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Eigentlich muss ich mit unserem kleinen Reisebericht zwei Tage vorher anfangen:
Mittwochs am 07.06.2023 kommt die Info von Scandtrack per Mail, dass aufgrund der langanhaltenden Trockenheit absolutes Feuerverbot herrscht. Da war unsere Stimmung erstmal getrübt, da wir uns natürlich auf lustige Lagerfeuerabende gefreut haben. Aber Naturschutz und Sicherheit geht nun mal ganz klar vor! Da wir dann nich ... weiterlesen
Eigentlich muss ich mit unserem kleinen Reisebericht zwei Tage vorher anfangen:
Mittwochs am 07.06.2023 kommt die Info von Scandtrack per Mail, dass aufgrund der langanhaltenden Trockenheit absolutes Feuerverbot herrscht. Da war unsere Stimmung erstmal getrübt, da wir uns natürlich auf lustige Lagerfeuerabende gefreut haben. Aber Naturschutz und Sicherheit geht nun mal ganz klar vor! Da wir dann nicht wussten, wie das mit dem Kochen auf den Trangia-Kochern wird, haben wir noch zum geplanten Gaskocher zwei weitere im Freundeskreis aufgetrieben und eingepackt.
Tag 1:
Dann war es endlich Freitag und es konnte losgehen. Wir vier (Karsten, Pascal, Mipsie und Nils) reisten aus dem wunderschönen Saarland nach Frankfurt am Main von wo uns der Bus bis ins Outdoorcamp Höglund bringen sollte. Wir hatten ziemliches Glück, denn unser Doppeldecker-Bus war maximal halb belegt, wodurch sich die 20 Stunden Fahrt nicht wirklich danach anfühlten.
Nichtsdestotrotz waren wir heilfroh als wir endlich im Camp ankamen. Nun ging es flugs dran unsere Ausrüstung zu erhalten, die beiden Fresstonnen zu sortieren und die beiden Kanus zu besteigen. Die Scandys hier vor Ort sind hier wirklich top! Gute Kommunikation, gute Organisation und einfach sehr nette Menschen.
Da die meisten anderen sich augenscheinlich auf den Weg Richtung Lelång machten, fuhren wir den Foxen hoch und bogen in den Store Le nach links ein. Unterwegs machten wir unsere Bierkühlung mit Netztasche und Auftriebsack bereit und füllten die Wasserkanister. Nach geschmeidigen 2 Stunden und 45 Minuten Paddelzeit und einer Strecke von 10,77km hatten wir unser heutiges Etappenziel in Form der kleinen Insel Brente holme, die wir feierlich „Saarland-Eiland“ tauften, erreicht. Nun hieß es Kanus entladen, Camp aufbauen und Essen kochen. Während Pascal beim Kochen war nutzten wir drei anderen bereits die Möglichkeit eines herrlichen Bades im Stora Le. Anschließend gab es leckere Bratkartoffeln mit Speck, Würstchen und Zwiebeln. Gut gesättigt und alle frisch gebadet ließen wir bei der Betrachtung von Karstens herrlich sonnenverbrannten Beinen, einer Pfeife und einer Dose Bier den wunderschönen Tag ausklingen.
Tag 2:
Nach einer fantastischen Nacht unter dem fast freien Himmel, wir hatten lediglich die Innenzelte aufgebaut, begrüßte uns die norwegische Sonne, denn unsere Insel lag knapp hinter der Landesgrenze. Rasch setzten wir uns ans Frühstück mit Tomaten, Gurken, Brot, Salami usw. Eine Tasse Cappuccino durfte natürlich auch nicht fehlen. Zudem stand heute Morgen das erste Mal „Mäxchen Meier“ auf dem Programm. Mit zwei mitgebrachten Würfeln wurde laut im Titanbecher um den König des Tages gewürfelt. Gekrönt wurde Mipsie, der Erste.
Da unsere erste Bierkühlung alles andere als aquadynamisch war, bedurfte es heute einer neuen Lösung. Flugs wurden vier Dosen mittels Panzertape als Torpedo zusammengebaut und per Karabiner achtern an das Kanu gebunden. Außerdem konnten wir heute in Ruhe die Kanus wesentlich besser gleichmäßig. Nach der Beladung verließen wir unsere kleine Insel und fuhren weiter südwärts auf dem Stora Le. Wir hielten uns am Ostufer, wo wir einige Zeit später einen schönen kleine Strand ausmachten, an dem wir uns eine Snackpause mit Äpfeln gönnten. Anschließend fuhren wir noch ein Stückchen weiter. Allerdings war uns der Store Le dann einfach zu breit mit zu wenigen Einbuchtungen und möglichen Inseln als Camps. Daher setzen wir einmal quer rüber und fuhren am Westufer wieder nördlich. Am Westufer machten wir dann auch um 15:30 Uhr nochmal eine längere Pause. Frisch gestärkt ging es nun auf die Suche nach einer Insel und wurden auf „Mosvikøa“ fündig.
