In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
Aus 4 wurde 6/ 6 Freunde müsste ihr sein / Ed war das Ziel
Es war einmal vor langer langer Zeit, um genau zu sein Oktober 2024. Die letzzte Kanutour lag grade 6 Wochen hinter mir und ich saß abends am PC und sprach mit Mirko, dem Rekordhalter in Buchungen bei Scandtrack.
Mirko und ich wollten wieder los! Zusammen mit unserem Lahnabwärtspaddler Tim, den ich letztes Jahr mitbrachte, sollte es ein paddelstarkes Kanutrio bzw Quartett werden. Schnell legten wir Ed als Ziel fest. Mit einem vierten Mann ambitioniert, aber machbar. Nur der vierte Mann fehlte!
So kam es, dass Daniel mich eines Tages auf der Arbeit besuchte und wir hatten unseren vierten Mann.
Doch es kam noch anders. Eigentlich wollte Tims Bruder Jan mit einem Freund die Woche mitfahren und sich losgelöst von uns eine schöne Zeit machen, doch eben jener Freund sprang eine Woche vorher ab. Also was tun? Ich rief meinen Freund Dennis an, den Daniel und Mirko aus 2019 kannten, Zusage! Daniel und Mirko wussten davon nichts! Also schnell Scandtrack bescheid geben und so ging am 05.09. der private Scandtack Express in Form von Tims Passat vollgepackt gen Schweden!
Ich war nervös ob das mit den beiden Fähren alles klappt! Kurzer Zwischenstopp in Wedemark, noch eine Tasche von Mikro, der zusammen mit Daniel schon die geführte Tour paddelte, in den übervollen Kombi laden.
Die Kanugötter meinten es gut mit uns und so waren wir morgens um 8 Uhr bereits im Outdoorcamp Höglund, Lennartsfors, Schweden.
Gemütlich ging es mit Unmengen Gepäck über die Adventureroad zur Materialausgabe, an der wir uns mit Mirko und Daniel um halb 10 verabredetet hatten.
Ich übergab Sandra noch Ahle Worscht und eine Flasche Äppler (Apfelwein für die Nicht-Hessen), die sich Jens von mir gewünscht hatte.
Die große Überraschung kam dann, als die beiden Doppeltourer Tim und mich begrüßten und ich beiden mitteilte, dass ich nicht eine Flasche Minttu für Mikro, sondern gleich 3 Flaschen dabei habe. 2 Flaschen Minttu und die größte „Flasche“ Dennis!
Große Augen, fassunglose Gesichter und ein herzliches Wiedersehen später brachten wir nun 4 Essenstonnen, Unmengen Gepäck, Werkzeug und gute Laune zum Strand, verluden alles und es ging los.
Angesichts der frühen Uhrzeit paddelten wir nicht nur bis zu Rastplatz 10 sondern bis Dano 8 auf Trollön, die schwedisch norwegische Insel.
Dort hatten wir eine große Menge Terence Hill Pfanne, den ersten herrlichen Sonnenuntergang und ein sehr gefräßiger Eichhörnchen, was sich Doppelkekse klaute!
Sonntags sollte es also losgehen: Ab auch Dano 6 Richtung Ed! Nach einem guten Frühstück ging es los – aber schnell hatte ich ein Problem! Mein Paddel ist gebrochen! Also Hals über Kopf traf ich die Entscheidung mit Dennis und dem halben Paddel zurück ins Camp und ein neues holen, während Mirko, Daniel, Tim und Jan den Weg zu Dano 6 antreten sollten. Wir brauchten knapp 2 Stunden für die Strecke, da Dennis beim steuern mit dem kaputten Paddel mich natürlich ausbremste. Wir bekamen schnell unser neues Paddel und machten uns auf den Weg zu den anderen 4. Die warteten auf Guppviksön, Dano 7, auf uns. Sonntags paddelten Dennis und ich ca 28 Kilometer und so freuten wir uns über Bratkartoffeln, einen traumhaften Rastplatz und den Blutmond abends! Ich schickte meine Drohne hoch und nahm die Insel als Video komplett mal – herrlich!
