Vom Kentern und mehr!

Hallo! Ich bin Michael. Mit meiner Frau Svetlana und unseren besten Freunden- Artur und Angelina- einem anderen Pärchen- haben wir uns vorgenommen nach Schweden zu reisen und die Kanutour auf eigene Faust zu starten.
Mein Kumpel ist auf die Idee durch Youtube gekommen und teilte seine Begeisterung. Als mehr oder weniger „erfahrene“ Camper schienen wir uns relativ selbstbewusst und gut ausgestattet gegenüber dieser Reise. Denn im Vorfeld waren wir schon häufig in Slowenien oder Portugal campen. Also haben wir die Geschichte gebucht und warteten voller Vorfreude auf Mitte August. Nur das Wetter machte unserer Gruppe Sorgen- denn die Wetterberichte ließen nur wenig Sonne vermuten.
Die Reise ging in Paderborn los- mit dem Auto nach Puttgarden und von dort weiter mit dem Bus. Alles klappte zunächst wie am Schnürchen- nur leider nachts- und im Bus schlafen ist ätzend.
Als wir endlich da waren, zeigte sich das Wetter wie vermutet schlecht. Windig. Klamm. Das Urlaubsfeeling kam noch nicht an. Im Endeffekt haben wir so schnell wie möglich versucht, uns das Kanu zu schnappen und aufs Wasser zu kommen.
Das haben wir auch so getan. Weil das Wetter sehr unruhig war- war es zunächst unser Ziel- so schnell wie möglich irgendein Dano ( also eine kleine Hütte) zu besetzen.
Also sind wir flott zum Dano 12 und haben uns dort erstmal ausgeruht. Dann haben wir unsere Ausrüstung abgecheckt und waren schwer beeindruckt, womit wir ausgestattet waren. Alles gut durchdacht und organisiert.
Vor allem das Essen in einem einzigen Fass war überragend und von der Menge her erschlagend. Eins vorweg-wären wir etwas sparsamer zu viert gewesen- hätte auch ein einziges Fass für vier Personen die ganze Zeit über ausgereicht. Aber es war Urlaub- von daher haben wir ordentlich reingehauen.
Das Essen war super abwechslungsreich und lecker- obwohl es im Prinzip nichts Besonderes war. Wahrscheinlich sind die Momente, der Hunger, alles was die Natur so ausmacht, das ausschlaggebende für leckeres Essen. Es war immer spaßig das Essen auch gemeinsam vorzubereiten.
Wir machten es uns am DANO 12 gemütlich und genossen die Aussicht. Auch wenn es grau und windig und regnerisch war, war es erstmal einfach toll. Diese Momente konnte man sogar bestens teilen- da im Prinzip überall LTE Empfang vorhanden war. Die Nacht war gut-es regnete- aber wir waren geschützt. Nur da Aufwachen war dann doof, denn es regnete immer noch. Es regnete bis zum späten Mittag. Hätten wir keine tolle Gemeinschaft in der Gruppe und nicht genug Zeit zum Quatschen und spielen- dann hätte uns das Wetter sicherlich schlechte Laune verschafft. Aber dem war nicht so. Wir machten das Beste daraus.

Wir zogen weiter und im Großen und Ganzen gab es immer wieder trockene Momente- aber die Sonne drang nicht wirklich durch. Irgendwann wollte meine Frau aus lauter Neugierde- ohne Ausrüstung- aufs Wasser, trotz Wind und Wetter- mein bester Freund Artur begleitete sie- während Angelina und ich das Ganze mit meiner Drohne filmen wollten. Das Kanu war leer und beide paddelten quer über das Wasser zur nächsten Insel- keine 100 Meter würde ich sagen. Dafür jedoch umso brisanter- denn auf einmal nahm der Wind zu und das Kanu war für die beiden ungewöhnlich leicht- da nicht bepackt. Zunächst habe ich es gar nicht gemerkt- denn ich achtete auf meine Drohne und auf darauf tolles Videomaterial zu produzieren- aber plötzlich war das Kanu wie verschluckt. Angelina und ich realisierten es kaum, da das Kanu in 100 Metern Distanz sehr klein erschien. Auf jeden Fall kenterten die beiden wagemutigen. Gott sei Dank, ist nichts Schlimmes dabei passiert- denn sie kenterten so ziemlich unmittelbar vor dem Ufer. Auf dem Weg zurück waren die beiden sehr unsicher auf dem Wasser unterwegs und sie kenterten tatsächlich nochmal. Wieder ist nicht wirklich was passiert, aber im Nachhinein hatten wir einen ganz schönen Schrecken- was wäre wenn… solche Gedanken hatten wir. Seitdem waren wir sehr vorsichtig auf den Kanus unterwegs.

Im Endeffekt hat es von 7 Tagen- 5 Tage geregnet. Die Sonne haben wir in jedem Moment ausgenutzt. Trotz dieses miesen Wetters- war es eine tolle und einzigartige Reise.

Ich rate jedem sehr vorsichtig auf dem Wasser zu sein und nicht so leichtsinnig zu sein wie wir! Und wenn dann noch das Wetter stimmt- dann kann der Urlaub nur perfekt werden.

Geschrieben im August 2019, Michael L.

Bildergalerie zur Reise