Das Königreich Schweden umfasst den östlichen Teil der Skandinavischen Halbinsel in Nordeuropa. Schweden grenzt im Westen an Norwegen und im Nordosten an Finnland sowie im Osten an den bottnischen Meerbusen und der Ostsee. Im Südwesten gibt es durch die Öresundbrücke einen Übergang nach Dänemark.
Mit seinen 450.000 km² ist Schweden flächenmäßig das fünftgrößte Land Europas. Insgesamt 40.124km² davon sind Wasser. Schweden hat mit ca. 1.600 km eine sehr lange Nord-Süd-Ausdehnung. Das facettenreiche, längliche Land ist in 3 Landesteile gegliedert, die sich kulturell, klimatisch und geografisch unterscheiden: Götaland im Süden, Svealand in der Mitte und Norrland im Norden.
Den flächenmäßig größten, aber am wenigsten besiedelten Teil macht dabei Norrland aus, das etwa 59% der schwedischen Gesamtfläche misst.

Durch die lange Ausdehnung und die verschiedenen Einflüsse des Meeres im Osten und des Gebirges im Westen ist die Landschaft außerordentlich vielfältig. Weite Teile des Landes sind flach bis hügelig. Die Gebirgskette, die Skanden, entlang der norwegischen Grenze steigt bis auf 2000m an. Schwedens höchster Berg heißt Kebnekaise und ist 2.100m hoch. Er liegt im Dreiländereck Norwegen – Schweden - Finnland und ist umgeben von den beliebten Nationalparks Abisko und Stora Sjöfallet. Insgesamt gibt es in Schweden 30 Nationalparks, die im gesamten Land verteilt sind und die faszinierende Natur Schwedens schützen.  
Schwedens Landschaft mit den zahlreichen Flüssen und Seen wurde stark durch die Eiszeiten geformt. Heute hat übrigens kein anderes Land so viele Inseln wie Schweden. Das Land hat mit 221.800 Inseln weltweit die Nase vorn. Die größten Inseln heißen Gotland und Öland.

Schwedens Pflanzenwelt ist sehr vielfältig. Durch die lange Nord-Süd-Ausdehnung des Landes stehen sich der Süden mit den weiten Ackerlandschaften und der karge Norden mit seinen unendlichen Wald- und Seengebieten gegenüber. Nicht nur im Sommer erstrahlt Schweden im saftigen Grünton, auch im Winter ist die Landschaft durch die vielen Nadelbäume grün. In Schwedens Wälder dominieren Fichten, Kiefern und Birken.
Etwa 1,5 Stunden nördlich von Stockholm durch den zauberhaften Färnebofjärden Nationalpark verläuft die biologische Nordlandgrenze, die limes norrlandicus. Diese Grenze markiert den Übergang der Landschaftszone des nordeuropäischen Mischwaldes zum borealen Nadelwald im Norden. Nur in Südschweden gibt es reine Laubwälder.

Von Küste bis Hochgebirge sind alle Landschaftsformen in Schweden vertreten: Glatte Felsen, Berge, Flüsse und Seen, weite Wälder, Moorlandschaften und die Schärengärten der Küsten lassen nicht nur die Herzen von Naturliebhabern höherschlagen!
In den unendlichen Wäldern Schwedens kannst du von Süd bis Nord Pilze, Blaubeeren, Preiselbeeren und auch Moltebeeren finden. Die Moltebeeren verstecken sich meist am Rande der Moore Nordschwedens.

Die schwedische Tierwelt ist nicht sehr exotisch, aber einige seltene Waldbewohner des hohen Nordens haben sich in den letzten Jahren doch vermehrt. Dazu gehören die scheuen Braunbären, Luchse, Wölfe und Vielfraße, die sich in den weiten, unberührten Wäldern langsam verbreiten.
In Südschweden triffst du auf Wildschweine, Rothirsche und Rehe. Außer in der Provinz Skåne und auf der Insel Gotland kannst du in ganz Schweden Elche sichten. im Norden fühlen sich in den hochgelegenen Mooren Rentiere besonders wohl.
An den zahlreichen Gewässern Schwedens kannst du Biber und Fischotter beobachten und an der Küste sogar vermehrt Robben. Schweden hat durch zahlreiche Zugvögel eine vielfältige Vogelwelt. Am Wasser kannst du mit etwas Glück auch immer wieder faszinierende Fischadler beobachten.  
In den Flüssen und Seen tummeln sich Forellen, Lachs, Hechte, Barsche, Zander, Maränen, Karpfen, Brassen und viele mehr! Schweden ist ein Paradies für Angler!

In Schweden sind die vier Jahreszeiten besonders ausgeprägt und jede ist eine Reise wert. Mit schneereichen Wintern, einem bunten Frühling, strahlenden Sommern und herrlichen Farben im Herbst bietet es das ganze Jahr Anlässe für einen bewussten und erholsamen Urlaub.

Sommer

Ach, der schwedische Sommer! Die Monate Juni, Juli und August sind einfach magisch. Es ist die ideale Jahreszeit zum Schwimmen, Kanu und Kajakfahren sowie zum Erkunden von Natur, Küstenstreifen und charmanten Städten. Die Temperaturen klettern je nach Region auf angenehme 20 oder sogar 30 °C. Und die Sonne scheint länger als in Mitteleuropa – in den nördlichsten Gebieten sogar rund um die Uhr! In Lappland kann man dann nachts im Schein der Mitternachtssonne wandern gehen – und an den endlosen Tagen die Zeit vergessen. Die zahlreichen hellen Stunden kann man auch zum Angeln oder Golfen nutzen und in einigen Gebieten (z. B. Riksgränsen) sogar Ski fahren. Es ist die Jahreszeit, zu der sich das Leben draußen abspielt: Cafés, Bars und Restaurants stellen Tische ins Freie und laden zum Genießen an der frischen Luft ein. Die schwedischen Sommerferien enden Anfang August - wer also etwas weniger Trouble im Urlaub bevorzugt, dann ist dies eine gute Zeit.