Ein herrlicher Spot mit einer kleinen Bucht und einer Landzunge empfanden wir als perfekt für unser Lager. Schnell machten wir uns daran die Kanus auszuladen, an Land zu bringen und unser Camp aufzubauen. Pascal und Karsten entschieden sich für die Hängematte als Nachtlager, Mipsie und ich hatten somit Einzelzelte. Dieses Mal waren wir mit dem Aufbau auch wesentlich schneller. Alsbald konnte dann das heutige Abendessen (Linseneintopf) verschmaust werden. Ein Bad in der Bucht war natürlich obligatorisch. Da wir den ganzen Tag heute in der Sonne gepaddelt waren, hatte sich unsere Solardusche auch gut aufgewärmt, an der wir uns nach dem kalten See kurz warm abduschen konnten.
Nach dem Essen chillten wir auf der Landzunge, genossen unser Bier und eine Pfeife sowie den tollen Ausblick. Das hatten wir nach 18,87 km auch verdient!
Tag 3:
Am Morgen gabs dann eine kleine Überraschung. Karsten kam aus dem Zelt statt aus der Hängematte. Die fehlende Isomatte hatte da für eine zu kalte Nacht gesorgt, weswegen er auf das Feldbett im Zelt ausweichen musste. Pascal dagegen war so begeistert, dass er die restlichen Nächte nur noch in der Hängematte verbrachte. Gut, Pascal hatte auch eine Isomatte in der Hängematte ?
Nach dem Frühstück packten wir unseren gesamten Kram ein und fuhren mit dem nächsten Biertorpedo und erneutem König Mispie der Erste weiter nördlich auf dem Stora Le. Wir wollten soweit nördlich fahren, dass wir unsere Wasserwanderkarte verließen, was uns auch gelang. In die erste große Seezunge fuhren wir hinein und paddelten bis zu deren Ende und dort um eine kleine Insel. In deren Schatten gönnten wir uns auf dem Kanu eine Snackpause und vertilgten die letzten Cornys bevor die Sonne sie komplett schmolz. Wieder aus der Seezunge raus ging es noch ein Stückchen weiter hoch. Aber wir bemerkten dann, dass es dort oben keine Inseln mehr gab, auf den wir hätten campieren können. Also hieß es einen neuen Plan schmieden. Das ging natürlich am besten bei einer Mittagspause, bei der wir herzhaft zulangten. Unser Plan bestand schließlich darauf, dass wir auf die Nachbarinsel von Saarland-Eiland fuhren und uns dort umschauten. Dies war teilweise von Erfolg gekrönt. Wir fanden passenderweise genau vier Sitzhocker aus Holz, die wir natürlich direkt einluden. Allerdings fanden wir die Insel weniger schön als Saarland-Eiland, weswegen wir die kurze Strecke bis dahin noch zurücklegten. Karsten und Nils legten als erstes an und befestigten die GoPro am Baum. Heute wollten wir unsere Ankunft und unser Campaufbau im Zeitraffer filmen. Also wieder zurück ins Kanu und so tun, als würden wir gerade anlanden. Insgesamt standen so heute 15,88km zu Buche. Schnell stand unser Camp. Heute mussten wir aber unseren Kochbereich mit der Plane vom seitlichen Wind schützen, damit wir gut kochen konnten. Als Abendessen standen dann gefüllte Teigtaschen sowie „Elchköttel“ mit Nutella auf dem Plan. Diese mundeten ganz fantastisch.
Nach dem Abendessen bastelte Pascal an der nächsten Version des Biertorpedos. Zusätzliche Haiflossen auf dem Rücken und an den Seiten war das Ergebnis. Somit hatten wir nun den Bierhai.
Da ich heute auch mal eine Nacht in der Hängematte verbringen wollte, stellte mir Karsten seine Hängematte mit dem Moskitonetz zur Verfügung. So übernachteten Pascal und ich in der Hängematte, während Mipsie und Karsten sich das Zelt teilten.
Tag 4:
Waren wir eigentlich auf Schweden-Urlaub? Die ersten drei Nächte hatten wir nun alle in Norwegen verbracht. Es wurde Zeit für wieder mehr in Richtung Schweden zu paddeln. Außerdem stand heute der berühmte Autofriedhof in Båstnäs auf dem Programm.
