Das 4.Mal und immer noch wunderschön

Hej Hej!
Am 09. Juni 2017 war es wieder soweit! Zum 4. Mal fuhren wir mit Scandtrack nach Schweden. Tage vorher suchten wir uns Equipment zusammen und packten alles nach und nach in unsere wasserdichten Packsäcke (hatten wir uns irgendwann einmal gekauft, man bekommt auch pro Person von Scandtrack 2 Packsäcke für die Reise gestellt). Wir wussten, dass wir von Scandtrack einen Spirituskocher bekommen, hatten uns letztes Jahr aber auch einen Mini Gaskocher gekauft, welcher leicht zu verstauen war. Außerdem nahmen wir einen zusätzlichen kleinen Kochtopf, unsere Wäscheleine und für mich etwas vegetarisches zum Essen mit. Andi ist „normal Esser“ und ich bin Vegetarierin. Wir bestellen immer das normale Paket und ich nehme mir einfach etwas Tofu oder Seitan mit.
Ist das nicht langweilig? Schon wieder in den gleichen kleinen Ort in Schweden? DEFINITIV, NEIN! Es gibt so viel zu entdecken … Wir sind die letzten drei Male immer in Richtung Norden gefahren und hatten diesmal überlegt, Richtung Süden zu fahren. Aber das wollten wir dann spontan entscheiden.
Um 22:00 Uhr sollte es wieder vom ZOB Hamburg losgehen. Wir erhielten gegen 19 Uhr einen Anruf, dass sich die Abfahrtszeit wohl verschieben werde. Trotzdem machten wir uns pünktlich auf den Weg und fuhren etwas später auch schon los.
Platzprobleme gab es überhaupt nicht, erst in Puttgarden wurde es etwas voller, da dort eine Schulklasse zustieg. Auf der ersten Fährüberfahrt von Puttgarden nach Rödby kauften wir uns noch ein paar leckere Getränke in Form von Dosen. Wir konnten danach ganz gut im Bus schlafen und waren gegen 10:30 Uhr im Camp, in Lennartsfors. Circa 2-3 Stunden vorher machten wir eine halbstündige Frühstückspause an einer Tankstelle in der Nähe von Göteborg.
In Lennarstfors wurden wir, wie immer, nett begrüßt und wer wollte konnte sich einen Hotdog holen. Wir gingen dann weiter durch den Wald um unsere Ausrüstung in Empfang zu nehmen.
Alles ging ziemlich schnell und gegen 13:30 Uhr saßen wir schon im Kanu. Das Wetter war leicht bewölkt aber zwischendurch schien auch die Sonne.
Da die Schleuse in Richtung Süden saisonbedingt noch nicht geöffnet war, wir wieder keine Lust auf „umtragen“ hatten, entschieden wir und wieder für den Norden.
Wir fuhren bis nach Bäron zum Dano Nummer 19. Wir waren die ersten auf dieser schönen Insel. Das Dano oberhalb der Insel war sogar noch frei. Wir waren vor zwei Jahren schon einmal auf Bäron und hatten es als sehr schön in Erinnerung.
Wir entschieden uns dazu, dass Zelt nicht am Dano aufzubauen, sondern weiter unten. Es war wieder ein sehr schöner Platz und wir setzten uns danach noch in die Sonne am kleinen Sandstrand. Zwischenzeitlich legte noch ein weiteres Kanu an, die beiden Jungs wollten aber noch weiter in Richtung Norden. Am späten Nachmittag kamen noch ein paar weitere Kanuten, aber der Bereich ist ordentlich groß, dass jeder Platz hat und man total ungestört ist.
Diesen Abend gab es Gemüsereis. Man muss wirklich sagen, die Verpflegungstonne von Scandtrack ist immer super lecker gepackt. Am Anfang ist es immer sehr schwer weil man sich nicht entscheiden kann.
