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In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

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Autor: Max Richard Z., 17. September 2025
Abenteuer auf dem Dalsland-Kanal

Sieben Tage Abenteuer auf dem Dalsland-Kanal – Unser Kajaktrip durch Schwedens Wildnis

Wenn ich heute an unseren Sommerurlaub zurückdenke, dann denke ich zuerst an Wasser und Wälder. An endloses, glitzerndes Wasser, an ruhige Seen, kleine Kanäle, an das leise Plätschern unserer Paddel und an die goldenen Farben der Sonnenuntergänge, die uns jeden Abend aufs Neue verzauberten. Meine Freundin Lauren und ich hatten uns schon lange eine Reise gewünscht, die uns weit weg von Lärm, Terminen und Alltagshektik bringen würde. Als Marvin und Anne, unsere guten Freunde, von der Idee einer gemeinsamen Kajaktour durch Schweden erzählten, waren wir sofort begeistert.

So kam es, dass wir zu viert eine sieben Tage lange Kajaktour durch den Dalsland-Kanal buchten – organisiert vom Anbieter Scantrack, der sich auf genau solche Abenteuerreisen spezialisiert hat. Von Anfang an war klar: Das wird kein gewöhnlicher Urlaub. Kein Hotel, kein Restaurant um die Ecke, kein fester Zeitplan. Stattdessen Natur pur, Zelte, Lagerfeuer und unsere Kajaks, die uns durch eine der schönsten Regionen Schwedens tragen würden. Wir haben uns extra aufgrund von einem Hinweis eines Familienmitgliedes für die Tour des Dalsland-Kanals entschieden da sie diesen bereits sehr oft gemacht hatte und immer davon geschwärmt hat.

Tag 1: Ankommen und Start in Bengtsfors mit Startschwierigkeiten

Schon die Anreise war aufregend, aber der erste Paddeltag stellte uns direkt auf die Probe. Wir paddelten im Gegensatz zu allen anderen an diesem Tag Richtung Süden. Kaum auf dem Wasser, frisch bepackt mit Ausrüstung und Proviant, frischte der Wind auf. Unsere Kajaks wurden immer wieder zur Seite gedrückt, und wir mussten uns konzentrieren, um auf Kurs zu bleiben. Anfangs paddelten wir noch unkoordiniert, jeder in seinem eigenen Rhythmus, doch nach einigen Metern hatten wir uns besser eingespielt. Als wir schließlich unser erstes Lager aufschlugen, war die Erleichterung groß. Die Sonne brach noch einmal durch die Wolken, färbte den See in warme Töne, und wir wussten: Wir würden unseren Weg finden.

Tag 2–4: Unsere Insel und das Leben draußen

Am zweiten Tag entdeckten wir eine kleine, Insel mitten im See. Sie war unbewohnt, abgeschieden, hatte ein offizielle Feuerstelle und eine „Toilette“ und war wunderschön – ein idealer Ort, um für mehrere Nächte unser Basislager aufzuschlagen. Wir beschlossen spontan, hier zu bleiben und von dort aus Tagesausflüge zu machen. Das Gefühl, eine Insel ganz für uns allein zu haben, war unbeschreiblich.

Die nächsten drei Tage begannen damit, dass wir morgens aus den Zelten krochen, gemeinsam Frühstückten und uns dann auf der Karte anschauten wo die Reise heute hingeht, am 3. Tag entschieden wir uns für Haverud, eine schöne kleine Stadt, in der wir zu unserer Überraschung sogar ein Restaurant fanden, in das wir natürlich sofort gegangen sind. Die Insel gab uns ein Gefühl von Zuhause mitten in der Wildnis. Abends saßen wir am Feuer, schauten hinaus auf das weite Wasser und sahen, wie die Sonne langsam im Dalsland-Kanal versank.