Also hieß es nach dem Frühstück den neuen König des Tages auszuwürfeln (Nils der Steuermann), dann zusammenpacken und loszufahren. Bis nach Båstnäs auf dem Foxen fuhren wir direkt durch, wählten aber die Westseite um an den Inseln vorbeizukommen, damit wir nicht nochmal dieselbe Route fuhren wie am ersten Tag. In Båstnäs angekommen wurde dann von Crocs/Wasserschuhen auf Trekking-/Wanderschuhen gewechselt. Wir nahmen nur die Wertgegenstände mit, der Rest blieb unbewacht im Kanu. Da hatten wir auch keine Bedenken, zurecht wie sich später herausstellte.
Der Autofriedhof ist wirklich beeindruckend! Nicht nur, welche alten Schätzchen hier stehen und wir sie aufeinander gestapelt mitten im Wald liegen, sondern auch wie rigoros sich die Natur ihren Raum zurückerobert. Ein sehr dystopischer Ort! Wir ließen uns eine gute Stunde Zeit um den Friedhof zu erkunden, wurden zwischendurch aber immer wieder von den Mücken geplagt. Am Kanu wieder angekommen gab es die erste Snackpause für heute und wir beschlossen auf eine der Insel mitten auf dem Foxen zu paddeln und uns dort einen Lagerplatz zu suchen. Also wieder rein in die Kanus und ab auf den See.
Dabei stellten wir fest, dass es mitten auf dem See mit etwas guter Luft auch echt anstrengend sein kann. Die erzeugten Wellen drücken einen schon immer etwas zurück. Wir steuerten zwei Inseln an, bevor wir auf Õstra Långõn fündig wurden. An beiden Enden der Insel hatten wir bereits Leute gesehen, aber wir hatten genau in der Mitte ein gutes Plätzchen gefunden, inklusive einer kleine Steinhütte. Da wir mit dem Besuch des Autofriedhofs fast zwei Stunden verbracht hatten, waren wir heute lediglich 10,74 km gepaddelt. Dafür waren die letzten Meter ziemlich anstrengend gewesen. Das Abendessen lief heute zum ersten Mal etwas anders ab. Mipsie hat ein Fructose-Allergie und reagiert allergisch auf Tomaten und Tomatensauce. Damit war klar, dass die gefüllten Paprika in Tomatensauce keine Option für ihn war. Diese aßen dann Karsten und ich, während Mipsie und Pascal sich die Tortellini mit Käse-Sahne-Sauce gönnten.
Da wir unser Camp auf der Ostseite aufgeschlagen hatten ging es nach dem Essen noch rüber zur Westseite, wo wir uns auf die Steine legten und dem Sonnenuntergang zuschauten. Der immer müde Mipsie schlief dabei schon ein, was uns andere natürlich zu einem amüsierten Grinsen verleiten ließ. Der kurze Gedanke ihn einfach am Steinufer in Wassernähe liegen zu lassen war verlockend. Selbstverständlich taten wir das nicht, sondern weckten ihn pflichtbewusst, als es zu Bett ging. Sein Statement dazu: „Man muss manchmal ein Power-Nap machen, um genug Energie zum Schlafen zu haben“. Mehr muss man vermutlich nicht sagen :D
Tag 5:
Unsere Entscheidung wieder mehr in Richtung Schweden zu kommen war goldrichtig, denn an diesem Tag zeigte sich Schweden von seiner besten Seite. Der Foxen lag bei herrlich blauem Himmel vollkommen ruhig da, was traumhafte Bilder zur Folge hatte.
Dieses Wetter wollten wir ausnutzen. Daher wurde rasch gefrühstückt, der König des Tages ausgewürfelt (wieder ich) und die Kanus beladen. Ziel war Richtung Osten am DANO 15 vorbei in die Buchten bis hoch über DANO 38 zu fahren. Es hieß also ran an die Paddel, denn wir wollten nicht nur stumpf in die angepeilte Richtung fahren, sondern auch einige Buchten mitnehmen. Da es absolut windstill war, unsere Kanus immer leichter wurden und auch wir immer besser mit dem Steuern zurechtkamen, hatte wir rasch ein gutes Tempo drauf und glitten durchs Wasser wie Kufen übers Eis. Unsere Mittagspause verbrachten wir an einem zauberhaften Spot, bei wir sogar eine super Stelle hatten, um richtig ins Wasser zu springen. Dies ließen wir uns logischerweise nicht entgehen. Schneller als uns lieb war, war dann eine anderthalbe Stunde um und wir wollten ja noch weiter nördlich. Wir fuhren am DANO 38 (belegt) vorbei und schauten uns dann nach Inseln um. Leider war keine davon geeignet um ein Lager aufzubauen. Entweder es waren reine Felsbrocken (da nutzt leider kein Feldspaten was) oder es war komplett mit Bäumen bewachsen, wodurch wir kein Zelt hätten aufbauen können. Da wir aber unbedingt weiterhin nur auf Inseln campieren wollten hießt es wohl oder übel nochmal zurückfahren. Unterwegs begutachteten wir mehrere Spots, auch unseren Mittagspause-Spot, aber keiner empfanden wir als geeignet genug oder war verfügbar. Hier wurde uns auch bewusst, dass wir bereits spät an waren. Letztendlich wurde wir auf der Insel von DANO 15, allerdings auf der Ostseite fündig. Nach 27,77km und um 19 Uhr war es nun auch wirklich an der Zeit.
