Kanutour Frauenpower

Am 20.07.2018 hieß es für uns vier Mädels: Auf nach Schweden! Los ging es in Hamburg mit dem Bus Richtung Lennartsfors. Dort angekommen, konnten wir es gar nicht mehr erwarten, endlich los zu paddeln!
Im Gegensatz zu vielen anderen Gruppen hatten wir uns überlegt, in Richtung Süden zum Lelang zu starten. Geplant war eigentlich die Schleuse in Lennartsfors zu nutzen. Leider war an diesem Samstag aber so viel Verkehr, dass wir doch den Fußweg nehmen mussten. Zum Glück hatten wir einen Kanuwagen dabei, mit dem wir erst das eine, dann das andere Kanu über den Landweg zum Lelang befördern konnten.
Besonders weit schafften wir es am heutigen Samstag allerdings trotzdem nicht mehr. Die lange Busfahrt sowie das anstrengende Übersetzen saß uns allen in den Knochen. Daher steuerten wir direkt DANO 71 an, um dort unser Lager aufzuschlagen. Nachdem die Kanus entladen und die Zelte aufgebaut waren, wurde erstmal gegessen. Die Kartoffelsuppe stärkte uns und wir konnten den Abend entspannt ausklingen lassen. Leider ohne Lagerfeuer, da nach wie vor Feuerverbot herrschte.
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück wurden die Kanus wieder beladen und es ging weiter. Heutiges Ziel: DANO 68. Auf etwa halber Strecke entschieden wir, eine Pause einzulegen. Das war doch etwas Einmaliges: Wir saßen auf einem Felsen am Lelang und aßen unsere (Nutella-)Brote. Frisch gestärkt ging es weiter und wir erreichten DANO 68. Die Kanus wurden wieder ausgeladen und die Zelte aufgebaut. Sobald unser Lager aufgeschlagen war, ging es erstmal ins Wasser. Diese Abkühlung hatten wir uns aber auch verdient.
Montag war DANO 62 unser Ziel. Doch vorher ging es nach Gustavsfors, wo wir uns erstmal einen Hamburger mit Pommes spendierten. Nachdem wir an DANO 62 angekommen waren und unser Lager errichtet hatten, begegneten wir sogar einem Ranger, der uns nochmal freundlich darauf hinwies, dass nach wie vor Feuerverbot herrschte. Auch bei diesem DANO trafen wir wieder einige nette Leute, mit denen wir den Abend entspannt ausklingen ließen.
Am nächsten Tag wurde die Richtung geändert und es ging wieder nach Norden. Was wir beim Aufbruch noch nicht ahnten: dies war der Tag, an dem wir die meisten Kilometer zurücklegten. An DANO 67 machten wir eine kurze Mittagspause bevor es weiter ging. Schlussendlich sind wir abends wieder an DANO 71 angekommen. Wir haben demnach schlappe 20 km zurückgelegt!
Mittwoch wollten wir dann wieder zurück auf den Foxen und diesmal durften wir sogar die Schleuse nehmen! Das war definitiv ein spannendes Erlebnis. Nachdem wir am Vortag weiter als erwartet gepaddelt sind, entschieden wir uns dafür, es etwas ruhiger angehen zu lassen. Gelandet sind wir dann bei DANO 17, wo wir, trotz der ungünstig aufgehängten Hängematten der anderen Reisegruppe, zwei relativ Wurzelfreie Plätze für unsere Zelte gefunden haben. Diese Insel haben wir dann auch noch zu Fuß erkundet und haben zufällig eine Stelle gefunden, an der es vor nicht allzu langer Zeit gebrannt hatte. Die Grenze des Brands war noch deutlich zu erkennen.
Am Donnerstag wollten wir dann mal norwegische Luft schnappen. Also war unser Ziel das DANO 8 auf Trollöd. Dort angekommen, beschlagnahmten wir (im Einvernehmen mit der anderen eingetroffenen Kanugruppe) die Windschutzhütte. Dies ersparte uns das Aufbauen der Zelte.
Anschließend erkundeten wir die Insel und machten uns auf den Weg zum Grenzstein Rr 21. Dort angekommen wurde eine ausgiebige Foto-Session gestartet, bevor es wieder zurück zum Rastplatz ging. Da der Wind günstig stand, kam an diesem Abend der Geruch der Waldbrände bei uns an. Obwohl wir wussten, dass die Waldbrände weit weg waren, war dieser Geruch etwas beängstigend.
Nachdem wir am Freitagmorgen die Kanus beladen hatten, ging es weiter in Richtung Bastnäs. Wir wollten nämlich den Autofriedhof besichtigen. Obwohl wir nicht genau wussten, wo sich der Autofriedhof befand, haben wir recht schnell unser Ziel erreicht. Nach einem kurzen Fußmarsch standen wir inmitten von alten, überwachsenen Autos. Durchaus ein magischer Ort..
Anschließend wollten wir zum DANO 18. Dort angekommen, entschieden wir uns allerdings dafür, nur eine kurze Pause einzulegen und dann Richtung DANO 14 zu paddeln. Es ging also einmal quer über den Foxen. Das war eine anstrengende Angelegenheit, doch trotz starkem Wellengang kamen wir mit unseren Kanus sicher auf der anderen Seite an. Allerdings bei DANO 12. Die Insel war natürlich schon gut besucht, dennoch konnten wir einen geeigneten Schlafplatz finden. Die letzte Nacht sollte nämlich unter freiem Himmel geschlafen werden. Nach einem spektakulären Sonnenuntergang hofften wir die Mondfinsternis beobachten zu können. Leider meinten die Wolken es diesen Abend nicht gut mit uns.
Am nächsten (und leider schon letzten) Morgen wurden wir von der aufgehenden Sonne geweckt. Alle anderen schliefen noch und so konnte die Ruhe des Morgens vor der Abreise genossen werden. Natürlich ließen wir uns eine letzte Schwimmrunde nicht entgehen. Nach einem gemütlichen Frühstück haben wir uns dann auf den Weg zurück ins Camp gemacht.
Während wir auf den Bus nach Hause warteten, konnten ich die letzte Woche nochmal Revue passieren lassen. Dieses unfassbar klare Wasser, die Tatsache, dass wir einfach direkt aus dem See trinken konnten erstaunt mich bis heute. Eine solch gute Wasserqualität wäre in Deutschland undenkbar. Diese einmalige Landschaft mit den Felsen, Hügeln, Wäldern und Inseln. Diese riesigen Seen, auf denen man lauter abenteuerlustige Paddler trifft. Für mich steht fest: Diesen Urlaub werde ich noch lange in Erinnerung behalten und ich werde Schweden definitiv noch den ein oder anderen Besuch abstatten!

Geschrieben im Oktober 2018, Tomke Johanne M.

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