Paddle was du kannst!

Viel zu früh am ZOB in Hamburg angekommen, weil wir davor schon ein paar Tage in Hamburg verbracht hatten, warteten wir gespannt bis es losging. Wir haben viele Leute mit Rucksäcken gesehen und hier muss gesagt werden: Die coolsten der Rucksackträger sind definitiv in den Bus von scandtrack gestiegen.

Im Bus angekommen, war schnell klar, dass das eng und wenig komfortabel wird. Über Dänemark und zwei Fährüberfahrten sind wir am Samstagvormittag schließlich sehr müde aber mit großer Vorfreude in der Wildnis angekommen. Hier haben wir dann die anderen Teilnehmer der Morning Light Kanutour kennengelernt, ein Mittagessen bekommen und feststellen dürfen, dass wir eine fast reine Frauengruppe sind. Es wurde auch schnell klar, dass es sicher nicht langweilig werden wird und dass wir uns super verstehen werden.

Nach ein paar Stunden warten und bepacken der Packsäcke durften wir schließlich alle Materialien zu unseren Kanus schleppen und es war klar: Frauenpower war angesagt! Spätestens hier haben wir uns das erste Mal gefragt, warum wir uns für diese Art von Urlaub entschieden haben, aber...“aller Anfang ist schwer“.

Auch als die Kanus endlich bepackt waren und die ganze Gruppe abfahrbereit war, war klar das Schleppen war nur der Anfang, denn das Kanufahren war nicht einfacher. Während manche schnell den Dreh raushatten, fuhren wir in unserem Dreierkanu bis zum ersten Platz, an dem wir auch übernachten wollten, im Zickzack, was nicht nur sehr kraftaufwendig war, sondern auch einfach länger dauerte und die anderen ständig auf uns warten mussten. Völlig am Ende an der Insel angekommen wurden die Kanus entlanden und die Zelte für die erste Nacht aufgebaut. Anna, unsere Gruppenführerin, hat für uns gekocht und wir haben am Abend uns noch besser kennengelernt und Erwartungen und Vorstellungen, die den Urlaub entsprechen, ausgetauscht.

Der zweite Tag begann mit einem Frühstück an den Felsen direkt am Wasser. Erst hier ist uns aufgefallen, dass die Landschaft wunderschön ist – am ersten Tag konnten wir diese gar nicht bewundern, weil wir viel zu sehr mit Paddeln und Zickzackfahren beschäftigt waren. Wir haben uns auch abgesprochen und beschlossen die Kanus anders zu besetzen, damit wir besser in der Gruppe fahren können und nicht einer hinterherhecheln muss. Um etwa 11Uhr ging es dann los Richtung Flötenfjord. Das war super für den Anfang, da das Wasser nicht so weit und Wind und Wellen deshalb nicht so stark sind. Als unsere erste Etappe mit ein paar Pausen zuende war hieß es wieder Kanus ausladen, Zelte aufbauen, kochen usw.

Die nächsten Tage vergingen wie im Flug und auf ein Highlight folgte das nächste. Einmal sind wir korrekt nach dem Namen der Tour, nämlich Morning Light Kanutour, mit dem Kanu in den Sonnenaufgang gefahren. Es war unvorstellbar, wir klar und weit das Wasser ist und wie stark sich alles im See spiegelt. Auch das Schleußen war eine lustige und etwas nasse Erfahrung. Direkt nach der Schleuße ging es dann auch zum Shoopping Center und wir haben mit unseren Kanus direkt am Steg des Shopping Centers angelegt.

Wettertechnisch sind wir sehr verwöhnt worden, weil es innerhalb der ganzen Woche nur ein einziges Mal geregnet hat und der Regenschauer nach spätestens einer Stunde wieder weg war. Dadurch hatte es auch nur wenig Wind und Wellen und wir konnten als sportliche Anfänger bis zu 27km am Tag zurücklegen. So manch einer hat nach einigen Tagen zwar seinen Rücken deutlich gespürt und konnte kaum noch sitzen, doch nicht einmal das hielt uns davon ab weiterzupaddeln. War zwischendurch einmal die Laune gesunken, so stimmte Anna ein Lied an und wir sangen kräftig mit. Anna stand uns überhaupt die ganze Woche mit Rat und Tat zur Seite und hatte immer ein paar Tipps parat.

Auch wenn anfangs alles sehr schwierig erschien war es im Nachhinein betrachtet eine wahnsinnig schöne Woche mit vielen neuen, unvergesslichen Erfahrungen. Wir haben innerhalb der Gruppe viele neue und nette Menschen kennengelernt und hatten immer etwas zum lachen. Es war definitv eine ganz andere Art von Urlaub als bisher gewohnt aber wir sind uns sicher: SCHWEDEN, WIR KOMMEN WIEDER!

Geschrieben im Oktober 2016, Judith G.

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