Es kommt immer anders am gedacht - und das ist gut

Unsere Reise nach Schweden
Es war so weit! Der 04. August 2023 war gekommen und wir nahmen unsere Rucksäcke und die Angel und fuhren mit dem Auto nach Frankfurt. Von dort aus sollte unsere Reise nach Schweden, genauer gesagt ins Basiscamp Höglund gehen. Die Buchung vorher und auch der Kontakt und das Beantworten von aufkommenden Fragen verlief bis dahin reibungslos. Dann bekamen wir einen Anruf von einem unserer Gruppe von 4 Personen. Er ist leider krank und kann nicht mitkommen. Seine Begleiterin wollte ohne ihn auch nicht fahren. Oh Nein! „Fahren wir trotzdem?“ Das war die Frage, die sich uns dann stellte. „Ja!“, war die Antwort nach 5 Sekunden. Schnell noch einen Anruf beim Scandtrack-Büro. „Wir müssen zwei Reisende stornieren.“ Mike, vom Büro-Team begrüßte uns freundlich, fand allein mit meinem Vornamen schon unsere Buchung und stornierte zwei Personen. Bis wir beim Bus angekommen sind, sollte im gesamten System nur noch von 2 Personen die Rede sein. Super!
In Frankfurt angekommen kam der Bus und wir luden unser Gepäck ein. Auch für die Angel fand sich ein sicherer Platz im Gepäckraum. Die Busreise startete. Mit Sitzen in der „Pole-Position“ hatten wir eine super Aussicht und lauter nette Sitznachbarn. Jede Gruppe mit einer eigenen Geschichte und anderen Hintergründen zu dieser Reise. Jede für sich spannend und alle freuten sich mindestens genauso wie wir auf das bevorstehende Abenteuer.
Nach ca. 20 Stunden Fahrtzeit, mit leider wenig und sehr kurzen Pausen, welche aufgrund der vielen Staus und Verzögerungen zustande kamen, sowie zwei Fährfahrten beim Übersetzen nach Dänemark und schließlich nach Schweden erreichten wir das Basiscamp Höglund am späten Vormittag. Eine kurze Einweisung später standen wir mit unserem Gepäck auf dem grünen Grund, aßen ein paar Kekse sowie einen Kaffee und lernten schon die nächsten netten Menschen kennen, mit denen wir uns auf den Weg zur Ausgabe der Ausrüstung begaben. Dort musst wir einige Zeit auf unsere Ausrüstung warten. Nun wollten alle auf einmal los. Zudem waren Regen und ein Gewitter angekündigt. Alle wollten so schnell wie möglich ihre Ausrüstung haben, um sich auf den Weg ins Wasser zu machen. (Wie genau diese Aussage noch zutreffen sollte, zeigte sich dann in den nächsten 4 Tagen)
Die Ausrüstung war vollständig, alle vorgebuchten Dinge waren enthalten und machte auf uns einen guten Eindruck. „Nein, wir brauchen kein extra Feuerholz.“ (Wir sehr wir diese Entscheidung noch in den kommenden zwei Tagen bereuen sollten!) Ausrüstung checken, Umpacken, Verladen, zum Ufer bringen, Einweisung genießen, Kanu beladen, ersten Spot aussuchen und dann ging die Reise auch schon los. Ja, schon nach 5 Minuten wurde uns klar, dass wir beim nächsten Halt die Sitzordnung im Kanu ändern müssen. Gefühlt drehten wir uns im Kreis und fuhren nur Schlängellinien. (Ja, wir können fahren, haben es schon oft getan, hatten uns aber aus gesundheitlichen Gründen für eine umgekehrte Sitzordnung entschieden.)
Das Gewitter holte uns ein. Ein kurzes Zwischenlanden am Ufer: „Dürfen wir hier überhaupt anlanden?“ Spuren von Menschen war zu sehen, aber wir wollten zu einem DANO, wollten ein Feuer machen uns dort Wärmen und das „Outdoorleben“ in vollen Zügen genießen. Also zogen wir mit Ende des Regens weiter. Zugegeben sollte es eigentlich noch ein DANO später werden, nachdem wir wieder losgepaddelt waren, jedoch entschied der Wind uns nicht mehr vorwärtszulassen und so landeten wir an einem kleinen DANO unweit des Basiscamps an und suchten uns einen Platz für unser Zelt. Es gab sogar zwei Feuerstellen, sodass wir uns nicht zur anderen Gruppe quetschen mussten. Eine wunderschöne kleine Insel auf der, aufgrund des vielen Regens der letzten Tage, alles aufgeweicht war. Noch bevor das Zelt fertig stand, landete eine weitere Gruppe von 4 Personen am DANO. „Ja, klar ist hier noch Platz!“ begrüßten wir die 4 und wussten zu diesem Zeitpunkt noch nicht, wie nah wir noch zusammenrutschen würden.
Am nächsten Morgen wurde in gesammelter Runde eine Entscheidung getroffen: „Wir fahren gemeinsam weiter nach Norwegen.“ Und unsere Reise führte uns nun mit 3 Kanus und 6 Personen weiter. Noch während wir am Packen waren, landete wieder ein Kanu. „Wir wollen nach Norwegen und später noch zum Autofriedhof.“ (DER ist definitiv eine Reise wert!) und schon waren wir zu 8.
