In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
Unser Zelt. Unser Kanu. Unsere Insel.
10 Tage am Stora Bör
Es ist Juli. Reisezeit. Unsere Arbeitskollegen verabschieden sich aus dem Büro und fahren mit dem Auto gen Süden. Die Familie begleiten wir zum Flughafen, unseren Freunden winken wir am Bahnhof. Und wir? Wir fahren Bus! 19h Nonstop von Berlin nach Mittelschweden. Als wir die Reise vor einem halben Jahr gebucht haben, hatten wir dieses Detail wohl übersehen. Auch sonst hat man uns vor der Reise gewarnt. Was wollt ihr denn auf einer einsamen Insel? Und dann auch noch im Norden? Wie klappt das mit dem Essen? Und was passiert, wenn euch nach drei Tagen langweilig ist? Auf einige Fragen gab uns Scandtrack bereits Antworten, die anderen fanden wir einfach selbst heraus.
Doch zurück zum Anfang. Sicher gibt es einen romantischeren Start in den Urlaub als eine 1200km lange Busfahrt und Fährfahrten mitten in der Nacht. Aber es lohnt sich! Kaum haben wir Schweden erreicht, werden die Wälder immer dichter und die Seen immer zahlreicher. Erleichtert stellen wir fest: Wir sind da! Im Basiscamp werden wir mit einem bekannten schwedischen Leckerbissen begrüßt. 90% unserer Mitreisenden besteigen danach das Kanu. Wir steigen... noch einmal in den Bus. Zum Glück dauert die Fahrt nicht lange. Endlich am Stora Bör angekommen, wollen wir nur noch aufs Wasser. Während wir uns noch einmal absichern, dass es wirklich Trinkwasserqualität hat, sitzen die ersten schon im Boot. Auch wir packen schleunigst unsere Sachen und legen ab. Insel 1 sollte laut Beschreibung gleich um die Ecke vom Campingplatz liegen. Bei gefühlt tausend kleinen Inseln ist diese Aussage jedoch mit Vorsicht zu genießen. Augen auf bei der Urlaubswahl! Unser dritter Landungsversuch klappt schließlich. Willkommen auf der Insel.
Schnell ist das Kanu ausgeräumt, der beste Lagerplatz gefunden und das Zelt aufgestellt. Achtung: Mit dem felsigen Untergrund ist nicht zu spaßen. Den letzten Hering müssen wir dreimal gerade biegen. Dann lassen wir ihn einfach weg und widmen uns stattdessen der Lebensmitteltonne. Was wir sehen ist toll: Zu Zweit ist das Nahrungsmittelangebot riesig! Verhungern werden wir (vorerst) nicht. Die heimlich eingepackten Müsliriegel bleiben in der Tasche. Zufrieden drehen wir noch eine letzte Runde auf der Insel und fallen glücklich in den Schlafsack.
Am nächsten Morgen kitzelt uns die Sonne wach. Ein Blick auf die Uhr zeigt 04:30 Uhr! Beinahe hätten wir die Mitternachtssonne vergessen. Wenig später klettern wir aus dem Zelt und decken unseren Frühstücksfelsen (es gibt auch einen fürs Abendbrot, zum Abwaschen, Anlegen, Schwimmen und Relaxen). Bei Kaffee und Tee schauen wir zu, wie der See erwacht, die Enten ihre Bahnen ziehen und die Nachtangler von kleinen Kanus abgelöst werden. Das ist Urlaub! Und jetzt?
Dem Freizeitangebot sind keine Grenzen gesetzt. Wir besteigen das Kanu und ziehen stundenlang unsere Runden durch den See. Manchmal werden wir von den Wellen ordentlich durchgerüttelt, dann ist der See wieder spiegelglatt. Es lohnt sich, auch die kleinen Zu- und Abflüsse zu erkunden. Während auf dem Hauptsee ein reges Treiben herrscht, sind wir auf den nahegelegenen Seen ganz allein. Schwimmen und Tauchen sind ein Muss! Abends sind wir glücklich und zufrieden, nur der Magen knurrt. Während das Lagerfeuer leise vor sich hin knistert, wagen wir einen Blick ins Kochbuch. Wir entschließen uns für die schwedische Steinofen-Pizza. Nachdem wir bei der ersten noch ein bisschen ungeduldig den halb rohen Teig aßen, war die zweite großartig. Danke für die tolle Idee!
Am nächsten Tag lässt die Sonne auf sich warten. Stattdessen weht ein kräftiger Wind. Die Wellen sind so hoch, dass sie den Frühstücksfelsen unter Wasser setzen. Für uns kein Problem: Wir frühstücken im Zelt. Danach drehen wir eine große Inselrunde, suchen Feuerholz und entdecken die ersten Blaubeeren. Wir beschließen, auf Beerenjagd zu gehen, während der Wind weiter kräftig bläst. Die Mühe lohnt sich. Abends erfüllt der Duft von saftigem Blaubeerkuchen unser kleines Eiland. Die Stärkung können wir brauchen, denn in der Nacht zieht ein Gewitter auf. Das Material von Scandtrack und unsere Nerven werden auf den Prüftstand gestellt. Ausgerüstet mit Stirnlampen, Seilen und Steinen spannen wir das Zelt noch einmal ab und befestigen alles, was wegzufliegen droht. Einen Plan B gibt es nicht. Den braucht es auch nicht, denn das Material ist super und unser persönliches Krisenmanagement hat funktioniert. Durchatmen.
An den nächsten Tagen erkunden wir das Festland. Mit dem Kanu kann man überall anlanden und stundenlang durch die Wälder wandern. Festes Schuhwerk ist hier sinnvoll! Immer wieder türmen sich bizarre Felsformationen auf. Auch ohne alpines Klettergerät besteigen wir die meisten von ihnen problemlos. Der Ausblick entschädigt für die Mühe und mit dem Inhalt der Lebensmitteltonne lassen sich wunderbare Lunchpakete packen. Doch Vorsicht: Wer sich an den Rand der Karte wagt, sollte sich auf seine Orientierung verlassen. Zum Glück waren wir zu Zweit (und ohne Kompass) unterwegs. So hatte jeder seine eigene Meinung zum richtigen Weg. Am Ende kamen wir doch immer wieder gemeinsam an.
Die acht Tage auf der Insel haben uns noch näher zusammengeschweißt. Am Ende haben wir uns sogar verlobt. Langeweile? Fehlanzeige! Kein Tag ist wie der andere. Und wer auf ein bisschen Outdoor-Luxus nicht verzichten will, dem sei eine Solardusche und eine Hängematte wärmstens empfohlen. Mehr braucht es nicht zum glücklich sein.
Ein großes Dankeschön an die hervorragende Organisation und einen unvergesslichen Schwedenurlaub sagen Sandy und Lars.