Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Autor: Marius P., 30. September 2013
Urlaub mit Biss!

Ein Reisebricht startet wohl meist mit der Anreise zum Urlaubsort, in einem Bus, Flugzeug oder Auto, unsere Reise begann schon mit dem Klick auf den „Buchen“ Button und der Vorfreude auf den Gemeinsamen Trip. Der Gedanke, die „eigene Insel“ in Beschlag nehmen zu können war aber auch zu himmlisch.

 Nun hätten wir einfach auf den Beginn der Reise warten können, das kam aber gar nicht in die Tüte und so pushten wir uns gegenseitig mit Kartenausschnitten, YouTube Videos und natürlich den wöchentlich geposteten Bildern auf der scandtrack-Seite auf Facebook. Eine gemeinsame Shoppingtour, zum Globetrotter nach Köln, steigerte die Erwartungen auf unsere Unternehmung ins unermessliche.

 Für 4 Leute ging es ab Köln mit dem Bus ins Basiscamp, nach 10 Stunden stieg in Puttgarden dann auch unsere Nummer 5 zu und komplettierte die Gruppe. Nach weiteren 10 Stunden kamen wir in Lennartsfors an. Diejenigen die sich mit 4 Gewinnt, Quartett und ein paar kühlen Getränken wach gehalten hatten, sahen nicht viel schlechter aus als die, die intensive Augenpflege betrieben hatten. Nach kurzem umladen des Gepäcks ging es mit einem kleineren Bus zum Stora Bör. Dort nahm uns Scandtrackurgestein Tina in Empfang, wir checkten unser Material, verluden alles auf unsere Kanus und paddelten zur Insel. 

 Auf dem Weg dorthin, mitten auf dem See, hörten wir auf zu paddeln und hielten kurz Inne, was wir dann hörten ist nicht zu beschreiben, denn wir hörten NICHTS, gar NICHTS. Wir haben probiert dieses Erlebnis den Daheimgebliebenen zu erklären, aber wer es noch nicht selbst erlebt hat, wird sich das nicht vorstellen können. 

 Weiter ging es zur Insel und wir waren wirklich erstaunt wie groß diese war und wie viel Glück wir hatten, denn direkt vor unseren Augen thronte eine beachtliche Schutzhütte. Nach dem Anlegen bezogen wir die neue Behausung und verzichteten auf den Zeltaufbau, dafür spannten wir die Planen auf um einen trockenen Platz für das gesammelte Feuerholz zu haben. Schnell wurden die Angeln für die erste Hechtjagd präpariert, Feuerholz gesammelt und gesägt, die Provianttonnen sortiert und ein Speiseplan für die Woche aufgestellt. Wir warteten einen kleinen Schauer ab, dann erkundeten wir unsere Insel und hielten Ausschau nach vielversprechenden Angelplätzen. Es war für alle klar, dass jeder von uns wenigstens einen Fisch aus dem Wasser ziehen würde, weit gefehlt  

 Am nächsten Tag probierten wir unser Glück und angelten von den Kanus aus, was nicht von Erfolg gekrönt war. Dafür trösteten wir uns am Abend mit der sagenhaften Terrence-Hill-Pfanne aus dem Outdoor-Kochbuch, welche die Stimmung, nicht aber das Klima, verbesserte.  

 Am dritten Tag machten wir uns auf zur verwaisten Nachbarinsel, erkundeten diese ein wenig, verluden vielversprechend aussehendes Holz in unsere Kanus und sammelten 1 ½ Stunden lang Blaubeeren. Zum Abschalten eine perfekte Beschäftigung, denn nicht einer verschwendete jetzt noch einen Gedanken an den Stress auf der Arbeit oder das bevorstehende Semester. Aufgrund unserer nur mäßig ausgeprägten Kenntnis über Pilze wagten wir uns an diese nicht heran, was wohl auch für alle Beteiligten das Beste gewesen sein wird.

 Die Tage flogen regelrecht an uns vorbei und der Fisch wollte nicht beißen. Ein Kanu machte sich trotz widriger Bedingungen auf und suchte den gesamten oberen Teil des Sees nach vernünftigen Angelplätzen ab. Zur Belohnung riss nach den ersten Paddelschlägen die Wolkendecke auf und die Besatzung wechselte schnell vom Fleecepullover aufs T-Shirt.  Zudem gab es noch ein erstes beinahe Erfolgserlebnis, man hatte den ersten Biss zu verzeichnen, an Land ziehen konnten wir den glitschigen Brecher allerdings nicht. 

 Als sich schon Resignation in der Truppe breit machte und man den See und alle darin schwimmenden Flossenfreunde verfluchte, passierte es. Wir zogen einen 65 cm langen Hecht aus dem Stora Bör. Die Stimmung an der Feuerstelle kochte als der Hecht in einem gut aussehenden Alufoliemantel auf den Rost gelegt wurde. Aussagen, Hecht wäre kein so leckerer Speisefisch, muss man an dieser Stelle zurückweisen. Wenn er absolut frisch ist und man eine Woche auf den Fang hingearbeitet hat, ist er einfach nur köstlich. Die letzten Stunden auf der Insel verbrachten wir damit das Material sauber zu bekommen und unsere Sachen für die Abfahrt zusammen zu legen. 

 Auch die Rückfahrt von 20 Stunden konnte uns nicht schocken und einer Buspanne am Dortmunder Hauptbahnhof (Getriebeschaden) begegnete man mit einem müden Lächeln, es schien als hätten wir die Ruhe der Insel einfach mitgenommen. 

 Jetzt sitzen wir wieder hier im regnerischen Rheinland mit dem Lärm von Bahnen, Autos und Maschinen und wollen alle nur eins, zurück auf die Insel, zu diesem perfekten Mix aus Erholung und Abenteuer.

Autor: Marius P., 30. September 2013