Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Autor: Konstantin v., 07. Oktober 2014
Ruhe, Sonne, Wasser
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09.08.14 Samstag, 1. Tourtag

 Wir erreichen entspannt Puttgarden und fühlen uns ein wenig am Ende der Welt. 

 An der Abfertigung warten wir auf unseren Bus, was sich als etwas unübersichtlich herrausstellt, weil einige moderne Scandtrackbusse vorbeikommen. Schließlich dürfen wir den Bus aus Frankfurt entern, wo noch ein paar Plätze ganz hinten frei sind. Quer durch Dänemark geht es nach Schweden.

 Uns begrüßt ein atemberaubendes Morgenrot, was aus den dunstigen Wiesen steigt. Wir sind schon entspannter, langsam beginnt der Urlaub.  An einer Tankstelle gibt es Frühstück. Im Camp Lenartsfors begrüßt uns neben blauem Himmel Falk, der uns auch schon vor sieben Jahren auf Tour geschickt hatte. Wir bekommen eine Wurst und Kaffee. Nachdem wir den Ablauf unserer Rückreise nach Arjäng besprochen haben geht es über einen urigen Waldpfad zur Materialausgabe. 

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 Ausgestattet mit einer roten Kiste voller abenteuerlicher Ausrüstungen und einer Tonne mit einem Potpourri aus haltbaren Leckereien bekommen wir zügig ein Kanu. Ein paar Routentipps später sitzen wir auch schon im Boot, dem Wasser sehr nah.  

 Bei leichtem Wind und guter Laune kommen wir gut voran, ein paar Wellen gibt es, die uns während unserer Brotzeit eine Pfütze im Kanu bescheren. Wir nehmen uns vor auf Windschutz zu achten beim Anlegen. Wir haben gleich noch ein bisschen Treibholz geladen, was wir für den Abend vorsehen.

 Auf der kleinen Insel Hästös, südlich des Foxen legen wir für die Nacht an, baden im klaren Wasser, machen ein Feuer an. Vor allem die köstlichen Folienkartoffeln aus der Glut lassen wir uns mit Margarine und Salz schmecken. 

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 Mit Romméspiel und Vorlesen verbringen wir den Abend.

 10.08.14 Sonntag, 2. Tourtag

 Morgens stärkt uns Müsli und Milch aus Milchpulver, die erstaunlich gut schmeckt. Kaum im Boot paddeln wir gegen den starken Wind an und kommen nur langsam voran. Wir passieren eine Stromleitung, die bei der Orientierung hilfreich ist. Wir kämpfen uns über eine Bucht, an der Leeseite gibt es ein paar Stullen. Wir kommen noch ein Stück voran, entscheiden dann aber dem Wind nicht weiter zu trotzen und schlagen unseren Lagerplatz am Hochufer auf, wo wir hinter einer Baumreihe einen geschützten und zugleich sonnenbeschienen Lagerplatz finden.  Wir können uns nach dem Bad auf warmen Steinen sonnen, das Leben genießen, die Seele baumeln lassen. Der Wind, der uns so beschäftigt hat ist hier nicht zu spüren. Am Lagerfeuer kochen wir eine köstliche Terrence-Hill-Pfanne. Der Himmel erstrahlt in tausend Farben, als die Sonne sich mit einem märchenhaften Untergang verabschiedet.

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 11.08.14 Montag, 3. Tourtag

