Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Autor: Sandra L., 04. September 2019
Life begins at the end of your confortzone

 Reisebericht der Reisegruppe Arthur (15), Lasse (14) und Sandra (47) von der Insel Nr. 5 im Stora Bör, Nordmarken, Schweden mit Skandtrack, Urlaub auf der eigenen Insel vom 17. – 23.08.2019

 LIFE BEGINS AT THE END OF YOUR COMFORT ZONE

 Samstag 17.08.2019 Die Reisegruppe ist sich erst uneins darüber, ob es die Insel Nr.5 sein soll oder nicht, da Arthur und Sandra dort vor drei Jahren schon einmal mit Julien waren und es doch schön wäre, gemeinsam mit Lasse etwas Neues zu entdecken. Am End sind dann alle froh, dass es die Insel Nr.5 ist und hüpfen etwas auf und ab und schlagen ein, als Jonas von Scandtrack uns dies verkündet. Denn die Insel Nr.5 liegt mitten im See Stora Bör. Sie ist groß und hat eine windgeschützte Seite. Sie hat ein Klohäuschen, einige kleine schöne Nachbarinseln und einen Felsen vorgelagert, von dem man ins Wasser springen kann, wenn man die Möwen vertrieben hat. 

 Es regnet in Strömen als wir Grinsby verlassen und uns auf den Weg zu unserer Insel machen. Das Beiboot ist bis oben hin vollgeladen und Arthur sitzt auch noch drin. Lasse und ich paddeln zum ersten Mal ein Kanu zusammen. Es herrscht eine gewisse Spannung, da der Wind weht und der See sehr bewegt ist. Wir durchqueren den See direkt auf die Insel zu, obwohl uns geraten wurde am Ufer entlang zu fahren und das letzte Stück überzusetzen. Wir sind uns uneins und werden ganz schön durchgeschaukelt. Ich bemühe mich, den Kurs zu halten, ohne dass die Wellen uns umwerfen. Lasse möchte gerne direkt auf die Insel zu halten, was aufgrund der Wellenlage jedoch schwierig ist. Arthur sieht angestrengt aus, während er sein Beiboot neben uns lenkt und sich bemüht, das Boot auf Kurs zu halten und uns nicht anzurempeln. Der Wind ist allerding mit uns und obwohl ich uns schon im Wasser liegen sehe, bevor wir noch die Insel erreicht haben, landen wir sicher an. Es regnet weiter. Wir laden alles aus und kochen erst einmal Nudeln, nachdem wir zumindest die Regenplane aufgespannt haben. Es wird Musik abgespielt und der See auch im Kanu beschallt. Die Reisegruppe ist erschöpft. Zelte aufbauen, Planen spannen, Wäsche aufhängen. Wir sind alle nass und durchgefroren. Mit etwas trockenem Holz, machen wir ein kleines Feuer. Dann kommt die Sonne heraus. Ahh. Arthur und ich gehen schwimmen. Das Wasser ist herrlich kalt und weich. Es umschmiegt uns. Lasse und Arthur fahren mit dem Kanu raus und schmeißen die Angeln aus. Danach essen wir noch eine Kleinigkeit, bauen einen Ofen, auf dem ich versuche unsere Schuhe zu trocken. Dann gehen wir schlafen. Es regnet und die Tropfen knallen laut auf das Zelt. Alles scheint nass. Ich frage mich, ob es eine gute Idee war, diese Reise anzutreten. 

 Sonntag 18.08.2019 Ich schlafe sehr gut. Am nächsten Morgen erwache ich als die Sonne aufgeht. Es ist windstill und warm. Ich trinke Kaffee, ich lausche der Stille. Ich gehe schwimmen und lasse mich in der immer wärmer werdenden Sonne trocknen. Ich frühstücke am Strand und sammele Feuerholz, um es in der Sonne zu trocknen. Auch die Schuhe und Arthurs Rucksack werden wieder trocken. Als der Rest der Reisegruppe aufwacht ist es elf Uhr. Ich bin entspannt und mir ist warm. Lasse hat gut geschlafen, Arthur sieht noch verschlafen aus. Es wird gefrühstückt, dann überlegt die Gruppe, Holzofenpizza zu backen. Arthur und Lasse fahren raus auf den See, am Ufer entlang, um Feuerholz zu sammeln. Wir machen ein schönes Feuer, was tatsächlich für zwei Lagen Pizza brennt, dann haben wir alles trockene Holz aufgebraucht. Also geht es nochmal auf die Nachbarinsel, immer auf der Suche nach trockenem Holz. Auch ich fahre raus und genieße den See. Gerade als wir reinkommen, fängt es wieder an zu regnen. Schnell bringen wir das Holz in Sicherheit und sitzen dann gemütlich beisammen und plaudern über dies und das. Wir trinken Tee, wobei uns die Wespen nerven. Danach will Arthur nochmal schwimmen. Ich ruhe mich etwas aus. Beide Jungs haben ihr Handy den ganzen Tag nicht angerührt. Musik läuft auch keine. Ich liege im Zelt und höre wie die beiden sich beschäftigen. Ich bin glücklich. Es war doch eine gute Idee. Nicht so eine gute Idee war es, weiße Bettlaken für die Matratze mitzunehmen. Die Pizza war übrigens köstlich. Heute Abend wollen die Jungs nochmal Angeln und wir machen Feuer.

