig gemacht: Weder ein einfaches Loch im Brett noch ein Sitz aus Hartplastik, sondern ein isolierendes Oval aus Styropor dient als Auflage. Egal wie klamm es draußen ist, Mann oder Frau sitzt dort in Würde immer angenehm warm.

Das Königsklo betrittst du über drei Stufen. Derart erhöht sitzt du nicht einfach, sondern du thronst. Lässt du dazu noch die Tür offen, schweift dein Blick ostwärts über die Weiten des südlichen Sees, die Weiten der Südsee. Und voll Vergnügen denkst du heimlich: „Das hier, das alles - ist mein Reich“.

Zurück im Zelt schüttet es nun wie aus Eimern. Der Wind hat um 180° gedreht und treibt aus dem Norden bleierne Wellen vor sich her.

Ben und ich schlafen weiter. Um 14:00 Uhr regnet es noch immer. Um 16:00 Uhr gibt es eine einstündige Regenpause, in der ich unsere feuchte Kleidung in den Wind hänge.

Das ist die Stunde, an der ich es nicht weiter aufschieben kann. Die eine Sache ist, wenn sich die Mitmenschen über deinen Geruch aufregen, du selbst ihn aber magst.
Die andere Sache ist, wenn du dich selbst auch nicht mehr riechen kannst. Dieser Fall ist nun nach 7 Tagen eingetreten.

Alles Gute, das über die Wildnis-Dusche gesagt wird, ist wahr! Nackt tanze ich auf Kiefernzapfen und -nadeln im Wind. Mein Sohn gießt mir einen halben Eimer Seewasser über den Leib, den ich mit Bio-Seife einschäume. Mit dem restlichen Wasser spült er mir die Seife ab. Dann humple ich runter zum felsigen Ufer. Das ist der Augenblick, auf den ich 3 Jahre lang gewartet habe: Wie Adam schwimmen im schwedischen See!
Eine Wohltat!
Ein Vergnügen!
Eine Freude!
Danach ziehe ich mir saubere warme Kleidung an.

Der Wind wird stärker, ein Regenschauer jagt den anderen.
Im Zelt schlafen wir einfach weiter.
Als ich um 20:00 Uhr aufwache, hat Ben mit dem Spinner schon drei Inselbarsche gefangen. Das weckt in mir leichten Jagdtrieb. Ich schnappe mir meine Angel und folge Ben ans Ufer nach. Pech! Ich verliere zwei Barsche am Blinker. Aber Ben ergänzt dafür auf 6 gestreifte Räuber, nicht schlecht für eine kleine Insel.

Mit dem wenigen feuchten Reisig, das am Boden herumliegt, gelingt es mit Mühe ein qualmendes Feuer zu unterhalten. Es dient vorläufig als Lichtquelle in der Dunkelheit. Gekocht wird auf dem Spiritusbrenner, und zwar ein Festmahl:
Zunächst Kartoffeln, die wir auf der Glut des Reisigfeuers warm halten.
Fleischgefüllte Paprikaschoten sowie grüne Bohnen aus den Dosen
essen wir dann im Lichtschein von Bens Smartphone.
Es ist alles köstlich!
Und satt legen wir uns in die Schlafsäcke, gleiten ab in Traumwelten.

Tag 8: Der Streit
Es ist 07:30 Uhr. Unser letzter kompletter Tag auf dem See. Morgen müssen wir wieder zurück ins Camp Höglund.
Noch ist es grau und windig. Dann regnet es. In den kurzen Pausen hänge ich abwechselnd die noch feuchte Kleidung auf die Wäscheleine und nehme sie wieder ab, ein Geduldsspiel.
Um 11:00 Uhr endlich zeigt sich Blau zwischen den Wolken. Ben schläft noch. Ich frühstücke Räucherhecht auf Schwarzbrot mit Margarine und Erdbeermarmelade. Schmeckt.

Erst am Nachmittag brechen wir das Lager ab, verlassen die Insel, um wenigstens ein Mal in einem Dano zu übernachten. Wir halten uns in der Nähe des Foxen-Ostufers. Dano 17 ist besetzt. Danach pausieren wir kurz an unwirtlicher Stelle. Ich klettere die steile Uferböschung hoch und pflücke mit einigem Erfolg Preiselbeeren auf lichten Felsen.
Dano 18 hätten wir fast übersehen, es liegt ungewöhnlich nah an einem Anwesen.
Doch die vier Scandies in olivgrüner Kleidung sind uns zuvor gekommen. Wir gönnen es ihnen.

Aus der Frage, welches Ziel wir nun ansteuern, erwächst ein heftiger Streit zwischen dem Sohn und mir. Es wird richtig schlimm. Mindestens 50 % gehen auf meine Kappe.