 Wörtlich machen wir uns dahin auf, wohin der Wind uns treibt. Das heißt wir wechseln die Fahrtrichtung und fahren sehr entspannt vor dem Wind. Zum Teil sogar mit dem Tarp als Segel. Das spart nicht nur eine Menge Kraft, sondern macht auch mit jeder Böe mehr Spaß. Unterwegs entdecken wir auf einer Insel einen Horst, vermutlich von Seeadlern. Man hört das Geschrei der Jungtiere und sieht den erwachsenen jungen Greif kreisen. In einer Bucht mit kleinem Anlegesteg lassen wir das Boot auf den Kies rutschen, steigen aus und laufen auf einem Schotterweg ins Landesinnere. Wir kommen an einem verlassenen Haus vorbei, laufen entlang von Wiesen bis zu einem Waldrand. Plötzlich wird es kalt, die Stimmung ändert sich dramatisch und da sehen wir auch schon das erste Auto. Verrostet, verbeult, verlassen. In langene Reihen warten mitten im Wald Autos der 50er/60er Jahre auf den Rost. Die Natur holt sich zurück was ihr gehört, Moos und Pilze wachsen aus den Sitzen, Bäume durch Stoßstangen, Büsche auf Ladeflächen. Ein alter living- bus mit Einbauschrank, Küche und Bad beeindruckt mich. Vielleicht war es auch mal ein edler Reisebus. Alle Fahrzeuge erzählen Geschichten. 

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 Die Atmosphäre kommt zwar einem Horrorfilm gleich, vor allem als plötzlich Stimmen durch den scheinbar verlassenen Wald schallen. Doch wir werden beruhigt, als wir sehen, dass man den Ort im Sinne einer Touristenattraktion von der anderen Seite auch mit dem Auto anfahren kann. Wir fahren mit dem Kanu noch ein Stück weiter und legen an einem Strand an, von dem man mit ein paar Schritten einen Lagerplatz im Wald erreicht. 

 12.08.14 Dienstag, 4. Tourtag

 Wir liegen lange im Zelt, weil es immer wieder auf das Dach prasselt. Nach einem späten Frühstück brechen wir auf. Es regnet nur noch selten und in einer größeren Bucht mit nur zum Teil bewaldetem Ufer scheint sogar die Sonne und wir lassen ein bisschen die Fünfe grade sein. Wir fahren weiter nach Norden, lange sehr bequem vor dem Wind. Wir passieren zwei Landzungen, die sich gut als Rastplätze eignen würden, aber in der ersten ist es uns noch ein bisschen zu früh und in der zweiten sind schon Kanuten vor uns da. Wir fahren noch unter der Brücke durch. Auf einer Insel finden wir eine kleine Bucht im Schilf, bauen unser Zelt auf und flüchten uns vor dem Regen sogleich hinein. Auch kochen müssen wir noch bei Regen, wieder ist das Tarp uns eine große Hilfe.  Am Abend werden wir durch einen herrlichen Sonnenuntergang entschädigt. Die ruhige See vor uns, rosafarbene Wolken zeichnen fantastische Muster in den Himmel. 

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 13.08.14 Mittwoch, 5.Tourtag

 Wir starten in Richtung der Sehenswürdigkeit, die auf der Karte eingetragen ist. Wir wissen nicht was es sein soll, hoffen aber, dass es spannend ist. Es ist sehr ruhig,.Eine magisch grünfarbene Bucht  lädt uns ein durch ihr schwarzes Wasser ans Ufer zu kommen. Über einen gemähten Wiesenweg laufen wir, vorbei an einer alten Scheune, süßen kleinen Hütten mit großen Veranden bis zu einer Straße. Eigentlich ist es eine Schotterpiste. Wir laufen darauf entlang bis wir an der gekennzeichneten Sehenswürdigkeit stehen. Sie ist nicht vorhanden. Zwei Häuser Autos davor, kein Schild, kein Hinweis, nichts. Wir gehen ein Stück die Piste entlang, schlagen uns wegen eines plötzlichen Schauers ins Unterholz. Wir haben keine Lust mehr und gehen zum Boot. Sobald wir auf dem Wasser sind müssen wir uns schon wieder unter der Plane verstecken. Ein DANO anzufahren klappt schon wieder nicht, weil wir ihn nicht dort vorfinden, wo er auf der Karte verzeichnet ist. Nach einigem Überreden fahren wir doch noch auf die Südliche Seite der Brücke, halten uns links. Gegenüber grüßt die Kirche. Wir finden einen schmalen Strand, die Sonne kommt mal raus, wir können auf einem bemoosten Fels das Zelt aufbauen. Wir müssen uns vor dem Regen auch gleich darin verstecken. Abends färbt die Sonne den Himmel wieder in tolle Farben. Allein diese Sonnenuntergänge sind die Reise wert.