Frühling und Herbst

Der intensive schwedische Herbst dauert von September bis Oktober, während der Frühling zwischen März und Mai Einzug hält. In diesen Jahreszeiten ist das Wetter oft wunderbar unberechenbar. Im Norden liegt bis Anfang April oft noch Schnee. Die Übergangszeiten sind niederschlagsreicher als der Rest des Jahres, dafür wird man beim Wandern, Radfahren oder Paddeln mit herrlichen Farben belohnt.

Winter

Wenn sich deine Kunden nach einem magischen Winterwunderland sehnen, sind die Monate November bis Februar ideal für einen Besuch in Schweden. Der meiste Schnee fällt im Dezember und Januar, aber auch im Februar ist es oft weiß. Im nördlichsten Landesteil schneit es sogar bis in den April hinein. Über dem Polarkreis kann es bis zu -30 °C kalt werden, während Stockholm selten Temperaturen unter -10 °C erlebt. Dank der geringen Luftfeuchtigkeit fühlt sich die Kälte trocken an. Bei Winterurlaub in Schweden gehören extra warme Sachen ins Gepäck, inklusive dicker Handschuhe. In den Küstengebieten fallen die Temperaturen nicht so tief, aber dort geht oft Wind – eine winddichte Jacke ist also immer eine gute Idee.

Im kurzen, aber meist sehr intensiven, schwedischen Sommer hat jede Reisezeit ihren ganz besonderen Reiz. Im Frühsommer zwischen Mai bis Ende Juni, erstrahlt alles im zarten, frischen Grün, die Tage sind hier am längsten und in Mittel- und Nordschweden ist es nachts Ende Juni so hell, dass du bequem Zeitung ohne eine Taschenlampe lesen kannst.
Die Zeit zwischen Ende Juni und Mitte August ist in Schweden Urlaubs- und Hauptreisezeit. Der schwedische Sommer kann hier mit strahlend blauem Himmel und Temperaturen bis 30 Grad zuschlagen. Nun ist es auch Zeit für die ersten Pilze und Beeren, das Wasser lädt zum Baden ein, kurz – ein Traum.
Von Ende August bis Ende September geht der Sommer zu Ende und der Herbst verwandelt die Landschaft in ein goldiges, orangenes Farbenmeer. Die Tage werden kürzer und die Nächte kälter. Morgens verzaubert mystischer Nebel die Landschaft geheimnisvoll. Tagsüber ist es mitunter sonnig und heiß. Die tiefstehende Sonne gibt der Landschaft einen ganz besonderen Reiz. Viele Urlauber und Einheimische sind jetzt bereits zurück in den Städten, was die Landschaft sehr einsam macht.  

Natürlich richtet sich die richtige Bekleidung für deinen Urlaub in Schweden nach der Jahreszeit. Generell solltest du im Frühjahr, Herbst und Sommer immer eine Regenjacke in Reichweite haben genauso wie die Sonnencreme! Festes Schuhwerk gehört zu deinem Urlaub in Schweden ebenfalls dazu, wenn du die wunderschöne Natur Schwedens erleben möchtest.

Die Notrufnummer in Schweden für Polizei, Feuerwehr und Unfallrettung ist die 112.

Beim Strom sind in Schweden 230 V Wechselspannung normal. Du benötigst demnach keinen Adapter für deine Elektrogeräte.

Es gibt keine Zeitverschiebung von Deutschland nach Schweden. Schweden nutzt die Mitteleuropäische Zeit (MEZ) mit europäischer Sommerzeit.

Die Ländervorwahl für Schweden ist die: 0046-…
Von Schweden nach Deutschland ist es 0049, nach Österreich 0043 und in die Schweiz 0041.

In der Regel ist der Mobilfunkempfang in Schweden sehr gut. Da die meisten Provider in Europa mit mehreren schwedischen Partnern ein Roaming-Abkommen hat, kannst du in Schweden auch unterschiedliche Netze nutzen. Achte bitte darauf, dass Schweden von deinem Provider freigeschaltet ist und du einen Tarif hast, in dem Schweden inkludiert ist.

In Schweden leben etwa 10,68 Mio. Menschen. Die bevölkerungsreichsten und größten Städte Schwedens sind Stockholm, Göteborg und Malmö.

Zwei Minderheiten bilden die Schwedenfinnen und die schwedischen Sámi. Das samische Siedlungsgebiet erstreckt sich von der schwedischen Provinz Dalarna bis in den hohen Norden nach Norwegen Finnland sogar Teile Russlands.

In dem skandinavischen Land ist Schwedisch die offizielle Landessprache. Die schwedische Bevölkerung spricht meist gut Englisch und viele Schweden haben auch einmal Deutsch in der Schule gelernt. Minderheitensprachen sind unter anderem Finnisch und Samisch.

56,4% der schwedischen Bevölkerung sind Mitglieder der evangelisch-lutherischen Schwedischen Kirche, der Svenska kyrkan. Schweden stand bereits im 9. Jahrhundert unter christlichem Einfluss, aber erst Mitte des 16. Jahrhunderts entwickelte sich die schwedische Einheitskirche.
Andere Religionen in Schweden sind unter anderem die römisch-katholische Kirche, der Islam und das Judentum.

• Neujahrstag (1. Januar) – Ein nationaler Feiertag, an dem das neue Jahr begrüßt wird.
• Zwölfte Nacht (5. Januar) – Ein de facto halber Feiertag, der auf die Weihnachtszeit folgt.
• Heilige Drei Könige (6. Januar) – Ein weiterer nationaler Feiertag, der die Ankunft der Heiligen Drei Könige feiert.
• Valentinstag (14. Februar) – Ein Fest- oder Gedenktag für Verliebte und Freunde.
• Karfreitag (18. April) – Ein nationaler Feiertag, der an die Kreuzigung Jesu erinnert.
• Ostern (20. und 21. April) – Zwei aufeinanderfolgende nationale Feiertage, die die Auferstehung Jesu feiern.
• Mittsommer (20. und 21. Juni) – Ein ausgelassenes Fest zur Sommersonnenwende.
• Allerheiligen (1. November) – Ein weiterer nationaler Feiertag, der den Heiligen gedacht wird.
• Weihnachten (25. und 26. Dezember) – Zwei aufeinanderfolgende nationale Feiertage, die die Geburt Jesu feiern.