Auch das Thema Hygiene war draußen spannend. Duschen gab es keine, also machten wir uns ein kleines Ritual daraus, im See zu „baden-duschen“. Mit biologisch abbaubarer Seife und viel Gelächter sprangen wir ins kühle Nass, schrubbten uns sauber und fühlten uns danach jedes Mal wie neu geboren. Es war ungewohnt, aber befreiend – die Art von Einfachheit, die man im Alltag längst verloren hat.

Was uns zusätzlich forderte, waren die vielen Landpassagen. Da wir bereits in der Nebensaison unterwegs waren, waren sämtliche Schleusen geschlossen. Das bedeutete: Wir mussten unsere vollbeladenen Kajaks immer wieder über Land tragen. Es war anstrengend und verlangte uns allen einiges ab, aber es machte die Tour auch besonders. Jedes Mal, wenn wir die Boote über schmale Wege, Wiesen oder steinige Übergänge schleppten, hatten wir das Gefühl, uns ein Stück Wildnis wirklich erarbeitet zu haben.

Tag 5: Regen und die längste Etappe

Am fünften Tag wartete die größte Herausforderung: 30 Kilometer paddeln – unsere längste Tagesetappe. Schon am Morgen zogen dunkle Wolken auf, und kaum hatten wir die Insel verlassen, begann der Regen. Mit Wind wurden wir aber zum Glück verschont und so war der 5. Tag auch unser erster und einziger Regentag was aufgrund der Überzieher kein Problem darstellte.

Es war ein Kampf gegen die Elemente, aber auch ein Moment, in dem wir als Team wuchsen. Jeder achtete auf den anderen, wir hielten Pausen im Takt ab und motivierten uns gegenseitig. Müde, erschöpft, aber unglaublich stolz, bauten wir unser Lager auf und hatten kurz glück da wir für 2 Stunden vom Regen verschont blieben.

Tag 6: Begegnungen am Feuer

Am sechsten Tag war das Wetter wieder gnädig mit uns. Wir paddelten weiter durch die verzweigten Wasserwege des Dalsland-Kanals und trafen am Abend auf ein anderes Paar, das ebenfalls mit Kajaks unterwegs war. Man merkte einfach wie hier oben alle aufeinander aufpassen, mir wurde sofort Essen angeboten, als er hörte das unsere Vorräte langsam zuneige gehen. Dieses Angebot konnte ich nicht ausschlagen, es war wirklich atemberaubend wie schnell fremden Menschen, die man nicht kennt wenn auch nur für ein paar Stunden zu so etwas wie Freunden wurden.

Tag 7: Abschied mit Wehmut

Der letzte Tag kam schneller, als uns lieb war. Unsere Arme waren inzwischen kräftiger, unsere Bewegungen eingespielt. Es war fast schade, dass wir schon wieder ans Ende der Route gelangten.

Noch einmal paddelten wir über einen spiegelnden See, das Wasser war klar, aber das Wetter Neblig, was dem Ganzen nochmal einen ganz eigenen Charm gab. Noch einmal erlebten wir, wie die Sonne in den Horizont sank, als wollte sie uns einen gebührenden Abschied schenken.

Als wir schließlich die Kajaks an der Station von Scantrack abgaben, waren wir erschöpft, aber erfüllt. Wir hatten nicht nur eine Reise gemacht, sondern ein Abenteuer erlebt, das uns als Freunde noch enger zusammengeschweißt hat.

Fazit

Eine Kajaktour auf dem Dalsland-Kanal ist kein gewöhnlicher Urlaub. Sie ist Herausforderung und Erholung zugleich, ein Eintauchen in eine Welt, in der die Natur den Rhythmus vorgibt. Für Lauren, Anne, Marvin und mich war es eine der intensivsten Reisen unseres Lebens – voller Gelächter, kleiner Prüfungen und vor allem voller unvergesslicher Sonnenuntergänge, die uns noch lange begleiten werden.

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Autor: Max Richard Z., 17. September 2025