Dafür wurden wir mit einem wirklich schönen Campspot mit fantastischem Blick über den Foxen belohnt. Nach der langen Fahrt hatten wir uns heute auch ein gutes stärkendes Mahl verdient. Zumindest Karsten, Pascal und Nils. Für Mipsie gab es aufgrund der Fructose-Problematik Gemüsereis, während wir drei anderen uns die kompletten sechs Dosen Bohnen in der Terence-Hill-Pfanne reinhauten. Als Nachspeise gab es dann noch Nutella-Pizza!
Nebenbei vom Bierhai bestens versorgt und gesättigt ließen wir den Abend entspannt ausklingen, merkten aber auch unsere Müdigkeit. Daher ging es alsbald in die Koje.
Tag 6:
Am nächsten Morgen waren wir alle wieder topfit. Kein Muskelkater, keine Dauerflatulenzen, kein störendes Geräusch von Zivilisation hatte unseren erholsamen Schlaf gestört. Dafür erblickte nach dem Frühstück ein neuer König sein Reich des Wassers: König Pascal der Chefkoch.
Nun stand zur Debatte wohin uns der heutige Tag führen sollte. Von den Buchten hatten wir bereits einige erkundet. Der Weg den Foxen nach oben Richtung Töckfors zu fahren erschien uns wenig verheißungsvoll, da wir bis Fågelviksbron eine ähnliche Strecke wie den Stora Le südwärts zu erwarten hatten. Da bei unserer Ankunft am Outdoor-Camp uns gesagt wurde, dass die Schleuse auf den Lelång offen ist, beschlossen wir, diesen noch erkunden zu gehen. Also fuhren wir Richtung Lennartsfors. Am Outdoor-Camp legten wir einen kurzen Zwischenstopp ein um die vorher aussortierte zweite Packung des löslichen Zitronentees doch noch einzusammeln. Nach einer kurzen Verwirrung wo wir die Tickets kaufen müssen fuhren wir mit zur Schleuse, an der wir bei der sehr netten Schleusenwärterin die Tickets lösen konnten. Da vorab ein Boot nach oben kam, dauerte es eine Weile bis wir schließlich unsere ersten Paddelschläge auf den Lelång taten. Dementsprechend waren wir auch spät an und stellten fest, dass die Inseln alle belegt waren.
Wir fuhren bis kurz vor Gyltenäs, wo wir dann schließlich nach 11,55 km einen schönen Platz ausmachten. Leider Festland, aber es blieb uns heute nichts anderes übrig,da keine Insel in akzeptabler Nähe verfügbar war. Dafür bauten wir heute unsere Kochstelle zum ersten Mal selbst und ließen die restlichen Kartoffeln & grünen Bohnen in unserer Gusspfanne braten. Die zwölf Euro für die Leihe dieser Gusspfanne waren top investiert! Ohne diese wäre das Kochen doppelt so mühselig und das anschließende Verspeisen nur halb so schön gewesen.
Tag 7:
Der letzte ganze Tag stand uns bevor. Wie schnell doch so eine Woche vorbeigeht!
Es war klar, dass wir heute wieder hoch mit der Schleuse müssen, da wir in der Nähe vom Camp sein wollten, um am nächsten Tag rechtzeitig zurück zu sein. König Karsten der Fotograf führte uns daher zurück zur Schleuse. Auch heute mussten wir nochmal warten, genossen die Wartezeit aber bei köstlichem Eis! Das kann man nur jedem empfehlen.
Außerdem wollten wir heute endlich mal an ein DANO. Da abzusehen war, dass viele den ähnlichen Gedanken mit der Nähe zum Outdoorcamp haben würden, war klar, dass wir heute weniger Zeit zur Verfügung hatten. Die DANOs am Ostufer ließen wir direkt links liegen, da wir nicht erwarteten nach 14 Uhr dort überhaupt noch eine Chance zu haben. Also bogen wir wieder links in den Stora Le um unser Glück an DANO 10 und 11 zu versuchen. Und das Glück war uns hold. Als wir an DANO 11 ankamen, verließ gerade ein norwegisches Pärchen den Platz mit ihrem Motorboot. Dankbar nutzten wir nach 15,09km direkt die Gelegenheit zum Anlanden.