Die Sommerferien in Schweden sind schon fast heilig und regional gestaffelt. Schulkinder haben 10 Wochen Sommerferien im Zeitraum von Juni bis Mitte/ Ende August.

In Schweden gibt es nicht nur für Schüler, sondern auch für Arbeitnehmer eine Sommerferienzeit. Sie haben während der großen Schulferien gesetzlichen Anspruch auf vier zusammenhängende Wochen Urlaub. In vielen Unternehmen und gerade in der Industrie umgeht man das Problem von Vertretungen und Ausfallzeiten, indem man für diese Zeit komplett schließt.

Der schwedische Ausdruck dafür ist „sommarstängd“, was so viel bedeutet wie: des Sommers wegen geschlossen. Noch heute bezeichnet man diese Schließungszeit vereinzelt als Industrieferien. Bei eventuellen Geschäftsreisen solltest du dies beachten.

Die Öffnungszeiten der Geschäfte und Einrichtungen sind in Schweden frei wählbar und somit sehr unterschiedlich. In der Regel hat der Einzelhandel von Montag bis Sonntag von morgens bis abends geöffnet.
Banken und Poststellen hingegen haben meist nur Öffnungszeiten von Montag bis Freitag. Vor Feiertagen schließen in Schweden Banken und Büros oftmals schon um 13 Uhr, viele Läden ebenfalls schon am Spätnachmittag.

Tankstellen an Autobahnen und unbemannte Zapfsäulen sind meist rund um die Uhr offen.  

Valborg, die Vertreibung der bösen Geister

In Schweden markiert Valborg, die Walpurgisnacht, den Abschied von der dunklen Jahreszeit und den sprießenden Frühling. Das Fest, das am 30. April gefeiert wird, vereint heidnische Traditionen und christlichen Glauben, da der Name auf die Heilige Walpurga zurückgeht, deren Heiligsprechung am 1. Mai etwa 100 Jahre nach ihrem Tod erfolgte. Ursprünglich war Valborg ein Fest, das den Beginn des Sommers einläutete und Hexen und böse Geister vertreiben sollte. Heute ist die Walpurgisnacht in Schweden vor allem ein fröhliches Fest, das Jung und Alt zusammenbringt. Zentrales Element sind die riesigen Lagerfeuer, die in der ganzen Nation entzündet werden. Diese Feuer symbolisieren einerseits die Reinigung und das Wiedererwachen der Natur und sollen andererseits die bösen Geister abwehren. Chöre treten im Freien auf, und traditionelle Lieder zum Lob des Frühlings erklingen überall. Es ist eine Zeit, in der die Menschen zusammenkommen, um den Winter endgültig zu verabschieden und die wärmende Sonne, das frische Grün der Bäume und die bunte Pracht der Blumen zu begrüßen.

Midsommar - die Sommersonnenwende feiern

Das Midsommarfest in Schweden ist eine farbenfrohe und ausgelassene Feier, die die Ankunft des Sommers zelebriert. Es wird am Freitag um die Sommersonnenwende, den längsten Tag des Jahres, gefeiert und ist das nach Weihnachten bedeutendste schwedische Fest. Historisch verwurzelt in heidnischen Sonnenwendfeiern symbolisiert Midsommar heute die Freude über die erwachende frühsommerliche Natur. Früher glaubte man, dass die Mittsommernacht von Magie erfüllt sei und Elfen und Trolle unterwegs wären. Die Vorbereitungen für Midsommar beginnen schon Tage vorher. Familien und Freunde kommen zusammen, um die sogenannte Mai- oder Midsommerstange, ein mit Laub und bunten Blumen geschmückter Baumstamm, herzurichten. Häuser und öffentliche Plätze werden festlich dekoriert, und jeder bereitet sich darauf vor, das Fest im Freien zu feiern. Sobald die Maistange steht, versammeln sich Menschen jeden Alters um sie herum, um zu traditionellen schwedischen Volksliedern zu tanzen. Einer der bekanntesten Tänze ist der „Små grodorna“ (Die kleinen Frösche), bei dem man die Bewegungen von Fröschen nachahmt. Zum Midsommarfest gehört auch ein festliches Mahl. Typischerweise beginnt das Essen mitFrühkartoffeln und eingelegtem Hering begleitet von Sauerrahm und frischem Dill. Oft werden auch Gravad Lax (gebeizter Lachs) und Knäckebrot serviert. Zum Nachtisch genießt man traditionell frische Erdbeeren mit Sahne oder Erdbeertorte. Am Abend finden oft Lagerfeuer statt, und die Feierlichkeiten können bis tief in die Nacht dauern, besonders in nördlichen Teilen Schwedens, wo die Sonne kaum untergeht.

Kräftskiva: Das Krebsfest im Spätsommer

Das schwedische Krebsfest, Kräftskiva, ist ein kulinarisches und kulturelles Highlight, das seinen Ursprung in dem Beginn der Krebsfischsaison in der ersten Augusthälfte hat. Ursprünglich eingeführt in den 1900er Jahren hat sich dieses Fest zu einer landesweiten Tradition entwickelt, bei der Familie und Freunde in den späten Sommermonaten zusammenkommen, um das Krebsessen zu zelebrieren. Die Dekoration spielt eine zentrale Rolle bei Kräftskiva, wobei Papierlaternen, oft in Form von kleinen Monden, und bunte Tischdecken das Ambiente schmücken. Lustige Papierhüte und Lätzchen mit Krebsmotiven tragen zur Stimmung bei. Kulinarisch stehen die in Dill gekochten Flusskrebse im Mittelpunkt, serviert mit Baguette, kräftigem Käse und verschiedenen Beilagen. Dazu genießt man kühlen Aquavit und Bier. Die musikalische Untermalung besteht aus traditionellen schwedischen Trinkliedern die ausgelassen gesungen werden. Kräftskiva ist nicht nur ein Festmahl, sondern feiert auch die Gemeinschaft, Tradition und die Freuden der schwedischen Sommerzeit.

