Frihet på svenska

Sa 11.6.16
Nach einer scheinbar nicht enden wollenden Busfahrt erreichten wir gegen 11 Uhr Vormittags das Basiscamp Höglund.
Nach einer kleinen Stärkung und einem kurzen Fußmarsch, gings zur Materialausgabe.
Rucksäcke geleert, wasserdichte Packsäcke gefüllt und ab ins Kanu.
Wieder erwartens stellten wir uns beim Paddeln weniger ungeschickt an als gedacht und so kamen wir recht zügig voran.
Nach ein paar Stunden meldeten sich dann doch die erschlappenden Arme und wir hielten ausschau nach einem Platz um an Land zu gehen. Wir fanden einen einladenden kleinen Sandstrand, der zur Insel Bärön gehört. Wir gingen an Land und erachteten die Insel als tauglich für unser erstes Nachtquartier.
Nachdem das Lager aufgebaut und Feuerholz zurecht gehackt und gesägt wurde durchstöberten wir die Essenstonne.
Die Wahl für das erste Mahl fiel auf Pizza. Wärend ich den Teig knetete bereitete Sina die Soße vor und schnitt den Käse in dünne Scheiben. Anschliesend wurde die Pizza auf dem Rost gebacken.
Das Ergebnis: die wohl beste Pizza die jemals auf einer kleinen Schwedischen Insel gefertigt wurde.

So 12.6.16
Der erste Morgen hätte besser nicht sein können. Strahlender Sonnenschein und der erste Blick des tages fällt auf den glitzernden ruhigen See.
Nach dem Frühstück ging es ab ins Kanu und wir paddelten richtung Norden.
Ziel war es bis in die Nähe von Töcksfors zu kommen, wo es laut Karte eine der wenigen Einkaufsmöglichkeiten geben sollte. Der Plan war bis zum Abend eine geeigneten Platz für die Nacht in der näheren Umgebung zu finden um am nächsten Tag frühs einkaufen zu können.
Unterwegs kamen wir an einer kleinen zu einer Pause einladenden Insel vorbei. Also fuhren wir aufs Ufer zu um an Land zu gehn. Was wir nicht wussten war, dass die Insel der Brutplatz einiger Möven war. Nachdem uns eine aufgebrachte Möwenmutter (reine spekulation) lautstark, im Sturzflug darauf aufmerksam gemacht hatte, drehten wir schnellst möglich um und hatten von da an ein genaues Auge darauf ob eine Insel sich nun zum Pause machen eignet oder bereits besetzt ist.
Am Nachmittag konnten wir dann bereits den kleinen Hafen von Töcksfors erkennen, und begannen nach einer geeigneten Stelle für die Nacht zu suchen.
Nach einem erfolglosem Landgang und wenig weiterer paddelei fanden wir schlieslich eine Insel die uns taugte.
Da diese Insel jedoch, wie wir später feststellten, auch unzähligen Ameisen und Schnacken
ein Zuhause bot, verzogen wir uns an diesem Abend recht schnell ins Zelt.

Mo 13.6.16
Nachdem das Lager abgebaut und alles zum Ufer geschafft war, gaben die Reste vom Vorabend ein wunderbares Frühstück ab.
Durch den in der nähe gelegenen Schlafplatz waren wir innerhalb einer viertel Stunde am Ufer zu Töcksfors. Dort machten wir das Kanu fest und gingen an Land.
Nun standen wir zunächst ein wenig orientierungslos da, denn vor uns lag lediglich ein Campingplatz, dessen Information nicht besezt war. Doch nach kurzem Suchen fanden wir eine freundliche Camperin die uns den Weg zum Einkaufszentrum erklärte.
Nach einem 10 minütigen Fußweg hatten wir es gefunden und konnten uns mit Bier und Süßkram eindecken.
Zurück im Kanu ging es nun Richtung Süden bis wir eine kleine Insel fanden auf der wir eine Pause zum Essen und Baden einlegten.
Danach sind wir gepaddelt bis wir gegen 7 Uhr Abends wieder die Bärön Insel erreichten, auf der wir eine weitere Nacht verbrachten.
Nachdem das Lager errichtet und für ausreichend Feuerholz gesorgt war, bereitete Sina einen wahnsinnig leckeren Kartoffel-Tomaten-Bohnen-Sauerkraut-Eintopf.
Anschliesend saßen wir bis in die Nacht bei einer Flasche Wein am Lagerfeuer.

Di 14.6.16
An diesem Morgen saßen wir erstmal auf der Insel fest da ein kräftiger Wind übers Wasser peitschte. Wir nutzen die Zeit um ausgiebig zu Frühstücken und die Insel mit der Kamera zu erkunden.
Gegen 14 Uhr hatte der Wind sich ein wenig beruhigt, sodass wir beschlossen weiter zu paddeln.
Doch bereits nach den ersten paar hundert Metern wurde uns klar, dass wir es an diesem Tag wohl nicht allzuweit schaffen würden. Denn Wind und Wellen sorgten nicht nur dafür dass Sina, die vorne im Kanu saß, bereits nach kurzer Zeit völlig durchnässt war, sondern machten auch das Vorankommen zu einem höllischen Kraftakt.
Mit Müh und Not schafften wir es zur Insel Langoärna.
Da die Wellen heftig gegen die Felsküste der Insel gespült wurden, wurde aus dem an Land gehen ein zimlich riskantes und mühseeliges Unterfangen, bei dem Sina zur hälfte ins Wasser fiel.
Nachdem wir das Kanu gemeinsam auf einen Felsen gewuchtet hatten ging Sina los ein Feuer anzünden an dem wir uns wärmen und trocknen konnten, während ich unser Gepäck über einen rutschigen, wasserumspülten Felspfad an Land brachte.
Als das alles geschafft war und wir ein wenig aufgewärmt waren bauten wir das Lager auf und aßen etwas.
Anschliesend spielten wir bei schwachem Feuerschein bis in die Nacht Karten.