Da wir heute auf unseren Bierhai verzichtet hatten, standen wir nun vor dem Dilemma das Bier zu kühlen. Aber wir sind ja erfinderisch. Schnell wurden 2 Steine mit Panzertape an die Dosen gebunden, das ganze mittels Seil und Karabiner an einen leeren Drybag gebunden und etwas außerhalb vom Ufer in sechs Metern Tiefe auf Grund gelegt. Der Drybag fungierte dabei als Boje. Nach einigen Stunden war das Bier auch richtig kühl, auf jeden Fall besser als durch das hinter sich herziehen.
Der Blick in unsere Fresstonne führte uns nun auch in tiefste Sphären. Viel war nicht mehr da. Da wir auch nichts zurückgeben wollten hieß es nun Reste-Essen. Somit wurden alle Gaskocher und Trangia-Kocher entzündet. Alles was noch da war, inklusive der letzten Nutella-Pizzen, kam auf den Tisch und wurde von uns restlos vertilgt. Die letzten Badevorgänge im See ließen wir natürlich ebenfalls nicht aus.
Wir beschlossen uns einen Wecker für 03:30 Uhr zu stellen und den letzten Sonnenaufgang in Schweden mitzunehmen. Gesagt, getan. Um Punkt halb vier stiegen wir aus dem Zelt/Hängematten und setzten uns mit einem Gaskocher und Kaffee/Tee in die Kanus. Leise fuhren wir auf den See hinaus und hinein in den Sonnenaufgang. Still und versunken in der Schönheit der Natur genossen wir den Moment mit einem Heißgetränk in der Hand.
Nach dem wir wieder zurückwaren schliefen wir noch etwas, bevor wir uns dann letztendlich aufmachten um wieder ins Outdoor-Camp zurückzukehren. Unsere wichtigsten Erfahrungen wie Mückenspray auch beim Toilettengang mitnehmen (erspart Stiche am Allerwertesten), Wasser hat eine hervorragende Qualität (einfach Becher ins Wasser und rein damit) sowie bestens investierte zwölf Euro für eine Gusspfanne gaben wir direkt an die nächsten Abenteurer weiter. Die Rückgabe der Ausrüstung verlief problemlos.
Da wir anschließend noch einige Tage in Olso verbrachten, hatten wir ein Taxi bestellt, welches uns nach Årjäng bringen sollte. Bis dahin hatten wir noch etwas Zeit, weshalb wir mit einem Pärchen, welches wir auf der Hinfahrt bereits und auch unterwegs an der Schleuse getroffen hatten, gemeinsam ein Bier in einem Biergarten nahe der Schleuse trinken gingen. Witzigerweise kamen die beiden ebenfalls aus dem Saarland. Wir tauschten unsere Erlebnisse aus und fanden alle, dass das Feuerverbot uns in keiner Weise beeinträchtigt hat. Im Gegenteil! So konnten wir wesentlich länger fahren und waren auch abends nicht ans Feuer gebunden.
Fazit in dieser Hinsicht: Jederzeit wieder ohne Feuer, dafür mit diesem Wetter!
Gesamtfazit:
Wir haben knapp 120 km auf wunderschönen Seen in Schweden und Norwegen in der absoluten Natur verbracht. Top organisiert von Scandtrack zu sehr fairen Preisen! Die Gusspfanne ist der Hit. Gaskocher lohnen sich bei Feuerverbot, da sie wesentlich sicherer und effektiver handhaben lassen. Die Trangias sind aber auch ausreichend. Jeden Tag im See zu baden ist herrlich erfrischend. Also worauf wartet ihr? Gönnt euch einen traumhaften Urlaub abseits der Zivilisation und erkennt auf was es wirklich ankommt!
Wir können uns nur bei den Scandys bedanken und hoffen, dass diese wunderschöne Natur weiterhin so erhalten bleibt!
Karsten, Pascal, Mipsie und Nils

Die Anreise ist wirklich la ... weiterlesen
Die Anreise ist wirklich lang. Zwischen Süddeutschland und Lennartsfors liegen ziemlich viele Kilometer, und auf die Pünktlichkeit der deutschen Bahn angewiesen zu sein, um den Bus zu erreichen, trägt nicht gerade zu einem entspannten Urlaubsbeginn bei. Umso größer ist unsere Erleichterung, als wir es zum Einstiegspunkt in Frankfurt geschafft haben. Zu unserer Überraschung geht die Zeit im Bus viel schneller vorbei als gedacht. Kaum haben wir richtig angefangen zu reden, Karten zu spielen, zu schlafen und zu essen, sind wir schon in Schweden. Der Blick aus dem Fenster weckt die zwischenzeitlich kurz eingeschlafene Vorfreude sofort wieder. Die Wälder, Felder und roten Häuser strahlen schon am Straßenrand das einzigartige Gefühl von Schweden aus.
