Das erste Mal Outdoor-Urlaub...unbedingt nochmal

Hallo Miteinander!

Zuallererst für alle die sich schon durch einige Reiseberichte gearbeitet haben und immer noch zögern ob das was für ist.......unbedingt machen und einfach buchen!

Wir haben auch lange mit uns gehadert ob wir das Abenteuer wirklich machen sollen. Sind wir zwei doch absolute Outdoor und Kanu Neulinge.
Aber alles nacheinander :-)

Wir waren im Zeitraum vom 24.08 - bis 31.08 auf der "Kanutour auf eigene Faust - Nordmarken" unterwegs.
Da wir eine Woche vorher in Oslo unterwegs waren haben wir die Anreise selbst organisiert (ohne Auto) und auch das ist relativ gut möglich. Von Oslo aus fährt mehrmals in der Woche ein Flixbus Richtung Karlstad. Wir sind in Årjäng ausgestiegen und hatten uns dort im Voraus eine Unterkunft gebucht (wir empfehlen das "Holiday House in the center of Årjäng". Es ist gleich in der Nähe vom Busbahnhof und die Besitzer sprechen auch Deutsch).
Für den Anreisetag am Samstag hatten wir uns ein Taxi von Årjäng zum Basiscamp nach Lennartsfors gebucht (Hier muss man mit etwa 700 SEK rechnen).

Dort angekommen haben wir uns mit Tee und Hot Dog gestärkt bevor wir ein Stück durch den Wald gelaufen sind um unsere Ausrüstung in Empfang zu nehmen. Dann hieß es umpacken, Zelt aufbauen und den Inhalt der grauen Ausstattungskiste unter die Lupe nehmen.
Abgesehen von den ganzen Anreisenden sind auch noch sehr viele "Abreisende" angekommen und zeitweilig kam man sich vor wie auf einem quirligen Ameisenhaufen.
Nachdem alles eingepackt war konnten wir nach vorheriger Einweisung unser Kanu in Beschlag nehmen.

Zuerst wurden ein paar Steuerschläge auf dem See probiert bevor uns so richtig getraut haben weiter raus zu fahren. Vor allen das Steuern hat zu Beginn der Tour einige Schwierigkeiten gemacht.
Wir sind als erstes auf dem DANO 13 gelandet (auch weil wir uns erstmal nicht weiter getraut haben) und es war ein guter Tip meiner Freundin die Seekarte vorher im Copyshop laminieren zu lassen.
Ein wenig später haben wir Besuch von einer größeren Gruppe älterer Herren bekommen. Die Gruppe kam aus den Niederlanden und veranstalten die gemeinsame Kanutour schon seit über 15 Jahren zusammen. Das hat man auch gleich gemerkt denn die Gruppe war gefühlt mit Zelt aufbauen, Feuerholz hacken, Abendessen vorbereiten schneller fertig als wir mit Luftmatratze aufblasen :-) Wir hatten einen unterhaltsamen Abend am Feuer.

Am nächsten Tag sind wir bei blauen Himmel und Sonnenschein eine größere Strecke gepaddelt. Unser Ziel sollte das DANO 41 sein aber leider war alles schon belegt und so sind wir weiter bis wir, zusammen mit einem anderen Pärchen, auf dem DANO 37 angekommen sind. Hier bin ich am frühen Abend noch eine Runde in den See gesprungen (war kalt aber noch auszuhalten). Auch hier hatten wir wieder einen angenehmen Kontakt anderen Mit-Abenteurern :-) Am Feuer haben wir zusammen die erste Outdoor Pizza und Stockbrot mit Nutella zubereitet.
Am nächsten Morgen bin ich sehr früh aufgestanden um den Sonnenaufgang zu fotografieren. Und ich hatte so ein Glück, durch eine windstille und feuchte Nacht konnte ich noch den Nebel über dem See einfangen. Nur am frühen Morgen und zu späterer Abendstunde sind Fotos vom spiegelglatten See mit Reflektionen möglich.

Am nächsten Tag sind wir im Fjord noch weiter Richtung Norden gepaddelt und haben den Tag beim menschenleeren DANO 35 verbracht. Hier wurden wir mit einem blutroten Sonnenuntergang belohnt.