Mi 15.6.16
Es war wohl so gegen 8 Uhr als ich das erste mal durch das laute pfeifen des Windes wach wurde. Ich dachte nur: „Verdammt, wieder so ein windiger Tag an dem man nur schwerfällig bis gar nicht vorankommt!“
Also hab ich mich nochmal eine weile hingelegt und gehofft der Wind würde sich legen.
Doch als wir dann gegen 11 Uhr beide wach waren hatte sich zu dem Wind noh Regen gesellt. Genial!
Nachdem wir eine weile im Zelt ausgeharrt hatten wurde der Hunger doch zu groß und Sina wagte sich nach draußen um Frühstück zu holen.
Nach einem ausgiebigen Knäckebrot und Müsli Frühstück wurden Wind und Regen so stark, dass sich auf der Innenseite des Zeltes feuchte Stellen abzuzeichnen begannen.
Also machten wir uns daran mit dem Tarp einen Wind- und Regenschutz aufzuspannen.
Gegen 16 Uhr zog der Himmel dann endlich auf und die Sonne zeigte sich. Nachdem unsere nassen Sachen einigermasen trocken waren packten wir alles zusammen und waren gegen 17 Uhr endlich auf dem Wasser.
Da der Himmel nach kurzer Zeit wieder zuzog, und wir nicht riskieren wollten im strömenden Regen nach einem Lagerplatz zu suchen, kamen wir wieder nicht allzuweit.
So schlugen wir unser Lager auf einer kleinen Insel neben Bastnas auf.
Da Sina von einem Autofriedhof gelesen hatte der irgendwo in den Wäldern von Bastnas liegen soll und wir den Tag nicht ganz so ereignisslos verstreichen lassen wollten, machten wir uns nach dem aufbaun des Lagers auf die Suche danach.
Nach 2 Stunden erfolgloser Suche gaben wir es allerdings auf, kehrten zu unserem Lager zurück und gegen Mitternacht aßen wir dann auch schon zu Abend.

Do 16.6.16
Ein verheisungsvoller Morgen! Endlich wieder ein klarer Himmel und ein ruhiger See.
Also brachen wir voll motiviert auf, unser Ziel: der Störa Le.
Nachdem wir schnell und ohne große Anstrengung vorankamen, gelangten wir zu einer Schleuse, die scheinbar nicht auf der Karte eingezeichnet war.
Wir beschlossen die Schleuse dennoch zu passieren.
Wärend des schleusens unterhielten wir uns mit einer Gruppe Kajakfahrer die Licht ins Dunkel unserer Verwirrung brachten. Wir hatten uns schlichtweg verfahren und unseren Fehler auf der Karte nicht festgestellt. Die Schleuse war also doch korrekt auf der Karte eingetragen. Mist.
Doch egal, weiter gings.
Wir paddelten bis zu einer Bucht kurz vor Örgarden, wo wir eine 2 stündige Pause einlegen um zu Essen und zu relaxxen.
Unser Nachtlager in dieser Nacht sollte das erste und einzige auf dem Festland werden.
Und nach einem deftigen Kartoffel Abendessen, brachte Stockbrot seelige Kindheitserinnerungen mit sich.

Fr 17.6.16
Da der Samstag leider bereits der Tag der Abreise sein sollte, war dies nun der lezte Tag an dem wir soviel fahren konnten wie wir wollten und/oder konnten.
Da der Ausgangs- und gleichzeitig Endpunkt unserer Tour nur eine kurze Strecke hinter der Schleuse liegt die wir am Tag zuvor passierten, beschlossen wir auf einer Insel kurz vor der Schleuse zu nächtigen.
Das Wasser war zwar etwas unruhiger als am Tag zuvor, doch wir kamen dennoch ganz gut voran und so erreichten wir unser Ziel ohne allzu große Anstrengung am späten Nachmittag.
Und so war der letzte Abend des Schweden Abenteuers angebrochen.
Ein leztes Mal wurde das Lager aufgeschlagen, ein leztes Mal Feuerholz gesägt und gehackt, und ein letztes Mal bis in die Nacht am lodernden Feuer gesessen.

Sa 18.6.16
Da wir in weiser Voraussicht auf einer Insel unweit des Scandtrack Camps übernachtet haben, konnten wir uns an diesem Morgen reichlich Zeit lassen das Lager abzubauen und ein letztes Mal vor der schönst möglichen Kulisse zu frühstücken.
Doch irgendwann wurde es dann doch Zeit und so beluden wir ein letztes Mal das Kanu und fuhren los.
Innerhalb einer Stunde erreichten wir den Scandtrack-Steg.

Im Camp angekommen verlief alles in umgekehrter Reihenfolge zum ersten Tag. Die Kanus wurden geleert, die Ausrüstung zurückgegeben, die Rucksäcke wieder bepackt und der kleine Fußmarsch zum Ausgagspunkt zurückgelegt.
Dort erhielten wir noch eine warme Mahlzeit und ein Lunchpacket für die Heimfahrt.
Tja und dann hieß es Abschied von Schweden nehmen.
Ich kann wohl sagen dass diese Woche zu den schönsten Erlebnissen meines Lebens gehört und ich wünsche jedem diese tolle Erfahrung einmal selbst zu machen.
Somit bleibt mir nur zu sagen: Bis zum nechsten Mal und Adjö!

Tim Ros & Sina Rohm
Juni 2016

Geschrieben im Oktober 2016, Tim R.

Bildergalerie zur Reise