Es war ein schöner Abend, die Sonne ging zwar etwas unter, aber richtig dunkel wurde es die Nacht über nicht. Wir lagen gegen 21:30 Uhr im Zelt. Wir hatten das Außenzelt offen gelassen, so dass wir etwas auf den See gucken konnten… Ein Traum!
Die Nacht war gemütlich, wir haben beide ganz gute Isomatten und schliefen bis ca. 8 Uhr. Nach einem kleinen Bad im See frühstückten wir ausgiebig mit Nutella Brot für mich, Wurstbrot für Andi und einer Portion warmer Milch mit Muesli.
Wir bauten alles in Ruhe ab und packten unser Kanu. Es sollte weiter in Richtung Norden gehen. Wir fuhren unter der Brücke in Fagelvik durch, an der Lachszuchtstation vorbei und weiter in Richtung Schleuse , über den Foxen ,bis zum Dano 22.
Hier hatten wir wieder Glück und dieses Mal „belegten“ wir auch das Dano. Wir bauten aber zum Schlafen unser Zelt auf, setzten uns vor das Dano und lasen etwas in unseren Büchern. Es war ein entspannter Nachmittag.
Abends schälten wir Kartoffeln und dazu gab es für Andi Jägerbraten und für mich Bohnen und ein kleines Seitan Steak. Dieses Dano ist etwas „dunkler“ gelegen. Vom Sonnenuntergang bekamen wir nicht viel mit. Wir lagen wieder gegen 22 Uhr im Zelt.
Nach einem reichhaltigen Frühstück packten wir alles zusammen und waren gegen 11 Uhr wieder auf dem See. Weiter Richtung Norden.
In Töcksfors angekommen, sollte unsere allererste Schleusenfahrt stattfinden. Das 4. Mal in Schweden, aber wir sind noch nie durch eine Schleuse gefahren.
Ich wartete im Kanu, während Andi sich zum kleinen Häuschen aufmachte um ein Schleusenticket zu kaufen. Es war sehr witzig. Von außen wirkte alles noch sehr verschlossen und wir hatten schon etwas Befürchtungen, dass die Schleuse saisonbedingt noch geschlossen ist. Als Andi klopfte schienen beide, Andi und der junge Schleusenwärter etwas erschrocken … Keiner hatte mit dem anderen gerechnet. Der Schleusenwärter gab an, dass wir die ersten Kanuten seien. Er sei auch gerade neu und seine beiden Kollegen kommen sicher gleich zurück. Einige Minuten später kamen zwei weitere Kanufahrer und wir konnten gemeinsam in die Schleuse einfahren. Die ganze Schleusung dauerte circa eine gute halbe Stunde. Wir fuhren erst einmal nur durch die erste Schleuse. Hinter der Schleuse machten wir unser Kanu fest und gingen zu dem dortigen großen Einkaufscenter. Die Personen aus dem anderen Kanu wollten auch in das Einkaufszentrum. Wir vereinbarten mit dem Schleusenwärter das wir in 1 ½ Stunden wieder zurück sein werden. Wir kauften ein paar Kleinigkeiten ein. Abends wollten wir grillen. Andi kaufte sich ein paar Bratwürste und ich ein paar gefrorene Gemüsetaler für den Grill.
Wie vereinbart setzten wir, und auch das andere Kanu die Fahrt durch die 2. Schleuse fort. Wir fuhren weiter Richtung Norden. Unser Ziel war Dano Nummer 25
Wir paddelten, das Wasser war sehr ruhig und wir kamen ganz gut voran. Leider war das Dano 25, welches wir eigentlich beziehen wollten, besetzt. Es war ein sehr kleines Dano, hübsch, direkt am Ufer gelegen.
Da man rechts und links nicht wirklich anhalten, geschweige denn ein Zelt aufschlagen konnte fuhren wir immer weiter in Richtung Norden. Rechts und links lagen viele private Anwesen. Irgendwann fuhren wir durch eine Art Urwald. Total schön. Das Wasser war ganz flach und die Bäume standen so dicht beisammen, dass man den Himmel nicht sehen konnte. Es war herrlich ruhig.
