Steffi & Stans abenteuerliche Outdoor Kanutour

Die Reiseunterlagen von Scantrack kamen ein paar Wochen vor Beginn unserer Reise an und die Vorfreude stieg ins unermessliche.

Natürlich kamen immer mehr Fragen auf – Sind wir gut vorbereitet, haben wir alles nötige, brauchen wir noch etwas oder haben wir viel zu viel dabei. In den Reiseunterlagen von Scantrack ist alles sehr ausführlich beschrieben und auch die Packlisten sind sehr hilfreich.

Für uns ging es freitags Vormittag los mit dem Zug von München nach Hamburg. In Hamburg angekommen, hatten wir noch etwas Zeit. Wir sperrten unser Gepäck am Bahnhof in Schließfächer, fuhren am Hafen und gönnten uns einen Fisch. Später holten wir unser Gepäck und machten uns auf den Weg zum Omnibusbahnhof in Hamburg,
wo bereits weitere Abenteurer warteten.

Mit 1,5 Std. Verspätung kam der Bus. Darüber wurden wir telefonisch informiert. Wir zeigten unseren Voucher vor, erhielten einen Platz zugewiesen und dann fuhren wir los. Ein Unfall auf der Strecke hielt
uns leider noch einige Zeit auf aber die Busfahrer sagten uns, dass selbst in der Nacht jede Stunde eine Fähre fährt. Um 3:15 kamen wir in Puddgaden an und dann ging es auch schon los. Die Überfahrt nach Dänemark dauerte 45 Minuten. Auf der Fähre kauften wir uns im Shop Bier für die Reise und ein Sandwich für das Frühstück. Es war halb 4 und man sah bereits den Sonnenaufgang im Norden. Da sollten wir eine erste Vorahnung bekommen, dass es die nächsten Tage nicht wirklich Dunkel werden würde.
Etwa 2 Stunden fuhren wir durch Dänemark und kamen an der nächsten Fähre an welche uns in 20 Minuten nach Schweden brachte. Die Sonne stand bereits so hoch als wäre es mittags aber es war erst 6:30 Uhr. Durch Schweden nach Lennartsfors fuhren wir noch ca. 5 Stunden mit Pausen und kamen endlich im Camp Höglund an.

Dort erwarteten uns bereits die Scanis mit Keksen, Kaffee und Kaltgetränken. Weiter ging es etwa 10 Minuten mit unserem Gepäck durch den Wald ins Haupt-Camp. Wir holten unsere Ausrüstung und packten unsere Sachen vom Rucksack in die Packsäcke um. Dann schauten wir uns die Lebensmitteltonne an. Neben einen Mini Shop im Camp standen Kisten aufgereiht in denen wir die Lebensmittel die wir nicht mitnehmen möchten hineinlegen konnten. Wenn etwas in den Kisten war, bei denen wir uns dachten das könnten wir benötigen, durften wir uns das nehmen.

Unsere Kameras hatten wir in einen eigenen Packsack, diesen wir in der Lebensmitteltonne verstauten. Einige
Lebensmittel packten wir dafür dann in einen Rucksack und Packsack um. Uns war es wichtig, dass den Kameras nichts passiert. Es hat alles super geklappt, kein Kratzer – so war dies die perfekte Lösung für uns.
Nachdem wir alles hatten, brachten wir das ganze Gepäck zum Steg. Dort erwartete uns David, der uns eine Kanueinweisung gab. Am Steg erhielten wir unser Kanu, packen unsere Sachen hinein und dann ging’s los.

Es dauerte tatsächlich nicht lange bis wir die richtige Paddeltechnik für uns gefunden hatten. Nach den ersten 4 Kilometern machten wir einen kleinen Stop. Wir stiegen aus dem Kanu, hielten unsere Füße ins Wasser und genossen einfach den Moment.

Nach weiteren zwei Kilometern entschieden wir uns auf einer kleinen Insel gegenüber des Dano 11 unseren ersten Lagerplatz aufzuschlagen. Wir luden unser Gepäck aus, bauten gleich das erste Mal unser Zelt auf und kochten das erste Mal im Spiritus Kocher. Es klappte richtig gut! Nach dem Essen liefen wir ein wenig um die Insel und suchten uns einen schönen Spot um den Sonnenuntergang zu beobachten und fotografieren. Die erste Nacht im Zelt war einfach nur herrlich. Abends gegen 12 Uhr fuhr mit einem Schlauchboot eine Aufsicht vorbei - wir vermuteten um zu kontrollieren, dass keiner ein Feuer macht da aktuell Feuerverbot im ganzen Gebiet herrschte.