Das nächste Problem wartete auf uns: Wir waren so hungrig und verfressen, so dass wir Montags anfangen mussten zu rationieren obwohl wir durch unkoordinierte Buchung, eine Tonne mehr als normal mithatten, 4 Salamis extra und diverse Doppelkekse zusätzlich an Bord hatten. Dort begann auch das eigentliche Abenteuer – wir fuhren in den Kanus los Richtung Süden gen Ed in ein Gebiet, dass unser Allmächtiger Mirko noch nie befahren hatte!
Mittagspause machten wir auf Dano 6, einer kleinen Insel mitten auf dem See. Die Insel beherbergte zwei Kajakfahrer, die wir später wieder treffen sollten. Nach wiederum einer sehr üppigen Mahlzeit ging es weiter und die nächste Katastrophe wartete auf uns.
Das schwarze Paddel von Jan, dem Bruder des legendären Lahnabwärtspaddlers Tim, bog sich ähnlich wie meins am Vortag stark durch.
Ein Anruf im Camp und wir vereinbarten eine Paddelübergabe in Sund an der Seilfähre mit Arne, dem Sohn von Sandra und Jens.
Arne schaute sehr ungläubig, da wir einen Tag vorher ja erst im Camp waren und heute in Sund. Ich glaube der Arme hat heute noch ein Schleudertrauma als wir ihm von unserem Hunger und den bereits vernichteten Essensvoerräten berichteten.
Aber zurück zu uns, wir lieben es ja, wenn Pläne funktionieren, so ist der Plan nach Ed zu fahren über die Danos 8, 6 und 4 nun endgültig in sehr weite Ferne gerückt.
Wir entdeckten Dano 5, einem wunderschönen und wenig frequentierten Rastplatz am Rande eines Naturschutzreservates mit Holzlager, einem Holzspalter und zwei Toiletten! Langsam bekam der Urlaub was von Glamping!
Einziger Wermutstropfen ist, dass die Äpfel dort sehr sauer sind und wenn man auf der falschen Seite des Schils anlandet, man knietief im Schlamm versinkt und Mühe hat wieder heraus zu kommen, so wie ich.
Die abendliche Besprechung nach eingehendem Karten- und Wetterstudium verpasste dem Plan nach Ed zu kommen einen herben Rückschlag.
Als Gruppe quasi keine Chance, da die Kräfte sehr unterschiedlich waren und sich mein linker Ellbogen meldete. Nichts destotrotz versuchte ich am Mittwoch morgen Mirko davon zu überzeugen zu zweit zu fahren, leeres Kanu und Vollgas. Ja der jugendliche Leichtsinn in mir und das Fehlen von Vernunft. Wir machten das Beste aus dem Ruhetag, ehe es wieder nach Norden gehen sollte.
Mittagsschläfchen, Holzvorrat aufstocken, Pizzaofen und Schwitzhütte! Es könnte also deutlich schlechter sein!
Jan verwirklichte sich im Pizzaofen, den wir zusammen befeuerten und sehr leckere Pizzen raus holten. Zum späteren Abend ging es unter Anleitung von Saunameister Mirko mit einem Minzaufguss in die Schwitzhütte und natürlich danach in den See!
Am Mittwoch ging es dann weiter, wieder Richtung Lennartsfors zurück. Mit einer kurzen Pause bei den Kajak-Campern auf Dano 6 zogen wir weiter auf Dano 7, wo uns auch nach einer windigen Überfahrt eine vierer Gruppe Kajakfahrer erwartete. Grimmig guckende Biker, die sich aber als herzlich herausstellten, nicht zuletzt, da einer der Vier ein Studienkollege von Mirko ist, von damals also!
Man half sich gegenseitig, unser Tim versuchte die Eskimorolle vorzuführen, was auf Grund von Materialschwäche nicht gelang, so War er aber gleich zwei mal unter Wasser.
Donnerstag ging es weiter, Trollön oder ein anderer Rastplatz, im Zweifel in Norwegen, sollte es werden. Mit wenig Hoffnung, leeren Essenstonnen und jeder Menge flüssigem Sonnenschein wurde die Wasserdichrtigkeit unserer Ausrüstung mehr oder weniger erfolgreich getestet. Bei mir war die Regenjacke mehr Dekoration und bei Mirko war es eine Tasche mit Klamotten, an der der Reißverschluss versagte.