Dann wird die Straße zum Sträßchen, und schließlich zur Schotterpiste. Wir sind da, mehrere andere Busse und der Regen auch. Das Scandtrack Basiscamp ist von Wald umrahmt und begrüßt den erschöpften Reisenden mit Kaffee, Keksen und netten Mitarbeitern. Nach etwas Wartezeit – es müssen schließlich eine Menge Leute mit ihrer Ausrüstung, ihrem Ferienhäuschen oder ihrer Weiterfahrt versorgt werden – haben wir den Schlüssel für unser Häuschen in der Hand. Ferienhäuschen am Foxen nennt es sich. Und tatsächlich, das Häuschen liegt nur wenige Meter vom Seeufer entfernt. In der gemütlichen kleinen Hütte, die mit einer Terrasse mit Seeblick ausgestattet ist, stehen bereits unsere Ausrüstungspakete und die Provianttonnen bereit. Ganz oben drauf: drei Kohlköpfe. Zum Glück sind noch jede Menge andere Sachen in den Tonnen. Nachdem wir uns eingerichtet haben, geht es gleich los in den Wald. Der Wald ist so schön und voll mit Blaubeeren, dass der Regen gar nichts mehr ausmacht. Abends holen wir noch unser Kanu und eine Kanueinweisung ab. Wir sind gerüstet voller Vorfreude für die Woche, die vor uns liegt.
Eine positive Überraschung gleich am Anfang: Der Campingplatz, der direkt neben dem Ferienhäuschen liegt, hat richtige Toiletten und Duschen. Die Definition von Luxus verschiebt sich, wenn man sich auf Plumpsklos und Seeduschen eingestellt hat.
Tag zwei ist noch etwas regnerisch, daher planen wir nicht direkt eine große Kanutour ein. Ein kurzer Spaziergang zum Wald, schon haben wir Schüsseln voller Heidelbeeren und Himbeeren für das Frühstück gesammelt. Dann geht es am See entlang nach Lennartsfors, um ein Café zu finden, in dem es Zimtschnecken gibt. Am Abend können wir sogar schon unsere erste Runde mit dem Kanu drehen und sind sofort angefixt. Es macht richtig Spaß, über den See zu paddeln und die Landschaft am Ufer zu bewundern.
Am dritten Tag gehen wir wandern, auf der Suche nach einem Hexenhaus. Zugegeben, das Haus, das übrigens Bråten heißt, hat wenig mit einem Lebkuchenhaus zu tun. Es handelt sich um ein seit vielen Jahren verlassenes Haus mitten im Wald. Alles ist noch so, wie die letzten Bewohner es zurückgelassen haben. Etwas gruselig ist das schon, doch durch die Räume zu laufen, in die Schränke zu schauen und die alten Fotos an den Wänden zu betrachten ist auch wahnsinnig spannend. Eine Zeitkapsel mitten im Wald. Auf der weiteren Wanderung finden wir alle paar Meter einen neuen Grund zum Staunen. Die Landschaft, die Schmetterlinge, die Heidelbeeren, die Flechten, die Farne, die Ruhe, einfach alles ist wunderbar.
Zwischen Wanderungen und Kanufahrten bekommt man ganz schön Hunger. Die Proviantpakete geben eine Menge leckerer Gerichte her. Schoko Porridge mit frisch gepflückten Beeren, Pizzataschen, sogar ein Apfelkuchen aus dem Kochtopf (ja, das geht!) und noch viele weitere feine Mahlzeiten bereiten wir damit zu. Die drei Kohlköpfe verstehen wir als Herausforderung. Doch können wir nur einen davon besiegen und müssen die verbliebenen zwei wieder zurückgeben. Wer will schon jeden Tag Kohl?
Am Tag vier ist es soweit: das Kanu ist mit Zelt, Ausrüstung und Essen vollgepackt und dann geht die große Tour los. Das Ziel: Norwegen. Zugegeben, das klingt sehr viel weiter als es ist. Einen Abstecher machen wir noch zum Autofriedhof von Båstnäs. Hier liegen hunderte alte Autos mitten im Wald, verrostet und überwuchert. Mal wieder etwas gruselig und spannend zugleich. Gruselig und spannend ist dann auch das letzte Stück Weg zur Insel Trolløya, über die die schwedisch-norwegische Grenze verläuft. Wind und Wellen bringen uns fast dazu, unser Vorhaben aufzugeben, aber die Sturheit und der Wunsch, hinterher erzählen zu können, dass wir bis nach Norwegen gepaddelt sind, sind stärker. Auf der Insel angekommen, stellen wir fest, dass die norwegische Seite nicht wirklich anders aussieht als die schwedische. Keine Berge, Fjorde und Trolle in Sicht. Schade. Für die Übernachtung suchen wir uns eine Bucht nicht weit von der Insel entfernt. Der Platz ist perfekt, wunderschöne Natur, wo man auch hinschaut, und keine weitere Menschenseele in Sicht. Und einen herrlichen Sonnenaufgang am nächsten Morgen.
