In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
Disclaimer: Ich habe den Bericht ursprünglich bei Word formatiert und als pdf exportiert. Das habe ich auch versucht anzuhängen.
Einfach mal raus, so richtig abschalten, den Alltag vergessen. Eine Woche fast komplett ohne Handy, ohne täglich hunderten WhatsApp-Nachrichten oder Hiobsbotschaften von den neuesten Aktionen von Trump, Putin & Co. Wer diese Form der Freiheit erleben will, muss die Reise nach Nordmarken in Schweden auf sich nehmen.
Los ging es bei Dämmerung am Omnibusbahnhof Hamburg. Die Fahrt Richtung Norden inklusive zweier Fährfahrten wirkte für uns auf eine Art surreal: Dunkelheit, Schläfrigkeit, noch einmal die Augen zumachen im Bus – und plötzlich wacht man in der Welt auf, die uns Astrid Lindgren in unserer Kindheit vielfach beschrieben und schmackhaft gemacht: Hohe Nadelbaumwälder, weite Seen und dazwischen vereinzelte Häuser mit roter Holzfassade und weißen Fensterrahmen.
Mittels maßloser Selbstüberschätzung hatten Joscha und ich eine relativ unrealistische Rund-Route mit einem Schnitt von 20-25 Kilometern geplant. Schnell haben wir gemerkt: Hier wollen wir es viel langsamer und genussvoller angehen lassen.
Gestartet sind wir mittags von Höglund aus. Unser erstes Ziel war das Überstehen der Schleuse in Lennartsfors. Nachdem wir erstmal ein bisschen hilflos waren, hat uns die sehr freundliche Schleusenwärterin auf dem Weg durch die drei Kammern unterstützt – zum acht Meter tiefer gelegenen Lelång-See.
Zwar bieten die DANO-Rastplätze den Komfort des Lagerfeuers und der Toilette. Wir haben aber schnell gemerkt: Wir sind so gut ausgerüstet und das Bedürfnis nach Einsamkeit in der Natur ist so groß, dass wir viel lieber auf eigene Faust einen Lagerplatz für die nächste Nacht auskundschaften. Das erste Nachtquartier war eine kleine Insel, die wir liebevoll „B. Roland“ getauft haben.
eiter ging es am nächsten Tag in Richtung Süden zu unserer ersten Nacht auf einem DANO-Rastplatz. Joscha ist direkt kreativ geworden, hat einen Hefeteig geknetet und daraus hervorragende Pizzabrötchen auf dem Lagerfeuer gebacken.
Außerdem ein absoluter No-brainer wenn man ein Lagerfeuer hat: Folienkartoffeln. Einfach für eine Viertelstunde in die Glut werfen, am Ende Margarine, Salz, Pfeffer und Kräuter der Provence drauf und schon hat man ein supersimples, nahrhaftes und Schmackhaftes Abendessen.
Da es unser Plan war, es bis zum Västra Silen See zu schaffen, war das nächste Ziel eine kleine Insel vor der Mündung zum Kanal in Richtung Gustafsfors. Erwartbarer Weise hatten diese Idee auch noch einige andere Kanuten, zumeist von Süden kommend, womit sich diese Insel von uns den liebevollen Namen „Partyinsel“ verdient hat. Wir hatten unser Lager noch relativ einsam, ein Stückchen weiter stand aber Zelt an Zelt.
Während Joscha dort seine ersten erfolglosen Angelversuche gestartet hat, habe ich ein bisschen mit den Enten rumgehangen, die erstaunlich zutraulich waren. Während die eine an meinem Schuh geknabbert hat, hat die andere sehr gekonnt für ein schönes Porträt Model gestanden.
Nachdem ich festgestellt hatte, dass die massig vorhandenen Preiselbeeren zwar relativ bitter, im Müsli aber eine super Ergänzung sind, habe ich sie bei keinem Frühstück mehr ausgelassen.
Die Fahrt durch den Kanal am nächsten Tag hat uns besonders gut gefallen. Dort war es meist besonders ruhig und windstill.
Den entferntesten Punkt unserer Reise haben wir dann auf einer Insel im Västra Silen See erreicht. Unser leicht erhöhter Lagerplatz bot einen perfekten Blick über den See. Zum Abendessen gab es Nudeln mit Tomatensauce und unserer besonderen schwedischen Geheim-Gewürzmischung mit der Geschmacksrichtung Waldboden.
Um im Zeitplan für unser finales Ziel – noch einer Nacht im Foxen-See – zu bleiben, ging es am nächsten Tag schon wieder zurück durch den Kanal, die Schleuse von Gustavsfors und zu einem Platz mit ziemlich hübscher Aussicht auf dem äußersten Landzipfel von der Insel Gummenäsön.
Die dortige Stille war absolut magisch. Und am etwa 200 Meter entfernten Festland konnten wir an diesem Abend mehrmals ein Reh beim abendlichen Badespaß beobachten.
Gut ausgeruht ging es am Folgetag auf unsere ambitionierteste Etappe: Wir wollten die Nacht in der Gegend von B. Roland verbringen. Da unsere geliebte erste Insel schon belegt war, ging es kurzerhand auf die Nachbarinsel (S. Island), die eine vielleicht sogar noch hübschere Bucht direkt am Rastplatz zu bieten hatte. Der abends einsetzende Regen war dank Joschas Tarp-Konstruktion kein Problem für uns. Darunter wurden bis spät in die Nacht Karten gespielt.
Mit kurzer Stippvisite im Skandtrack-Basecamp in Höglund ging es nun zu einem neuen großartigen Anblick: Dem insel- und buchtenreichen Foxen-See. Unsere Lagerplatz-Scouting-Tour war die bis dato wildeste. Starker Wind und hohe Wellen haben es im Boot zu einer relativ feuchten Angelegenheit gemacht. Aber der Aufwand hat sich gelohnt! Meine reichhaltige Preiselbeer-Ernte habe ich in einem kurzen Kreativitätsanflug zu Marmelade verarbeitet – eins meiner absoluten Highlights.
avon gab es auf der Insel aber noch mehr: Der Sonnenuntergang und der anschließende magische Sternenhimmel haben die Tour an unserem letzten Abend zu einem würdigen Abschluss gebracht.