M&M`s Tour

M&M’s auf Tour

Mein Freund (Marcel) und Ich (Mascha) haben letztes Jahr ein wenig Paddelerfahrung auf der Mecklenburgischen Seenplatte gesammelt und wollten dieses Jahr etwas Neues, etwas Größeres, etwas Spannenderes wagen.

Angefangen hat unsere Reise am 13. August in Hamburg, als wir gegen 22 Uhr in den Reisebus eingestiegen sind. Die Fahrt verlief ohne spannende Zwischenfälle, abgesehen von einem Seitenspiegel der sein Zeitliches gesegnet hat (wurde mir erzählt, ich habe geschlafen).




1. Tag auf dem Wasser: Regen, Sonne, Regen, Sonne, Regen, Sonne
Auf dem Scandtrack Gelände erwartete zu unserer Freude heißer Kaffee und Tee, sodass wir uns kurz sammeln konnten und der aufkommenden Dekoffeinierung entgegenwirken konnten. Der Vormittag war etwas durchwachsen, da Sonne und Regen sich alle 10min abgewechselt haben.
Als wir endlich unser Material und unsere Essenstonne für die kommende Woche abgeholt haben, das Gepäck in Packsäcke gestopft, wurde alles ins Kanu geladen.
Da Marcel die Tour bereits schon einmal gemacht hatte, folgte ich den Anweisungen und war überrascht, wie alles so kompakt in dieses kleine Bötchen gepasst hatte und das auch noch regen sicher (wurde mir so verkauft ;) )

Die erste halbe Stunde war ein Kennenlernen mit der Bewegung des Kanus, den Wellen des Sees und des Paddels… und vor allem erstmal ein auf einander einstimmen. . Mein Freund saß hinten im Kanu und lenkte uns sicher die ganze Woche über den See (das musste ich schreiben). Wir entschieden uns erst mal nach Norden Richtung Gröttnäs zu paddeln.
Da der Regen nun aufgehört hatte, konnten wir ganz entspannt die Natur genießen und die Landschaft betrachten. Als wir bei dem Dano-41 eine kurze Pause machten, um etwas Kleines zu essen, merkten wir, dass wir doch letzte Nacht nicht so viel Schlaf hatten und beschlossen kurzer Hand einfach dort zu übernachten. Die Plane war schnell gegen den Wind aufgespannt und bot uns guten Schutz für ein kleines erstes Feuer.

2. Tag: Richtungswechsel
Wir wachten mit strahlend blauem Himmel, steifen Nacken und mächtig Hunger auf. Nach einem leckerem Schokomüsli, beluden wir sofort das Kanu und paddelten los. Anders als geplant fuhren wir nicht nach Norden, sondern paddeln im ¾.-Takt runter in den Süden Richtung Stora Le und Norwegen. Der anstrengendste Teil davon war, den Foxen zu überqueren, denn dort waren die Wellen etwas höher und es kam einem so vor, als bewege man sich kein Stück voran. Wie ich allerdings später noch herausfinden durfte, war „hoch“ eine ziemliche Untertreibung. Da wir noch einige Kilometer bis zu unserem Ziel dem Dano-7 vor uns hatten, gab es nur einen kleinen Snack auf einer gefühlten 15m² Insel, bevor es weiter ging. Der Hunger und ein leichtes Aufkommen von schlechter Laune (Hunger bedingt ;) ) führten dazu, dass wir unser Ziel verpassten und errichteten unser Lager in einer kleinen gemütliche Bucht mit Sandstrand, Sonnenuntergang inklusive. Win-Win Situation

3. Tag:„Heidelbeeren Insel“
Von unserem kleinen Privat-Strand aus paddelten wir zum Dano-6. Diese Insel war ziemlich überfüllt, sodass wir froh waren, doch noch einen schönen Platz für unser Zelt gefunden zu haben, bevor der angekündigte Regen nicht erschienen ist. Das errichtete Tarp-Dach-Floracord war leider überflüssig. Jedoch war der Stolz über das Meisterwerk der Ingenieurkunst jedem Zweifel erhaben. Ich habe glücklich meine gesammelten Blaubeeren gegessen.