Auf dem Rückweg zum Ferienhäuschen freuen wir uns auf unsere bequemen Betten und die kommenden Tage voller kleinerer Kanutouren, Wanderungen, Beeren, Sonnenuntergänge und Ruhe.
Der letzte Tag bringt noch einige ganz neue Eindrücke. Nachdem wir unser Ferienhäuschen und Kanu schweren Herzens abgegeben haben, geht es zu Fuß zu Gittas Verkstad. Gitta lebt mit ihrem Mann in Lennartsfors auf einem wunderschönen Hof. In ihrem Atelier webt sie, näht, stellt Schmuck und noch viele weitere kleinere und größere Kunstwerke her. Es gibt viel zu bestaunen. Bei einer ofenfrischen Zimtschnecke, Kaffee und Tee haben wir ein spannendes Gespräch über ihr Handwerk, ihren Lebensweg und das Leben in Schweden. Eine Kirche in der Nähe wird auch noch bestaunt, und dann geht es schon zurück ins Scandtrack Camp.
Unser Bus fällt wegen eines technischen Defekts aus, doch das Scandtrack Team organisiert erstaunlich schnell einen Plan B, der am Ende alle an ihr Ziel bringt. Und so sitzen wir im Bus und fahren wieder zurück in den Süden, um den Freunden und der Familie daheim von unserer Reise zu erzählen und sie mit den Fotos neidisch zu machen.

ich würde gerne an dem Video Gewinnspiel Teilnehmen. Link dazu ist:
https://www.youtube.com/watch?v=2fwflBxoDXE
Vielen Dank und liebe Grüße
Alexander Knab ... weiterlesen
ich würde gerne an dem Video Gewinnspiel Teilnehmen. Link dazu ist:
https://www.youtube.com/watch?v=2fwflBxoDXE
Vielen Dank und liebe Grüße
Alexander Knab

Die Anreise ist wirklich la ... weiterlesen
Die Anreise ist wirklich lang. Zwischen Süddeutschland und Lennartsfors liegen ziemlich viele Kilometer, und auf die Pünktlichkeit der deutschen Bahn angewiesen zu sein, um den Bus zu erreichen, trägt nicht gerade zu einem entspannten Urlaubsbeginn bei. Umso größer ist unsere Erleichterung, als wir es zum Einstiegspunkt in Frankfurt geschafft haben. Zu unserer Überraschung geht die Zeit im Bus viel schneller vorbei als gedacht. Kaum haben wir richtig angefangen zu reden, Karten zu spielen, zu schlafen und zu essen, sind wir schon in Schweden. Der Blick aus dem Fenster weckt die zwischenzeitlich kurz eingeschlafene Vorfreude sofort wieder. Die Wälder, Felder und roten Häuser strahlen schon am Straßenrand das einzigartige Gefühl von Schweden aus.
Dann wird die Straße zum Sträßchen, und schließlich zur Schotterpiste. Wir sind da, mehrere andere Busse und der Regen auch. Das Scandtrack Basiscamp ist von Wald umrahmt und begrüßt den erschöpften Reisenden mit Kaffee, Keksen und netten Mitarbeitern. Nach etwas Wartezeit – es müssen schließlich eine Menge Leute mit ihrer Ausrüstung, ihrem Ferienhäuschen oder ihrer Weiterfahrt versorgt werden – haben wir den Schlüssel für unser Häuschen in der Hand. Ferienhäuschen am Foxen nennt es sich. Und tatsächlich, das Häuschen liegt nur wenige Meter vom Seeufer entfernt. In der gemütlichen kleinen Hütte, die mit einer Terrasse mit Seeblick ausgestattet ist, stehen bereits unsere Ausrüstungspakete und die Provianttonnen bereit. Ganz oben drauf: drei Kohlköpfe. Zum Glück sind noch jede Menge andere Sachen in den Tonnen. Nachdem wir uns eingerichtet haben, geht es gleich los in den Wald. Der Wald ist so schön und voll mit Blaubeeren, dass der Regen gar nichts mehr ausmacht. Abends holen wir noch unser Kanu und eine Kanueinweisung ab. Wir sind gerüstet voller Vorfreude für die Woche, die vor uns liegt.
Eine positive Überraschung gleich am Anfang: Der Campingplatz, der direkt neben dem Ferienhäuschen liegt, hat richtige Toiletten und Duschen. Die Definition von Luxus verschiebt sich, wenn man sich auf Plumpsklos und Seeduschen eingestellt hat.