Das Lucia-Fest: Eine Feier des Lichts im Winter

Das Lucia-Fest gehört zu den faszinierenden Höhepunkten im schwedischen Festkalender und bildet quasi das Pendant zu Midsommar, da es vor Einführung des gregorianischen Kalenders auf die Wintersonnenwende fiel. Geschichtlich verankert in nordischen und christlichen Traditionen – das Fest hat seinen Ursprung in der Verehrung der Heiligen Lucia, einer Märtyrerin, die als Symbol des Lichts und der Hoffnung gilt – findet es traditionell am 13. Dezember statt und vereint Licht und Gesang in einer Zeit der Dunkelheit. An diesem Tag schlüpfen Mädchen, in der Regel die älteste Tochter, in weiße Gewänder und tragen einen Kranz aus Kerzen auf dem Kopf, um so als Lucia verkleidet in Prozessionen durch Schulen, Büros und Gemeinden ziehen. Begleitet von „Luciatåg“, einem Chor, der traditionelle Lieder wie „Sankta Lucia“ singt, wird das Licht in die dunkle Winterszeit gebracht. Zur Labung reicht man typische Leckereien wie „Lussekatter“, Safranbrötchen in Form einer Spirale, und „Pepparkakor“, schwedische Lebkuchen. Der Gedenktag an die Heilige Lucia verbindet die Generationen und verbreitet Wärme und Freude in der dunkelsten Zeit des Jahres.

Weihnachten in Schweden - ein Fest der Gemütlichkeit

Weihnachten oder, wie die Schweden sagen, "Jul" wird als eine Zeit der Besinnlichkeit und der Familie zelebriert. Die schwedische Weihnachtszeit beginnt offiziell mit dem ersten Advent und erreicht ihren Höhepunkt am Heiligen Abend, dem 24. Dezember. Schwedische Häuser werden liebevoll mit Sternen, Kerzen und dem traditionellen Adventskranz geschmückt, die für eine festliche und gemütliche Atmosphäre sorgen. Ein zentraler Bestandteil der schwedischen Weihnachtstradition ist der Julbord, ein reichhaltiges Buffet mit Spezialitäten wie Julskinka (Weihnachtsschinken), eingelegtem Hering und köstlichen Köttbullar (Fleischbällchen). Der Abend des 24. Dezembers wird oft mit der Familie verbracht, Geschenke werden ausgetauscht und gemeinsam wird das Weihnachtsfest in aller Ruhe genossen. Die traditionellen Lucia-Festlichkeiten im Vorfeld und der Besuch in der Kirche am Heiligabend vervollständigen die schwedischen Weihnachtsbräuche. Schwedens Weihnachtsfeiern sind ein Spiegelbild der kulturellen Werte des Landes: Familienzusammenhalt, Respekt vor Traditionen und eine tiefe Liebe zur Gemütlichkeit und zum gemeinsamen Genuss.

Fazit: Lebendige Festkultur als Spiegelbild der schwedischen Gesellschaft

Die Feste und Bräuche Schwedens, von der Walpurgisnacht bis hin zum stimmungsvollen Weihnachtsfest, sind weit mehr als nur jährliche Ereignisse. Sie sind ein lebendiger Teil des schwedischen Kulturerbes, der die Jahreszeiten markiert und die Gemeinschaft stärkt. Jedes Fest spiegelt die tiefen Werte der schwedischen Gesellschaft wider: eine enge Verbundenheit mit der Natur, den Respekt vor der Vergangenheit und das Streben nach einem harmonischen und gemeinschaftlichen Leben. Diese Festlichkeiten sind nicht nur Gelegenheiten zum Feiern, sondern Momente, in denen sich das kulturelle Bewusstsein und die schwedische Mentalität offenbaren.

Schweden bietet interessante Geschmackserlebnisse, wie z.B. gegorenen Hering (Surströmming), Elch- und Rentierfleisch, Fischgerichte von Lachs und Schalentieren, Köttbullar (Fleischbällchen) und das typisch schwedische Buffet, Smörgåsbord.
Jede Provinz in Schweden hat ihre eigenen Spezialitäten. Kaffee ist in Schweden eine Art Nationalgetränk. Dazu essen die Schweden gerne Hefegebäck in Form von Zimtschnecken oder frische Waffeln mit Obst.

Alkoholische Getränke sind in Schweden übrigens verhältnismäßig teuer. Leichtes Bier unter 3,5 Vol% kannst du im Supermarkt kaufen. Alkoholika über 3,5% erhältst du nur in staatlichen Alkoholgeschäften, dem Systembolaget. An Freitagen kann hier die Warteschlange schon einmal etwas länger werden.

Neben den typisch schwedischen Souvenirs wie Elchfiguren und Pippi-Langstrumpf-Puppen sind hübsche Glasartikel, Kunsthandwerk oder Deko-Artikel für deine Wohnung im nordischen Stil sowie Kleidung und Outdoorausrüstung beliebte Mitbringsel.

Schon in der Steinzeit, etwa 11.000 v. Chr. wurde Schweden von Rentierjägern besiedelt, die damals noch über die Landbrücke über Dänemark nach Schweden kamen. Diese Landbrücke gibt es heute nicht mehr. Sesshaft wurden die Jäger und Sammler wohl um 4.000 v. Chr und begannen dann mit der Landwirtschaft. Erste schriftliche Erwähnungen der skandinavischen Halbinsel tauchten um 100 n. Chr. auf.
Während des frühen Mittelalters ab 800 bis ca. 1050 befuhren die Wikinger als gefürchtete Krieger die Nord- und Ostsee und errichteten Handelsstraßen.

Im 11. Jahrhundert fand weitestgehend die Christianisierung der Bevölkerung statt. Dank Erich IX. (1150 bis 1160) wurde Schweden stärker. Er übernahm die siegreiche Führung des Kreuzzuges gegen Finnland, um unter anderem das Christentum weiter zu verbreiten. Innerhalb von ca. 200 Jahren wurde Finnland von Schweden vollständig unterworfen. Erich IX. wurde in späteren Jahren zum Schutzpatron von Schweden ernannt.