Auf ging es nach Norwegen, naja, zumindest auf dem Wasser und dann suchten wir uns auf der Insel, auf welcher die Grenze verläuft, einen Schlafplatz für die Nacht. 4 Zelte mussten wir nun unterbringen. Nachdem wir die Insel zu Fuß erkundet hatten, fanden wir Platz für die Zelten sowie zwei mögliche Feuerstellen im DANO. Außerdem lernten wir zwei weitere nette Menschen kennen, welche schon vor uns am DANO waren. Zu 10. hatten wir gut Platz am Lagerfeuer und lernten uns etwas kennen. Es wurde gekocht, geschnitten und gebraten. Die Insel wurde erkundet, Feuerholz gesucht und bearbeitet und es wurde geangelt. Die gefundenen Steinpilze wurden zu einer leckeren Pilzpfanne verarbeitet.
Der nächste Morgen brachte jede Menge Regen mit sich. Wir wurden nach telefonischem Kontakt mit Scandtrack, wegen einiger Meldungen, gewarnt die Weiterreise ggf. zu verzögern, da die Sicherheit vorginge. Beim Kaffee am Morgen stellten wir fest, dass mit einsetzendem Regensturz die Zelte unterspült wurden. Also packten wir alle gemeinsam an und sorgten mit den Spaten des Ausrüstungspaketes dafür, dass das Wasser umgelenkt wurde. Alle Gruppen entschieden sich, an diesem Tag hier zu bleiben. So wurden die Phasen mit weniger Regen für kleine Kanu-Ausflüge um die Insel, zum Angeln, zur Camp-Optimierung, zum Kennenlernen und zum Erkunden der Insel genutzt. Das Angeln lohnte sich heute. Beim Schlepp-Angeln zogen wir einen großen Hecht heraus. Gemeinsam wurde dieser mit allen Fischessern der Gruppe verspeist. Auch den nächsten Tag sollten wir noch auf der Insel bleiben, erst am späten Nachmittag hörte der Regen für wenige Stunden auf und sorgte dafür, dass wir uns unter den Tarps mit Enthusiasmus heraustrauten. Es wurde gebadet, gewaschen und geangelt.
Am nächsten Morgen (Tag 5 von 8) entschieden wir uns gemeinsam als große Gruppe wieder Richtung Norden zu paddeln. Heutiges Etappenziel: Das DANO oberhalb des Autofriedhofs. Von dort aus konnten wir den Autofriedhof zu Fuß besuchen. Die Reise war anstrengend, da wir die ganze Zeit gegen den Wind paddeln mussten. Aber wir schafften es! Wir fanden einen Platz am DANO und konnten endlich (nach 4 Tagen) unsere Kleidung zum Trocknen aufhängen. Der Autofriedhof war für uns alle faszinierend. Besonders die Autokenner der Gruppe kamen auf ihre Kosten und die Natur zeigte uns eindrücklich, wie sie sich ihren Platz wieder zurückholte. An diesem Abend wurde dann entschieden, dass sich unsere Gruppe am nächsten Tag wieder zweiteilen würde. Das war schade, aber OK, da eine Gruppe dieser Größe mit sehr viel unterschiedlichen Leistungsniveaus auskommen muss. Wir verabredeten uns allerdings für den letzten Abend in einem DANO, um dort gemeinsam das Ende unseres Abenteuers zu genießen.
Doch wie der Zufall es wollte, fanden wir am nächsten Tag (nach einen Komplettüberquerung des Sees) keinen Platz in unserem Wunsch-DANO und zogen weiter. Nun kamen wir schließlich schon an den Spot, welcher für den darauffolgenden Tag gedacht war. Auch hier lernten wir wieder neue und nette Menschen kennen, welche uns an ihrem Feuer Platz anboten. Und wie der Zufall es noch mehr wollte, hatte Teil 2 unserer Großgruppe die gleichen Probleme einen Platz zu finden und kam auch noch hinzu, sodass wir wieder alle 10 vereint waren. Hier sollten wir noch einen wunderschönen Tag bei herrlichem Sonnenschein genießen dürfen. 2 Nächte verbrachten wir in diesem DANO. Viele Ausflüge, sowohl auf dem Wasser als auch an Land wurden noch unternommen. In den weiteren DANO auf der Insel trafen wir andere Gruppen und tauschten noch die Lebensmittel. Wir hatten noch viel zu viel übrig. Ein Teil für die Rückfahrt, inzwischen zwei Mal täglich kochen und ausgiebiges Frühstücken. Sparsam sein mussten wir nicht. Es reichte auch für noch einmal Stockbrot am Abend mit dem selbstgebauten Schwedenfeuer. Dann war es aber auch schon Zeit zum Abschied nehmen, zum Packen und Sortieren.
Der Letzte Tage brach an, die Ausrüstung musste wieder zurück. Alles Reinigen, alles zurück räumen und alles wieder abgeben. Für uns wurde schnell klar: „Das machen wir wieder!“
Klar werden wir beim nächsten Mal die Ausrüstung noch etwas anpassen, aber die Erlebnisse, die Natur, die Ruhe und die unglaublichen vielen netten Menschen waren die Reise absolut wert!
Vielen Dank liebes Scandtrack-Team, für die Möglichkeit und euren Einsatz!

Geschrieben im Oktober 2023, Conny K.

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