Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Autor: Denise S., 15. September 2014
„Nur Regen, dafür viel Fisch und Elche"

Bis zur Abfahrt waren dies wohl die einzigen Gedanken die ich mir den Urlaub mit meinem Freund betreffend machte. Und so standen wir in Hannover und warteten sehnsüchtig darauf abgeholt zu werden. Wie es in solch erwartungsvollen Situationen nun mal ist mussten wir uns lange gedulden bis der Bus endlich ankam – doch dafür erwarteten uns viel Platz, humorvolle Busfahrer und die Gesellschaft so einiger witziger Vögel (Mitreisende).

 Als wir dann ausgeschlafen (Haha!) am Camp eintrafen wurden wir freundlich mit Worten und Essen begrüßt und die „Adventure Road“ hinab geführt. Dort ging alles recht schnell, wir erhielten unsere Outdoorausrüstung  und eine Versorgungstonne in der  sich quasi eine Miniaturausgabe des Landes in dem Milch und Honig fliesst befand. Nach einer kurzen Paddelschulung ging es auch schon den Berg runter und ab aufs Nasse. Auf dem See befand man sich zuerst in einer Traube Kanus wieder, die einem eine Akustikkulisse, die einem über Diskussionen der richtigen Paddeltechnik bis hin zu Gekeife über den Standort auf der Landkarte, alles bot. Was einem erst ein Schmunzeln ins Gesicht zauberte traf uns später am Tag selbst ziemlich hart-wir hatten keine Ahnung wo genau wir uns auf diesen großflächigen  Wassermengen befanden. Letzendlich erreichten wir durch Zurückpaddeln doch noch einen Lagerplatz (dass wir eigentlich zu DANO 10 wollten und  dann bei der Nummer 18 landeten macht die Verwirrung ziemlich deutlich). Beim gemeinsamen Essen stellte sich dann heraus dass es unseren beiden anderen Mitcampern nicht anders ergangen war, nochmal würde uns dies aber nicht passieren!  

 Die Kilometer die wir am Tag zuviel gepaddelt waren sparten wir aufgrund starken Windes  am nächsten Tag ein und legten nur die nötigste Strecke zurück. Der Wind brachte uns einen See mit Wellen die sich für uns hysterische Kanuamateure so anfühlten als würden wir den Atlantik überqueren, mit ins Kanu schwappendem Wasser und allem drum und dran. Doch es hatte sich gelohnt. Der Lagerplatz war hoch gelegen und  bot eine wunderschöne und weite Aussicht übers Wasser, dazu kam Mitte des Tages noch blauer Himmel und Sonnenschein, so dass wir den Rest des Tages nur am Sandstrand verstreichen ließen. Die Nacht verbrachten wir am gemütlichen Feuer  in der Schutzhütte unter dichtem Dach im prasselnden Regen. 

 Den nächsten Tag erlebten wir unter einer grau bis schwarzen Wolkendecke die sich wie gemalt auf dem stillen Wasser spiegelte. Wieder mal perfekt getimed erreichten wir beim ersten Tropfen unseren angestrebten Lagerplatz  und genossen  die Nacht über den Schutz der Hütte.

 Als der Nebel verzogen war ging es weiter, diesmal auch schon früh am Tag mit prallem Sonnenschein. Der nächste Lagerplatz übertraf mal wieder, wie jeden Tag, die davor besuchten und hatte einige Überraschungen auf Lager. Ob vergessen oder mit voller Absicht weiß man nicht, doch es befand sich ein liegengelassener Campingstuhl (mit Lehne!) am Lager, der uns viel Freude bereitete! Nach dem allabendlichen Baden und Erkunden der Insel, fand sich jeder einen Platz um die Stille auf sich wirken zu lassen und die Flora und Fauna zu genießen-sogar eine Languste wurde gesichtet.

 Nach Feuer und Stockbrotmahlzeit sollte in der Schutzhütte genächtigt werden, aber eine Mäusefamilie die unter der Hütte wohnte und sich zwischenzeitlich auch in die Hütte verirrte machte diesen Plan grösstenteils  zunichte.  Trotzallem schafften wir es den Grenzstein zu Norwegen zu erklimmen, ins andere Land zu schnuppern und einen traumhaften Sonnenuntergang mit anschließenden Nordlichtern zu bestaunen.

 Beim Frühstück begleitete uns das handzahme Scandtrack Eichhörnchen, das wohl wie man hörte jeden Besucher beglückt. Als der letzte Rest Nutella aus dem Glas gekratzt war wurde uns bewusst, dass unsere Tour nun ein Ende nehmen muss. Die Nutella Zeituhr rief auch die anderen Kanuten zurück ins Nest und es herrschte eine einmalige Stimmung, auch wenn es an Ausrüstungrückgabe und somit in Richtung Heimfahrt ging. Nachdem alles erzählt und ausgetauscht war, ging es mit dem Bus zurück in den lärmenden Alltag. Nun sitzt man hier, hört pünktlich zu jeder Viertelstunde die Kirche läuten und vermisst die Stille auf den Weiten des Wassers. Wir haben auf dieser Tour viel gelernt:  Schweden und die Natur zu lieben, dass das Scandtrack Team eingelegte Heringe nicht als Zeltbefestigung bei der Rückgabe akzeptiert und auch das alle vorher gemachten Gedanken wie in der Überschrift enthalten völlig falsch waren.

Autor: Denise S., 15. September 2014