4.Tag: „Segelboot“
An diesem Morgen standen wir vor der Wahl einen Pause Tag im Zelt zu verbringen oder einen wesentlich spannenderen Tag auf dem Wasser mit Regen, Wind und Wellen. Mein Freund hatte die grandiose Idee (seine Meinung) ein Segel zu bauen. Unser Kanu wurde zu einem kleinen Segelboot, was dazu führte, dass wir die ersten 5km in einer knappen halben Stunde zurückgelegt haben und wir leider direkt an unserem Mittagsziel, Dano-5, vorbeigesegelt sind. Einer von uns zwei saß hinten, hat gegrinst wie ein Schneekönig, während der andere froh war, dass das Spritzwasser das Angstpipi verdeckt hat.
Unser nächstes Ziel war die Insel mit dem Dano-4. Auf dem Weg dorthin wurde die Laune (bei IHM) leider etwas gedrückt, da wir aufgrund des stärker werdenden Regens und weniger Wind unser Segel nicht mehr nutzen konnten. Dennoch kamen wir glücklich, stolz und durchnässt (NUR aufgrund des Regens) auf der Insel an.
Gegen Abend kam noch ein weiteres pitschnasses Pärchen auf der Insel an, mit dem wir unter einem weiteren perfekt gespannten Dach vor der Schutzhütte dem Regen lauschten.

5. Tag: Rückweg
Als uns die ersten Sonnenstrahlen weckten, freuten wir uns riesig den gestrigen Regentag zu vergessen. Wir konnten nun unsere ganzen Sachen zum Trocknen aufhängen und das Frühstück an einer kleinen Klippe in der Sonne genießen. An diesem Tag ging es für uns auf den Heimweg in Richtung Norden; unser Ziel war wieder die Insel mit dem Dano-6. Mittagspause machten wir an Dano-5, welches sehr zu empfehlen ist, da es dort sehr sauber und idyllisch war. Das Dano-5 liegt auf einem gepflegten Privat-Grundstück, mit einer Bank-Tisch Kombination, schwenkbaren Gitter über der Feuerstelle und Feuerholz, um bis Weihnachten warme Füße zu habe.
Angekommen bei Dano-6, bemerkten wir, dass dort wieder einige Gruppen vor uns angekommen waren. Diesmal war es etwas schwieriger einen ruhigen Platz zu finden, doch am anderen Ende der Insel wurden wir auf einem Berg von Wurzeln doch noch fündig. Zu unserem Glück konnten wir am frühen Abend einen riesengroßen Regenbogen bewundern, der sich in einem perfekten Halbkreis vor uns aufspannte.

6.Tag: Strandtag
Weiter ging es früh am nächsten Morgen Richtung Dano-7, welche ebenfalls von etlichen Kanus belagert wurde. Marcels kleiner Geheimtipp ist ein versteckter Sandstrand mit Felsplateau etwas nordöstlich von Guppviksön DANO7.
Das Wetter war großartig, weshalb wir sofort ins kalte Wasser gesprungen sind. Erstaunlicher Weise, war das Wasser hier deutlich wärmer, sodass das Planschen mehr genossen werden konnte.
Das erste Mal erzähle ich jetzt von unserem Abendessen, davor war es nicht wirklich spannend, doch an diesem Abend gab es für uns selbstgemachte Pizza. Zur Krönung gab es als Nachtisch noch die sogenannten „Elchköttel“. Ein Genuss.

7. Tag: Pausetag
Tagesziel war die halb-norwegische-halb-schwedische Insel Tröllon.
Die Insel war leider überfüllt von Partytouristen und nur durch Zufall, da wir kurz die Orientierung bei der Umrundung verloren hatten, saßen wir eine kleine versteckte Bucht direkt unterhalb des südlichen Grenzsteins. Bei schönem Wetter ein perfekter Platz um nachmittags auf den Steinen zu liegen und sich die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen. Zusammen mit einem später eingetroffenen Pärchen verbrachten wir den Abend mit selbstgemachtem Preiselbeer-Kompott und der zweiten Portion Elchköttel. So ließen wir unseren letzten Abend in Schweden ausklingen.

8. Tag: Rückreise
Nachdem wir ein letztes Mal von der Sonne geweckt wurden, frühstückten wir, packten schnell unsere Sachen zusammen und paddelten Richtung Lennartsfors. Wir kamen gegen 13 Uhr an, gaben unser Kanu und Material ab und liefen zu Abfahrtswiese. Die restliche Zeit bis zur Abfahrt konnten wir uns mit den anderen Reisenden über unsere Erlebnisse der letzten Woche austauschen. Erfreulicherweise konnten wir, wie vom Busfahrer auf der Hinfahrt versprochen, eine kleine Elcheline am Straßenrand sehen. Highlight der Busfahrt ;)

Vielen Dank an dieser Stelle für den fantastischen Urlaub!

Geschrieben im August 2021, Mascha P.

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