In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
Tag 1 Freitag: Anreise
Benjamin, Louis und ich fahren von mir aus um 12.25 Uhr los nach Köln. Durch ein paar kleine Staus kommen wir um 13.35 Uhr an und haben Zeit den Treffpunkt von Scandtrack zu finden. Durch genaue Angaben in den Unterlagen, welche wir von Scandtrack bekommen haben, ist es uns ein leichtes den Abfahrtsort zu finden. Um 13.55 Uhr kommt der Bus und der Fahrer beginnt um 14 Uhr mit der "Anmeldung", wo die Tickets eingesammelt, ein Sitzplatz zugeteilt und der negative Coronatest eingesehen wird. Schon können wir unser Reisegepäck im Bauch des Busses verstauen und uns auf unsere Plätze setzen. Die erste Reise geht nach Bielefeld, wo wir in einem noch moderneren Bus einsteigen. Der Buswechsel verläuft schnell und unkompliziert. Weiter geht die Reise hoch nach Puttgarden, wo die Fähre abfährt.
Tag 2 Samstag: Ankunft
Wir sind um 0.30 Uhr am Hafen in Puttgarden angekommen und haben die letzten Mitreisenden abgeholt. Um 1 Uhr konnten wir auf die Fähre fahren und haben dort 40 Minuten verbracht. Ilja, der Busfahrer, ist ein geiler Hecht und steuert uns durch jede Krise. Der Bus tankt Diesel und Ilja Tyskie und Reinigungsalkohol. In Forza hätte er 200 Punkte in Beinahe-Kollisionen und 300 Punkte für Windschatten.
Um 4 Uhr kommen wir an der Fähre nach Schweden an, welche um 4.30 Uhr abfährt. Dort verbringen wir 15 Minuten.
Danach geht es durch halb Schweden nach Höglund. Bei der Ankunft steigt für eine kurze Zeit ein Reiseführer zu, welcher uns den weiteren Ablauf erklärt. Nun können wir uns unsere Ausrüstungspakete, welche für jede Reisegruppe bereitstehen, in Anspruch nehmen und dieses auf die Kanus laden.
Nun kann es los gehen, wir können uns auf den Weg machen. Wir haben uns für einen nicht allzu weit entfernten Rastplatz entschieden, wo wir unser Lager aufbauen, kochen und Angeln. Bei den ersten Würfen, wie soll es sein, verheddere ich mich mich zwischen Steinen kurz vor dem Ufer. Ich gehe in das Wasser um diesen zu lösen und als ich das Wasser verlasse rutsche ich aus und schneide mir die Hand und das Knie an einem scharfen Stein auf. Schöner Start in den Urlaub. Zwei Barsche haben wir dennoch gefangen.
Nachdem wir diese zubereitet haben fahren wir noch eine kleine Runde auf dem See und legen uns schlafen.
Tag 3 Sonntag: Kanufahrt
Aufgewacht sind wir um 12 Uhr. Nachts bin ich ab und zu aufgewacht weil es durch Wind echt kalt wurde. Geschlafen habe ich in einer Hängematte nur mit meinem Schlafsack, was sich als ein Fehler herausgestellt hat, da der Wind unter mir hergezogen ist und mich ausgekühlt hat. Folgende Nächte nur mit Isomatte. Nach dem aufstehen haben wir uns Essen gemacht und das Kanu gepackt, da wir vor haben, Strecke zu machen. Nachdem wir um 15.30 Uhr fertig gepackt haben, ging es los, in der Hoffnung, ein Dano zu finden. Danos sind Windhütten in denen man schlafen kann. Diese scheinen aber sehr beliebt, da jedes der Gefundenen besetzt war. Bei dem letzten, Dano 19, war sehr viel los, da auch neben dem Dano nach links und rechts viele Biwakierer übernachten. Wir entschieden uns, auf die andere Seite zu fahren um dort zu übernachten.