Den nächsten Morgen starteten wir mit einem ausgiebigen Frühstück. Wir luden unsere Sachen ins Kanu und weiter gings Richtung Norwegen. Der Wetterbericht sagte für heute Regen voraus & wir deckten unser Gepäck mit dem Tarp ab. Schon bald fing es ein wenig an zu Nieseln. Der Regen wurde immer Heftiger, die Wellen immer Stärker und wir waren mitten am Wasser. Besonders schlau war dies von uns nicht! Wir steuerten eine Insel an, doch der Sturm trieb uns immer weiter weg. Irgendwann hörten wir auf gegen den Sturm anzukämpfen und ließen uns ans Festland treiben. Durchnässt und entkräftet brachten wir das Kanu an Land, luden als erstes unser eigenes Tarp aus und befestigten es zwischen drei Bäumen um unser Gepäck zumindest ein klein wenig ins trockene zu bringen. Es stellte sich heraus, dass unser zweiter Rastplatz doch sehr gute Voraussetzungen hatte um das große Tarp aufzuspannen und es uns gemütlich zu machen.
Im strömenden Regen bauten wir das Zelt auf und schleppten Steine für eine Sitzgelegenheit. Der Regen ließ langsam nach. Nachdem wir alles aufgebaut hatten zogen wir uns erst einmal trockene Kleidung an und kochten die Terrence Hill Pfanne aus dem Scantrack Kochbuch. Das hatten wir uns verdient! Dieser Tag war sehr anstrengend aber auch ein echtes Abenteuer - den Rat immer in Ufernähe entlang zu paddeln werden wir in den nächsten Tagen definitiv befolgen!

Der dritte Tag war angebrochen. Die abenteuerliche Kanufahrt durch den Sturm lag uns noch tief in den Knochen und wir entschlossen uns noch einen Tag an dem Spot zu bleiben. Normalerweise müssen die Plätze täglich gewechselt werden, jedoch dachten wir, dass es wenig Sinn machen würde ohne Kraft weiter zu paddeln. Mittags nahmen wir uns die Zeit und kontrollierten unsere Ausrüstung und Lebensmittel. Tatsächlich hatten wir vergessen den Grillrost mitzunehmen. Ein kurzer Anruf bei Scantrack und es wurde vermerkt. Später am Nachmittag kam endlich die Sonne raus und wir trockneten erst einmal unsere Kleidung, erkundeten die Umgebung, gingen schwimmen und genossen die Sonne auf unserer Haut. Am Abend bauten wir das Tarp ab, denn der Wetterbericht sagte vorerst keinen Regen mehr an. Zum Abendessen gabs für uns einen großen Teller Bratkartoffeln mit Speck.

Nach dem Frühstück am nächsten Morgen packten wir alles ins Kanu und fuhren gestärkt wieder los. Als erstes zum Grenzstein Norwegen. Den hatten wir am Tag des Sturmes nur kurz gesehen. Danach gings an einigen Häusern mit Bootsstegen vorbei in Richtung Foxensee. Genauer gesagt paddelten wir zur Ortschaft Bastnäs zum Autofriedhof. Ein kleiner Fußmarsch von der Anlegestelle befinden sich tausende alte Autos mitten im Wald. Es war etwas gruselig aber auch wirklich bewundernswert. Zurück am Steg aßen wir unsere vorbereiteten Brote und warfen einen Blick auf die Karte. Wir entschieden uns auf die nächstgelegene Insel zu fahren - zum Dano 17. Ein Pärchen packte gerade zusammen als wir dort ankamen. Wir luden unsere Sachen aus und erkundeten die Insel. Zurück am Dano haben bereits 4 andere Abenteuerer ihr Lager aufgeschlagen. Uns war klar, dass wir an Dano Plätzen nicht allein sein würden. Während die anderen 4 ihr Abendessen machten gingen wir schwimmen und bauten unser Zelt auf. Dann gab es auch für uns Abendessen - gefüllte Paprika mit Gemüsereis. Abends fotografierten wir noch den gigantischen Sonnenuntergang.

Ich war an diesem Tag sehr früh wach und machte uns zum Frühstück Pancakes! Ab Mittag sollte es wieder stark Regnen und Stürmen daher machten wir uns früh auf den Weg damit wir rechtzeitig einen neuen Lagerplatz finden und alles Sturmsicher machen konnten. Wir fanden eine kleine Insel mit wunderschönen Sandstrand - Hach, unser eigener kleiner Strand! Nachdem wir alles aufgebaut und uns etwas gewaschen hatten fing es auch schon an richtig stark zu Regnen. Anfänglich saßen wir noch unter unserem selbstgebauten Unterschlupf, doch nach einer Weile haben wir uns dann doch ins Zelt verkrochen. Abends wurde es wieder richtig schön - wir krochen aus unserem Zelt, fotografierten ein wenig und gingen um die Insel. Auf der gegenüberliegenden Seite befanden sich einige Bootsstege und wir sahen auf einem Schild dass diese Stege wohl dem Bootsclub Lennartsfors gehörten. Zurück am Lagerplatz kochten wir uns Tortellini mit Käsesahnesoße und Salat.