Vom 14. bis zum 16. Jahrhundert schloss sich Schweden mehrfach mit Norwegen und Dänemark zusammen. Nach der Unabhängigkeitserklärung im Jahr 1523 expandierte der Staat. Dies gipfelte in einer Großmachtstellung im 16. und 17. Jahrhundert.
Der französische Marschall Bernadotte bestieg 1818 den Thron von Schweden. Er brachte Schweden einen beachtlichen ökonomischen, politischen und kulturellen Aufschwung wie auch eine Reform der Verfassung.

Schweden konnte trotz mehrfacher Angriffe Deutschlands seine Neutralität im zweiten Weltkrieg wahren. Dadurch suchten zahlreiche Flüchtlinge Schutz in Schweden. Seit 1946 ist der schwedische Staat Mitglied der Vereinten Nationen (UN) und seit 1995 in der EU.
Carl XVI. Gustav ist seit 1973 König von Schweden. Da Schweden aber eine parlamentarisch-demokratische Monarchie ist, hat der König nur noch rein repräsentative Aufgaben und keine politischen Machtbefugnisse. Der schwedische Reichstag wird alle 4 Jahre neu gewählt.

Bis Mitte des 19. Jahrhunderts lebte der Großteil der schwedischen Bevölkerung von der Landwirtschaft. Dann aber setzte die Industrialisierung ein und legte den Grundstein für eine moderne Industrienation. Die Basis für die industrialisierte Wirtschaft von Schweden bildeten vordergründig die großen Waldbestände, die reichen Eisenerzvorkommen und die großen Wasserkraftreserven.
Heute zählt Schweden zu den größten Industrienationen Europas und zu den Ländern mit dem höchsten Lebensstandard weltweit. Seit den 1970er Jahren sinkt jedoch die Zahl der Beschäftigten in der Industrie und der Dienstleistungsbereich wächst. Schweden ist exportabhängig.

Die größten landwirtschaftlichen Gebiete befinden sich in Südschweden in der Provinz Skåne, die auch die „Kornkammer Schwedens“ genannt wird.

Landwirtschaftliche Produkte sind beispielweise Weizen, Gerste, Zuckerrüben, Kartoffeln, Hafer und Raps. Fleisch und Milchprodukte sind die hauptsächlichen landwirtschaftlichen Erzeugnisse.
Da mehr als die Hälfte der Fläche Schwedens mit Wald bedeckt ist, spielt natürlich auch die Forstwirtschaft weiterhin eine Rolle.
Wichtige Industriezweige in Schweden sind vor allem der Maschinen- und Fahrzeugbau, die elektrische und elektronische Industrie und die Holz- und Papierindustrie. Wichtige Erzeugnisse sind zudem Papier, Zement, Möbel, Glas und Glaswaren, Chemikalien, Textilien und Bekleidung, Flugzeuge, Schiffe und Nahrungsmittel.

Die Haupt- und Königsstadt von Schweden wurde auf 14 Inseln erbaut, die über 57 Brücken miteinander verbunden sind. Stockholm besitzt einen der größten und noch am besten erhaltenen mittelalterlichen Stadtkerne nicht nur in Schweden sondern Europas. In jeder Himmelsrichtung erblickt der Besucher ein anderes atemberaubendes Panorama.
Stockholm besitzt eine interessante Mischung von historisch und modern, urban und natürlich, lebhaft und ruhig. Die Kultur Stockholms hat einiges zu bieten. Viele verschiedene Museen, Galerien und Veranstaltungen sowie ein abwechslungsreiches Nachtleben können so manchen Besucher beeindrucken.

Das Stadtrecht besteht laut Urkunde seit dem 13. Jahrhundert. Das Zentrum von Stockholm ist besonders geschichtsträchtig. Gamla Stan, das mittelalterliche, zentrale Stadtviertel, liegt auf einer eigenen kleinen Insel. Die Stadt Stockholm entwickelte sich an dieser Stelle zuerst. Ihr Name setzt sich aus „stock“ für Baumstamm und „holme“ für kleine Insel zusammen. Als Gründer von Stockholm gilt der schwedische Staatsmann Birger Jarls, der vermutlich von 1210 bis 1266 lebte. Auf seinen Wunsch wurde an der Stelle des heutigen Schlosses eine Burg erbaut, um die später eine befestigte Siedlung entstand.

Gamla Stan bietet jedem Besucher wie auch Einheimischen eine interessante Mischung an Freizeitmöglichkeiten. Die Besichtigung vom Reichstag, Obersten Gerichtshof und Königshaus, aber auch Antiquitätenläden, zahlreiche Kneipen, Musikläden und Kinos sorgen für jede Menge Abwechslung.

Stockholm ist heute eine der ökologisch saubersten Städte der Welt. Dies ist für die Hauptstadt von Schweden aber keine Selbstverständlichkeit. Auf Grund der günstigen Lebensbedingungen vom 15. bis zum 17. Jahrhundert verzeichnete Stockholm ein starkes Wachstum und gehörte somit in der Zeit der Industrialisierung zu den schmutzigsten Zentren Europas. Mittlerweile ist Stockholm so sauber geworden, dass du mittendrin baden und auch angeln kannst.
Der erste Nationalstadtpark im Osten von Stockholm bietet auf seiner großzügigen Fläche viele Möglichkeiten. Der Park bildet zusammen mit dem weltberühmten Freilichtmuseum Skansen, dem Vergnügungspark Gröna Lund, der Museumsinsel Skeppsholmen und Astrid-Lindgrens-Märchenhaus ein städtisches Erholungsgebiet mit einer reichen Tier- und Pflanzenwelt.
Abwechslung vom Großstadtleben findet man in der östlich gelegenen Schärenlandschaft, die aus 24.000 Inseln besteht. Beliebte Aktivitäten sind hier Wassersport, Wandern und Besichtigung der zahlreichen Schlösser und kleineren Orte.