Als wir auf dem Weg zu unserem neuen Ziel
sind, wird das Wetter rauer und die Wellen höher. Die Wellen werden höher und schwappen vereinzelt in das Boot, was zur Folge hat das Benjas Schlafsack durchnässt ist, was sich später rausstellt. Als wir am Ufer ankommen, bemerken wir nach längerer Suche eine Stelle zum anlanden. Kurz darauf bemerken wir, das diese Seite des Ufers nur bedingt zum Schlafen geeignet ist, da alles sehr verwachsen und undurchblickbar ist. Nach kurzer Erkundung verlassen wir dieses Ufer und entscheiden uns doch für das andere, da uns das Schild "Achtung, Bären" nicht zusagte. Als wir einen Platz zum Schlafen erreichen, laden wir nur das nötigste aus und bauen unsere Schlafplätze auf. Ich muss zum ersten Mal meine Notdurft verrichten und begebe mich an einen Ort mit unglaublicher Schönheit um drauf zu scheißen. Es war ungewöhnlich und hat sich falsch angefühlt, aber war nicht wirklich unangenehm. Nachdem ich ins Camp zurück komme bemerken wir unendlich viele Ameisen um uns herum, da es aber schon dunkel ist haben wir keine große Möglichkeit umzubauen. Nun liege ich in meiner Hängematte und der Rest im Zelt.
Tag 4 Montag: Dano in Sicht?
Heute stehen wir früh auf und wollen schnell weg von unserer Ameisen Insel. Der Wecker hat uns um 10 Uhr geweckt und wir haben uns schnell vom Acker gemacht. Unser Ziel war Dano 19, jenes, an welchem wir schon gestern angefahren haben, und welches dort besetzt war.
Als wir an der Insel, auf der sich das Dano befindet, ankommen, stellen wir fest, dass es immer noch besetzt ist, aber nun von Reisenden die auch erst vor kurzem angekommen sind. Wir fragen, ob wir in der Nähe bleiben dürfen, sodass wenn sie fahren, wir das Dano übernehmen. Diese wollen sowieso in einem Zelt schlafen und sind nur wegen der Feuerstelle dort, weil überall sonst
Feuer machen wegen Waldbrandstufe 5 verboten ist. Wir dürfen im Dano schlafen und teilen uns die Feuerstelle mit ihnen. Wir entscheiden uns dafür, unsere Sachen zum Dano zu bringen und schwimmen zu gehen. Beim erkunden eines geeigneten Platzes zum Schwimmen finden wir einen Strand und Klippen, von denen man springen kann. Wir schauen, ob das Wasser tief genug ist und tasten uns von 2 Metern auf 6 Meter heran. Danach haben wir uns entmockt, also gewaschen. Es ist ein unglaubliches Freiheitsgefühl, sich in einem See mit diesem Ausblick zu waschen. Danach gehen wir hungrig zum Dano und wollen uns was zu essen machen, wo wir bemerken, dass zwei weitere Scandis an dem Dano wegen der Feuerstelle schlafen werden. Alles übrigens sehr nette und korrekte Leute. Wir machen uns Pizza und Stockbrot und hacken Feuerholz.
Ich schneide mir erneut in den rechten Ringfinger und schwöre mir, in diesem Urlaub kein Messer mehr anzufassen. Nach dem Essen unterhalten wir uns nett mit den anderen und ich gehe mit einen von ihnen Angeln. Als wir wieder kommen schließen wir uns den regen Unterhaltungen der Anderen am Lagerfeuer an und lassen den Abend so ausklingen.
Uns wird bewusst, auf wie viel Comfort wir
mit diesem Urlaub verzichten. Warmes Wasser, eine ordentliche Toilette und Strom fehlt grundsätzlich, ist uns aber bisher nicht negativ aufgefallen. Ich bin gespannt ob es uns zu Hause auffallen wird und ob wir diese eigentlich selbstverständlichen Dinge zu schätzen wissen.