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 14.08.14 Donnerstag, 6. Tourtag

 Wir können zwar draußen frühstücken, aber grade als wir los wollen regnet es wieder. Irgendwann kommen wir doch los und fahren zügig nach Bärön. In Richtung des anderen Ufers können wir den Regen sehen. Und was ich noch nie erlebt habe, hören. Man kann den Regen hören, einige Sekunden, bevor es über uns hereinbricht. Eisern legen wir uns in die Riemen. Es wird immer stärker, wir können kaum noch etwas sehen durch unsere völlig tropfenden Brillen. Doch irgendwann erreichen wir die andere Seite glücklicherweise ohne Gewitter, aber ziemlich nass.  Wir erreichen die Landzunge, die wir uns vor zwei Tagen schon mal ausgesucht hatten und – sie ist besetzt. Am besten und im Prinzip einzig Möglichen Platz steht schon ein Zelt. Wir suchen ein bisschen die Gegend ab, ob wir nicht auch irgendwo stehen könnten. Uns ist kalt, wir sind im Stimmungstief. Irgendwann haben wir Kraft doch noch ein Stück weiterzufahre. Wir werden für die Strapazen mit einer eigenen Insel belohnt. Ein sehr schönes Plätzchen mit schöner Feuerstelle, Bank und einem atemberaubenden in die stille Bucht bei Abendrot. 

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 15.08.14 Freitag, 7.Tourtag

 Morgens bereiten wir über dem Feuer leckere Eierkuchen, am Anfang mit Tomatenmark und Käse, zum Abschluss mit Nutella. Sehr lecker und dabei so einfach, Mehl, Backpulver und Einrührmilch. Nach diesem opulenten Mal brechen wir auf das sonnige Wasser auf. Zum Teil wird es richtig heiß auf dem glatten See. Wir sonnen uns, lesen, genießen nochmal richtig die Nähe zum Wasser, die Ruhe und das, nun so gute Wetter. Wir fahren von Insel zu Insel, können aber öfter nicht zum Baden anlegen, weil hier  Vögel ihre geschützten Brutstätten haben. Später sehen wir unterwegs  einige Zelte an netten Stellen und Inseln und mutmaßen, dass mehrere Leute schon in die Nähe des Camps gefahren sind um morgen früh die Boote abzugeben. Wir fahren schon mal in die Bucht ein und an der Scandtrek Anlegestelle vorbei bis zur Badestelle. Die ist sehr schön angelegt, nur leider ist es grade nicht so warm, dass wir baden. Wir spazieren an der Schleuse entlang, ich drehe noch eine Runde bis vor zur Brücke. Wir fahren entspannt zum Camp, werden aber in aller Deutlichkeit weggeschickt, weil es zu spät zu Materialabgabe ist und man auf dem Gelände nicht übernachten kann. Der Zeltplatz ist zwar etwas ungemütlich, hat aber zur Bucht hin eine sehr schöne Feuerstelle, wo wir kochen und noch schön sitzen. Die heiße Dusche ist durchaus etwas besonderes nach einer Woche Outdoor. 

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 16.08.14 Samstag, 8.Tourtag

 Nach einem schnellen Frühstück fahren wir mit dem Boot wenige Meter über die ruhige Bucht. Die Sonne scheint,  die Stimmung ist fantastisch und wir fragen uns, ob wir vielleicht öfter so früh hätten aufbrechen sollen. 9:15 Uhr sind wir am Steg, geben alles ab, sortieren unsere Sachen um, packen die Lebensmittel ein und laufen Richtung Parkplatz. Das Taxi kommt recht pünktlich und bringt uns nach Arjäng. Während der Fahrt noch unser zoologisches Highlight: ein Elch springt über die Fahrbahn und bockt ein bisschen am Straßenrand, während wir vorbeifahren. So haben wir unsere Kanutour noch echt nordisch abgeschlossen. Der Bus nach Stockholm fährt pünktlich und bringt uns sicher unserem nächsten Ziel entgegen.

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Autor: Konstantin v., 07. Oktober 2014