Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Autor: Nikolai S., 19. August 2017
Aus dem Trubel in die Ruhe Schwedens

Dies wird ein etwas anderer Reisebericht und ich möchte mehr meine Erfahrungen und Learnings aus meinem Schweden Urlaub darstellen.

 Ich habe die komplette Woche ohne Handy und Internet verbracht. Ich wollte einfach raus aus dem alltäglichen trubel und mir einmal richtig die Möglichkeit geben ab zu schalten. Dazu kann ich nur sagen es war eine fantastische Erfahrung und ich kann es nur jedem empfehlen.

 In dieser einen Woche hab ich mich frei gefühlt, ohne große Verpflichtungen, Todos und Ablenkungen. Ich konnte mich mehr auf den Moment und die Stille, die Natur und die Ruhe fokussieren. Dabei war ein ganz wichtiger Punkt, die wenige Ablenkung durch das Internet oder anderen Menschen um einen herum, die gefühlt nur  am Hetzen sind. Es ging sogar soweit, dass ich gar nicht mehr wusste welcher Wochentag war. Ich war einfach raus aus dem Alltag und voll und ganz in der Erfahrung Outdoor. Diese eine Woche hat sich am Ende auch gar nicht wie eine Woche angefühlt sondern länger.

 In Schweden gingen durch die Ruhe, die innere Uhr auch einfach gefühlt viel langsamer. Jetzt im Nachhinein, wo ich seit 2 Wochen wieder zurück bin und diesen Bericht schreibe, sind diese zwei Wochen wie im Flug vergangen und ich habe mich leider etwas zu viel vom Alltag wieder mit reißen lassen.

 Aber zurück zu meinen Reise Erfahrungen. Auf der Reise ging es  für mich darum mehr den Moment zu genießen. Selbst das paddeln habe ich aktiv genutzt um es in eine meditative Form um zu wandeln. Dafür habe ich das schlagen des Paddelns mit meinem ein und ausatmen verbunden. 

 In dieser Woche ging es auch extrem um die essentiellen Dinge des Lebens. Neben schlafen, essen, Feuer machen, paddeln, die Natur genießen und das Camp täglich auf und abbauen, stand nicht viel auf dem Programm. Durch das tägliche be und entladen der Kanus, Holz sammeln, Holz zersägen und das paddeln an sich, wurde auch der sportliche Bedarf super abgedeckt. Nach einer ordentlichen paddel Tour, hieß es am nächsten Tag Muskelkater in oberen Rücken und Armen. 

 Die Reise hat  mich auch gelehrt Dankbar für alltägliche Dinge zu sein, die ich oft als gegeben hinnehme. Dies ist es die Möglichkeiten eine warme Dusche zu nehmen. Denn die einzige Möglichkeit sich zu waschen auf der Outdoorreise ist es, in den See zu gehen, was am Anfang etwas Überwindung kostet. Danach heißt es dann ab ans Feuer um sich wieder auf zu wärmen .Genauso bin ich Dankbar, für eine richtige Toiletten, denn die Outdoor Toiletten sind auf Dauer doch nicht das wahre ^^.

 Ich habe die Morninglight Tour durchgeführt. Meine Gruppe bestand neben mir aus 9 weiteren Personen, die ich vorher nicht kannte und einem Guide. Wir sind als Gruppe super zusammengewachsen, obwohl wir eine altersspanne von 20 bis über 50 in der Gruppe hatten. So eine Gruppenreise ermöglicht immer neue Menschen kennen zu lernen. Und so Einsichten in verschiedene  Lebensgeschichte zu erfahren. 

 Jeder in der Gruppe hat mitgeholfen und alltägliche Aufgaben vom Zelte Aufbau bis essen machen wurden dynamisch verteilt. Es haben sich auch coole kleine Rituale entwickelt, wie der tägliche Keks-Pause und Erholung mitten im See.

 Ein besonders Highlight der Reisen war ein verlassener Schrottplatz, auf dem Autos aus den 50er und 60er Jahren zu bewundern sind, der von der Natur zurück erobert wird. 

 Das Wetter unsere Reise war durchwachsen. Doch wir hatten das Glück, dass der Regen uns meist nur dann traf, wenn unser Lager bereits sicher aufgebaut war. Es gab auch genügend Sonnenstunden, um sich locker üben den See treiben zu lassen und eine schöne Hauttönung zu gewinnen. 

 Leider machte uns auf der Mitte der Reise das Wetter ein Strich durch die Rechnung, unser geplantes Reiseziel eine Brauerei zu erreichen. Es war so windig, dass wir aus Sicherheitsgründen nach einer Kanuumtragung, nicht wieder los fuhren. Bei einer Kanuumtragung, werden die Kanus mit Reifen versehen und über Land zu einem nächsten Seeabschnitt gezogen und dort wieder ins Wasser gelassen. Doch auch das wurde auf die leichte Schulter genommen, denn bis auf den Wind war es sonnig. Die neu gewonnen Zeit wurde so für Karten spielen, und sonnen genutzt. Zwei Gruppenmitglieder sind sogar zum nächsten Ort getrampt und haben unseren Bier, Keks und Obstvorrat wieder aufgefüllt. 

 Der Letze Tag wurde auch noch mal von zweien genutzt um eine Kenterübung mit dem Kanu durch zu führen. Dabei war es gar nicht so leicht das Kanu voll unter Wasser zu bringen. Nachdem die beiden dann jedoch erfolgreich gekentert sind (ohne Gebäck an Bord). Wurde das Kanu von einem weiteren Kanu quer aus dem Wasser gezogen, wieder umgedreht und ins Wasser gelassen und den beiden wurde geholfen wieder in das Kanu zu gelangen. Kleiner Tipp versucht nicht zu kentern, denn alleine nur nasse Klamotten zu haben ist kein Spaß. Bei Regen kann es auch durch aus mal bis zu einer Stunde dauern bis ein warmes gutes Feuer entfacht ist, um sich wieder auf zu wärmen.

 Ich kann diese Reise jedem empfehlen, der einfach raus aus dem Alltag  und die stille und Natur Schweden genießen möchte und dabei kein Problem hat die ganze Outdoor-Erfahrung auf sich zukommen zu lassen.

 Nächstes Jahr werde ich mich wahrscheinlich wieder auf den Weg nach Schweden machen, vielleicht dann auf eigene Faust.

Autor: Nikolai S., 19. August 2017