Tag 5 Dienstag: Essen fassen
Die Nacht im Dano war nicht so gut wie erwartet. Das fehlende Mückennetz machte mir vor allem morgens zu schaffen, da ich des Öfteren durch Mücken aufwache. Ich habe zwar ein Mückennetz im Schlafsack, welches aber nur bedingt hilft, da es mir auf dem Gesicht liegt. Ich muss mir was einfallen lassen damit es Abstand vom Gesicht hält. Um halb Zehn wache ich vollständig auf und genieße den überragenden Ausblick mit einer wunderschönen Morgensonne. Wir machen uns zum ersten Mal in den letzten Tagen ein halbwegs ordentliches Frühstück, Müsli mit Milchpulver und Wasser. Es überrascht uns, wie "normal" es schmeckt. Danach unterhalten wir uns gut und entspannen noch etwas. Nach ungefähr einer Stunde gehen wir schwimmen und springen wieder von der ein oder anderen Klippe.
Das kalte Wasser tut in der Mittagssonne
wirklich gut, sodass wir noch eine Weile in Wassernähe bleiben. Nachdem wir ein paar Runden geschwommen sind gehen wir zurück zur Feuerstelle um uns etwas zu Essen zu machen. Terrence Hill Pfanne haben wir uns ausgesucht und die haben wir echt gut hinbekommen.
Auch hier irgendwie das erste richtige Essen in dem Urlaub. Zwar war das Stockbrot und die Pizza auch gut, aber eigentlich zu wenig
um drei Leute zu sättigen. Jetzt sind wir alle satt und bauen unsere Schlafplätze auf und ich lege mich in meine Hängematte und Ruhe mich etwas aus. Ich komme auf die Idee etwas zu schnitzen und begebe mich auf die Suche nach Holz, werde dabei aber nicht fündig, da alles, was ich finde, entweder ein kompletter toter Baum ist oder zu verharzt. Positiver Nebeneffekt ist aber ein Felsvorsprung mit der besten Aussicht die man sich hätte wünschen können. Also schneide ich mir ein Stück Holz aus meinem Fischprügel und gehe zu diesem Vorsprung zurück, um dort mit gigantischem Ausblick in der warmen Mittagssonne zu schnitzen.
Passend zu der Tour möchte ich ein Schiff schnitzen. Nach einer Stunde gehe ich zurück zum Dano und wir gehen Angeln. Leider bleiben wir erfolglos. Zurück im Camp spalten wir einen Baumstamm und machen Feuer an und ich beschließe noch einmal baden zu gehen, was wirklich gut tut. Nach der Entmockung machen wir uns eine Frühlingssuppe mit Folienkartoffeln und lassen den Abend erneut am Lagerfeuer ausklingen, wo sich aber alle nach diesem anstrengenden Tag früh ins Schlafgemach begeben. Heute ist mir vor allem aufgefallen wie aktiv die Tiere um uns herum sind. Es mag sich komisch anhören, aber zum ersten Mal in dem Urlaub sehe ich überall kleine Vögel herumspringen und uns interessiert anschauen.
Tag 6 Mittwoch: Chillen
Heute wache ich in meiner Hängematte nach einer wirklich sehr angenehmen Nacht auf. Wir machen uns Frühstück, es gibt wieder Müsli, und unterhalten uns. Danach lege ich mich wieder hin, da mich der gestrige Tag sehr mitgenommen hat. Um 13.30 Uhr mache ich mich an das Mittagessen, es soll Pfannenkuchen geben. Ich mache mir ehrlich gesagt nicht viel Hoffnung, da Leute, die bei uns waren, Pfannenkuchen auch versucht hatten aber diese an der Pfanne angebacken sind und es später Kaiserschmarrn glich. Umso überraschender ist es, dass meine fast perfekt gelingen.