Der Wellengang am nächsten Tag war sehr stark. Langsam kämpften wir uns raus aus dem großen Foxen See in Richtung einer Schneise in der das Wasser dann richtig ruhig wurde. Wir paddelten vorbei an wunderschönen Schwedenhäusern und kamen am Dano 39 an. Das Dano hatten wir für uns alleine und dann kam auch die lang ersehnte SMS von Scantrack dass wir wieder Feuer machen dürfen. Nachdem wir alles ausgeladen hatten, etwas schwimmen waren, den Pizzateig vorbereitet und in der Hängematte gechillt hatten sammelten wir alles Holz was am Boden lag zusammen und machten unser erstes Feuer. Es war traumhaft! Die Pizza über dem offenen Feuer klappte auch sehr gut - zwar etwas sehr kross aber trotzdem sehr lecker. Eigentlich wollten wir in dieser Nacht im Dano schlafen, doch sobald die Sonne unterging kamen die kleinen Mini-Fliegen (knott) und Mücken - innerhalb von 10 Minuten stellten wir unser Zelt auf. Zerstochen aber glücklich lagen wir im Zelt und hörten noch einheimische auf einem Boot vorbeirudern. Etwas weiter weg von unserem Dano unterhielten sie sich und angelten - Ihr Mückenspray muss wirklich mega gut sein!

Der letzte volle Tag war angebrochen und wir machten uns auf dem Weg wieder in Richtung Foxensee und Näher an Lennartsfors. Uns war klar, dass wir am letzten Tag keinen Platz für uns alleine haben werden weil doch viele in diese Richtung zurück paddeln werden. Vorbei am Dano 15 riefen uns einige Abenteuerer zu, welche wir schon aus unserem Bus kannten. Hinterhalb von Ihrem Dano war eine weitere Feuerstelle und wir haben dort unser Lager aufgeschlagen. Es war wirklich der perfekte Platz für den letzten Tag! Wir unterhielten uns mit den anderen und tauschten unsere Erfahrungen der letzten Tage aus. Abends haben wir dann noch aus den restlichen Pizzateig Stockbrot über den offenen Feuer gemacht! Einfach schön! Ein letztes Mal beobachteten wir den Sonnenuntergang. So richtig Dunkel wurde es nicht wirklich - es war Mittsommertag!

Den letzten Tag gingen wir richtig entspannt an! Kurz bevor wir aufbrachen bereiteten wir noch aus den letzten Lebensmitteln Essen für den Resttag vor. Ein letztes Mal packten wir alles ins Kanu und fuhren los zum Scantrack Camp. Um ca. 14 Uhr kamen wir am Steg an. Wir luden das Kanu aus, machten das Kanu sauber und gaben es zurück. Im Hauptcamp angekommen bauten wir unser Zelt auf damit die Scanis es abnehmen konnten. Das Kochgeschirr und die Lebensmitteltonne musste auch gereinigt werden. Die nicht verwendeten und geschlossenen Lebensmittel legten wir in die dafür vorgesehenen Kisten. Dann brachten wir unseren Müll weg, packten unsere Sachen in unsere Rucksäcke zurück und gaben die letzten Sachen ab. Und endlich war es soweit - die Duschen wurden geöffnet! Frisch geduscht mit warmen Wasser gings dann für uns durch den Wald zurück ins Camp Höglund. Wir hatten noch etwas Zeit also gingen wir in den Ort zu einem kleinen Tante Emma Laden. Der kleine Laden hatte alles und sah klein und niedlich aus! Bepackt mit einem Schwedischen Mückenspray, einem Eis und Snacks für die Fahrt gings vorbei an der Schleuse Lennartsfors zurück. Nicht lange und unser Bus kam und um Punkt 19 Uhr fuhren wir mit dem Bus los zurück nach Hamburg.

Die Landschaft Schwedens war einfach ein Traum! Wir würden es jederzeit wieder machen. Auch das Kanufahren hat uns mega viel Spaß gemacht. Schweden sieht uns definitiv wieder!

Was wir beim nächsten Mal noch mitnehmen würden - einen größeren Schwamm um die Töpfe sauber zu machen, mehrere Geschirrtücher & vor Ort ein einheimisches Mückenspray kaufen.

Herzlichen Dank an Scantrack für die Organisation und die Möglichkeit eine Kanutour auf eigene Faust erleben zu dürfen.

scandtrack Kanutour Schweden 2023

Geschrieben im August 2023, Stefanie M.

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