Ziel war zuerst Trollön, wenn da nichts frei gewesen wäre, wäre es weiter gegangen, aber eine junge Vierergruppe brach grade auf und so hatten wir ein Dano. Also alles wie immer: Kanus ausladen, alles hochtragen, Feuer anmachen, Schlafplätze einrichten. Durch das gemeldete Wetter spannten wir noch Planen, dass wir halbwegs trocken sitzen konnten, was uns auch gelang.
So brach bei erhöhter Luftfeuchtigkeit der Freitag an.
Zum Frühstück vernichteten wir Pancakes aus 1,5 Kilo Mehl und einer Packung Müsli zusammen mit Äpfeln und Marmelade.
Wir waren das erste Mal auf der gesamten Tour satt!
Nach einem Verdauungsschläfchen sollte es dann für Jan, Tim, Daniel, Dennis und mich mit leerem Kanu nach Bastnäs zum legendären Autofriedhof gehen, den ich seit 5 Jahren nicht gesehen hatte. Wir nutzen eine regenpause um loszufahren, doch wie sollte es anders sein: Wenn ich sage „Wetterradar sieht gut aus“ kommt es anders als man denkt. Noch vor Dano 9 regnete es leicht. Die letzte Unterhose wurde nass... Klagt nicht, es könnte schlimmer kommen! Wir klagten nicht und es kam schlimmer! Ich drehte mich wenig später im Kanu um und sah eine Wand aus Regen über den See ziehen! Faszinierend anzusehen! Nass auf 3 war nicht mehr, das war nass und zwar JETZT! Wir suchten durch ein kleines Gewitter Schutz und ich sah die Nachricht von Mirko, der im Camp die Ruhe ohne die hessichen Babbelsäcke Dennis und mich genießen wollte, „Schutz suchen“!
Ein 30 Sekunden Telefonat später wussten wir, dass es unser Lager zerlegt hat, alles was nicht in Hütte bzw im Zelt war, nass war.
Wir drehten unversichteter Dinge um, machten auf Grund der leeren Kanus nochmal kurz Pause an einem Strandabschnitt ca 2 Kilometer vor Dano 9 weil die Wellen extrem wurden. Ich ging zu Fuß weiter, ich brauchte Wärme und eine Auszeit vom Geschaukel in der Mitte des leeren Kanus. Kurz vor Rastplatz 9entdeckte ich Daniel und Tim und Jan und Dennis mit den Kanus. Dennis hörte ich auf Grund seiner zarten Stimme. Kurz durchs Unterholz, ab ins Kanus und über den See, zack waren wir zurück und bauten unsere Planenkonstruktionb wieder auf. Blöd für mich: Schuhe durchnässt, sie standen nicht in der Hütte. Blöd für Dennis, die letzte Hose war nass.
Wir waren eine weitere tolle (ja wirklich toll!) Erfahrung reicher, machten uns aus den kümmerlichen Resten noch was zu Essen.
Abreisetag... Voller Wehmut ging es nach einer tollen Woche ein letztes Mal ans Kanus beladen. Unterwegs machten wir Regenpause auf Dano 11 nur um dann danach von einem weiteren Schauer wieder nass zu werden. Im Camp wurde das Wetter nicht besser...
Es regenete unaufhörlich und es wurde immer mehr. Dank einer leicht unkoordinierten Materialabgabe von unserer Seite aus, wurde der Rest der Ausrüstung auch noch nass. Aber was solls! So muss das!
Nach einer Dusche und einer kurzen Unterhaltung mit Jens ging es dann noch schnell hoch an den Busparkplatz um sich von Daniel und Mirko zu verabschieden.
Um 14:30 Uhr war dann die Woche Schweden wirklich vorbei und Tim fuhr seinen Passat gen Süden nach Hause. Ankunft 06:30 uhr bei mir zu Hause.
Und das Fazit?
Der beste Plan hält bis zum ersten Feindkontakt bzw. Paddelschlag.
Nochmal in der Besetzung geht nur mit 4 Essenstonnen!
Jedes Wetterradar ist nur so gut wie der nächste Wind.
Eichhörnchen sind Doppelkeks Liebhaber.
Danke an meine Freunde für die tolle Woche!