Zunächst steuern wir nach Westen auf die großen Inseln in Seemitte – „Camping förbjuden!“. Dann schwenken wir nach Süden und versuchen es dort auf den mittelgroßen Inseln, doch auch hier: „Camping förbjuden!“

Schließlich bleibt uns nur unsere vertraute kleine Regeninsel, die wir vor wenigen Stunden verlassen hatten. Sie ist noch wie vorher. Niemand hat sein Zelt dort aufgeschlagen. ,

Wir entladen das Gepäck und stecken damit unseren Claim ab. Dann bewaffnen wir uns mit Säge und Beil, um hinter der nächsten Insel Feuerholz zu besorgen. Da liegen haufenweise 2 Meter lange Nadelholzstämme zur Selbstbedienung. Die sind außen zwar nass, aber innen trocken. Sieht also gut aus. Wir sägen und hauen uns die Scheite an Ort und Stelle zurecht.
Die Säge ist prima, aber leider bricht uns nach der Herstellung der ersten Scheite die Beilklinge aus dem Kunststoffstiel. Und zwar irreparabel.

Den Bewohnern der benachbarten Insel ist es ebenso ergangen. Von Ihnen können wir also kein Beil ausleihen. Aber der einzelreisende Scandie von einer weiteren Insel, der stellt uns freundlicherweise sein Scandtrack-Beil zur Verfügung. Hey, manchmal ist eine hohe Bevölkerungsdichte auch von Vorteil!

So kehren wir doch noch mit einer Ladung Holzscheite auf unseren Lagerplatz zurück.

Abends essen wir beim Schein des Lagerfeuers Brote. Ich koche die Preiselbeeren ein, und wir trinken den letzten Früchtetee. Aber die Stimmung bleibt gedämpft. Der Streit hat seine Spuren hinterlassen. Denn Worte sind wie Pfeile auf der Sehne eines Bogens. Einmal losgelassen, kannst du sie nicht mehr zurückholen.


Tag 9 Der Test
Der letzte Tag ist windig, erfreut aber mit aufgelockerter Bewölkung. Wir bauen das letzte Mal das Zelt ab, beladen das Kanu das letzte Mal. Ein letzter Blick zurück auf unsere Insel, da nähern sich zwei junge Frauen im Kanadier.

„Ja, die Insel ist geeignet. Oben könnt Ihr das Zelt aufbauen, solltet es nur mit den Steinen gegen den Wind sichern. Eine Feuerstelle ist auch da.“

Wir paddeln nun gegen den Wind, mittlerweile im gleichen Rhythmus. Ja, das können wir schon ganz gut.

Andere Scandies in glitzernden Silberlingen haben dasselbe Ziel: Den Steg am Camp Höglund.

Dort herrscht wie die Woche zuvor reger Betrieb: Die einen gehen, die anderen kommen.

Wir säubern Kanu und Ausrüstung und geben am großen Zelt alles zurück.
Die Scantrack-Girls in ihren roten Klamotten sind lieb. Ja.
Und die letzten gesalzenen Barschfilets verspeise ich hier mit Knäckebrot und Preiselbeeren.

Eine unangenehme Sache bleibt noch: Der Corona Test für die Heimreise.
Arne, der ältere Sohn des Scandtrack-Gründers persönlich, lässt es sich nicht nehmen, in unseren Nasen 5 oder 6 cm tief zu rühren. Muss ich nicht nochmal haben, aber es gibt Schlimmeres. Und schließlich beweist das Kundennähe.

Als das Fahrerteam im Bus den ersten Gang einlegt und wir abfahren, bin ich etwas traurig.
Es ist eben doch eine andere Welt, die wir hier verlassen. Einiges musst du entbehren, aber anderes bekommst du, was du in Deutschland so nicht findest.
Also dann….

Geschrieben im August 2021, Marc-Peter S.

Bildergalerie zur Reise

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Kanutour auf eigene Faust

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am Fluss Svartälven

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am Fluss Svartälven

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Dalsland-Kanal/Schweden

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am Tiomilaskogen / Schweden

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am Tiomilaskogen / Schweden

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Kanutour auf eigene Faust

im Glaskogen/Schweden

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Kajaktour auf eigene Faust

am Fluss Tidan/Schweden

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am Fluss Tidan/Schweden

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Kajaktour auf eigene Faust

am Fluss Svartälven

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Kajaktour auf eigene Faust

am Fluss Svartälven

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am Fluss Svartälven

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am Fluss Svartälven

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Dalsland-Kanal/Schweden

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Dalsland-Kanal/Schweden

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Dalsland-Kanal/Schweden

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Kajaktour auf eigene Faust

Dalsland-Kanal/Schweden

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Kajaktour auf eigene Faust

im Schärengebiet/Westschweden

Komplettpaket inkl. Fähranreise, Kajak, Ausrüstung, Kartenmaterial uvm.