Als wir aus dem Urwald herausfuhren war der Himmel über uns komplett schwarz und es donnerte. Alles ging nun sehr schnell und ein Gewitter war direkt über uns. Wir mussten somit schnellstens vom Wasser runter.
Wir fuhren ans Ufer. Hier stand das Gras sehr hoch, ein paar wenige Steine lagen am Ufer, so dass wir das Kanu drauf ziehen konnten. Das Kanu stand leicht schief nach vorne, so dass das Wasser des einsetzenden Regens nach vorne laufen konnte. Es regnete so so stark und es blitze und donnerte. Andi und ich kauerten für circa 30 Minuten im Gras. Wir hatten zwar gute Regekleidung an, aber die war machtlos gegen diesen Starkregen. Egal, als es aufgehört hatte kippten wir das Wasser aus dem Kanu und fuhren weiter Richtung Norden.
Der Himmel wurde im Nu wieder blau, als wäre nichts gewesen. Zum Glück war es nicht kalt, so dass wir erstmal unsere Sachen nicht wechselten.
Wir paddelten bis zur oberen Spitze, zum Dano Nummer 27. Hier war keine Menschenseele weit und breit zu sehen. Das Dano war richtig toll. Man hatte eine so schöne Sicht auf den See. Es war mittlerweile schon 21:30 Uhr als wir das Zelt aufgebaut hatten. Da es aber trotzdem noch sehr hell war, machten wir Feuer und grillten unsere in Tocksfors gekauften Sachen. Dazu gab es Tomaten/Gurkensalat.
Am nächsten Morgen ging es gegen 10 Uhr wieder weiter. Wir paddelten wieder Richtung Süden, eigentlich visierten wir das schöne Dano 25 an. Wir hatten auch dieses Mal wieder Pech, das Dano war schon wieder besetzt. Da vor der Schleuse kein so richtig perfekter Platz kam entschlossen wir uns wieder durch die Schleuse zurück auf den Foxen zu fahren.
Der Himmel wurde immer dunkler und von weitem war ein grummeln zu hören. Es donnerte immer mehr, aber das Gewitter war noch weit weg. Auf der anderen Seite des Töck fuhren zwei weitere Paddler.
Vor der Schleuse trafen wir noch auf drei norwegische Jungs in ihren Kajaks. Der Himmel war im Süden sehr dunkel aber über uns stand noch die Sonne. Wir legten uns etwas in unseren Kanus zurück und warteten auf den Schleusenwärter. Kurz bevor es in die Schleuse gehen sollte zogen wir unsere Regenkleidung an.
Gute Entscheidung!!! Als wir uns in der Schleuse befanden setze wieder ein absoluter Starkregen ein. Unfassbar wie viel Wasser da runter kam. Aber das Gewitter war vorüber. Glück gehabt! Als wir beide Schleusen verließen kam die Sonne wieder raus. Es wurde richtig warm. Wir zogen die Regenkleidung aus und fuhren noch bis zum Dano 23. Wir packten unser Gepäck in das Dano und bauten das Zelt auf. Wir lasen noch ein wenig und genossen die Sonne. Abends gab es Pilzreis...auch wieder mega lecker.
Morgens regnete es und der Himmel war schwarz. Wir setzten uns in das Dano und frühstückten. Es war etwas ungemütlich da es so regnete. Wir beschlossen ersteinmal abzuwarten. Dann donnerte es wieder und mittlerweile war es 14-15 Uhr. Da wir keinen weiteren Kanuten sehen konnten und dort oben scheinbar nicht viel los zu sein schien, beschlossen wir auch eine zweite Nacht hier zu bleiben.
