Berichte aktuelle
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

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In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Autor: Jan F., 02. Juli 2025
Mit dem Kajak auf dem Svartälven
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Die Entscheidung für diese Reise war nichts, was wir eben mal so getroffen haben. David wollte gerne wieder nach Schweden. Wir waren erst im Jahr davor dort gewesen, damals allerdings in einem festen Haus, mit allem Komfort. Ich hatte diesmal den Wunsch, mehr draußen zu sein, wirklich etwas zu erleben. Kein fester Ort, keine vier Wände, sondern Natur, Bewegung, eine echte Auszeit. So sind wir auf die Idee gekommen, den Svartälven mit dem Kajak zu erkunden. Mit Hilfe von dem Chat auf Scandtrack konnten wir diese passende Reise für uns entdecken. Als wir Freunden von der Reise erzählten, kam oft der Kommentar: „Ah, sowas wie 7 vs. Wild?“ Und im Nachhinein haben wir erfahren, dass Scandtrack tatsächlich bei 7 vs. Wild mitorganisiert hat. 

Vorbereitung und Anreise

Scandtrack stellte uns vorab eine Packliste zur Verfügung. Die war hilfreich, keine Frage. Trotzdem saßen wir beide davor und überlegten, was wirklich nötig war. Welche Kleidung ist sinnvoll? Was ist überflüssig? Wie packt man so, dass alles ins Kajak passt? Ich bin von Heidelberg gestartet, habe David in Hamburg abgeholt, und von dort sind wir zusammen nach Schweden gefahren. Wir wollten es einfach halten, deshalb kein Flug und keine Fähre.

In Hällefors haben wir unsere Kajaks und Ausrüstung übernommen. Von dort brachte uns ein Transport nach Tyfors, dem Startpunkt unserer Tour auf dem Svartälven. Ab dann waren wir allein unterwegs.

Unterwegs auf dem Svartälven

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Wir hatten uns für Hängematten mit integriertem Mückennetz und Tarp entschieden. Das war eine der besten Entscheidungen. Der Boden war oft uneben, ein Zelt wäre an vielen Stellen schwierig gewesen. Zwei Bäume gab es immer. Die erste Panne kam schnell: Ich hatte die Seile für meine Hängematte vergessen. Das fiel uns natürlich erst auf, als wir das Lager aufbauen wollten. Zum Glück hatten wir ein dünnes Paracord und ein Seil dabei, eigentlich für andere Zwecke gedacht, aber es hat gereicht.

Die ersten Tage waren geprägt vom Einfinden. Wir mussten lernen, wie wir das Kajak beladen, wie wir das Lager aufbauen, wie wir den Alltag draußen organisieren. Am Anfang war das Kajakfahren noch ungewohnt, vom Boot aus zu angeln haben wir uns erst nicht getraut. Das änderte sich mit der Zeit. Das Angeln war für mich eine neue Erfahrung. Wir hatten uns den schwedischen Angelschein besorgt. Ich fand es erstaunlich entspannend. Ich habe die Angel ausgeworfen und die Fische herangezogen, David hat den Rest übernommen. Gefangen haben wir Barsche und Hechte. Der größte Hecht war etwa siebzig Zentimeter lang, der größte Barsch war bei etwa 35 cm. Über dem Lagerfeuer zubereitet schmeckten sie besonders gut.

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Die Natur am Svartälven war beeindruckend. Die Ufer waren von endlosen Wäldern gesäumt, das Wasser war oft so still, dass es wirkte wie ein Spiegel. Manchmal haben wir das Paddel einfach ins Boot gelegt und uns treiben lassen. Das Licht spielte zwischen den Bäumen, es war still, nur unterbrochen vom Plätschern des Wassers oder dem Ruf eines Vogels. Gerade abends, wenn die Sonne tief stand und das Wasser golden schimmerte, war das ein Anblick, den man nicht vergisst.

Herausforderungen und Erlebnisse

Die Nächte waren oft kalt, trotz guter Schlafsäcke. Wenn der Wind drehte oder das Tarp nicht perfekt gespannt war, zog es ordentlich. Ab dem dritten Tag wurden die Mücken ein echtes Problem. Vor allem die kleinen Sandmücken haben uns zugesetzt. Wir haben versucht, mit langer Kleidung, Mückenspray und Lagerfeuer gegenzuhalten. Es hat geholfen, aber es war anstrengend. Der Schlauchschal war wirklich Gold wert. Unser Essen war einfach, meist Reis mit Tomatenmark, dazu manchmal eine Karotte oder den frisch gefangenen Fisch. Nach dem Verlust unseres Wasseraufbereitungsmittels mussten wir das Wasser abkochen. Tee war dann unsere Rettung. Aber auch so haben wir manchmal einfach das kühle Wasser des Svartälven getrunken und siehe da, uns ist nichts passiert. Wir haben Biberspuren gesehen, frische Elch-Losung entdeckt und unzählige Vögel gehört. Besonders beeindruckend war, wie wenig man eigentlich braucht, um draußen zurechtzukommen, wenn man sich darauf einlässt.

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Fazit

Wenn ich heute auf die Woche am Svartälven zurückblicke, bin ich froh, dass wir das gemacht haben. Es war kein bequemer Urlaub, aber es war ein echtes Erlebnis. Wir würden beim nächsten Mal noch konsequenter packen, weniger mitnehmen, alles gründlicher durchgehen. Und natürlich keine Seile für die Hängematte vergessen. Was gut funktioniert hat, war die Entscheidung für die Hängematten und der bewusste Verzicht auf viel Technik. Das Handy hat uns nicht gefehlt. Das Angeln war eine wertvolle Erfahrung. Empfehlen würde ich so eine Tour jedem, der bereit ist, auf Komfort zu verzichten und die Natur wirklich erleben möchte. Der Svartälven ist dafür ein idealer Ort. Wer Stille sucht, Weite genießen kann und auch mal mit Herausforderungen umgehen will, wird dort genau richtig sein. Es war eine wundervolle Erfahrung!

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Autor: Jan F., 02. Juli 2025