Die Hafenstadt Göteborg ist nicht nur die zweitgrößte Stadt von Schweden, sondern auch der bedeutendste Ort für die Schifffahrt und den übrigen Handel. In Göteborg befindet sich der größte skandinavische Seehafen.

1621 gilt als das Gründungsjahr der Stadt. Niederländische Stadtplaner prägten die Entwicklung Göteborgs in entscheidendem Maße. So entstanden zahlreiche Kanäle nach dem Vorbild niederländischer Städte. Der Zentralkanal und der einstige Wallgraben sind zwei der heute noch erhaltenen Kanäle, die damals als Hauptverkehrswege dienten. Mehr über die Entwicklung Göteborgs kann man im Stadtmuseum erfahren.

Sehenswert sind vor allem das Rathaus, das Kronhuset, Göteborgs ältestes erhaltenes Haus, die neue Oper, Burgen und Festungen sowie die Themen- und Vergnügungsparks. Die Festung Ny Elfsborg wird gern als Ausflugsziel genutzt.
Rund um die Stadt bietet sich eine wunderschöne Landschaft, die ganz besonders durch die Schären geprägt ist.

Die dünn besiedelten Provinzen im Norden von Schweden - inklusive Lappland - bilden über die Hälfte der Landesfläche von Schweden. Die unberührte Natur von Nordschweden wird auch oftmals als die letzte Wildnis Europas bezeichnet.
Hohe Berge, riesige Waldflächen und Hochmoore bilden in Schweden den Lebensraum für Elche, Bären, Wölfe, Rentiere, Luchse und Vielfraße. Auch die kristallklaren Gewässer von Lappland beherbergen zahlreiche Lachse und Forellen.
Lappland ist vielen bereits vor ihrer ersten Reise nach Schweden ein Begriff. Dennoch sind die unendliche Weite, die klare Luft und das quellfrische Wasser vorher kaum vorstellbar. Die Mitternachtssonne scheint auf ca. die Hälfte von Schwedisch-Lappland, da es sich nördlich des Polarkreises befindet. Wandern, Angeln und Fahrradfahren machen hier besonders viel Spaß.

Vielfältige Aktivitäten wie Wassersport, Angeln und auch die Besichtigung von historischen Sehenswürdigkeiten bieten sich den Besuchern von Westschweden. Die Felszeichnungen von Tanum aus der Bronzezeit wurden sogar von der UNESCO auf die Liste des Kulturerbes gesetzt.

Eine der Provinzen von Westschweden ist das seenreiche Dalsland, das ideale Bedingungen zum Angeln, Kanu Fahren, Wandern und Fahrrad fahren bietet.

Südschweden ist eine sehr abwechslungsreiche Region. Hier befinden sich auch die Stadt Malmö, die schöne Provinz Skåne, Blekinge, der Garten von Schweden und das Sommerreiseziel Halland direkt am Meer. Malmö ist ein guter Ausgangspunkt für die Erkundung von Südschweden. Im Zentrum findet man noch immer zahlreiche Wassergräben und Kanäle. Historische Bauten wie Rathäuser und Schlösser zeugen von der frühen kulturellen Entwicklung der Region. Aber auch die Natur hat hier einiges Sehenswertes zu bieten wie z.B. malerische Strände mit bizarren Felsformationen.

Außerdem sind hier ein altes Wehrdorf aus der Eisenzeit, ein Freilichtmuseum, eine mittelalterliche Hansestadt, eine mittelalterliche Hinrichtungsstätte sowie der Sommersitz der derzeitigen Königsfamilie durchaus sehenswert.
Der gesamte Süden von Schweden eignet sich hervorragend zum Wandern und Fahrradfahren. Darüber hinaus bieten sich zahlreiche Seen- und Flusslandschaften für Touren mit dem Kanu bzw. Kajak an.

EU-Bürger über 20 Jahre dürfen die meisten Produkte (außer Tabakwaren und Alkohol) in unbegrenzter Menge nach Schweden einführen, solange sie nachweisbar zum privaten Gebrauch bestimmt sind.
Beim schwedischen Zollamt gibt es keine feste Definition der Mengen, die den Eigenbedarf bei Alkohol kennzeichnen. Dies liegt immer im Ermessen des Zollbeamten. Es gibt aber Richtwerte, die zwischen dem privaten und kommerziellen Gebrauch unterscheiden. Um Alkohol nach Schweden einführen zu dürfen, musst du über 20 Jahre alt sein. Die Richtwerte für den Eigenbedarf sind folgende:

• Spirituosen über 22 % Alkoholgehalt - max. 10l
• Starkwein mit 15 % - 22 % Alkoholgehalt - max. 20l
• Wein mit 3,5 % - 15 % Alkoholgehalt - max. 90l
• Bier mit mehr als 3,5 % Alkoholgehalt - max. 110l

Beim Tabak ist es ähnlich. Es gibt aktuell keine feste Einfuhrbeschränkung, solange Tabakwaren für den Eigenbedarf mitgebracht werden. Wichtig ist, dass du über 18 Jahre alt bist. Bei mehr als 800 Zigaretten und 1kg Tabak musst du fest nachweisen können, dass es sich bei den Mengen um den persönlichen Bedarf handelt.  
In Schweden gilt in allen Restaurants, Cafés, Bars, Diskotheken und an vielen öffentlichen Plätzen, wie z.B. Spielplätzen, Bahnhöfen und Haltestellen übrigens ein striktes Rauchverbot.

Es gibt in Schweden ein Verbot für das Einführen, Besitzen und Konsumieren von Drogen. Auch Waffen dürfen nicht eingeführt werden.

Für Deutsche, Österreicher und Schweizer ist kein Visum für den Aufenthalt in Schweden nötig. Erforderlich sind ein gültiger Reisepass oder Personalausweis bzw. die gültige Identitätskarte für den gesamten Zeitraum in Schweden.

Alle Kinder benötigen ein eigenes Reisedokument.

