Ein Urlaub mit Happy End

Unsere Reise begann vor drei Jahren. Damals haben wir uns getraut das erste Mal auf eine Kanutour auf eigene Faust zu gehen. Die Reise war unglaublich schön, wenn auch sehr anstrengend. Die Eindrücke und Erfahrungen die wir damals machen durften haben uns seitdem nicht mehr losgelassen. Wir waren fasziniert von der Natur, der Ruhe und dem Licht.

Lena, die eigentlich nicht an einen Ort zweimal fährt, weil es so viel Schönes auf der Welt zu entdecken gibt, sagte damals: „Hier können wir noch mal herfahren.“

2018 war es dann soweit. Wir haben uns entschlossen die Reise ein zweites Mal anzutreten. Schnell hatten wir uns auch für dieses Jahr unsere Kanutour zurechtgelegt. Wir wollten in die kleinen Seen übersetzen. Die kleinen Seen haben es uns angetan. Die Wolken spiegeln sich im Wasser, man fühlt sich so, als würde man durch Wolken fahren. Außerdem sind die kleineren Seen nicht ganz so windanfällig, was das Paddeln in der Mini-Nussschale allgemein ruhiger macht. Es können nicht so hohe Wellen entstehen, wie man es vom Lelang oder auch vom Foxen kennt. So haben wir es zumindest wahrgenommen.

Unser tägliches Highlight nach einer anstrengenden Kanutour war das wärmende Lagerfeuer. Für gesellige Abende haben wir uns ein paar Dosen Bier und eine Flasche Wein aus der Heimat mitgebracht. Am DANO 30 haben wir uns mit zwei Kanuten – die als Brüder auf die Tour gegangen sind – als Nachtisch, nach der selbst gemachten Pizza, Stockbrot mit Nutella gegönnt. Eine ganz große Empfehlung! Überhaupt ist die Lebensmitteltonne gut bestückt, man kann sich gut, ausreichend und abwechslungsreich ernähren. Mit etwas Glück beim Angeln, kann man die Speisekarte mit frischem Fisch aufpeppen. Uns war es dieses Jahr nicht vergönnt, auch wenn Kutlu bei fast jeder Gelegenheit den Faden ins Wasser gehalten hat. Es hat höchstens mal ein kleiner Baby-Barsch angebissen, der dann natürlich wieder zurück ins Wasser geflogen ist. Regelmäßig endeten die Angelversuche mit einem verlorenen Köder. Mal hing ein Gummifisch im Schilf fest, mal an einem toten Baum im See. Den einzigen großen Fisch, den wir gesehen haben, flog über uns drüber. Er hing in den Klauen eines Vogels, wir vermuten es war ein Fischadler. Lenas größter Wunsch einen Elch zu sehen, wurde leider nicht erfüllt. In der abendlichen Stille hörten wir jedoch die lauten Rufe der Elche.

Dafür erfüllte sich ein sehr viel größerer Traum. Am für uns schönsten DANO Schwedens – Dano 31 – verlobten wir uns. Es war der vierte Abend unserer Reise und Kutlu hatte keine Anstrengung gescheut. Die Schachtel mit dem Ring sicher in den großen und unübersichtlichen Packsäcken zu verstauen war eine nervenaufreibende Aufgabe. Der wertvolle Schatz durfte nicht verloren gehen und Lena durfte nichts davon merken. Das DANO hatte er sich schon vor der Reise als den perfekten Ort für die wichtigste Frage seines Lebens ausgesucht. Der Blick auf die drei Inseln hatte uns bereits bei der ersten Reise gefangen und ließ uns immer wieder nach Schweden träumen. Natürlich wollte Kutlu es ganz romantisch haben: nur die Natur und wir zwei. Das gelang uns am ersten Abend noch nicht, daher sind wir zunächst zum DANO 29 gefahren und haben dort einen netten Abend mit den o.g. Brüder und einer Gruppe junger Holländerinnen erlebt. Am nächsten Morgen sind wir gleich nach dem Frühstück zu „unserem“ DANO zurück gepaddelt. Für diesen Tag hatten wir uns nichts weiter vorgenommen. Das Wetter war traumhaft, der Blick wunderschön, alles so wie wir es uns vorgestellt haben. Wir haben gelesen, gebadet, Wäsche gewachsen, geangelt und die Seele baumeln lassen. Am Abend kam der besondere Moment: Kutlu stellte die alles entscheidende Frage. Lena sagte: „Ja!“

Die restlichen Tage haben wir total entspannt genossen. Wir sind durch den Ort Blomma über den Lelang zurück in den Foxen. Die Schleusenfahrt haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Sie wurde ins Gestein gesprengt. Während der Schleusung sitzt man in seiner Mini-Nussschale und blickt auf den Naturstein und die schweren Eisentore, während das einströmende Wasser einen auf die nächste Stufe hebt.
Zurück im Camp haben wir wieder unsere Hütte am See Foxen bezogen. Mit unseren Nachbarn sind wir gemeinsam zum Camp und haben im WM-Studio vom Scandtrack das WM-Aus der Deutschen Nationalelf erleben dürfen. War aber nur halb so schlimm. Wir waren weit genug weg und waren durch die netten Menschen um uns rum, schnell getröstet.

Wir verabschiedeten uns von Nordmarken mit einem sehr leckeren und schönen Grillabend mit unseren netten Nachbarn. Diese Reise wird uns für immer in Erinnerung bleiben.

Geschrieben im Oktober 2018, Lena O.

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