Tag zwei ist noch etwas regnerisch, daher planen wir nicht direkt eine große Kanutour ein. Ein kurzer Spaziergang zum Wald, schon haben wir Schüsseln voller Heidelbeeren und Himbeeren für das Frühstück gesammelt. Dann geht es am See entlang nach Lennartsfors, um ein Café zu finden, in dem es Zimtschnecken gibt. Am Abend können wir sogar schon unsere erste Runde mit dem Kanu drehen und sind sofort angefixt. Es macht richtig Spaß, über den See zu paddeln und die Landschaft am Ufer zu bewundern.
Am dritten Tag gehen wir wandern, auf der Suche nach einem Hexenhaus. Zugegeben, das Haus, das übrigens Bråten heißt, hat wenig mit einem Lebkuchenhaus zu tun. Es handelt sich um ein seit vielen Jahren verlassenes Haus mitten im Wald. Alles ist noch so, wie die letzten Bewohner es zurückgelassen haben. Etwas gruselig ist das schon, doch durch die Räume zu laufen, in die Schränke zu schauen und die alten Fotos an den Wänden zu betrachten ist auch wahnsinnig spannend. Eine Zeitkapsel mitten im Wald. Auf der weiteren Wanderung finden wir alle paar Meter einen neuen Grund zum Staunen. Die Landschaft, die Schmetterlinge, die Heidelbeeren, die Flechten, die Farne, die Ruhe, einfach alles ist wunderbar.
Zwischen Wanderungen und Kanufahrten bekommt man ganz schön Hunger. Die Proviantpakete geben eine Menge leckerer Gerichte her. Schoko Porridge mit frisch gepflückten Beeren, Pizzataschen, sogar ein Apfelkuchen aus dem Kochtopf (ja, das geht!) und noch viele weitere feine Mahlzeiten bereiten wir damit zu. Die drei Kohlköpfe verstehen wir als Herausforderung. Doch können wir nur einen davon besiegen und müssen die verbliebenen zwei wieder zurückgeben. Wer will schon jeden Tag Kohl?
Am Tag vier ist es soweit: das Kanu ist mit Zelt, Ausrüstung und Essen vollgepackt und dann geht die große Tour los. Das Ziel: Norwegen. Zugegeben, das klingt sehr viel weiter als es ist. Einen Abstecher machen wir noch zum Autofriedhof von Båstnäs. Hier liegen hunderte alte Autos mitten im Wald, verrostet und überwuchert. Mal wieder etwas gruselig und spannend zugleich. Gruselig und spannend ist dann auch das letzte Stück Weg zur Insel Trolløya, über die die schwedisch-norwegische Grenze verläuft. Wind und Wellen bringen uns fast dazu, unser Vorhaben aufzugeben, aber die Sturheit und der Wunsch, hinterher erzählen zu können, dass wir bis nach Norwegen gepaddelt sind, sind stärker. Auf der Insel angekommen, stellen wir fest, dass die norwegische Seite nicht wirklich anders aussieht als die schwedische. Keine Berge, Fjorde und Trolle in Sicht. Schade. Für die Übernachtung suchen wir uns eine Bucht nicht weit von der Insel entfernt. Der Platz ist perfekt, wunderschöne Natur, wo man auch hinschaut, und keine weitere Menschenseele in Sicht. Und einen herrlichen Sonnenaufgang am nächsten Morgen.
Auf dem Rückweg zum Ferienhäuschen freuen wir uns auf unsere bequemen Betten und die kommenden Tage voller kleinerer Kanutouren, Wanderungen, Beeren, Sonnenuntergänge und Ruhe.
Der letzte Tag bringt noch einige ganz neue Eindrücke. Nachdem wir unser Ferienhäuschen und Kanu schweren Herzens abgegeben haben, geht es zu Fuß zu Gittas Verkstad. Gitta lebt mit ihrem Mann in Lennartsfors auf einem wunderschönen Hof. In ihrem Atelier webt sie, näht, stellt Schmuck und noch viele weitere kleinere und größere Kunstwerke her. Es gibt viel zu bestaunen. Bei einer ofenfrischen Zimtschnecke, Kaffee und Tee haben wir ein spannendes Gespräch über ihr Handwerk, ihren Lebensweg und das Leben in Schweden. Eine Kirche in der Nähe wird auch noch bestaunt, und dann geht es schon zurück ins Scandtrack Camp.
Unser Bus fällt wegen eines technischen Defekts aus, doch das Scandtrack Team organisiert erstaunlich schnell einen Plan B, der am Ende alle an ihr Ziel bringt. Und so sitzen wir im Bus und fahren wieder zurück in den Süden, um den Freunden und der Familie daheim von unserer Reise zu erzählen und sie mit den Fotos neidisch zu machen.

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