Für die Staatsangehörigen der Schweiz gelten bezüglich Einreise und Aufenthalt/Arbeitsaufenthalt in Schweden wie auch in den EU-Staaten dieselben Bestimmungen wie für EU-Bürger.

Für Reisende aus EU-Ländern sind für einen vorübergehenden Aufenthalt in Schweden der nationale Führerschein und die nationale Zulassung ausreichend. Das Nationalitätskennzeichen muss am Fahrzeug angebracht oder im EU-Nummernschild enthalten sein.

In Schweden besteht Haftpflichtversicherungszwang. Das amtliche deutsche Kennzeichen (keine Zollnummer) genügt zwar in Schweden für Kraftfahrzeuge aller Art als Nachweis einer bestehenden Kraftfahrt-Haftpflichtversicherung. Für eventuelle Schadensfälle oder Polizeikontrollen wird die Mitnahme der Internationalen Grünen Versicherungskarte auf der Reise nach Schweden jedoch empfohlen; sie erleichtert im Schadensfall die Abwicklung.

Das schwedische Straßennetz ist sehr gut ausgebaut. Je weiter du in den Norden fährst, desto weniger Verkehr wirst du wohl erleben. Natürlich gibt es aber in den großen Städten auch eine Rush Hour, zu der es voller auf den Straßen sein kann. In Göteborg und Stockholm gibt es zu den Stoßzeiten eine City-Maut. Bei der Überfahrt über die Brücken von Motala und Sundsvall wird ebenfalls ganzjährig eine Maut erhoben. Die Rechnungen werden dir jeweils über die Registrierungsnummer deines Autos per Post zugestellt.   
In Schweden gelten die meisten Verkehrsregeln wie auch in Mitteleuropa. Die wichtigsten Regeln hier noch einmal im Überblick:

• In Schweden gilt Rechtsverkehr.
• Autofahren darfst du nur, wenn du mindestens 18 Jahre alt bist und einen gültigen Führerschein besitzt. Begleitetes Fahren mit 17 Jahren ist in Schweden nicht erlaubt.
• Du musst 24 Stunden mit Abblendlicht fahren.
• Die Geschwindigkeitsbegrenzungen sind folgende: 50km/h in Ortschaften, 70-90km/h außerhalb von Ortschaften, 110-120km/h auf Autobahnen und Schnellstraßen. Achte immer auf die Ausschilderungen!
• Vermeide Alkohol am Steuer. Die Promillegrenze liegt bei 0,2 Promille, ab 0,3 Promille droht schon der Führerscheinentzug.
• Gurtpflicht auf allen Sitzplätzen
• Kinder bis 135cm nur mit altersgerechtem Rückhaltesystem (Babyschale, Kindersitz, Gurtkissen, etc.)
• Nutzung von Mobiltelefonen ist beim Fahren verboten.
• Schutzhelmpflicht für Motorrad- und Mopedfahrer
• Winterreifen sind vom 01.12.-01.03. für alle Autos Pflicht, auch für ausländische Fahrzeuge.
• Unfälle, auch mit Wild, müssen sofort gemeldet werden.
• Notruf: Polizei, Feuerwehr und Unfallrettung: 112
• Halteverbot bei durchgehender gelber Linie am Fahrbahnrand; eine gestrichelte gelbe Linie oder eine gelbe Zick-Zack-Linie am Fahrbahnrand bzw. das deutsche Schild "Eingeschränktes Halteverbot" bedeuten in Schweden "Parkverbot". In großen Städten gelten oft Sonderregelungen. Bei Unklarheiten fragst du besser vor Ort nach.
• Bußgelder für Verkehrsverstöße sind oft sehr hoch und meist direkt zu bezahlen.
• Geschwindigkeitsübertretungen werden in Schweden besonders schwer und teuer bestraft, bis zum sofortigen Führerscheineinzug. Es gibt keine Toleranzgrenze wie in Deutschland.

Falls du kein Mitglied in einem Automobil-Club bist, an den du dich bei einer Autopanne in Schweden wenden kannst, erreichst du die schwedische Pannenhilfe rund um die Uhr  unter +46 20 912 912 (https://assistancekaren.se/).

Tankstellen gibt es zahlreich im ganzen Land verteilt, wobei es im hohen Norden immer weniger und die Abstände zwischen den Tankmöglichkeiten immer größer werden. Du solltest daher die Möglichkeiten rechtzeitig nutzen. Die meisten Tankstellen haben Selbstbedienung und haben daher an 7 Tagen und oft auch rund um die Uhr geöffnet.

In Schweden verbreiten sich immer mehr unbemannte Automaten-Zapfsäulen, an denen du direkt mit der Kreditkarte zahlst. Du benötigst dafür zwingend deine PIN. Als Kreditkarten sind VISA und MasterCard weithin akzeptiert, American Express ist in Schweden seltener vertreten. Eine Maestrokarte (EC-Karte) wird meist an den Automaten-Zapfsäulen nicht akzeptiert. Tankstellen, die Bargeld annehmen, werden immer seltener. Es ist daher sinnvoll eine Kreditkarte mit PIN dabeizuhaben, vor allem, wenn du weiter in den Norden fährst.

Diesel und Benzin sind in der Regel etwas teurer als in Deutschland. Nach Angaben des schwedischen Institutes SPBI liegen die Benzinpreise im Landeschnitt im Mai 2024 bei 18,32 SEK (ca. 1,80 Euro) für Normalbenzin (95 Oktan) und für Diesel durchschnittlich 17,75 SEK (ca. 1,75 Euro).

Du darfst in Schweden bis zu 30l Kraftstoff in Reservekanistern mitführen. Achte aber bitte darauf, dass die Mitnahme auf den meisten Fähren nicht gestattet ist. Informationen dazu erhältst du bei der jeweiligen Reederei.