 Montag 19.08.2019 Es hat die ganze Nacht geschüttet wie aus Eimern, ich dachte wir werden von der Insel gespült. Der Morgen war freundlicher, viel Wind und abwechslungsreich. Zelte werden getrocknet und neu ausgerichtet. Die Reisegruppe ist unerschütterlich guter Dinge. Es wurden Fische gesichtet, so dass nun die Kartoffeln kochen und ich auf die Rückkehr der Angler warte. Wir haben einen Regenbogen gesehen. 

 Dienstag 20.08.2019 Sonne und Regen, die wechseln sich ab. Der Wind weht kühl. Heute ist der erste Heimwehtag. Wir schaffen es, uns den ganzen Tag damit zu beschäftigen, ein Feuer in Gang zu halten, Pizza und Stockbrot zu backen und uns Stühle, Wärme, Badewannen, Toiletten und Sofas zu wünschen. Lasse ist von etwas gestochen worden und hat einen dicken Arm. Arthur geht unerschütterlich schwimmen. Es gibt einen Sandstrand auf der Insel, auf den ab Nachmittag die Sonne scheint, in den aber auch der Wind genau hineinweht. Ich habe gefroren heute Nacht und etwas Halsweh. Leider ist es mir zu kalt zum Schwimmen. 

 Mittwoche 21.08.2019 Nachdem der Wunsch nach Abbruch der Reise und äußerste Langeweile geäußert wurde, beschließe ich, dass ein Tapetenwechsel angesagt ist. Nach morgiger Inspektion der Nachbarinsel, die sich in Sichtweite der Insel Nr. 5 befindet, schlage ich ein neuerliches Abenteuer für die jüngeren Mitglieder der Reisegruppe vor. Also werden nach dem Frühstück, das Zelt, die Regenplane und die Überlebenspakete gepackt und durch zweimaliges Übersetzen auf die andere Insel geschafft. Leider ist es nach wie vor kalt und windig, so dass an Schwimmen nicht zu denken ist. Es wird interessant, wie die Zeit jeweils alleine genutzt und genossen wird. Ich mache mir Feuer und Würstchen und Kaffee und lese und ruhe etwas. Ich wünsche mir, dass der Wind nachlässt. Ich habe den anderen vorgeschlagen, dass wir schon am Freitag nach Grinsby aufbrechen, damit es weniger Zeit zu überbrücken gibt. Dann müssen wir nicht am Samstag in aller Früher aufbrechen und haben den ganzen Tag Zeit, zu packen. Außerdem wissen wir nicht, wie die Überfahrt wird. Um 17h sagt die App, sollen alle Wolken verschwunden sein und der Wind soll nachlassen. Ich muss noch Feuerholz sammeln. Die Aussicht ist wundervoll. 

 Donnerstag 22.08.2019 Es ist früh am Morgen und die Sonne scheint noch. Für heute Mittag ist aber schon wieder Regen angesagt. Nachts sind es 11 C und ich friere. Heute Morgen war ich schwimmen, herrlich, und habe mich das erste Mal in dieser Woche mit Seife gewaschen, auch die Haare. Da sie so lang sind, hoffe ich, dass sie noch trocknen, bevor die Sonne wieder verschwindet. Die Jungs haben die Nacht auf der Nachbarinsel verbracht, sie haben ein Feuer gemacht und den See mit ihrer Musik beschallt. Wundervoll. 

 Für mich ist es ein Geschenk, dass die beiden sich auf ein solches Abenteuer einlassen, auch wenn sie nach drei Tagen eigentlich schon wieder nach Hause wollen. Lasse sagt, Arthur hat vielleicht zu viele Meinecke Videos angesehen. LOL. Die beiden müssen eigentlich keine Ruhe genießen, da sie im Grund genommen jegliche Form von Unruhe, Lautstärke und Lebendigkeit lieber haben. Was war es dann, was sie hergeführt hat? Arthur sagt, es war die Erinnerung an vor drei Jahren, nur sei nun, da er größer geworden sei, alles irgendwie kleiner und nicht mehr so aufregend. Es hat ihn frustriert, dass das Angeln nicht geklappt hat. Da ich nicht viel vermisse, außer Julien und Dirk, könnte ich, wenn das Wetter mich nicht so zermürben würde, noch ganz lange auf der Insel bleiben. 

 Der See liegt still in der Sonne vor mir, ich höre nur das leise Plätschern und die Vögel, außerdem das Rauschen einer kleinen Stromschnelle zwischen den Inseln. Das sind die Momente, für die es sich mehr als gelohnt hat, hergekommen zu sein.

 Freitag, 23.08.2019 Wir übersetzen an einem ruhigen Morgen nach Grinsby. Dort verbringen wir noch einen ruhigen Tag und werden am Samstag zur Rückreise abgeholt.

Autor: Sandra L., 04. September 2019