Normalerweise soll man das ja nicht machen, aber wir haben niemanden den Platz „weggenommen“. Abends kochten wir uns Nudeln mit Tomaten und Tofu-Hack.
In der Nacht war es dann trocken und am nächsten Morgen fuhren wir nach dem Frühstück Richtung Fagelvik. Wir hielten an der kleinen und hübschen Kirche an. Eigentlich wollten wir uns die Kirche mal genauer anschauen, allerdings waren dort so viele kleine Kinder mit ihren Familien und eine Messe war scheinbar gerade beendet. Wir wollten da dann natürlich nicht mit unseren Kanu-Outdoorsachen stören. Wir hielten einfach nur an und machten eine kurze Pause. Dann ging es weiter Richtung Süden. Es war warm und die Sonne schien. Wir krempelten während der Fahrt unsere Hosen bis zu den Knien hoch. Das Gesicht und die Arme cremten wir ein mit unserer Sonnencreme, die Beine nicht... Was für ein dummer Fehler!!!
Wir paddelten die ganze Zeit am Westufer in der Sonne. Das Dano 17 war schon belegt und auch sonst schien die Insel stark belegt gewesen zu sein. Wir paddelten über den Foxen bis zum Dano 13/14/15/16 auf Getön. Auch hier war es sehr voll. Wir fanden einen Platz zwischen den Danos 14 und 16 mit Blick in Richtung Südwest. Schon abends stellten wir schmerzhaft unsere roten Schienbeine fest... Heijeijei... die haben wir uns richtig böse verbrannt, aua...
Wir lagen noch etwas auf den Steinen, tranken ein Gläschen Wein und kochten uns eine Suppe als Vorspeise und die Terence Hill Pfanne. Es war schon unser vorletzter Abend... Schade...
Am nächsten Morgen fuhren wir weiter... Viel hatten wir ja nichtmehr vor uns. Auch die Insel mit dem Dano 12 war rundherum belegt. Wir fuhren an der Insel vorbei und bogen nach Osten ab. Eine kleine wilde Halbinsel liegt direkt östlich von Dano 12. Hier fanden wir am Südufer ein schönes Plätzchen für unsere letzte Nacht. Es war nochmal ein schöner Abend zum Abschluss. Abends saßen wir auf einer kleinen Anhöhe mit Blick auf den Foxen und die Insel mit dem Dano 12. Es war so eine schöne Aussicht.
Wir schliefen am Samstag bis 9:30 Uhr und frühstückten nochmal ordentlich . Danach packten wir alles so zusammen das es bei der Abgabe der geliehenen Sachen schnell ging. Wir waren gegen 13 Uhr fertig und fuhren in Richtung Lennartsfors. Wir räumten unser Kanu aus, säuberten dieses und ratzfatz war es schon weiter vergeben.
Wir gaben unsere Sachen ab und packten unsere Sachen. Wir gingen Richtung Busabfahrtsstelle und stellten dort unser Gepäck ab. Da wir noch genügend Zeit hatten, gingen wir etwas in den Ort. Schade, die kleine Kneipe in Lennartsfors hatte saisonbedingt noch geschlossen. Abends aßen wir noch Gemüse und Kartoffeln, bzw Andi Kötbullar, Gemüse und Kartoffeln. Gegen 20 Uhr saßen wir im Bus und fuhren in Richtung Heimat.
Morgens um 8 waren wir wieder zurück in Hamburg. Alles verlief ohne Zwischenfälle.
Auch dieses Jahr hatten wir wieder eine Menge Spaß und konnten uns richtig gut erholen. Die Natur in Schweden ist einfach toll!!!
Natürlich hat auch das Team von Scandtrack einen großen, großen Anteil dazu beigetragen! Vielen Dank mal wieder für die tolle Betreuung und die Organisation!
Alles Liebe und sicherlich bis bald!
Andi & Carmen aus Hamburg

Geschrieben im September 2017, Carmen K.

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