Berichte aktuelle
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

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In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Autor: Lennart H., 17. September 2025
Unser erstes Kanu-Abenteuer in Schweden – 9 Tage Freiheit pur

Es war das erste Mal, dass wir uns auf ein Abenteuer dieser Art einließen: neun Tage mit dem Kanu durch die schwedische Seenlandschaft, nur wir, die Natur und das Nötigste im Gepäck. Wir hatten das Komplettpaket bei Scandtrack gebucht – inklusive Kanu, Ausrüstung, Verpflegung und sogar einem Kanuwagen. Alles, was wir tun mussten, war: loslassen, paddeln und genießen.

Tag 1 – Anreise ins Unbekannte

Am Abend des 25. Juli stiegen wir voller Vorfreude in Lübeck in den Bus. Unser Fahrer brachte uns sicher durch die Nacht, zwei Fährfahrten inklusive. Viel Schlaf gab es nicht, dafür aber die wachsende Aufregung. Als wir am nächsten Tag gegen 11:30 Uhr im Outdoorcamp Höglund ankamen, war die Müdigkeit schnell vergessen – wir standen am Startpunkt eines Abenteuers, das wir nie vergessen würden.

Tag 2 – Startschuss ins Abenteuer

Nach dem Ausladen, einer ersten Einweisung und dem Packen des Kanus legten wir gegen Mittag ab. Keine Ahnung, wie weit wir kommen würden oder wie schnell wir waren – aber das war egal. Wir übten die ersten Paddelschläge, bestaunten die Natur und hatten gleich ein Highlight: Seeadler mit ihrem Nachwuchs auf einer kleinen Vogelschutzinsel. Am Abend bauten wir unser Zelt an einer kleinen, ruhigen Stelle auf. Nudeln mit Tomatensoße auf dem Kocher – einfach, aber perfekt.

Dieser Tag hat uns gezeigt, dass es manchmal nur einen ersten Schritt braucht – oder in unserem Fall den ersten Paddelschlag –, um aus Alltag in echtes Abenteuer überzugehen.

Tag 3 – Erste Routine und erste Feuerstelle

Draußen aufzuwachen war ein unglaubliches Gefühl. Nach Müsli und Kaffee packten wir unser Lager und paddelten los. Geplant war eigentlich ein Dano, doch eine kleine Bucht lockte uns – und sie wurde unser Platz. Da es leicht geregnet hatte, durften wir sogar ein Feuer machen. Wir kochten Pfannenpizza, hörten das Knistern und ließen uns von der Ruhe tragen. Mit Angelversuchen ohne Erfolg und voller Eindrücke fielen wir glücklich ins Zelt.

Rückblickend merkten wir an diesem Tag: Manchmal ist es besser, Pläne loszulassen und sich einfach treiben zu lassen – genau dann entstehen die schönsten Momente.

Tag 4 – Der längste Tag

Wir überlegten, ob wir an unserem Traumplatz bleiben sollten, entschieden uns dann aber für neue Wege – und für unser erstes richtiges Umtragen. Mit Morast, Gepäck und Kanuwagen war das eine echte Challenge. Doch der große See lockte. Wir schafften am Ende fast 18 km, suchten lange nach einem Platz und fanden schließlich eine kleine Stelle im Wald. Erschöpft und mit Tortellini im Bauch sanken wir in die Schlafsäcke – ein Tag, der uns forderte, aber auch stolz machte.

Unsere Erkenntnis an diesem Tag: Nicht jeder Weg führt sofort ans Ziel – manchmal braucht es Umwege und Durchhaltevermögen, um die wirklich besonderen Momente zu erleben.

Tag 5 – Regen, Tarp und Gemütlichkeit

Die Muskeln meldeten sich und dazu kam ein stürmischer Himmel. Unser Ziel: die norwegische Grenze. Doch ein Blick aufs Regenradar überzeugte uns, früh einen Platz zu suchen. Zum ersten Mal spannten wir ein Tarp – und es funktionierte. Trocken und geschützt hörten wir das Prasseln des Regens, kochten Bratkartoffeln und Linseneintopf und ließen uns vom Rhythmus der Natur entschleunigen.

Unsere Erkenntnis: Nicht jeder Tag muss voller Bewegung sein – manchmal schenkt die Natur uns Ruhepausen, die genauso wertvoll sind wie große Abenteuer.

Tag 6 – Kurz in Norwegen und der schönste Sonnenuntergang

Die Sonne begrüßte uns wieder. Wir paddelten bis zur Grenze, grüßten Norwegen von Weitem und machten uns auf die Suche nach einem Platz weiter nördlich. Langsam spürten wir die vergangenen Tage. Doch als wir am Abend die Pfannenpizza brieten und der Himmel in den schönsten Farben leuchtete, wussten wir: Genau dafür waren wir hier.

Unsere Erkenntnis: Auch wenn die Kräfte schwinden, schenkt die Natur uns Augenblicke, die alles aufwiegen – und genau diese bleiben am längsten im Herzen.

Tag 7 – Der große Fang

Wir fuhren zurück in eine Ecke, die wir schon kannten, und fanden eine kleine Bucht. Während mein Glück mit der Angel bisher ausblieb, passierte plötzlich das Unglaubliche: Ein Hecht biss an! Überfordert, aber stolz, entschieden wir uns, ihn zu essen. Nach YouTube-Anleitung filetiert, paniert und gebraten war er ein Festmahl. Es lehrte uns Dankbarkeit für das, was wir im Alltag oft für selbstverständlich halten.

Unsere Erkenntnis: Je mehr Arbeit hinter etwas steckt, desto mehr weiß man es zu schätzen – und dieser Hecht hat uns gezeigt, wie wertvoll Einfachheit sein kann.

Tag 8 – Letzte Nacht im Regen

Wir suchten einen Platz in Campnähe, da Regen angesagt war. Zwischen Bäumen fanden wir einen perfekten Ort, spannten wieder ein Tarp und backten unser letztes Stockbrot. Doch mitten in der Nacht sammelte sich Wasser auf der Plane – ein lautes „Wusch“ weckte uns. Mit Stirnlampe und improvisiertem Aufbau retteten wir unser Lager. Adrenalin und Abenteuer bis zur letzten Nacht.

Unsere Erkenntnis: Auch Routine schützt nicht vor Überraschungen – doch genau diese unvorhersehbaren Momente machen das Abenteuer lebendig.

Tag 9 – Abschied und Rückkehr

Am Morgen warteten wir lange, um die letzten Augenblicke auszukosten. Schließlich paddelten wir im Trockenen zurück, gaben Ausrüstung und Kanu ab und packten unsere Rucksäcke für die Heimreise. Ein Essen im Restaurant fühlte sich nach all den Tagen draußen fast surreal luxuriös an. Wir blickten zurück auf unzählige Eindrücke: Seeadler, stille Sonnenuntergänge, Regenprasseln, erste Feuer, körperliche Grenzen – und vor allem auf das Gefühl, frei zu sein.

Danke, Scandtrack, und danke an das ganze Team. Ihr habt uns ein Abenteuer ermöglicht, das uns immer begleiten wird.

Autor: Lennart H., 17. September 2025