927 €

5 Tage p.P. ab

Kanurastplatz am See Foxen

in Nordmarken/Schweden

Komplettpaket inkl. Busanreise, Kanurastplatz am See zur Alleinnutzung, Kanu, Outdoorausrüstung

509 €

9 Tage p.P. ab

Urlaub auf der eigenen Insel

9 Tage Schweden/Nordmarken

Komplettpaket inkl. Busanreise, Kanu, Outdoorausrüstung,Zelt, Proviant uvm.

549 €

9 Tage p.P. ab

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9 Tage p.P. ab

Kanurastplatz am See Foxen

in Nordmarken/Schweden

Komplettpaket inkl. Busanreise, eigener Kanurastplatz, Verpflegung, Ausrüstung, Kartenmaterial uvm.

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16 Tage p.P. ab

Kanurastplatz am See Foxen

in Nordmarken/Schweden

9 Tage Komplettpaket inkl. Busanreise für Gruppen, Kanu- & Outdoorausrüstung, Proviantpaket, Outdoorhand- & Kochbuch

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geführte Kanutour

in Nordmarken/Schweden

Komplettpaket inkl. Busanreise, Übernachtung im 2 Personen Zelt, Guide, Verpflegung, Ausrüstung uvm.

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geführte Seekajaktour

im Schärengebiet/Westschweden

Komplettpaket inkl.Fähranreise, Seekajak, Guide, Ausrüstung uvm.

1037 €

5 Tage p.P. ab

Bushcraft und Outdoor U18

in Nordmarken/Schweden

Komplettpaket inkl. Busanreise, Scout, Verpflegung, Outdoorausrüstung uvm.

599 €

9 Tage p.P. ab

Ferienhaus am See Foxen

in Nordmarken/Schweden

Komplettpaket inkl. Busanreise, Haus direkt am See, Verpflegung, Ausrüstung uvm.

549 €

9 Tage p.P. ab

Brunos Hütte am See Foxen

in Nordmarken/Schweden

Anreise, schwedisches Ferienhaus für 6 Personen, Verpflegung, Küche uvm.

629 €

9 Tage p.P. ab

Ferienhäuschen am See

in Nordmarken/Schweden

Komplettpaket inkl. Busanreise, Ferienhaus am See, Verpflegung, Outdoorausrüstung

951 €

16 Tage p.P. ab

Brunos Hütte am See Foxen

in Nordmarken/Schweden

Komplettpaket inkl. Busanreise, Hütte, Verpflegung, Outdoorpaket uvm

1131 €

16 Tage p.P. ab

Haus Nytomt am See Lelång

in Nordmarken/Schweden

Komplettpaket inkl. Busanreise, Haus, 2SZ, 1WZ, Küche, Kaminofen uvm

559 €

9 Tage p.P. ab

Ferienhäusschen am Fluß

Fluss Nedre Dalälven/Schweden

Komplettpaket inkl. Fähranreise, Ferienhaus am Fluss, Kanu, Ausrüstung uvm.

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8 Tage p.P. ab

Luxus Haus mit Steg & Strand

im Anglerparadies/Schweden

Komplettpaket inkl. Fähre, Haus, 2SZ, Kamin, Wintergarten uvm.

641 €

8 Tage p.P. ab

Tidan - Haus am Fluss

am Fluss Tidan/Schweden

Komplattepaket inkl. Fähranreise, Haus am Fluss, Kanu, Reiten, Ausrüstung

551 €

8 Tage p.P. ab

Tidan - Haus Perstorp

am Fluss Tidan/Schweden

Komplettpaket inkl. Fähranreise, Haus Perstorp, Kanu, Reiten, Ausrüstung uvm

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8 Tage p.P. ab

Tidan - Perstorp Annex

am Fluss Tidan/Schweden

Komplettpaket inkl. Fähranreise, Haus Perstorp Annex, Kanu, Reiten, Austüstungspaket

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Tidan Tallbacken Annex

am Fluss Tidan/Schweden

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Ferienhaus am See

am Tiomilaskogen / Schweden

Komplettpaket inkl. Fähranreise, Kanu, Sauna, Rudern

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am Tiomilaskogen / Schweden

Komplettpaket inkl. Fähranreise, Kanu, Sauna, Rudern

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Charmantes Hotel am Fluss

am Färnebofjärden/Schweden

Komplettpaket inkl. Fähre, Halbpension, Kanu, Fahrrad, Sauna, SUP uvm.

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8 Tage p.P. ab

Kanutour auf eigene Faust

in Nordmarken/Schweden

Komplettpaket inkl. Busanreise für Gruppen inkl. Kanu- & Outdoorausrüstung, Proviantpaket

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9 Tage p.P. ab

Urlaub auf dem Hausfloß

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