Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Autor: Philipp A., 18. November 2022
Geil! Geil! Geil! Stein & Aktories in Nordmarken

Für Bear Grylls, unser Vorbild.

Hamburg sollte es sein. Der Start unserer gemeinsamen Reise. Um die Fahrt etwas zu entzerren, planen wir die Anreise als Mischung aus Zugfahrt und Busfahrt mit einer Nacht in Hamburg.

Nicklas hatte sogar das Glück, sich die Zugfahrt zu sparen, da er einen Geschäftstermin vor der Weiterfahrt nach Schweden in Hamburg hatte und somit zwei Zugfahrten zu keiner kombinieren konnte. Nach dem Zusammentreffen in Hamburg ging’s ab zu Penny, Proviant für die Fahrt besorgen. Eine Gin und Tonic Mische für die Abende am Lagerfeuer durfte natürlich auch nicht fehlen. Ein herzliches Dankeschön an Penny an dieser Stelle für die hervorragende Produktauswahl für Busreisen. Nächster Schritt war eine Outdoor tauglicher Haircut. Um die Reisekasse nicht allzu sehr zu strapazieren, entschlossen wir uns in den schäbigsten Friseur zu gehen, den wir in Hamburg finden konnten. Am Hauptbahnhof wurden wir fündig. Von langer Matte ging’s direkt auf 6+9 Millimeter runter. Wie kurz 6 und 9 Millimeter tatsächlich sind, wurde uns erst nach mehrfacher Warnung durch den Friseur und fallender Matte klar. Der Schock saß, die Motivation auf die erste Outdoor Dusche stieg jedoch sogleich. Da wir noch eine ganze Nacht auf dem Kiez vor uns hatten, entschlossen wir uns gemütlich im Miniaturwunderland zu starten. Davor musste noch etwas in den Magen. Bei Luigi im Portugiesen Viertel wurden wir fündig, inklusive einem leckeren Absacker. Nachts bis ein Uhr war super wenig los und man konnte wild die Aktion Buttons drücken. Das Highlight war die schimpfende Frau, die sich über den unfähigen Mann echauffierte, welcher ein Baum auf das gemeinsame Heim fällte.

Völlig überwältigt ging es mit der Fähre am abendlich blau illuminierten Hafen ab auf die Reeperbahn. Lange hielten wir jedoch nicht durch - ein, zwei Wegbier in den Kiezkiosken, dann ging’s ins Bett.

Die Busfahrt von Hamburg lief super, eingeschlafen, durchgeschlafen, in Schweden wieder aufgewacht, Outdoor Ausrüstung in Empfang genommen, Kanu beladen und los ging das Abenteuer.

Eingetrübte Stimmung an der Fischfront - das war die Stimmung zum Start der Reise. Leon, ein gemeinsamer Freund, hatte uns noch auf der Busfahrt vorgewarnt: Er war in der Woche zuvor in Nordmarken unterwegs. Bilanz: Null Fische, null Bisse, Enttäuschung. Der Beißindex stimmt jedoch positiv, 97 von 100 Punkten waren vorhergesagt und sollten sich bewahrheiten, doch dazu später mehr. Der Beißindex löste auf der Reise jedenfalls schnell in der Prioritätenliste die Wettervorhersage ab, welche in den Hintergrund rückte.

Nach vollzogenem Equipment-Check ging es direkt mit wahnsinnigem Tempo auf dem Wasser bei uns los. Als erfahrener Kanute konnte Nicklas sofort als Steuermann glänzen. Der Novize Philipp fand schnell den richtigen Schlag, war Rhythmus Macher an der Bootspitze und sorgte für den nötigen Speed. Nicklas brachte uns in perfekter Symbiose mit Philipp zielsicher an die erste vielversprechende Angelstelle. Da ging selbstverständlich erstmal nix. Die Lösung war jedoch schnell gefunden. Professionell wurde das Kanu zum absoluten Hecht-Jagdschiff umgebaut und von da an wurde zu jeder Sekunde mit 2 Angeln geschleppt. Ballern, ballern, ballern - sonst geht da nix, unser Motto. Und es sollte sich bewahrheiten. Einige Paddelschläge später surrte die Bremse von Angel No. 1, Anschlag und schnell war klar: Da ist kleines an der Leine! Geil, geil, geil!

Philipp kescherte das Biest mit Bravour. Abendessen gesichert!

Nach dem wilden Kampf mit dem ersten Hecht wurde direkt das nächste Dano ausfindig gemacht, worauf wir dann zielsicher zusteuerten. Der Tag war inzwischen schon fast vergangen, weshalb wir mit Stirnlampen bewaffnet das erste Camp aufschlagen mussten. 

Doch das Feuer brannte schon. Zwei nette Kollegen hatten das Dano schon bezogen, es war jedoch noch genug Platz und gute Stimmung.

Hecht am Spieß - ein 1A Rezept aus dem Kochbuch. Jam Jam Jam.

Die weiteren Tage verliefen ähnlich erfolgversprechend: Jeden Tag Fisch, Natur pur und wunderschöne Danos. Perfektes Wetter (der letzte Tag wird verdrängt…). Nette Leute kennengelernt. Pilze satt (Philipp konnte am Ende keine mehr sehen), Berries im Überfluss (vor allem auf Berry Island - Standort wird unter Verschluss gehalten)

Bilanz der Woche:

4 laufende Meter Fisch (alle in Gedanken aneinander gelegt und natürlich alle gegessen!), super Stimmung, super Witterung, jeden Tag voller Aktion, Natur von ihrer schönsten Seite. Geil, GEIL, GEIL! (P.S. das war übrigens unser Wochenmotto)

Die Rückfahrt nach in den Süden wurde wieder aufgeteilt in 2 Tage. Nach der Busfahrt, die wie bei allen anderen auch hauptsächlich aus unruhigem Schlaf bestand, kehrten wir in unser Hotelzimmer direkt auf der Reeperbahn ein. Von Ronny’s Zimmer aus hatten wir direkte Sicht auf die Zielkneipe des letzten Abends. Elbschlosskeller, nach einer durchzechten Nacht ging es am nächsten Morgen mit dem ICE zurück nach Freiburg, natürlich mit den obligatorischen Problemen der Deutschen Bahn. “Sehr geehrte Fahrgäste, leider ist die Elektronik defekt, weshalb wir nicht auf maximales Tempo beschleunigen können. Wir bitten um Ihr Verständnis.” Mit satter Verspätung erreichten wir dann endlich Freiburg und konnten gar nicht darauf warten, am nächsten Tag unserem normalen Alltag wieder nachzugehen.

Scandtrack ist uneingeschränkt weiterzuempfehlen, danke für das einmalige Outdoor Adventure!

Autor: Philipp A., 18. November 2022