Nachdem wir aufgegessen haben gehen wir schwimmen und machen ein paar Drohnenaufnahmen. Danach machen wir Feuerholz für abends. Wir kommen auf die Idee ein paar Drohnenaufnahmen zu machen und gehen dafür auf den anderen Teil der Insel, da dort eine Klippe mit wunderbarer Sicht auf den See ist. Wir machen Fotos und Videos. Auf kleiner Erkundungstour besteige ich einen weiteren Hügel. Als ich von diesem herunter möchte, verliere ich den Halt unter den Füßen und falle ca. zwei Meter herunter, wobei mein Fuß hängenbleibt, umschlägt und knackt. Nachdem der erste Schock vorüber ist, spüre ich starken Schmerz in meinem rechten Fuß und kann ihn kaum bewegen. Benjamin kommt mir zu Hilfe, kann aber nicht viel machen, da ich erst mal zusammen gekauert auf dem Boden liege und darauf warte das der Schmerz nachlässt. Ich höre ein Motorboot vorbei fahren und sage Benjamin er solle es zu uns holen, was er auch sofort tut. Das Boot dreht bei und mehrere Schweden kommen zu uns, welche dann auch die 112 anrufen. Die Schweden sagen uns, das ich in deren Boot soll, diese mich zu einem Steeg fahren und dort ein Krankenwagen übernimmt. Zu dem Strand, wo das Boot liegt, sind es gute 300 Meter, die ich teils gestützt entlang humple und teils getragen werde. Wir fahren mit dem Boot dem Sonnenuntergang entgegen und die atemberaubende Natur zeigt sich von einer ganz anderen Seite. Im Hafen angekommen Frage ich, wie weit das nächste Krankenhaus entfernt ist: Eins ca 90 km und eins 150 km. Auf der anderen Seite des Ufers sehen wir den Krankenwagen seinen Weg bahnen. Nach gut 10 Minuten ist er am Anfang des Steges angekommen und zwei Männer, die durch Schürze, Maske und Visier aussahen wie Schlachter, kommen mit einer Trage zu dem Boot welches an dem Steg vor Kopf gehalten hat. Ich werde vom Steg in den Krankenwagen geschoben und dort auf meine Vitalwerte untersucht. Danach werde ich in das Zentralkrankenhaus Karlstadt
gefahren, welches 150 km weit weg ist. Dort angekommen werde ich mit einem neuen Bett in ein Zimmer geschoben, wo dieses noch höchstens einmal reingepasst hätte. Die Ärztin kommt, tastet den Fuß ab und kommt zu dem Entschluss, dass dieser geröntgt werden muss. Sie weiß aber nicht wann es so weit ist, so lege ich mich um ca. 1 Uhr schlafen.
Tag 7 Donnerstag: Krankenhausspektakel
Um halb 3 kommt ein Ordnungsbeamter in das Zimmer, schiebt mein Gepäck von meinem Bett und schiebt mich hinaus. Noch in der Tür werde ich wach und schaue fragend um mich, leichte Panik um meine Sachen ergreift mich, aber der Beamte beruhigt mich auf schlechtem Englisch, dass es nur zum Röntgen geht und ich gleich wieder zurück im Raum bin. Er schiebt mich in den Röntgenraum, der Fuß wird von allen Seiten geröntgt und ich werde von einer Krankenschwester wieder auf den Gang geschoben, wo ich dann lag. Der Ordnungsamtler kam wieder mit einem anderen Bett, schiebt dieses in den Raum aus dem ich kam und nimmt mich mit zurück. Wieder in meinem Raum probiere ich weiter zu schlafen, werde dann aber rasch von der Ärztin geweckt, welche mir mitteilt, dass sie sich nicht sicher ist, ob der Fuß gebrochen ist oder nicht, da es auf den Bildern schwer zu erkennen ist. Ihre weitere Vorgehensweise war es, am Morgen Ihren Kollegen zu fragen. Wenn sich dieser sicher ist, dass er nicht gebrochen ist, dann ist alles gut, aber ist er sich nicht sicher, muss neu geröntgt werden. Sie schreibt sich meine Telefonnummer auf um mich anzurufen, wenn eine neue Röntgenaufnahme nötig ist. Ich frage wo ich denn bleiben soll über Nacht, sie meinte, dass ich durch Platzmangel gehen müsste. Um vier Uhr nachts, in Schweden, 150 Kilometer weit weg von meinem Camp. Ich frage wie sie sich das vorstellt, ob ich vor dem Krankenhaus schlafen soll, und sie fragt die Krankenschwestern, ob ich dieses Zimmer