Am dritten Tag saßen wir schon fertig gepackt kurz vor 8 Uhr im Kanu. Ich muss wirklich sagen es lohnt sich so früh aufzubrechen. Man ist ganz alleine auf dem See unterwegs und merkt wie die Natur um einen herum erwacht. Und es hat den Vorteil das man relativ frühzeitig am nächsten DANO ankommt. Unser Ziel für den Tag war DANO 19 weil es die Empfehlung von dem Pärchen aus Hamburg von DANO 37 war.
Gesagt - Getan. Wir hatten auch wieder bestes schwedischen Sommerwetter für unsere lange Tour. Zwischendurch haben wir an einer steinigen Bucht gemütlich Pause gemacht. Kurz nach 11 Uhr sind wir am DANO 19 angekommen und uns wurde nicht zuviel versprochen. Die Insel ist ziemlich klein und besitzt auf zwei Seiten wunderschöne Sandstrände. Es waren noch ein paar andere Mit-Urlauber hier die gerade am zusammenpacken waren. So konnten wir später in die Schutzhütte aus Holz als unser Tages - Nachtlager aufschlagen. Da wir schon um die Mittagszeit angekommen waren hatten wir für allerlei Dingt noch genügend Zeit. Sei es eine Inselerkundung oder das gemütliche Buch lesen in der Hängematte an den hohen Steilklippen der Insel.
Ein wenig später haben wir Besuch von einem sehr netten Paar bekommen (hier Grüße an Jenny und Pascal :-D ) mit dem wir den Abend am Feuer verbracht haben.
Unser ständiger Begleiter war die Wetter-App auf dem Handy. Wir wussten das wir dem schönen sonnigen Wetter ade sagen mussten und das es am nächsten Tag einen Wetterumschwung geben sollte. Wir wurden allerdings in der Nacht von einem kräftigen Gewitter heimgesucht. Als der Regenguss kam ist uns siedend heiß eingefallen das wir das Klopapier (zum Glück in einer dickeren Plastiktüte eingepackt) draußen vergessen hatten. Also war Schere, Stein, Papier an der Reihe...leider habe ich verloren und bin nur mit Unterwäsche und Stirnlampe bekleidet raus um das heilige Hab und Gut zu sichern. Der darauf folgende Kleidungswechsel hat sich aber gelohnt.

Die nächsten Tage wurden sehr ungemütlich. Es hatte sich deutlich abgekühlt und es herrschte ein scharfer Wind und immer wieder kam Regen vom Himmel. Wir haben uns entschieden noch eine weitere Nacht auf DANO 19 zu bleiben in der Hoffnung das der nächste Tag besser werden würde.

Leider war dem nicht so. Aber wir wollten nicht noch eine Nacht hier bleiben und sind auch wieder früh aufgebrochen. Der starke Gegenwind und damit verbundene Wellengang hat uns ganz schön zu schaffen gemacht. Wir haben aus Sicherheitsgründen einmal Pause gemacht und überlegt ob wir tatsächlich weiter paddeln sollen. Wir wollten jetzt in der Nähe vom Camp übernachten weil sich die Woche bald dem Ende geneigt hat.
Müde aber glücklich sind wir am leeren DANO 15 angekommen. Wir wollten gerne wieder in der Schutzhütte übernachten aber leider ist es den Gästen in der Nacht davor wohl nicht so gut gegangen denn im inneren lag Erbrochenes.
Also haben wir unser Zelt und Tarp etwas abseits davon aufgeschlagen. Zum Glück hat es erst mit regnen angefangen als wir schon im Zelt waren.
Gegen frühen Nachmittag haben wir Bekanntschaft mit einer großen Gruppe gemacht. Leider kennt nicht jeder den Begriff von Natur-Urlaub und Respekt. Denn wir wurden bis spät in die Nacht mit Musik und Lärm beschallt.

Am nächsten Morgen wurde ich dafür aber mit einem herrlichen Sonnenaufgang belohnt. Das hat die Strapazen der kurzen Nacht fast wieder wett gemacht. Das Wetter wurde leider nicht besser und der Wind dafür noch stärker. Wir beschlossen noch ein Stück näher ans Camp zu kommen.
Mit den letzten Kräften und ein wenig Glück das wir nicht kenterten sind bei DANO 12 angekommen. Das letzte Mal das Nachtlager aufschlagen und den Natururlaub Revue passieren lassen.

Wir sind gegen 12 Uhr am Camp angekommen. Kanu putzen, Zelt aufbauen zur Abnahme durch das Team und Ausrüstung wieder angeben. Man merkt einen deutlichen Unterschied zur Anreise. Viele Leute erscheinen müde. Es gab Köttbullar und Kartoffeln zum Abendessen. Unser Bus ist 21 Uhr Richtung Frankfurt abgefahren. Die Fährüberfahrten in der Nacht sind eine willkommene Abwechslung zum sitzen im Bus.
Für uns ging es dann von Frankfurt aus noch weiter nach Freiburg.

Nächstes Jahr möchte ich die Tour unbedingt mit meiner Schwester zusammen machen.

Vielen Dank für die Erfahrungen an das Scandtrack - Team!

Grüße Anne und Isa

Geschrieben im Oktober 2019, Anne B.

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