In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
Eine Woche im August.
Es war unsere erste Fahrt mit scandtrack und eine unvergessliche! Skandinavien sollte es sein diesen Sommer, aber wie hinkommen ohne Auto?! Die Anreise mit Bus war also perfekt für uns zwei Studenten und so sollte auch die weitere Reise werden...
Ausgerüstet mit Kanu, Verpflegungspaket, Outdoorpaket und jeder Menge Enthusiasmus bezogen wir die eigenen vier Wände unseres Tipis, direkt am See. Das Tipi war unser „Kompromiss“ gewesen, unser Rückzugsort sollte es regnen. Es stellte sich heraus, dass es das Wetter gut mit uns meinte, und wir jeden Tag im Zelt nächtigen konnten. Das Tipi diente uns als Lagerstätte in unserem Basislager am See.
Sehr schnell wurde mir, dem unerfahrenen Paddler in unserer kleinen Reisegruppe, klar wie anstrengend Paddeln und wie schön das Entspannen in der Sonne danach sein kann. Sich bei einem guten Buch die Sonne auf dem Pelz scheinen lassen und die Ruhe des schwedischen Waldes genießen – ein wunderschöner Start in den Urlaub, so konnte die Woche gern weiter gehen. Und das tat sie. Natürlich lagen wir nicht nur in der Sonne, es gab ja schließlich den Stora Bör zu erkunden. Bei dem ein oder anderen Regentropfen wagten wir unsere erste kleine größere Tour, welche leider nicht mit einem Fischfang gekrönt werden sollte. Und leider blieb das auch die ganze nächste Woche so, trotz inniger Bemühungen. Zum Glück waren wir aber auch ohne eigens Gefangenes sehr gut mit Essen und Rezepten aus unserer Verpflegungstonne versorgt. Ergänzt wurden Nudeln, Reis und Kartoffeln dann aber doch noch durch „selbstgefangene“ Steinpilze – von klein bis doch eher recht groß. Und wir stellten fest: in der Wildnis ist jedes Essen ein kleines Festmahl und schmeckt nochmal besser als daheim gekocht, beachtet man die Zeit und Geduld, die es braucht zu kochen und die Improvisationskünste denen es bedarf, um Gekochtes warm zu halten. Nicht zu vergessen: rechtzeitig mit dem Kochen anzufangen, da es doch recht zeitig dunkel wird. Schneller zumindest, als man erwartet. Aber auch Kochen mit Stirnlampe ist eine Erfahrung.
Zu schnell sollte man jedoch auch nicht mit Kochen fertig und im warmen Schlafsack verschwunden sein, denn dann verpasst man den wunderschönen Sternenhimmel über der schwedischen Wildnis. Ausschlafen kann man am nächsten Morgen ja auf jeden Fall und dann das Frühstück direkt am See als Picknick genießen.
Mit Sicherheit das Highlight unserer Reise waren die zwei Tage auf Fjolön, einer Insel genau in der Mitte Stora Börs, wo es noch ruhiger, noch schöner, noch schwedischer war. Dachten wir anfangs noch, die Insel mit ihrer kleinen Bucht, dem schönen Strand und der vorbereiteten Raststelle wäre unbewohnt, wurden wir ziemlich schnell eines besseren belehrt. Sehr wohl wohnte dort jemand: ein kleiner zahmer Buchfink – wie wir annehmen – den wir nach einiger Überlegung „Hermann“ oder kurz „Hermi“ getauft haben. Er beobachtete sehr genau, was wir da auf seiner Insel taten, während wir unser Zelt aufschlugen, später auch während wir unser Abendessen kochten und aßen. Als wir abends jedoch noch gemütlich bei Tee, Grog und einem Würstchen am Feuer saßen, war für Hermi wohl schon Schlafenszeit. Diese ging dann für ihn auch nicht so lange wie für uns und so sprang er schon zu früher Stunde um unser Zelt. Während der Maus, die, wir feststellten, im Tipi wohnte, eher unsere Nudeln zusagten, war Hermi begeistert von Schokokeksen ohne Schoko. Da dieser Vogel null Hemmung hatte, bediente er sich da auch schon gern mal selbst daran. Ansonsten hatte er aber den Anstand zu frühstücken, wenn wir frühstückten.
Das schwedische Jedermannsrecht ist etwas Großartiges und es war uns sehr unangenehm, dass wir es ausreizen mussten, doch leider war die See stürmisch und der unerfahrene Paddler zu skeptisch eine Fahrt zurück zum Tipi zu wagen, sodass wir die Rückfahrt um einen Tag verschoben haben und uns bei gehörigem Wind trotzdem von der Sonne bescheinen ließen. Das Paradies verließen wir dann am nächsten Tag wirklich, bei ein wenig entspannterer See, die aber immer noch viel zu unentspannt war, wie ich fand. Dennoch; es ging alles gut und bei strahlendem Sonnenschein fuhren wir schließlich wieder vor unserem Tipi ein. (Hermi hat sich übrigens nicht(!) verabschiedet.)
Natürlich wurde das Seewasser trotzdem getestet! Für lange Aufenthalte war es jedoch zu kalt, aber alle mal die Überwindung wert. Und man möchte ja nicht riechen wie Iltis. Sehr gelegen kam auch die Nähe des Tipis zum Campingplatz „Camp Grinsby“. So konnte man auch mal eine Dusche aufsuchen oder die Schokoladenvorräte für nicht gerade wenige Öre im Kiosk aufbessern.
Unbeschreiblich war der vorletzte Morgen! Gegen 6.30 Uhr, bei Sonnenaufgang lag der See im märchenhaften Nebel; das Farbschauspiel war grandios, sodass der frühe Vogel sehr stolz auf sich und seine wunderschöne Entdeckung war und erstmal nicht mehr an Schlaf gedacht hat, obwohl er sonst eher ein Langschläfervogel ist.
Und so hatten wir eine wunderschöne, ruhige, sonnige, windige, anstrengende, sportliche, tierische (Es sollte sich herausstellen, dass nicht nur eine Maus unser Zeltnachbar war, sondern auch eine Kreuzotter, die es sich in der Sonne hat gutgehen lassen.) eindrucksvolle, leckere, abenteuerliche, unvergessliche Woche – eine schwedische Woche, die nach Er- und Wiederholung flüstert. Ich denke wir werden diesen leisen Tönen nachkommen...