bis morgens belegen darf. Der Entschluss war, dass ich es darf, ich bekomme einen Kaffee und ein Sandwich und probiere weiter zu schlafen. Geweckt werde ich dann morgens wieder durch die Ärztin, welche mir mitteilt, dass der Fuß nicht gebrochen ist. Sie untersucht kurz meine Schulter, welche laut Diagnose geprellt ist, und schickt mich zur Rezeption, wo meine Daten aufgenommen werden und ich entlassen werde. Draußen warte ich auf mein Taxi. Mutter hatte mit dem Taxiunternehmen und mit dem Scandtrack Camp ausgemacht, dass der Fahrer im Camp von den Scandys bezahlt wird und diese die Summe uns in Rechnung stellen. Der Fahrer konnte nur leider kein Wort Englisch und fürchtete um seinen Lohn, er ruft also zuerst seine Zentrale an, welche ihn anscheinend zum Scandtrack Camp weiterschickt, da er dort unverzüglich danach anruft. Das Problem: So schlecht der Fahrer Englisch sprechen kann, so schlecht konnte der im Camp ans Telefon gegangene Justin schwedisch, nämlich gar nicht. Es fand sich doch rasch jemand im Camp jemand der mit dem Fahrer kommunizieren kann und er fährt kommentarlos los. Auf der Fahrt lasse ich mir die letzten Stunden noch einmal durch den Kopf gehen, wobei mich die enorme Hilfsbereitschaft der Schweden auf dem Boot begeistert und berührt hat. Endlich im Camp angekommen hat der Fahrer sein Geld bekommen und ich wurde in einen Raum mit zwei Couches gesetzt, in denen ich nun die nächsten Stunden verbringe. Mir wird sofort etwas zu Essen und zu Trinken angeboten und ein Stuhl bereitgestellt wo ich mein Bein hochlegen kann. Nach einer Zeit werde ich zum Mittagessen gerufen, es gibt Nudeln mit Thunfischsauce. Beim Abräumen konnte ich nicht sehr behilflich sein, was mir sehr unangenehm ist, da ich nur so rum sitze während alle um mich herum abräumen. Später werde ich noch zum Abendessen gerufen, es gibt Bratkartoffeln mit verschiedenem gegrilltem. Da mein verletzter Fuß und meine verletzte Schulter noch gar
nicht zu belastbar sind, benötige ich Hilfe, zu dem 100 Meter im Wald gelegenen und mit unüberwindbar scheinenden Stufen ausgestattetem Klo zu gelangen. Nicht nur das ich nicht laufen kann und auf Krücken angewiesen bin, auch noch meine Schulter ist hinüber und so kann ich nicht einmal mit Krücken vernünftig laufen, was mich zu einem anstrengenden und ineffizienten Sprunglauf zwingt, wobei ich alle vier Meter Pause machen muss, da mein überfordertes gesundes Bein regelmäßig verkrampft. Zum Glück sind an dem Camp viele hilfsbereite Mitarbeiter, welche mich vermutlich im Notfall auch zum Klo getragen hätten. Da Benjamin und Louis noch auf dem See sind und durch starken Wind, starke Strömungen und Wellen nicht vorankommen, wird mir für die Nacht Asyl in einem Zelt auf dem Camp Gelände gewährt.
Tag 8 Freitag: neue Freundschaften
Um ein Uhr nachts kommen auch Benjamin und Louis in dem Camp an, welche ihr Zelt neben mir aufbauen und mir kurz meinen Schlafsack und mein Kissen ins Zelt werfen.