Die Landeswährung der Schweden ist die Schwedische Krone (kurz SEK). Bargeld wird immer seltener angenommen. Selbst Cafés oder Parkautomaten nehmen meist kein Bargeld mehr an. Kleinstbeträge werden schon mit der EC- oder Kreditkarte bezahlt, wobei die Kreditkarte geläufiger ist und du unbedingt deine PIN zur Zahlung benötigst. Es ist daher empfehlenswert eine international übliche Kredit- oder Bankkarte (z.B. VISA oder MasterCard) mitzunehmen.
Bargeld kannst du dennoch bei allen schwedischen Banken abheben. In Schweden sind Geldautomaten zahlreich vorhanden.
Seit 2016 hat Schweden neue Banknoten und 1, 2 und 5 Kronen-Münzen eingeführt. Alte Geldscheine und Münzen sind ungültig und werden nirgends angenommen. Du kannst sie lediglich gegen eine Gebühr bei der schwedischen Reichsbank eintauschen.

In Hotels und Restaurants ist meist eine Servicepauschale automatisch enthalten. Ein Trinkgeld wie in Deutschland ist in Schweden nicht üblich, dennoch freut sich das Personal oder ein Taxifahrer, wenn du den Betrag aufrundest.

Für eine Reise nach Schweden solltest du deine Hausapotheke und ein kleines Erste-Hilfe-Set für den Notfall dabeihaben. In Schweden gibt es aber auch je nach Region ein gut ausgebautes Netz an Apotheken. Einige rezeptfreie Medikamente wie Kopfschmerztabletten oder Halsschmerztabletten bekommst du auch im Supermarkt.

In den Sommermonaten solltest du ausreichend Mücken- und Sonnenschutz im Gepäck haben.

Für die direkte Einreise aus Deutschland, der Schweiz oder Österreich gibt es keine Pflichtimpfungen. Kinder sollten den altersgemäßen Impfschutz laut Impfkalender haben.

Als Reiseimpfung wird aber abhängig von den Reisebedingungen, dem Reiseziel und der Reisezeit, die Impfung gegen FSME (Zeckenschutzimpfung) empfohlen. Vor allem bei Campingurlauben und Reisen im Zeitraum von März bis Oktober in ländliche Gebiete und an die Küste ist eine Zeckenschutzimpfung sinnvoll. Winterurlauber in Schweden benötigen die FSME-Impfung nicht.

In Schweden haben Versicherte der EU bei vorübergehenden Aufenthalten Anspruch auf medizinisch notwendige Leistungen. Dabei gelten dieselben Bedingungen wie für die Versicherten in Schweden. Damit du Leistungen in Anspruch nehmen kannst, benötigst du deine "Europäische Krankenversicherungskarte" (European Health Insurance Card – EHIC) sowie ein Identitätsnachweis. In Deutschland befindet sich die EHIC in der Regel auf der Rückseite der nationalen Krankenversichertenkarte bzw. elektronischen Gesundheitskarte.

Wir empfehlen unbedingt für die Dauer deines Schweden-Aufenthaltes eine private Auslandsreisekrankenversicherung, die bei Zahlungen in Kraft tritt, die die gesetzlichen Krankenkassen nicht übernehmen.

Die allgemein üblichen Höflichkeitsregeln solltest du auch in Schweden einhalten. Termine in allen Bereichen werden im Voraus vereinbart. Bitte plane hier ausreichend Vorlauf ein. Die Schweden sind generell sehr pünktlich und erwarten dies auch von anderen. Unpünktlichkeit gilt in Schweden als unhöflich.
Bei Geschäftsterminen wird neben Schwedisch auch oft Englisch gesprochen, hin und wieder auch Deutsch.

In Schweden begrüßen und verabschieden sich Personen mit Handschlag oder auch einfach nur verbal mit „Hej“. Die Anrede erfolgt mit dem Vornamen und das Gegenüber wird geduzt, egal welches Alter das Gegenüber hat. Eine formelle Sie-Form gibt es im Schwedischen, diese wird aber in der Regel nur selten genutzt. Den schwedischen König solltest du zum Beispiel aber Siezen. Das Geschäftsleben in Schweden beinhaltet einen unkomplizierten Umgang miteinander, wobei es kaum eine Beachtung der Hierarchien gibt. Bei Small Talk solltest du dich kurzfassen und schnell zu geschäftlichen Themen wechseln. Hierbei ist eine offene Kommunikation mit ehrlicher Meinung gewünscht.

Die Gleichberechtigung von Mann und Frau ist in Schweden sehr hoch im weltweiten Vergleich, was sich auch darin widerspiegelt, dass es viele weibliche Führungskräfte gibt.
Die Arbeitsweise in Schweden besteht meist aus Teamarbeit, sie ist strukturiert und zielgerichtet. Die Schweden bevorzugen eine offene, ehrliche, faire, sachliche und zielorientierte Diskussion, wobei eine endgültige Entscheidung meist etwas zurückhaltend erfolgt und auch erst bei Einverständnis aller Parteien. Mündliche Vereinbarungen sind genauso verbindlich wie schriftliche.
Bei Einladungen in Schweden beachtest du am besten den Dresscode, der oft auch in der Einladung erläutert ist. Du solltest auf jeden Fall kleine Geschenke machen. Dabei sind alkoholische Getränke gern gesehen, da diese in Schweden sehr teuer sind oder auch Pralinen o.Ä.
In Privatwohnungen ziehst du die Schuhe an der Tür aus. Am nächsten Tag bedankst du dich nochmals telefonisch oder schriftlich für die Einladung.

Geschäftsessen finden in Schweden sehr oft in Restaurants oder externen Konferenzräumen statt. Verhandlungen in Schweden können etwas zäh wirken. Zu Beginn wird ein „fairer" Preis unterbreitet. Davon wird es in der Regel kaum Abweichungen geben. Plane daher viel Zeit für Verhandlungen ein. Das Wartenummern-Ziehen ist typisch für Schweden, bringe etwas Geduld mit.
Zum guten Ton in Schweden gehört es sich immer mehrmals für etwas zu bedanken. Höflichkeit ist genauso wichtig wie die Wahrung einer gewissen Distanz und Zurückhaltung. Ironie, Unpünktlichkeit, Geschwätzigkeit kommen bei den wenigsten Schweden gut an und sollten daher tabu sein.