Am Morgen werden wir von Hannah, einer Mitarbeiterin, geweckt mit der Bitte, die Zelte abzubauen und mit diesen auf den nahegelegenen Campingplatz auszuweichen. So haben wir es auch gemacht, netterweise hat mich Justin noch nach unten gefahren, da ich den Weg sonst vermutlich ziemlich armselig heruntergehumpelt wäre. Unten angekommen bauen wir unsere Zelte auf und der aller echte Phil hat sich mit seinem Bruder Lennart zu uns gesellt. Phil kannten wir schon aus den Scandtrack Instagram Storys, da er schon seid einer Woche mit seinem Bruder und einem 60 Jahre altem Volvo durch Dänemark, Norwegen und Schweden reist, um dann abschließend die Kanutour zu machen.
Ich unterhalte mich mit ihnen, als ein weiterer Nachbar dazustößt und erst ein paar Fragen zu dem Oldtimer stellt und sich dann dazugesellt. Er erzählt uns von seiner Urlaubsplanung: er fährt mit einer Kanutour von Scandtrack mit eigenem Kanu mit. Ich frage ihn, ob er noch etwas zu Essen bräuchte, da wir noch genug zurückgeben würden und zeige ihm unsere Essenstonne. Er nimmt sich dankbar ein paar Sachen und kommt mit einem Bier für alle zurück und wir unterhalten uns weiter. Irgendwann merke ich, dass ich auf Toilette muss und das Klohaus scheint nicht unerreichbar, aber nach 10 Metern bergauf bemerke ich, dass mein gesundes Bein an seine Grenze kommt. Lennart hilft mir und stützt mich bis oben.
Der Platzwart kommt vorbei und bietet uns als Fortbewegungsmittel eine Schubkarre an, welche wir dankbar annehmen.
Mit der Schubkarre ist es für mich ein leichtes zum Klo und zurück. Die Runde löst sich gegen Mittag langsam auf, Benjamin und Louis gehen die Kanus wegbringen und etwas zu Essen holen. Ein einhalb Kilometer von dort gibt es ein kleines Restaurant und sie kommen mit drei 16 Euro Burger zurück.
Gegen Abend finden sich wieder alle zusammen und unterhalten sich über alles mögliche. Ich erfahre, dass der Nachbar sehr gerne reist und vor kurzem eine fünf Monate lange Reise durch Europa und Asien gemacht hat, wobei er Bus, Bahn, Fahrrad und Mietwagen genutzt hat. Er erzählt von der Reise und ich höre fasziniert zu. Der Abend endet ungefähr um ein Uhr und alle verziehen sich in ihre Zelte.
Tag 9 Samstag: Abreise
Wir stehen verhältnismäßig früh auf, da uns die Chance gegeben wurde, unsere bei Scandtrack geliehenen Sachen schon vor 10 Uhr abzugeben. Dies taten wir auch. Danach fährt Benjamin mich mit den Rucksäcken hoch zu dem Ort, wo die Busse hinkommen und uns abends um 20 Uhr abholen, das heißt: 10 Stunden warten.
Den Weg nach oben hätte ich so nicht geschafft, aber oben angekommen bemerke ich wie viel besser der Fuß und dir Schulter schon geworden sind, da ich sie jetzt schon etwas belasten kann. Seitdem mache ich mir auch keine Sorgen mehr wie ich in den Bus hinein und hinaus komme. Beim warten begegnen wir allen auf der Reise getroffenen Mitreisenden, mit denen wir uns unterhalten und unsere Erfahrungen und Eindrücke austauschen. Später werden alle getestet außer derjenigen die geimpft sind.
Abends kommt dann der Bus, zu unserem Erfreuen der gleiche wie auf der Hinfahrt und uns werden Sitzplätze zugeteilt.
Fazit:
Alles in allem war es ein Urlaub, auf den ich gerne zurückblicke. Nächstes Jahr werden wir die Reise auf jeden Fall noch einmal antreten, diesmal hoffentlich ohne Zwischenfälle. Der Urlaub war eine Erfahrung, welche ich immer wieder machen würde und jedem empfehlen würde.